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Wahre Dichtung

Kriterien zum Ausgleich von Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht am Beispiel von "Esra" und "Mephisto"

von Gunnar Pohl (Autor:in)
©2014 Dissertation XXVI, 214 Seiten

Zusammenfassung

Wie wahr darf Dichtung sein? Wie weit darf der Autor reale Personen beim Schreiben verarbeiten? Das Buch untersucht das Verhältnis von Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht aus verfassungsrechtlicher Sicht. Ausgangspunkt sind die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zu Esra und Mephisto. Der Autor beleuchtet die Wirkung von Kunst in der Realität, die Erkennbarkeit des Urbildes hinter dem literarischen Abbild und das Gebot künstlerischer Verfremdung. Die Rechtsprechung sieht den Kernbereich privater Lebensgestaltung auch gegenüber Privaten absolut geschützt. Dagegen plädiert der Autor für eine offene Abwägung, die auch Romanstoff mit Bezug zum Kernbereich zulässt.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsübersicht
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Einleitung
  • Anlass der Untersuchung
  • Gegenstand und Maßstab der Untersuchung
  • Gang der Untersuchung
  • Kapitel 1: Die Romane
  • Erster Abschnitt: Klaus Mann und „Mephisto“
  • A. Klaus Mann
  • B. Der Roman
  • I. Inhaltsüberblick
  • II. Ähnlichkeiten mit Gustaf Gründgens und anderen
  • C. Literaturwissenschaftliche und gutachterliche Einordnung
  • I. Hans Mayer
  • II. Wolfgang Weyrauch
  • III. Andere
  • Zweiter Abschnitt: Maxim Biller und „Esra“
  • A. Maxim Biller
  • B. Der Roman
  • I. Inhaltsüberblick
  • II. Ähnlichkeiten zu realen Personen und Geschehnissen
  • C. Literaturwissenschaftliche und gutachterliche Einordnung
  • I. Anja Ohmer
  • 1. Keine Ehrverletzung durch Literatur
  • 2. Mangelnder Vorsatz
  • 3. Vergangenheitsbewältigung als Erscheinungsform der Kunstfreiheit
  • 4. Funktion der Kunst verkannt
  • 5. Erscheinungsformen von Literatur unberücksichtigt
  • II. Michael Ansel
  • III. Christian Eichner, York-Gothart Mix
  • 1. Literarizität durch Selbstreferenz
  • 2. Literarische Fiktion und Rezeption als Fiktion
  • 3. Drohende Privatzensur
  • 4. Grenze: Überschreitung der autonomen Fiktionalität
  • Kapitel 2: Die Rechtspositionen
  • Erster Abschnitt: Allgemeines Persönlichkeitsrecht
  • A. Verfassungsrechtliches Persönlichkeitsrecht
  • I. Entwicklung
  • 1. Grundgesetzlicher Ausgangspunkt: umfassende Handlungsfreiheit
  • 2. Schutz der freien Entfaltung der Persönlichkeit
  • 3. Eigenständiges Grundrecht
  • II. Vom Persönlichkeitsrecht geschützte Bereiche
  • 1. Darstellung der eigenen Person
  • 2. Informationelle Selbstbestimmung
  • 3. Ehrschutz, insbesondere gegenüber Satire
  • 4. Sphärenschutz
  • a) Intimsphäre
  • b) Privatsphäre
  • c) Individualsphäre
  • III. Wirkung im Privatrecht
  • 1. Ausdrückliche Bindung nur ausnahmsweise
  • 2. Lehre von der unmittelbaren Drittwirkung der Grundrechte
  • 3. Mittelbare Drittwirkung – „Lüth“-Entscheidung
  • 4. Lehre von der Schutzpflichtenfunktion der Grundrechte
  • a) Gegenstand der Schutzpflichtenlehre
  • b) Die Entwicklung der Schutzpflichtenlehre durch die Rechtsprechung
  • (1) Erste Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch
  • (2) Zweite Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch – Untermaßverbot
  • 5. Die Schutzpflichtenlehre und das Untermaßverbot in der Literatur
  • 6. Adressaten der Schutzpflichten
  • 7. Schutzpflichten und allgemeines Persönlichkeitsrecht?
