Lade Inhalt...

Deutsche Sprache in kulturell mehrfach kodierten Räumen

Medien, Kultur, Politik

von Maria K. Lasatowicz (Autor:in) Jarosław Bogacki (Autor:in)
©2018 Monographie 258 Seiten

Zusammenfassung

Das Buch präsentiert Beiträge von Wissenschaftlern aus Deutschland, Rumänien und Polen, die die deutsche Sprache in kulturell mehrfach kodierten Räumen zu ihren Forschungsobjekten machen. Auswirkungen der Plurikulturalität bzw. der Interkulturalität auf Sprache und Sprachgebrauch sind in solchen Räumen registrierbar und bieten der germanistischen Forschung reichhaltigen Stoff für linguistische und literarisch-ästhetische Reflexionen. Unter Zuhilfenahme verschiedener methodologischer Konzeptionen analysieren die Autoren das Deutsche in Städten, Regionen und Sprachinseln, in Medien, Werbung und Politik sowie in künstlerischer und religiöser Literatur, in Räumen mithin, in welchen Kulturen interagieren.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Herausgeberangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort (Maria Katarzyna Lasatowicz / Jarosław Bogacki)
  • Soziolinguistische Auswertung der sprachlichen Verhältnisse in Kamitz angesichts der Volkszählung von 1890 (Grzegorz Chromik)
  • „Ha, mer redd doch midnanner!“ – Zu Bülent Ceylans Verbreitung und Förderung des Mannheimerischen (Anna Daszkiewicz)
  • „Den Teller blank putzen“ vs. „wymieść talerz do czysta“. Zu Resultativkonstruktionen im Deutschen und Polnischen (Justyna Dolińska)
  • Mehrsprachigkeit des SSW im World Wide Web. Zum politischen Sprachgebrauch einer Regionalpartei in elektronischen Medienangeboten (Oliver Herbst)
  • Polnische Literatur in deutscher Sprache? Zu Funktionen polnischsprachiger Elemente in Artur Beckers Roman Wodka und Messer (Małgorzata Jokiel)
  • Breslauisches Abendblatt. Zur Geschichte der Zeitschrift (Agnieszka Jóźwiak)
  • Zum Fachwortschatz Krakauer Goldschmiede im 14.–16. Jh. (Sławomira Kaleta-Wojtasik †)
  • Die deutsche Rechtssprache in Schlesien am Beispiel ausgewählter Gesetzestexte der Privatrechtsordnung (Felicja Księżyk)
  • Die deutsche Sprachinsel Schönwald. Zu den phonetischen und morphologisch-syntaktischen Auffälligkeiten eines Sprachkorpus (Maria Katarzyna Lasatowicz, Artur Tworek)
  • Das schöne, aber schwache Geschlecht. Das Bild der Frau in der deutschen Phraseologie mit Vergleichsbeispielen aus der polnischen Sprache (Mariola Majnusz-Stadnik)
  • Die deutschen Straßennamen von Oppeln und ihre polnischen Pendants nach dem Zweiten Weltkrieg (Daniela Pelka)
  • Einfühlung versus kultursemantische Abstraktion? Arnold Zweigs Novelle „Helbret Friedebringer“ (Andrea Rudolph)
  • Kognitiver Blick auf die Werbung – Parfümwerbetexte und Konzeptuelle Integration (Przemysław Staniewski)
  • Kulinarische Linguistik in multikulturellem Raum – Zur Analyse deutscher Speisebezeichnungen im Hinblick auf deren Multikulturalität (Joanna Szczęk / Marcelina Kałasznik)
  • Abitur und weg! Deutsche Schulen in Rumänien (Ellen Tichy)
  • Kulturelle Aspekte der Konzeptualisierungsarten in Paul Gerhardts Kirchenliedern (Ryszard Ziaja)
  • Autorenverzeichnis
  • Reihenübersicht

Maria Katarzyna Lasatowicz / Jarosław Bogacki (Hrsg.)

