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Die «Spectators» in Frankreich

«Le Nouveau Spectateur» und «Le Monde comme il est» von Jean-François de Bastide

von Michaela Fischer-Pernkopf (Autor:in) Veronika Mussner (Autor:in) Klaus-Dieter Ertler (Autor:in)
©2018 Monographie 284 Seiten

Zusammenfassung

Bei Jean-François de Bastide (1724-1798) handelt es sich um einen französischen Autor, dem in der Forschung bislang nicht der ihm gebührende Stellenwert beigemessen wurde. Diese Lücke schließt die vorliegende Untersuchung, welche seinen umfassendsten «Spectator», Le Nouveau Spectateur, wie auch dessen Fortsetzung, Le Monde comme il est, in den Fokus der Betrachtung rückt. Im Besonderen wird der Fiktionalisierung des Produktions- und Rezeptionsprozesses Aufmerksamkeit geschenkt. In der thematischen Analyse geht es um Authentizität, Liebe und Erziehung. Den Abschluss bilden inhaltsbezogene Kurzzusammenfassungen der insgesamt zehn Bände, die das Werk von Jean-François de Bastide für weitere Forschungen leichter zugänglich machen sollen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einführung
  • 1 Jean-François de Bastide – Leben und Werk
  • 2 Fiktionalisierung des Produktions- und Rezeptionsprozesses
  • 2.1 Zur Gattungsfrage auf Werkebene
  • 2.2 Verfasserfiktion
  • 2.3 Partizipation und Rezeptionslenkung
  • 2.4 Schreibstrategien
  • 3 Thematische Aspekte in Le Nouveau Spectateur und Le Monde comme il est: Authentizität – Liebe – Erziehung
  • 3.1 Authentizität
  • 3.1.1 Authentizitätsbeweis Manuskript
  • 3.1.2 Authentizitätsstrategien
  • 3.2 Liebe
  • 3.2.1 Liebeskonzeption
  • 3.2.2 Erscheinungsformen der Liebe
  • 3.3 Erziehung
  • 3.3.1 Die Pädagogik in der Aufklärung
  • 3.3.2 Erziehung und die Lehre vom „tugendhaften“ Verhalten
  • 3.3.3 Bastides Erziehungskonzepte
  • 4 Le Nouveau Spectateur
  • Band I
  • Band II
  • Band III
  • Band IV
  • Band V
  • Band VI
  • Band VII
  • Band VIII
  • 5 Le Monde comme il est
  • Band I
  • Band II
  • Conclusio
  • Bibliographie
  • Reihenübersicht

Michaela Fischer-Pernkopf / Veronika Mussner
Klaus-Dieter Ertler

Die Spectators in Frankreich

Le Nouveau Spectateur und Le Monde comme il est
von Jean-François de Bastide

Autorenangaben

Michaela Fischer-Pernkopf und Veronika Mussner sind Mitarbeiterinnen am Forschungsprojekt Die Spectators in der Romania: Frankreich an der Universität Graz.

Klaus-Dieter Ertler ist Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Graz.

Über das Buch

Bei Jean-François de Bastide (1724−1798) handelt es sich um einen französischen Autor, dem in der Forschung bislang nicht der ihm gebührende Stellenwert beigemessen wurde. Diese Lücke schließt die vorliegende Untersuchung, welche seinen umfassendsten „Spectator“, Le Nouveau Spectateur, wie auch dessen Fortsetzung, Le Monde comme il est, in den Fokus der Betrachtung rückt. Im Besonderen wird der Fiktionalisierung des Produktions- und Rezeptionsprozesses Aufmerksamkeit geschenkt. In der thematischen Analyse geht es um Authentizität, Liebe und Erziehung. Den Abschluss bilden inhaltsbezogene Kurzzusammenfassungen der insgesamt zehn Bände, die das Werk von Jean-François de Bastide für weitere Forschungen leichter zugänglich machen sollen.

Zitierfähigkeit des eBooks

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Einführung

Jean-François de Bastide schreibt sich in die Tradition der spectators ein, indem er nach der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Gattung aufgreift und diese modifiziert und erweitert. Über dreißig Jahre nach der Hochphase des Genres verfasst Bastide sein umfangreiches spectatoriales Werk und leistet dadurch einen wesentlichen Beitrag, die Textsorte vom gattungsspezifischen Topos der Kurzlebigkeit zu befreien. In der Folge wird nicht nur die journalistische Tätigkeit, sondern generell das Gesamtwerk des Autors gewürdigt.

