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Vorläufige Kontenpfändung in Europa

von Nico Ritz (Autor:in)
©2019 Dissertation 208 Seiten

Zusammenfassung

Am 18. Januar 2017 sind die wesentlichen Inhalte der «europäischen Kontenpfändungsverordnung» in Kraft getreten. Daher beleuchtet die Untersuchung die Rechtslage zur vorläufigen Kontenpfändung in den Mitgliedstaaten, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Zudem werden bestehende und geplante Regelungen auf europäischer Ebene analysiert, um die nun in Kraft getretene Kontenpfändungsverordnung zu bewerten, aber auch die Möglichkeiten zur Effektuierung der grenzüberschreitenden vorläufigen Kontenpfändung zu eruieren. Als Alternative wird – anders als dem Ansatz der Kommission zu folgen – untersucht, ob sich ein europäisches Verfahren zur vorläufigen Kontenpfändung in das bestehende Gefüge der EuGVVO einfügen könnte.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • § 1 Einführung
  • A. Entstehungsgeschichte der Verordnung (EU) Nr. 655/2014
  • I. Das Bedürfnis nach einem europäischen Vollstreckungsrecht
  • 1. Vorgaben des Europäischen Rates
  • 2. Das Recht auf effektive Vollstreckung
  • 3. Die Situation in den Mitgliedstaaten
  • II. Die Kontenpfändungsverordnung
  • 1. Frühere Regelungsentwürfe zur vorläufigen Kontenpfändung
  • 2. Vom Grünbuch zur Verordnung
  • 3. Die Umsetzung der Kontenpfändungsverordnung in Deutschland
  • B. EU-Kompetenz für das Zwangsvollstreckungsrecht
  • I. Art. 81 Abs. 2 AEUV als Ermächtigungsgrundlage
  • II. Subsidiaritätsprinzip
  • III. Verhältnismäßigkeitsgrundsatz
  • C. Parallele Reformvorhaben der Europäischen Union
  • I. Die Reform der EuGVVO
  • 1. Abschaffung des Exequaturverfahrens
  • 2. Verbesserungen im Bereich einstweiliger Maßnahmen
  • II. Das Grünbuch zur Transparenz des Schuldnervermögens
  • 1. Die unterschiedliche Ausgangslage in den Mitgliedstaaten
  • 2. Reaktionen auf das Grünbuch
  • 3. Ausblick für eine europäische Regelung zur höheren Transparenz des Schuldnervermögens
  • III. Die Richtlinie über die Vergleichbarkeit von Zahlungskontoentgelten, den Wechsel von Zahlungskonten und den Zugang zu Zahlungskonten mit grundlegenden Funktionen
  • D. Zielsetzung dieser Arbeit
  • § 2 Zeitpunkt der Anordnung einer vorläufigen Kontenpfändung
  • A. Die vorläufige Kontenpfändung als Maßnahme des einstweiligen Rechtsschutzes
  • I. Definition der einstweiligen Maßnahme
  • II. Anwendbarkeit dieser Definitionen auf das Verfahren zur vorläufigen Kontenpfändung
  • 1. Erlassgründe gemäß Art. 7 EuKPfVO
  • 2. Einleitung des Hauptsacheverfahrens gemäß Art. 10 EuKPfVO
  • 3. Keine Anhörung des Antragsgegners gemäß Art. 11 EuKPfVO
  • III. Zwischenfazit
  • B. Antrag auf vorläufige Kontenpfändung nach einer Entscheidung in der Hauptsache
  • C. Rückblick auf Art. 47 EuGVVO a. F.
  • I. Sicherungsmaßnahmen nach Art. 47 Abs. 1 EuGVVO a. F.
  • 1. Notwendigkeit eines Antrags auf Vollstreckbarerklärung
  • 2. Voraussetzungen für die Anordnung einstweiliger Maßnahmen
  • 3. Absatz 1 weitgehend ohne Relevanz
  • II. Sicherungsmaßnahmen nach Art. 47 Abs. 2 EuGVVO
  • 1. Vollstreckbarkeit des Titels
  • 2. Ausgestaltung der Sicherungsmaßnahmen
  • 3. Erforderlichkeit der Zustellung der Vollstreckbarerklärung
  • D. Konsequenzen durch vereinfachtes Vollstreckbarerklärungsverfahren
  • E. Zwischenergebnis
  • § 3 Zuständigkeit
  • A. Zuständigkeitsregelung der EuKPfVO
  • B. Zuständigkeit nach Art. 22 Nr. 5 EuGVVO a. F. / Art. 24 Nr. 5 EuGVVO n. F.
  • C. Zuständigkeit am Ort der Belegenheit der Forderung
  • I. Territorialitätsprinzip
  • 1. Zustellung eines Pfändungsbeschlusses an einen Drittschuldner im Ausland und dessen Anerkennung
  • 2. Konsequenzen für ein europäisches Verfahren zur vorläufigen Kontenpfändung
  • II. Belegenheit der Forderung
  • 1. Natürliche Belegenheit von Forderungen
  • 2. Fiktive Belegenheit von Forderungen
  • 3. Zwischenergebnis zur Zuständigkeit am Belegenheitsort
  • § 4 Gegenstand und Umfang der vorläufigen Kontenpfändung
  • A. Von der Kontenpfändung erfasste Salden
  • I. Pfändung des Zustellungssaldos
  • II. Pfändung zukünftiger Salden
  • III. Pfändung des Dispositionskredits
  • 1. Ein deutscher Sonderweg
  • 2. Auswirkungen dieser Rechtslage auf ein Verfahren zur grenzüberschreitenden Kontenpfändung
  • IV. Begrenzung des zu sichernden Betrages
  • V. Zwischenergebnis
  • B. Pfändung von gemeinsamen Konten
  • I. Differenzierung zwischen „Und-Konto“ und „Oder-Konto“
  • 1. „Und-Konto“
  • 2. „Oder-Konto“
  • II. Situation in den Mitgliedstaaten
  • III. Schlussfolgerungen für ein europäisches Verfahren zur vorläufigen Kontenpfändung
  • 1. Verweis auf das nationale Recht
  • 2. Schaffung einer genuin europäischen Regelung
  • C. Pfändung von Treuhandkonten
  • § 5 Schutz des Schuldners im Falle einer vorläufigen Kontenpfändung
  • A. Die (vorläufige) Blockade des Kontos
  • I. Privatkonten
  • II. Geschäftskonten
  • B. Schutz des Schuldners durch Verfahrensgarantien
  • I. Rechtliches Gehör
  • 1. Grundzüge der Entscheidung Denilauler
  • 2. Grundlegende Kritik an der Entscheidung Denilauler
  • 3. Fortgeltung der Entscheidungsgrundsätze unter der EuGVVO
  • 4. Keine Abkehr von der Denilauler-Rechtsprechung im Rahmen der EuGVVO-Reform
  • 5. Regelung zur Information des Schuldners
  • II. Konsequenzen der Aufhebbarkeit vorläufiger Entscheidungen
  • 1. Verfahren bei Einspruch des Antragsgegners
  • 2. Auswirkungen einer abweichenden Entscheidung in der Hauptsache
  • 3. Notwendige Sicherheitsleistungen
  • C. Schutz des Schuldners durch Pfändungsbeschränkungen
  • I. Eigenständige europäische Schuldnerschutzvorschriften
  • II. Schuldnerschutz durch das Recht der Mitgliedsstaaten
  • 1. Bulgarien
  • 2. Dänemark
  • 3. England-Wales
  • 4. Finnland
  • 5. Frankreich
  • 6. Griechenland
  • 7. Litauen
  • 8. Niederlande
  • 9. Österreich
  • 10. Polen
  • 11. Rumänien
  • 12. Schweden
  • 13. Spanien
  • 14. Ungarn
  • III. Das „P-Konto“ in Deutschland
  • 1. Das Girokonto als Pfändungsschutzkonto
  • 2. Umfang des Pfändungsschutzes
  • 3. Die Bedeutung des Pfändungszeitpunktes
  • 4. Zeitliche Übertragbarkeit von Pfändungsfreigrenzen
  • 5. Anpassung der Pfändungsfreigrenzen
  • 6. Kritikpunkte an der Neuregelung
  • 7. Das „P-Konto“ im Kontext zu einem europäischen Verfahren zur vorläufigen Kontenpfändung
  • IV. Bestimmung des maßgeblichen Rechts zum Schutz des Schuldners
  • 1. Anwendbares Recht
  • 2. Belegenheitsfiktion führt zu adäquatem Schuldnerschutz
  • § 6 Erfordernis der Zustellung
  • A. Zustellung an den Drittschuldner
  • I. Auslandszustellung
  • II. Inlandszustellung
  • B. Benachrichtigung des Vollstreckungsschuldners
  • § 7 Schutz des Drittschuldners
  • A. Grenzüberschreitende Anerkennung der vorläufigen Kontenpfändung
  • B. Anforderungen an die Bezeichnung der Kontoverbindung
  • C. Kosten der vorläufigen Kontenpfändung
  • I. Die Rechtslage in den Mitgliedstaaten
  • 1. Deutschland
  • 2. England-Wales
  • 3. Litauen
  • 4. Österreich
  • II. Stellungnahmen zum Grünbuch
  • III. Die Regelung der Kontenpfändungsverordnung
  • IV. Pauschaler Kostenersatz
  • § 8 Wirkung der vorläufigen Kontenpfändung
  • A. Prioritäts- oder Gruppenprinzip
  • I. Unterschiedliche Situation in den Mitgliedstaaten
  • 1. Polen
  • 2. Ungarn
  • II. Unterschiedliche Wirkung der Forderungspfändung unterstreicht die Notwendigkeit einheitlicher Lokalisierung
  • B. Die spätere Einziehung der gepfändeten Forderung
  • I. Anwendbares Recht
  • II. Zuständigkeit im Rahmen eines Einziehungsprozesses
  • § 9 Gesamtergebnis
  • Literaturverzeichnis

