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Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie

Leonard Nelsons Kritik an der Erkenntnistheorie unter besonderer Berücksichtigung des Neukantianismus

von Tomasz Kubalica (Autor:in)
©2017 Monographie 238 Seiten

Zusammenfassung

Diese Monographie untersucht Leonard Nelsons Kritik an der Erkenntnistheorie. Leonard Nelson war in den ersten dreißig Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ein bekannter Philosoph, der zusammen mit dem Neukantianismus seine Bedeutung verlor. In letzter Zeit lässt sich jedoch eine deutliche Zunahme des Interesses an Neukantianismus beobachten. Dieses Buch leistet somit einen wichtigen Beitrag zu den neuen Tendenzen in der gegenwärtigen philosophischen Geschichtsschreibung und der systematischen Erforschung der zeitgenössischen Philosophie. Der Autor stellt darin eine eingehende und systematische Analyse der Kritik von Nelson an der Erkenntnistheorie dar. Diese Kritik wird vor allem aus der Sicht des Neukantianismus vorgenommen, aber auch andere wichtige Referenzen wie Phänomenologie und Positivismus werden berücksichtigt.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • Problem und Aufgabe
  • Methode
  • Inhalt und Aufbau
  • Erster Teil. Nelsons Biographie
  • Kapitel 1. Leben und Werk von Leonard Nelson
  • Zweiter Teil. Geschichte des Problems der Erkenntnistheorie
  • Kapitel 2. Das Problem der Erkenntnistheorie bei Immanuel Kant und Jakob Friedrich Fries
  • Immanuel Kants Erkenntniskritik
  • Die nachkantische Erkenntnistheorie
  • Jakob Friedrich Fries’ psychologische Erkenntnistheorie
  • Nelson und die Fries’sche Philosophie
  • Kapitel 3. Nelson und der Neukantianismus
  • Kuno Fischers Problemstellung des Fries’schen Psychologismus
  • Gegen den Marburger Neukantianismus
  • Gegen den Südwestdeutschen Neukantianismus
  • Kapitel 4. Nelson und die Phänomenologie
  • Carl Stumpf und die Bedeutung der Psychologie für die Philosophie
  • Die Auseinandersetzung mit Edmund Husserls Phänomenologie
  • Polemik mit Max Scheler über die Methode
  • Roman Ingardens Widerlegung der Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie durch die Intuition des Durchlebens
  • Kapitel 5. Nelson und die „antipositivistische Wende“
  • Die Unhaltbarkeit des wissenschaftlichen Positivismus in der Philosophie
  • Nelsons Ablehnung von Ernst Machs Erkenntnistheorie
  • Dritter Teil. Systematik des Problems der Erkenntnistheorie
  • Kapitel 6. Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie
  • Darstellung des erkenntnistheoretischen Problems
  • Lösung des erkenntnistheoretischen Problems
  • Schlussbemerkungen
  • Kapitel 7. Das Problem der Möglichkeit der Metaphysik
  • Metaphysik und Kritik
  • Metaphysik und Erkenntnis
  • Schlussbetrachtung
  • Literaturverzeichnis
  • I. Primärliteratur
  • II. Sekundärliteratur
  • A. Literatur zu Nelson
  • B. Literatur zum Neukantianismus
  • C. Andere Literatur
  • Personenregister