  • a) „Lebach“-Entscheidung: Rundfunkfreiheit versus Persönlichkeitsrecht
  • b) Bestätigung der Schutzpflicht zugunsten des Persönlichkeitsrechts
  • 8. Zwischenergebnis
  • 9. Mittelbare Drittwirkung und Schutzpflichten im konkreten Fall
  • B. Zivilrechtlicher Persönlichkeitsschutz
  • I. „Leserbrief“-Entscheidung
  • II. „Herrenreiter“-Entscheidung
  • III. Zivilrechtlicher Rückgriff auf das Grundgesetz
  • IV. Besondere Persönlichkeitsrechte
  • V. Zusammenfassung
  • Zweiter Abschnitt: Kunstfreiheit
  • A. Schutzbereich
  • I. Kunstbegriffe
  • 1. Materialer Kunstbegriff
  • 2. Formaler Kunstbegriff
  • 3. Offener Kunstbegriff
  • 4. Bewertung der Kunstfrage
  • II. Sachlicher Schutzbereich
  • 1. Werkbereich
  • 2. Wirkbereich
  • 3. Schutzbereichsbeschränkung
  • III. Persönlicher Schutzbereich
  • IV. Abgrenzung zur Meinungsfreiheit
  • B. Eingriff
  • C. Rechtfertigung
  • I. Keine Übertragung der Schranken anderer Grundrechte
  • II. Verfassungsimmanente Schranken
  • III. Schranken-Schranken
  • Kapitel 3: Die Gerichtsverfahren
  • Erster Abschnitt: Das „Mephisto“-Verfahren
  • A. Veröffentlichungsgeschichte
  • B. Verbotsverfahren vor den Instanzgerichten
  • I. LG Hamburg
  • 1. „Mephisto“ von Kunstfreiheit geschützt – kein postmortaler Persönlichkeitsschutz
  • 2. Aufgeklärter Leser, überspannende Bedeutung der Kunstfreiheit
  • II. OLG Hamburg
  • 1. Schutzbereich der Kunstfreiheit eröffnet – Schmähschrift in Romanform
  • 2. Gründgens erkennbar, unaufgeklärter Leser, mangelnde Verfremdung
  • 3. Postmortales Persönlichkeitsrecht
  • III. BGH – Unzulässigkeit unwahrer Andichtungen
  • C. Verfassungsgerichtliches Verfahren
  • I. Mehrheitsentscheidung
  • 1. Enger Prüfungsumfang im Rahmen der Urteilverfassungsbeschwerde
  • 2. Schutzbereiche der Grundrechte nicht schwerwiegend verkannt
  • 3. Erkennbarkeit, negatives Charakterbild, Schmähschrift in Romanform
  • 4. Keine Verhältnismäßigkeitsprüfung
  • 5. Zusammenfassung
  • II. Sondervoten
  • 1. Stein
  • a) Wirkung von Kunst vorwiegend auf ästhetischer Ebene
  • b) Romanfigur mit Typusfunktion statt Romanfigur mit Projektionsfunktion
  • c) Maßstab und Anspruch des aufgeklärten Lesers
  • 2. Rupp-v. Brünneck
  • a) Widerspruch aufgrund mangelnder Gesamtwürdigung
  • b) Schrankenlosigkeit von Art. 5 Abs. 3 GG
  • c) Keine Persönlichkeitsrechtsverletzende Finalität bei Mephisto
  • III. Wirkungen und Reaktionen
  • 1. Auswirkungen auf den Literaturbetrieb
  • 2. Reaktion der Rechtswissenschaft
  • a) Kritische Stimmen
  • b) Befürwortende Stimmen
  • D. Wiederveröffentlichung
  • Zweiter Abschnitt: Das „Esra“-Verfahren
  • A. Öffentliche Debatte um „Esra“
  • B. Verbotsverfahren vor den Instanzgerichten
  • I. Verfügungsverfahren
  • II. Hauptsacheverfahren
  • 1. Urteil des LG München I
  • 2. Urteil des OLG München
  • 3. Urteil des BGH
  • C. Verfassungsgerichtliches Verfahren
  • I. Urteilsverfassungsbeschwerde
  • 1. Argumente der Beschwerdeführerin