Deutsche Sprache in kulturell
mehrfach kodierten Räumen

Medien, Kultur, Politik

Herausgeberangaben

Maria Katarzyna Lasatowicz, Professorin an der Universität Opole, ist Direktorin des Instituts für Germanistik und Leiterin des dortigen Lehrstuhls für deutsche Sprache. Ihre Hauptarbeitsgebiete sind Dialektologie, Sprachinselforschung, deutsche Sprachvarietäten in Oberschlesien, Ethno- und Soziolinguistik.

Jarosław Bogacki ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Opole. Seine Hauptarbeitsgebiete sind deutsche Sprachgeschichte, Sprache und Identität, linguistische Diskursanalyse, Verzahnung von Wirtschaft und Hochschulen.

Über das Buch

RäumenDas Buch präsentiert Beiträge von Wissenschaftlern aus Deutschland, Rumänien und Polen, die die deutsche Sprache in kulturell mehrfach kodierten Räumen zu ihren Forschungsobjekten machen. Auswirkungen der Plurikulturalität bzw. der Interkulturalität auf Sprache und Sprachgebrauch sind in solchen Räumen registrierbar und bieten der germanistischen Forschung reichhaltigen Stoff für linguistische und literarisch-ästhetische Reflexionen. Unter Zuhilfenahme verschiedener methodologischer Konzeptionen analysieren die Autoren das Deutsche in Städten, Regionen und Sprachinseln, in Medien, Werbung und Politik sowie in künstlerischer und religiöser Literatur, in Räumen mithin, in welchen Kulturen interagieren.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Inhaltsverzeichnis

Maria Katarzyna Lasatowicz, Jarosław Bogacki

Vorwort

Grzegorz Chromik

Soziolinguistische Auswertung der sprachlichen Verhältnisse in Kamitz angesichts der Volkszählung von 1890

Anna Daszkiewicz

„Ha, mer redd doch midnanner!“ – Zu Bülent Ceylans Verbreitung und Förderung des Mannheimerischen

Justyna Dolińska

Den Teller blank putzen“ vs. „wymieść talerz do czysta“. Zu Resultativkonstruktionen im Deutschen und Polnischen

Oliver Herbst

Mehrsprachigkeit des SSW im World Wide Web. Zum politischen Sprachgebrauch einer Regionalpartei in elektronischen Medienangeboten

Małgorzata Jokiel

Polnische Literatur in deutscher Sprache? Zu Funktionen polnischsprachiger Elemente in Artur Beckers Roman Wodka und Messer

Agnieszka Jóźwiak

Breslauisches Abendblatt. Zur Geschichte der Zeitschrift

Sławomira Kaleta-Wojtasik †

Zum Fachwortschatz Krakauer Goldschmiede im 14.–16. Jh.

Felicja Księżyk

Die deutsche Rechtssprache in Schlesien am Beispiel ausgewählter Gesetzestexte der Privatrechtsordnung

Maria Katarzyna Lasatowicz, Artur Tworek

Die deutsche Sprachinsel Schönwald. Zu den phonetischen und morphologisch-syntaktischen Auffälligkeiten eines Sprachkorpus←5 | 6→

Mariola Majnusz-Stadnik

Das schöne, aber schwache Geschlecht. Das Bild der Frau in der deutschen Phraseologie mit Vergleichsbeispielen aus der polnischen Sprache

Daniela Pelka

Die deutschen Straßennamen von Oppeln und ihre polnischen Pendants nach dem Zweiten Weltkrieg

Andrea Rudolph

Einfühlung versus kultursemantische Abstraktion? Arnold Zweigs Novelle „Helbret Friedebringer“

Przemysław Staniewski

Kognitiver Blick auf die Werbung – Parfümwerbetexte und Konzeptuelle Integration

Joanna Szczęk, Marcelina Kałasznik

Kulinarische Linguistik in multikulturellem Raum – Zur Analyse deutscher Speisebezeichnungen im Hinblick auf deren Multikulturalität