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Einleitung

Problem und Aufgabe

Die umfangreiche Literatur über den Neukantianismus zeigt, dass sich die Forscher zu dieser philosophischen Bewegung immer wieder viele Fragen stellen müssen.1 Unsere Kenntnisse über den Neukantianismus sind immer noch unzureichend. Der Neukantianismus erscheint als eine moderne Strömung, der die eigenständige Erkenntnistheorie als eine Prima Philosophia auch als Folge von René Descartes’ „notwendiger Selbstvergewisserung des menschlichen Erkennens“ (Discours de la methode – 1637) zur Aufgabe der Philosophie gemacht hat. Die Einengung der Philosophie auf die Erkenntnistheorie kann man vor allem in der Marburger Schule des Neukantianismus beobachten, deren Vertreter, wie Hermann Cohen, Paul Natorp und Ernst Cassirer, an Kants Vernunftkritik und insbesondere an die transzendentale Deduktion anknüpfend die logischen Voraussetzungen der Naturwissenschaften und der Mathematik zu ergründen versuchten. Um diese Forderung zu erfüllen, hat die neukantische Philosophie einen engen Zusammenhang des Philosophierens mit den Wissenschaften deklariert, um die Spekulation und die Dialektik abzulehnen. In diesem Zusammenhang interessieren wir uns für die Beziehung des Neukantianismus zur Erkenntnistheorie, die jedoch nicht unproblematisch ist. Den einseitig beschränkten Blick der Anhänger der Marburger Schule auf den erkenntnistheoretischen Charakter des Neukantianismus hat Leonard Nelson in seinem Referat Über die Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie (1908) angeprangert. Das antierkenntnistheoretische Beispiel von Nelsons Philosophie zeigt deutlich, dass uns die allgemeine Bestimmung der Philosophie des Neukantianismus als philosophische Strömung der damaligen Philosophie immer wieder aus den Händen gleitet.

Helmut Holzhey hat die erkenntnistheoretische Orientierung des Neukantianismus deutlich aufgezeigt, als er über den antimetaphysischen Charakter dieser Philosophie schrieb.2 Diese Eigenschaft war eine Folge der Konkurrenz mit dem Positivismus in Deutschland im letzten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts, ← 7 | 8 → zu dessen Vertretern unter anderem Carl Göring, Ernst Laas und Richard Avenarius gehörten. Die Genese dieser positivistischen Phase des frühen Neukantianismus hat Holzhey folgendermaßen kommentiert:

In der Kritik metaphysischer Spekulation und in der Arbeit an ihrer Ablösung durch erkenntnistheoretische Untersuchungen konnten sich zunächst Kantianer und Kantgegner treffen.“3

Das Ziel war also eine Erneuerung des kritischen Idealismus, der von Hermann Cohen als ein nichtmetaphysischer und durch die Naturwissenschaften gestützter Idealismus verstanden wurde. Auch Ernst Cassirer hat in seiner Darstellung den Neukantianismus mit der Erkenntnistheorie gleichgesetzt. Cassirer hat in der polemischen Auseinandersetzung mit Martin Heidegger die Natur des Neukantianismus als eine Richtung der erkenntnistheoretischen Interpretation ohne eine gemeinsame Position mit Ausnahme von Immanuel Kants Lehre charakterisiert, weil die Neukantianer die so verstandene Lehre Kants mit ihrem Begriff der Wissenschaftlichkeit gleichgesetzt haben.4 Im Gegensatz zum Positivismus hat der Neukantianismus das wissenschaftliche Philosophieren gefordert. Weil nur die wissenschaftliche Erkenntnis das richtige Modell der Erkenntnis sein könne, war das Ziel des Neukantianismus die Kritik der wissenschaftlichen Erkenntnis. Diese Beziehung zwischen der wissenschaftlichen Erkenntnis und dem Kritizismus haben Helmuth Holzhey und Werner Flach wie folgt interpretiert:

„Ein erster Grundgedanke des neukantischen Kritizismus ist von der systematischen Zentrierung der Philosophie in der Erkenntnistheorie her faßbar. Philosophie ist primär Theorie der Erkenntnis, der wissenschaftlichen Erkenntnis. Die wissenschaftliche Erkenntnis wird in den Vordergrund gerückt, ihre Analyse ist das erste und hauptsächliche Anliegen.“5