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Abkürzungsverzeichnis

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§ 1  Einführung

A.  Entstehungsgeschichte der Verordnung (EU) Nr. 655/2014

Am 18. Januar 2017 ist die Verordnung (EU) Nr. 655/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 zur Einführung eines Verfahrens für einen Europäischen Beschluss zur vorläufigen Kontenpfändung im Hinblick auf die Erleichterung der grenzüberschreitenden Eintreibung von Forderungen in Zivil- und Handelssachen1 in Kraft getreten.2

I.  Das Bedürfnis nach einem europäischen Vollstreckungsrecht

1.  Vorgaben des Europäischen Rates

Details

Seiten
208
Jahr
2019
ISBN (ePUB)
9783631711200
ISBN (PDF)
9783653037111
ISBN (MOBI)
9783631711217
ISBN (Hardcover)
9783631648209
DOI
10.3726/b15456
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Juni)
Schlagworte
Internationales Zwangsvollstreckungsrecht Vorläufiger Rechtsschutz Europäisches Zivilverfahrensrecht Schuldnerschutz
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien. 2019. 208 S.

Biographische Angaben

Nico Ritz (Autor:in)

Nico Ritz studierte Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz. Nach dem Referendariat und einer Beschäftigung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz war er als Rechtsanwalt in Hamburg tätig.

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