  • a) Erkennbarkeitsmaßstab zu weit
  • b) Keine schwerwiegende Persönlichkeitsrechtsverletzung
  • c) Schutzbereichsbezogene Kritik
  • d) Verhältnismäßigkeitsprinzip verletzt
  • e) Zusammenfassung der Argumente
  • 2. Mehrheitsentscheidung des BVerfG
  • a) Birsel Lemke, Vorlage für Lale Schöttle
  • b) Ayse Romey, Vorlage für Esra
  • c) Schutzbereich der Kunstfreiheit
  • d) Prüfungsumfang
  • e) Schranken
  • f) Erkennbarkeit
  • g) Verfremdung, Vermutung für die Fiktionalität eines literarischen Textes
  • h) Verhältnis von Kunst und Realität
  • i) Abwägung
  • 3. Sondervoten
  • a) Hohmann-Dennhardt und Gaier
  • b) Hoffmann-Riem
  • II. Einordnung und Abgrenzung zum „Mephisto“-Beschluss
  • 1. Erweiterter Prüfungsumfang
  • 2. Schutzbereich
  • 3. Reaktionen auf den „Mephisto“-Beschluss – Vermutung der Fiktionalität
  • 4. Wechselbeziehung zwischen Erkennbarkeit, dem Maß der Verfremdung und Schwere der Persönlichkeitsrechtsverletzung
  • a) Erkennbarkeit
  • b) Verfremdung
  • c) Schwere Persönlichkeitsrechtsverletzung (sog. „Je-desto-Formel“)
  • 5. Grenzen der Abwägung
  • 6. Reaktion des Schrifttums
  • D. Schadensersatzverfahren
  • I. LG München I
  • 1. Argumentation der Parteien
  • 2. Argumentation des Gerichts
  • II. Urteil des OLG München
  • III. Urteil des BGH
  • 1. Argumentation
  • 2. Stellungnahme
  • a) Keine presserechtlichen Maßstäbe
  • b) Kein Verschulden
  • Kapitel 4: Die Entscheidungskriterien
  • Vorbemerkung
  • A. Grundrechtsdogmatische Standortbestimmung
  • I. Drittwirkungs- und Schutzpflichtenfälle als Ausgangspunkt
  • II. Mephisto
  • III. Esra
  • B. Die Kriterien innerhalb des Prüfungsprogramms des BVerfG
  • I. Eingriff in den Schutzbereich
  • II. Rechtfertigung
  • III. Untersuchung der Kriterien
  • Erster Abschnitt: Kunst und Realität
  • A. Zwei wirkungsautonome Realitäten
  • I. Anleihen in der Literatur
  • II. Eigenartigkeit von Kunst
  • III. Zwei Realitäten
  • B. Wirkungszusammenhang
  • I. Lebensnähe
  • II. Kunstfreiheit als Kommunikationsgrundrecht
  • C. Die heutige Sicht des BVerfG und deren Konsequenz – Vermutung der Fiktionalität
  • D. Stellungnahme
  • E. Ergebnis zum Ersten Abschnitt
  • Zweiter Abschnitt: Erkennbarkeit
  • A. Objektive Ausprägungen
  • I. Bekanntenkreis
  • II. Der geschützte Personenkreis
  • III. Quantität von Erkennungsmerkmalen
  • IV. Zusammenfassung und Stellungnahme
  • B. Abstrakt-subjektive Ausprägungen
  • I. Unterschiedliche Wahrnehmungen durch den Leser
  • II. Relative Subjektivität
  • III. Zusammenfassung
  • C. Zum Erkennbarkeitskriterium vertretene Auffassungen
  • I. Faktische Betroffenheit – Ladeur
  • 1. Der Vorschlag im Einzelnen
  • 2. Stellungnahme
  • II. Recht auf mediale Selbstdarstellung – Götting
  • III. Ähnlichkeit statt Erkennbarkeit
  • 1. Erkennbarkeit und Identität
  • 2. Fehlender Vergleichsmaßstab
  • 3. Kritik an von Becker
  • 4. Stellungnahme
  • IV. Risikoverteilung – Lenski
  • V. Ergebnis zu C.
