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Römisch-Germanische Doppelgängerschaft

Eine ‘palimpsestuöse’ Lektüre von Kleists "Hermannsschlacht"

von Pierre Kadi Sossou (Autor:in)
©2003 Dissertation 192 Seiten

Zusammenfassung

Kleists Drama Die Hermannsschlacht ist nicht, wie bisher überwiegend behauptet, im Sinne einer deutschnationalen Ideologie konzipiert. Sie ist vielmehr ein Laboratorium der Vermischung von Kulturen. An Genettes Konzept der Intertextualität anknüpfend, liest der Autor Die Hermannsschlacht als Hypertext von Ciceros De officiis und Ovids Ars amatoria, die das Drama nach Art eines ‘Palimpsests’ überlagert. Aus der ‘palimpsestuösen’ Lektüre ergibt sich, dass Kleist seine germanischen Helden Hermann und Thusnelda sich mit einem römischen Moralkodex gegen den römischen Überfall zur Wehr setzen lässt. Hermann operiert mit einer genauen Kenntnis des römischen Kriegsrechts. Er kämpft mit geistig-politischen und rechtlichen Waffen seiner Gegner und kann daher nicht als ein brutaler Fundamentalnationalist erscheinen, der rücksichtslos rechtswidrig agiert. Seinen Sieg über Varus verdankt er nicht einem exzessiven Chauvinismus, sondern seiner kulturellen Hybridität.

Details

Seiten
192
Jahr
2003
ISBN (Paperback)
9783631508725
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kulturelle Hybridität Maske, germanisch Cicero, Marcus Tullius Gerechter Krieg Rezeption Kleist, Heinrich von Die Hermannsschlacht Quitillius Rom zur Zeit des Augustus Germanien, Ubier /Ubierin /Ubien Double
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2003. 191 S., 2 Abb., 1 Tab.

Biographische Angaben

Pierre Kadi Sossou (Autor:in)

Der Autor: Pierre Kadi Sossou studierte Philosophie, Soziologie und Germanistik in seiner Heimatstadt Lomé und in Abidjan. 1997 erwarb er das Diplôme d’Etudes Approfondies pluridisciplinaire an der Université de Lomé und war dort zwei Jahre lang als Deutschlehrer tätig. Von 1998 bis 2002 promovierte er an der Universität Hannover.

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Titel: Römisch-Germanische Doppelgängerschaft