Der Neukantianismus (der Marburger Schule und der sogenannten Südwestdeutschen Schule) hat also die kritische Erkenntnistheorie mit der Wissenschaftlichkeit der an der Geltungsfrage orientierten Philosophie gleichgesetzt, die auf der Grundlage der transzendental-logischen Methode verfahren müsse. Diese philosophische Erkenntnistheorie dürfe nicht das Sein an sich selbst, sondern müsse die Gültigkeit der Wissenschaft untersuchen. Diese auf den beiden spätneukantischen Hauptschulen basierende einseitige Auffassung entschied ← 8 | 9 → letztendlich über die erkenntnistheoretische Orientierung des Neukantianismus. Wenn man jedoch „breiter“ auf den Neukantianismus blickt, wird dieser einseitige Eindruck auf viele ernsthafte Bedenken stoßen. Es scheint so, als hätten die Neukantianer die Metaphysik entwickelt, was der Autor der vorliegenden Studie im Buch Johannes Volkelt und das Problem der Metaphysik zu zeigen versucht.6 Diese Richtung hatte demnach keinen prinzipiell antimetaphysischen Charakter. Bei näherer Betrachtung des zusammengesetzten Phänomenons des Neukantianismus wird auch deutlich, dass diese Strömung ihre erkenntnistheoretische Orientierung in einer späteren Phase erhalten hat, was in den Schriften von Nelson zu erkennen ist. Diese neukantische Kritik an der Erkenntnistheorie wird zum Gegenstand der vorliegenden Abhandlung.

Die europäische Philosophie wurde um die Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert vom Neukantianismus und seinen Gedanken beherrscht, und die zeitgenössische Philosophie hat sich unter seinem intellektuellen Einfluss entwickelt. Zahlreiche Philosophen dieser Bewegung waren sowohl Vorläufer der analytischen Philosophie als auch der Phänomenologie. Gegen Ende des Neukantianismus hat sich auch eine neue nichtklassische Ontologie entwickelt. Auf der einen Seite wurde der Neukantianismus mit der Phänomenologie verbunden und auf der anderen Seite hat er die metaphysische Interpretation von Kants Philosophie bestimmt. Diese Auffassungen fanden als eine neue Ontologie in der Philosophie von Emil Lask, Martin Heidegger und Nicolai Hartmann ihren Ausdruck.

Trotz verschiedener weltweiter Studien gibt es immer noch enorme Vereinfachungen in der Auffassung der Anerkennung und der Bedeutung des Neukantianismus, die den Blick auf das Problem eher verschleiern als schärfen. Insbesondere gibt es nur sehr wenige Arbeiten über den von Nelson angebahnten Trend im Neukantianismus. In der vorhandenen Literatur wird das wichtige Thema der Grundlagen der Metaphysik nur ansatzweise aufgegriffen. Die meisten Studien konzentrieren sich auf den Neukantianismus der Marburger und der Südwestdeutschen Schule. Diese Untersuchung beabsichtigt, diese Lücke zu füllen und einen originären Beitrag zu den philosophischen und historischen Kenntnissen auf dem Gebiet der metaphysischen Reflexion dieses Trends des Neukantianismus zu leisten. Das Ziel des vorliegenden Buches ist, die Klischee-Ansichten in gewisser Weise zu revidieren.

Aufgrund ihrer einseitigen Sichtweise besaß die neukantische Philosophie lediglich erkenntnistheoretischen Charakter. Diese Ansicht ist die Folge einer Vereinfachung, ← 9 | 10 → weil sie nicht nur die metaphysische Richtung im Rahmen der neukantischen Bewegung, sondern vor allem auch eine fortgeschrittene Reflexion über die Möglichkeit der Erkenntnistheorie übersah, die zu ihrer Ablehnung geführt hat. Dies kann man zum Beispiel in der Philosophie eines bekannten Vertreters der psychologischen Richtung des Neukantianismus, Leonard Nelson, erkennen. Nelson stellte eindeutig einen Widerspruch in dem erkenntnistheoretischen Kriterium fest, der die Unterscheidung zwischen der gültigen und ungültigen Erkenntnis ermöglicht hat, und er ist zu der Ansicht gekommen, dass die Inkonsistenz eines solchen Kriteriums die Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie beweise. Als Folge dieser Feststellung ergeben sich folgende Forschungsfragen, die Gegenstand dieser Arbeit sind: Hatte die neukantische Philosophie nur einen erkenntnistheoretischen Charakter? Was waren die geschichtlichen Ursprünge von Nelsons Problem der Erkenntnistheorie? Welche Folgen hatte dies für die Entwicklung der neokantischen Philosophie und auch für die Erkenntnistheorie selbst?