  • D. Erkennbarkeit und Öffentlichkeit
  • I. Wechselbeziehung zwischen Erkennbarkeit, Berichterstattung und Klage
  • II. Die Abläufe im Einzelnen
  • III. Stellungnahme
  • 1. Erkennen ist nicht Erfahren
  • 2. Ziel des Rechtsschutzes
  • IV. Ergebnis
  • E. Geringfügigkeit
  • F. Beseitigung von Erkennbarkeit durch Entlastung des Künstlers
  • G. Ergebnis zum Zweiten Abschnitt
  • Dritter Abschnitt: Verfremdung
  • A. Kriterium zur Ermittlung einer Persönlichkeitsrechtsverletzung
  • B. Begriffsklärung
  • I. Wortsinn des Begriffs „Verfremdung“
  • II. Abgrenzung zur Fiktionalisierung
  • III. Terminologie des BVerfG
  • IV. Verfremdung bei Brecht
  • V. Fiktion in der Literaturwissenschaft
  • VI. Zusammnenfassung zu B.
  • C. Eigenschaften und Funktion von Verfremdung
  • I. Verfremdung als künstlerisches Mittel und rechtliches Kriterium
  • 1. Dynamischer Prozess
  • 2. Heterogenes Mittel
  • 3. Folgerungen für den Werkbereich
  • 4. Verfremdung und Messbarkeit
  • 5. Negative Verfremdung und Nichterwähnung
  • a) Negative Verfremdung
  • (1) Masochismus und Juliette Martens in „Mephisto“
  • (2) Charaktereigenschaften und Verrat
  • (3) Behandlung durch das BVerfG
  • b) Nichterwähnung bzw. Aliudgestaltungen in „Mephisto“
  • (1) Extrinsische Faktoren
  • (2) Intrinsische Faktoren
  • (3) Künstlerische Motive
  • (4) Zusammenfassung und Behandlung durch das BVerfG
  • c) Hinzudichtungen bei Esra
  • 6. Zusammenfassung zu I.
  • II. Wertungsbezogene Konsequenzen
  • 1. Entstellungsverbot
  • 2. Sittlich-moralische Wertungstendenz
  • a) Bewertung der Meinung der Öffentlichkeit
  • b) Recht, Sitte und Moral als grundsätzlich verschiedene Gegenstände
  • c) Stellungnahme
  • 3. Perspektive des Lesers
  • 4. Wertungs- und Korrekturmechanismus
  • 5. Zusammenfassung zu II.
  • D. Das Verfremdungskriterium im Rahmen der Abwägung
  • I. Wechselwirkung zwischen Verfremdung und Persönlichkeitsrechtsverletzung
  • 1. Erste Stufe: Wirklichkeitsbezug, kunstspezifische Betrachtung, Maß der Verfremdung
  • a) Suggestion von Wirklichkeitsbezug
  • b) Adaption von Wirklichkeitsbezug
  • c) Kunstspezifische Betrachtung und Berücksichtigung des Maßes der Verfremdung
  • d) Stellungnahme
  • (1) Anknüpfungspunkt
  • (2) Anknüpfungsgegenstand
  • (3) Keine Überwindung der Interpretationsfreiheit durch den Leser
  • (4) Widerspruch
  • (5) Zusammenfassung zu d)
  • 2. Zweite Stufe: Wechselwirkung, sog. „Je-desto-Formel“
  • a) Systematische Geeignetheit
  • (1) Zirkelschluss
  • (2) Anwendung der Formel
  • b) Zusammenfassung zu 2
  • II. Ergebnis zu D.
  • E. Praktische Konsequenzen des Verfremdungskriteriums
  • 1. Für die Autorenschaft
  • 2. Für Betroffene
  • 3. Für Gerichte
  • 4. Zusammenfassung zu E
  • F. Ergebnis zum Dritten Abschnitt
  • Vierter Abschnitt: Kernbereich der Persönlichkeit
  • A. Kernbereich privater Lebensgestaltung
  • I. Inhalt und Stellung der Kernbereichslehre in der Rechtswissenschaft
  • 1. Kritik an der Rechtsprechung zum Kernbereich
  • 2. Die Kritik im Einzelnen
  • a) Definitionsmangel
  • b) Kritik am Konzept der Absolutheit
  • c) Mangelnde Durchsetzbarkeit
  • 3. Zusammenfassung zu I
  • II. Kernbereichsschutz nach Konstellationen
  • 1. Konkretisierungen des Kernbereichsschutzes zulasten des staatlichen Zugriffsrechts
  • a) Präventive staatliche Maßnahmen
  • (1) Innere Sicherheit
  • (a) „Elfes“-Entscheidung
  • (b) Luftsicherheitsgesetz
  • (2) Verhinderung schwerer Straftaten
  • (a) Folter
  • (b) Online-Durchsuchung
  • (3) Gemeinsamkeiten
  • b) Konkretisierungen zulasten repressiver staatlicher Maßnahmen
  • (1) Verbotene Vernehmungsmethoden
  • (2) Verwertbarkeit von Beweismitteln
  • (a) Krankenakten
  • (b) Tagebuch
  • (c) Lauschangriff
  • (d) Selbstgespräche
  • (3) Gemeinsamkeiten
  • c) Ergebnis zu 1.