Jean-François de Bastide wurde in der Forschung bislang nicht der Stellenwert beigemessen, den er als Epigone der Wochenschriftenautoren romanischer Prägung verdient. Diese Lücke schließt die vorliegende Untersuchung, welche vor allem seinen umfassendsten Spectator, Le Nouveau Spectateur1, als auch dessen Fortsetzung, Le Monde comme il est2, in den Fokus der Betrachtung rückt. Im Besonderen wird der Fiktionalisierung des Produktions- und Rezeptionsprozesses Aufmerksamkeit geschenkt. Bastide nützt das komplexe Kommunikationssystem der Gattung in seiner vollen Breite und scheut sich nicht vor einer Überschreitung der narrativen Ebenen. Dadurch erfährt die idealtypische Herausgeberfiktion und die Inszenierung der Verfassungsinstanz eine neue Dimension der Umsetzung, wodurch diesen gattungsspezifischen Charakteristika des Genres zugleich mehr Bedeutung beigemessen wird. Somit wird das Werk von Jean-François de Bastide als eine Erweiterung der Möglichkeiten der Textsorte anerkannt. Die gegenständliche Analyse fokussiert nun die Strategien der Fiktionalisierung des Produktions- sowie des Rezeptionsprozesses. Es werden die Verortung der Gattungsfrage auf Textebene und die unterschiedlichen Methoden der narrativen Darstellung erörtert. Eine eingehende Betrachtung erfährt die Verfasserfiktion, die Jean-François de Bastide in seinen Werken ausweitet. Die für die spectatorialen Schriften typische Rezeptionslenkung wird mit der spezifisch inszenierten Partizipationskultur der Leserschaft aufbereitet. Schließlich werden für den Autor charakteristische Schreibstrategien vorgestellt. Im Anschluss werden drei ausgewählte thematische Aspekte aufgegriffen, die in den beiden Schriften do←7 | 8→ minieren. Dabei konnte nur schwerpunktmäßig vorgegangen werden, vor allem, um die Erweiterung des thematischen Spektrums der Gattung verdeutlichen zu können. Den Abschluss bilden inhaltsbezogene Kurzzusammenfassungen der zehn Bände, die das Werk Bastides für weitere Forschungen leichter zugänglich machen sollen.←8 | 9→


1 Im Text werden in der Folge Zitate aus dem Nouveau Spectateur mit dem Akronym NS abgekürzt.

2 Die zweite Schrift Le Monde comme il est wird im Folgenden mit LM abgekürzt. Da die zwei Bände durchnummeriert insgesamt 60 Nummern enthalten, wird der jeweilige Band nicht angeführt.

1 Jean-François de Bastide – Leben und Werk

Der Autor und Journalist Jean-François de Bastide gilt in der französischen Literaturgeschichte als wenig bekannt, obwohl er in vielfältigen Gattungsbereichen maßgeblich zur Genese des literarischen Systems beitrug. Der aus einer provenzalischen Familie stammende Jean-François wurde am 13. Juli 1724 in Marseille als Sohn von Jean Joachim de Bastide und Jeanne Thérèse Maurin geboren. Dank seines familiären Hintergrundes – sein Vater wurde 1726 in die Académie des sciences, lettres et arts de Marseille aufgenommen – kam der junge Mann früh mit Literatur in Berührung und wurde mit der künstlerischen und literarischen Gesellschaft von Marseille vertraut. Nach seiner Ausbildung am Collège de l’Oratoire de Marseille ließ sich Bastide gegen 1746 in Paris nieder3. Seine literarische Karriere startete er mit „ouvrages d’imagination“, was ihm jedoch nur kurzen Erfolg beschied4. Als erfolgversprechender sollte sein journalistisches Wirken – zunächst beim Mercure, anschließend beim Mercure de France – gelten. Sein Name scheint in verschiedenen Polizeiberichten auf, – er musste sogar für gewisse Zeit ins Gefängnis – aber es gab immer wieder Gönner, die ihn protegierten. Darunter befanden sich der einflussreiche Bischof von Orléans, Louis-Sextius de Jarente de La Bruyère, Jean-Philippe Charles, Graf von Cobenzl sowie der Fürst Charles de Lorraine5. Letzterem widmete er sogar ein Werk, zumal er ohne seine Mäzene kein finanzielles Auslangen hätte finden können. In der Widmung des Journal de Bruxelles ou le Penseur drückt Bastide beispielsweise seine Wertschätzung für den Fürsten von Lothringen aus:

Details

Seiten
284
Jahr
2018
ISBN (PDF)
9783631759882
ISBN (ePUB)
9783631759899
ISBN (MOBI)
9783631759905
ISBN (Hardcover)
9783631759875
DOI
10.3726/b14296
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (Oktober)
Schlagworte
Jean-François de Bastide Spectators Frankreich England Niederlande Europa Moralische Wochenschriften Aufklärung 18. Jahrhundert
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018. 284 S.

Biographische Angaben

Michaela Fischer-Pernkopf (Autor:in) Veronika Mussner (Autor:in) Klaus-Dieter Ertler (Autor:in)

Michaela Fischer-Pernkopf und Veronika Mussner sind Mitarbeiterinnen am Forschungsprojekt Die Spectators in der Romania: Frankreich an der Universität Graz. Klaus-Dieter Ertler ist Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Graz.

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Titel: Die «Spectators» in Frankreich
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