Der Autor dieser Studie möchte gestützt auf Nelsons Ansichten zeigen, dass nicht nur die metaphysische, sondern auch die antierkenntnistheoretische Philosophie im Rahmen des Neukantianismus eine bestimmende Rolle gespielt hat. Trotz der Klischees und der Vereinfachungen über den erkenntnistheoretischen Charakter des Neukantianismus enthält Nelsons Philosophie eine nicht erkenntnistheoretische Reflexion über die Grundlagen der Metaphysik. So war die Metaphysik als Grundlage der Wissenschaft und der Philosophie das zentrale Thema in der Kant-Fries’schen Philosophie von Nelson, der schon als Student in Berlin und Göttingen eine philosophische Diskussionsgruppe – die sogenannte neufriesische Schule – gegründet hat. Ihre Aufgabe war die Herausbildung und Betreuung der kritischen Philosophie von Immanuel Kant mit der Exposition, der Systematisierung und der Erweiterung dieser Philosophie durch Jakob Friedrich Fries. Nelson hat in Fries’ Philosophie den Kern der Philosophie von Kant gesehen, in der Fries seine metaphysischen Prinzipien auf psychologische Weise interpretierte. Die Konsequenz war eine Polemik mit anderen neukantischen Schulen (unter anderem Hermann Cohen, Paul Natorp, Ernst Cassirer, Wilhelm Windelband, Heinrich Rickert, Georg Simmel), die sich besonders auf den Begriff der kritischen Methode bezogen haben.

Der Grund für die Untersuchung dieses Problems liegt darin, dass Studien über den Neukantianismus und insbesondere über den Neukantianismus außerhalb der Marburger und der Südwestdeutschen Schule eher selten sind. Dieser Einseitigkeit der Forschungsagenda liegt eine Unzulänglichkeit der Forschung zur Geschichte der Philosophie zugrunde. Es muss erwähnt werden, dass dieses Missverhältnis auch in den Studien des Neukantianismus erkennbar ist. Die vorliegenden ← 10 | 11 → Untersuchungen haben einen Pioniercharakter, nicht nur, weil damit Nelsons Philosophie vor dem Hintergrund des Neukantianismus erforscht werden soll, sondern auch, weil gestützt auf diese Richtung versucht werden soll, die metaphysischen Grundlagen zu reflektieren. Die Studie überprüft kritisch die Klischees in den Ansichten über die antimetaphysischen Positionen der neukantischen Philosophie. Das Ziel liegt im Reflektieren der Einseitigkeit des alten Begriffs des Neukantianismus als philosophischer Strömung vom antimetaphysischen Charakter, um so den vorhandenen Wissensstand zu erweitern. Es geht um die Darstellung der Entwicklung der zeitgenössischen Philosophie mit ihren komplexen Ursprüngen. Die Ergebnisse dieser Studie sollen auch die Beziehung zwischen der Metaphysik und der Erkenntnistheorie offenlegen.

Der oben umrissene Forschungsstand macht deutlich, dass die Sekundärliteratur zu Nelsons Philosophie mit wenigen Ausnahmen nicht besonders hilfreich ist. Zu den Ausnahmen, die in dieser Untersuchung berücksichtigt werden müssen, gehören die Arbeiten von Andreas Brandt, Riderick M. Chisholm, Tadeusz Gadacz, Hans-Johann Glock, Kay Herrmann, Roman Ingarden, Andrzej J. Noras, Jörg Schroth, Krzysztof Wieczorek und Jan Woleński. Aus diesem Grund werden die philosophischen Ansichten von Leonard Nelson vor allem auf der Basis der im Literaturverzeichnis erwähnten Primärliteratur dargestellt. Die dargelegten sachlichen Kriterien waren entscheidend für die Auswahl der Literatur, die im Literaturverzeichnis sowohl als Bibliografie der Primärliteratur als auch der Sekundärliteratur aufgeführt ist.