Ellen Tichy

Abitur und weg! Deutsche Schulen in Rumänien

Ryszard Ziaja

Kulturelle Aspekte der Konzeptualisierungsarten in Paul Gerhardts Kirchenliedern

Autorenverzeichnis←6 | 7→

Vorwort

Das Konzept „plurikultureller Raum“ umfasst nicht nur geographisch eindeutig abgegrenzte Räume, deren Grenzen auf Karten oder Plänen unterschiedlichster Art verzeichnet werden können und welche drei- bzw. vierdimensional vorstellbar sind. Es beinhaltet ebenfalls Räume, die entgrenzt sind, deren Peripherien fließend – und manchmal ohne bemerkbar zu werden – sich in einem äußeren Raum jenseits der Peripherie auflösen, um von einem anderen Bündel von Kulturen erneut zu einem weiteren plurikulturellen Raum aufgebaut zu werden. So lassen sich spezifische Abarten von abstrakten Konzepten wie „Literatur“ oder „Gesellschaft“ genauso als kulturell mehrfach dimensionierte Räume auffassen wie „Städte“, „Länder“, „Regionen“, „Kontinente“ u. ä. Bei allen Varianten kulturell mehrfach kodierter Räume scheint/-en die Sprache/-n eine konstitutive, Pluri- und Interkulturalität prägende wie ausdrückende Kraft zu sein. In Räumen, in welchen mehrere Kulturen interagieren, trägt und formt die Sprache einen Teil dieser Interaktion mit, in Sprache kommt diese zum Ausdruck, Sprache ermöglicht Sprachhandeln. Zweifelsohne lassen diese Phänomene und Prozesse sich bewerten, haben diese kulturlinguistische und literarisch ästhetische Auswirkungen auf Sprachen, was sich mit konkreten Methoden aufdecken und in den verschiedensten Dimenstionen von Sprache klassifizieren lässt. Dabei bildet der Gebrauch von Sprache in plurikulturellen Sprach- und Politikfeldern ein interessantes Untersuchungsfeld. Es ließe sich durch die Frage danach ergänzen, inwiefern die Sprache der Minorität oder der Majorität von dem Gebrauch in solchen Räumen profitiert. Hierbei wäre der Einfluss von Machtdominanzen oder von ethnischen Elitekonzeptionen auf das Verhalten von Sprechern in historischen oder gegenwärtigen kulturell mehrfach geprägten Räumen mit heranzuziehen. All diese Fragestellungen und Problemkreise scheinen in der Philologie ein umfangreiches Forschungsfeld abzustecken, ein Forschungsfeld, das Germanisten nach wie vor Herausforderndes zu bieten hat.

Mit diesem Band möchten die Herausgeber einigen angeführten Fragen nachgehen. Sie präsentieren Beiträge von Forschern aus Rumänien, Polen und Deutschland, die die deutsche Sprache in kulturell mehrfach kodierten Räumen aus unterschiedlichen Perspektiven ins Zentrum stellen.

Sprachverhältnisse und -kontakte im Dorf Kamitz (poln. Kamienica), einem Teil der ehemaligen, deutschen Sprachinsel Bielitz (poln. Bielsko-Biała) untersucht Grzegorz Chromik, indem er eine von Linguisten selten in Anspruch genommene Quelle Volkszählungs-Aufnahmebögen auswertet. Die um 1890 erfolgte←7 | 8→ Datenerfassung zu Einwohnern des Dorfes und deren Umgangssprache wurde von ihm einer soziolinguistischen Analyse unterzogen.

Am Beispiel des Comedy-Repertoires Bülent Ceylans, eines in Mannheim geborenen und aufgewachsenen Komikers deutsch-türkischer Abstammung, präsentiert und erläutert Anna Daszkiewicz die sprachliche und kulturelle Vielfalt von Mannheim. Die Sprache – hier die Sprachvarietät Mannheimer Mundart – wird dabei als Kulturtransfermittel herausgehoben, das es ermöglicht einen komischen Rahmen zu bilden, welcher die Eigenheiten von Deutschtürken und Mannheimern in den Mittelpunkt stellt.

