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Ich erzählt

Analysen zur Narrativik in Frankreich (1893-1964)

von Daniel Bengsch (Autor:in)
©2011 Monographie 230 Seiten

Zusammenfassung

Narratologische Betrachtungen konzentrieren sich größtenteils auf die Erzählung selbst und blenden die Ebene des Erzählaktes weitgehend aus. Diese Arbeit zeigt, dass Erzählakt, Erzählgegenstand und Erzählung in einem dynamischen Wechselverhältnis der gegenseitigen Einflussnahme und Durchdringung stehen. Im Fokus steht dabei die Herausbildung einer innovativen Erzählpoetik in der Ich-Erzählung des 20. Jahrhunderts.
Der Erzählakt erweist sich in den untersuchten Texten – zum Beispiel von Paul Valéry und André Gide – als ein Vorgang, welcher die solide Verankerung des Ich mit der Erzählung ambiguisiert, problematisiert oder löst. Damit relativiert sich die Funktion des Ich-Erzählers, inhaltlicher und formaler Ursprung (s)einer Erzählung zu sein. Es zeigt sich ein zentrales Charakteristikum: Der Erzählgegenstand übt verstärkt seinen modalen Einfluss auf die Narration aus, während der Erzählakt zunehmend an Autorität gegenüber dem Erzählgegenstand und der narrativen Konfiguration verliert.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Analyse von Texten, in denen sich dagegen eine zunehmend oxymorontische Dynamik von Erzählakt und Ich-Erzählung zeigt. Die Narration wird aus ihren zeitlichen Koordinaten herausgelöst, zugunsten einer Verräumlichung des Erzählens.

Details

Seiten
230
Jahr
2011
ISBN (Paperback)
9783899757415
Sprache
Deutsch
Schlagworte
André Gide Figuration des Erzählens Ich-Erzählung Louis-René des Forêts Marguerite Duras Paul Valéry Repräsentation des Ich Romain Rolland Valery Larbaud Maurice Blanchot
Erschienen
München, 2011. 230 S.

Biographische Angaben

Daniel Bengsch (Autor:in)

Daniel Bengsch studierte Romanistik in Berlin und Lille, bevor er 2007 in Kassel promovierte. Er war akademischer Mitarbeiter an der Universität Konstanz und ist seit 2010 am Romanischen Seminar in Mannheim beschäftigt.

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Titel: Ich erzählt