Methode

Die Methode dieser Untersuchung besteht in der Auseinandersetzung mit dem Problem der Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie aufgrund von Analysen der Quellentexte in ihren Originalsprachen. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen sowohl mit dem Hintergrund der modernen und zeitgenössischen Geschichte der Philosophie als auch mit der Beziehung zwischen der Erkenntnistheorie und der Metaphysik konfrontiert werden, um daraus entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Methode dieser Untersuchung hat problemgeschichtlichen Charakter im Sinne der Begriffsgeschichte des Problems bei Wilhelm Windelband, sodass es nicht um eine „begriffliche Konstruktion“, sondern um den Weg der „allseitigen, vorurteilslosen Durchforschung der Tatsachen“ geht.7 Bei dieser Methode muss ← 11 | 12 → zwischen der Auffassung der philosophischen Probleme und den philosophischen Quellen unterschieden werden; das Problem liegt im Forschungsgegenstand, und in den Quellen liegt die tatsächliche Grundlage. Auf diese Weise soll ein sachlicher Ausgangspunkt in problemgeschichtlicher Hinsicht ausgearbeitet werden. Einen solchen bildet die Frage nach der Möglichkeit der Erkenntnistheorie. Die Fakten stammen aus verschiedenen Materialien wie Dokumenten, Texten oder Belegen von wissenschaftlicher Relevanz.

Obwohl in der Untersuchung auch biografische Tatsachen genutzt werden, darf die problemgeschichtliche Methode nicht als Geschichte eines einzelnen Denkers betrachtet werden. Nicolai Hartmann hat den Unterschied zwischen den beiden Methoden wie folgt bezeichnet: „Die Philosophie selber aber als solche besteht nicht in philosophierenden Persönlichkeiten, sondern einzig in Philosophemen oder Problemen. Also hat ihre Geschichte nichts anderes als Geschichte der Probleme zu sein.“8 Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung stehen somit nicht Personen mit ihren philosophischen Systemen, sondern Probleme, die als Kriterien bei der Auswahl und Analyse der Texte gelten. In den dargestellten Überlegungen geht es demnach nicht um Biografien, Systeme oder verschiedene Ismen, sondern vielmehr um Probleme als solche und deren Lösung. Sie sollen die geschichtliche Entwicklung der Erkenntnis aufzeigen.

Bei einer problemgeschichtlichen Betrachtung werden die geschichtliche und die systematische Sichtweise gleichgesetzt, da die problemgeschichtliche Analyse den systematischen Gesichtspunkten untergeordnet werden soll.9 Der Historiker in der Philosophie muss also seine philosophische Ansicht vorstellen. Die philosophische Bedeutung dieser Arbeit liegt aus methodischer Sicht darin, die Philosophie ohne eine Trennung der Geschichte der Philosophie von der systematischen Philosophie zu betrachten. In den vorgelegten Untersuchungen geht es vor allem um eine solche philosophische Synthese, die sich vor dem Hintergrund der problemgeschichtlichen Rekonstruktion von Nelsons Lehre mit den in Opposition stehenden philosophischen Denkmodellen kontextgebunden systematisch auseinandersetzt. Eine Voraussetzung für die problemgeschichtliche Methode ist die Überzeugung von der sachlichen und historischen Einheit der Philosophie, die in der durchgeführten Studie konsequent eingehalten werden soll. ← 12 | 13 →

Details

Seiten
238
Jahr
2017
ISBN (PDF)
9783631715956
ISBN (ePUB)
9783631715963
ISBN (MOBI)
9783631715970
ISBN (Hardcover)
9783631715949
DOI
10.3726/b10702
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Dezember)
Schlagworte
Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie Leonard Nelson Neukantianismus Neufriesianismus
Erschienen
Frankfurt am Main, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2017. 238 S.

Biographische Angaben

Tomasz Kubalica (Autor:in)

Tomasz Kubalica ist Juniorprofessor am Institut für Philosophie der Schlesischen Universität Katowice. Er promovierte über den Südwestdeutschen Neukantianismus an der Jagiellonen-Universität Kraków.

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Titel: Unmöglichkeit der Erkenntnistheorie
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