Dass grammatikalische Sprachphänomene in benachbarten Sprachräumen trotz vieler sprachkontakt- und kulturkontaktbedingter Überlappungen Differenzen aufweisen können, beweist Justyna Dolińska am Beispiel von Resultativkonstruktionen im Deutschen und im Polnischen. Dieses im Polnischen wenig verbreitete Phänomen wird von der Autorin kontrastiv dargelegt und didaktisch ausgearbeitet.

Mit seiner Analyse von Kommunikation des Südschleswigschen Wählerverbandes bei Facebook und Twitter geht Oliver Herbst der Frage nach, wie diese Partei Mehrsprachigkeit in der politischen Kommunikation mit Mitgliedern, Anhängern und möglichen Wählern organisiert. Sein Augenmerk richtet er auf Anteile ein- und mehrsprachiger Texte sowie auf das politische Lexikon.

Konzepte der Transnationalität und Quersprachigkeit in Artur Beckers Roman Wodka und Messer behandelt Małgorzata Jokiel, sie stellt die Frage nach der Funktion polnischsprachiger Elemente im Werk dieses in Polen geborenen und seit knapp 30 Jahren in Deutschland lebenden Autors. Der literaturästhetischen und translationsrelevanten Betrachtung werden auch Äquivalente dieser Elemente in der polnischsprachigen Übersetzung des Werkes unterzogen.

Den Beitrag des Breslauischen Abendblattes zur Bildung einer lokalen bzw. regionalen Presselandschaft am Anfang des 19. Jh. in Schlesien untersucht Agnieszka Jóźwiak. Sie skizziert die Geschichte und ermittelt das Profil dieser deutschsprachigen Zeitschrift.

Aus sprachgeschichtlicher Perspektive behandelt Sławomira Kaleta-Wojtasik den Einfluss der deutschen Sprache auf die Herausbildung der polnischen Fachsprache der Goldschmiede im mittelalterlichen Krakau, einem polnisch-deutsch-jüdischen Kulturraum.

Details

Seiten
258
Jahr
2018
ISBN (ePUB)
9783631701836
ISBN (PDF)
9783653042481
ISBN (MOBI)
9783631701843
ISBN (Hardcover)
9783631646960
DOI
10.3726/978-3-653-04248-1
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (Oktober)
Schlagworte
Sprachinselforschung Dialektologie Sprache der Politik Mehrsprachigkeit Phraseologie Onomastik Kulinarische Linguistik Sprache der Werbung Sprache der Literatur Kirchenlieder Multikulturalität Interkulturalität
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018. 258 S., 14 Abb., 3 Tab.

Biographische Angaben

Maria K. Lasatowicz (Autor:in) Jarosław Bogacki (Autor:in)

Maria Katarzyna Lasatowicz, Professorin an der Universität Opole, ist Direktorin des Instituts für Germanistik und Leiterin des dortigen Lehrstuhls für deutsche Sprache. Ihre Hauptarbeitsgebiete sind Dialektologie, Sprachinselforschung, deutsche Sprachvarietäten in Oberschlesien, Ethno- und Soziolinguistik. Jarosław Bogacki ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Opole. Seine Hauptarbeitsgebiete sind deutsche Sprachgeschichte, Sprache und Identität, linguistische Diskursanalyse, Verzahnung von Wirtschaft und Hochschulen.

Zurück

Titel: Deutsche Sprache in kulturell mehrfach kodierten Räumen
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
book preview page numper 26
book preview page numper 27
book preview page numper 28
book preview page numper 29
book preview page numper 30
book preview page numper 31
book preview page numper 32
book preview page numper 33
book preview page numper 34
book preview page numper 35
book preview page numper 36
book preview page numper 37
book preview page numper 38
book preview page numper 39
book preview page numper 40
260 Seiten