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Das Protokoll

Kulturelle Funktionen einer Textsorte

von Michael Niehaus (Band-Herausgeber:in) Hans-Walter Schmidt-Hannisa (Band-Herausgeber:in)
©2005 Sammelband 294 Seiten

Zusammenfassung

Obwohl Protokolle als Quellen in der Forschung eine enorme Rolle spielen, wurde der Textsorte Protokoll mit ihren spezifischen Merkmalen und Funktionen bisher von den Literatur- und Kulturwissenschaften kaum nennenswerte Aufmerksamkeit entgegengebracht. Dabei ist die Herstellung von Protokollen eine für viele Institutionen grundlegende und unverzichtbare Kulturtechnik. Ihre wesentliche Funktion besteht darin, nach festgelegten Kriterien ausgewählte Ereignisse in eine schriftliche und verbindliche Form zu überführen: Was im Protokoll steht, steht fest. Damit dies gilt, müssen Protokolle jedoch je nach Einsatzbereich und Zweck höchst unterschiedlichen formalen und funktionalen Anforderungen genügen. Für ihre Herstellung gelten ebenso strenge Regeln wie für die Verarbeitungs- und Verwaltungsprozeduren, bei denen Institutionen auf Protokolle zurückgreifen. Die hier versammelten Aufsätze beschäftigen sich mit Protokollen in unterschiedlichen institutionellen Kontexten – in der staatlichen Verwaltung, im Justizwesen, in der Universität, in der Wissenschaft und nicht zuletzt in der Literatur. Systematische und historische Perspektiven miteinander verbindend analysieren sie Felder, in denen die Vielfalt kultureller Funktionen des Protokolls exemplarisch erkennbar wird.

Details

Seiten
294
Jahr
2005
ISBN (Paperback)
9783631503157
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deutsch Protokoll Textsorte Geschichte Wissenschaftsgeschichte DDR Protokollliteratur Verhörprotokoll Aufsatzsammlung
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2005. 294 S., 2 Abb.

Biographische Angaben

Michael Niehaus (Band-Herausgeber:in) Hans-Walter Schmidt-Hannisa (Band-Herausgeber:in)

Die Herausgeber: Michael Niehaus habilitierte an der Universität Essen im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Er arbeitet derzeit in einem Forschungsprojekt an der Universität Bochum zur Geständnismotivierung von 1800 bis zur Gegenwart. Er ist Autor und Herausgeber diverser Buchveröffentlichungen – u.a. Unzurechnungsfähigkeiten. Diskursivierungen unfreier Bewußtseinszustände seit dem 18. Jahrhundert (1998) – und Aufsätze, u.a. zur Erzählliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts und zum Verhältnis von Literatur und Rechtsdiskurs. Hans-Walter Schmidt-Hannisa habilitierte im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth mit einer Arbeit über Traumaufzeichnungen und Traumtheorien im 18. und 19. Jahrhundert. Seit 2002 ist er Senior Lecturer am German Department des University College Cork (Irland). Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören u.a. Unzurechnungsfähigkeiten. Diskursivierungen unfreier Bewußtseinszustände seit dem 18. Jahrhundert (1998), Das Gedichtete behauptet sein Recht. Festschrift für Walter Gebhard zum 65. Geburtstag (2001) und Lesekulturen / Reading Cultures (2003). Er ist zudem Autor diverser Aufsätze zur deutschen Literatur der Goethezeit und des 20. Jahrhunderts, zur Literatur- und Kulturgeschichte des Traums sowie zur Geschichte und Theorie des Lesens.

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Titel: Das Protokoll