  • 2. Schutz des Kernbereichs im Verhältnis Privater zu Privaten?
  • a) Rettungstötungen, Flugzeugabschuss
  • b) Androhung von Folter
  • (1) Rechtfertigung
  • (2) Einschränkung des Nothilferechts?
  • c) Vorgaben der Strafprozessordnung
  • d) Zusammenfassung zu 2
  • 3. Ergebnis und Schlussfolgerung
  • III. Sonderfall Kernbereich und Urteilsverfassungseschwerde
  • IV. Ergebnis zu A.
  • B. Absoluter Kernbereichsschutz im konkreten Fall?
  • I. Grenzen des Schutzpflichtengedankens
  • II. Zusätzliches Abwägungsmaterial
  • 1. Vorweggenommener Diskurs
  • a) Diskussion über die Grenze zwischen Persönlichkeitsrecht und Kunst
  • b) Antizipation von Realität
  • c) Deutungshoheit des Literaten und Machtdemonstration der Literatur
  • 2. Thematisierung des Interkulturellen
  • 3. Der Mehrwert der literaturwissenschaftlichen Einordnung
  • a) Literaturwissenschaftliche Arbeit
  • b) Größere Argumentationsbreite und -tiefe
  • c) Erkenntnisse im Fall „Mephisto“
  • d) Fernwirkung eines Prozesses für die Literatur
  • e) Konkrete Umstände des Einzelfalles
  • III. Stellungnahme
  • C. Weitere Auswirkungen des Kernbereichsschutzes auf den konkreten Fall
  • I. Durchbrechung der Fiktionalitätsvermutung
  • 1. Keine Abwägung von Inhalten, die den Kernbereich betreffen
  • 2. Kernbereich für Durchbrechung maßgeblich – vorweggenommene Abwägung
  • 3. Fiktionales Werk, das als nicht fiktional wirkend behandelt wird
  • II. Aufspaltung des Romans in Dichtung und Wahrheit
  • III. Inhaltsbezogene Folgen
  • IV. Kreativitätsbezogene Folgen
  • 1. Kreativität als rationales und zugleich irrationales Phänomen
  • 2. Auswirkungen thematischer Ausklammerung auf den kreativen Prozess
  • 3. Folgerungen
  • V. Faktische Schutzbereichsbegrenzung
  • VI. Unverhältnismäßigkeit eines Gesamtverbotes von „Esra“?
  • 1. Das verfassungsrechtliche Verhältnismäßigkeitsprinzip
  • 2. Verhältnismäßigkeitsprüfung im „Mephisto“- Fall
  • 3. Verhältnismäßigkeitsprüfung im „Esra“- Fall
  • 4. Zwischenergebnis, Stellungnahme
  • 5. Anwendung der Verhältnismäßig auf den konkreten Fall
  • a) Geeignetheit
  • b) Erforderlichkeit
  • (1) Entlastung durch Autor oder Verlag
  • (2) Schwärzungen
  • (a) Milderes Mittel
  • (b) Faktisches Gesamtverbot durch Streichungen?
  • (c) Gleich wirksames Mittel
  • c) Zwischenergebnis zu b
  • 6. Ergebnis zu VI.
  • VII. Zusammenfassung zu C.
  • D. Ergebnis zum Vierten Abschnitt
  • Fünfter Abschnitt: Zwei Fehlentscheidungen?
  • A. Mephisto
  • B. Esra
  • Kapitel 5: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse
  • Literaturverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

Anlass der Untersuchung

Gegenstand und Maßstab der Untersuchung

Gang der Untersuchung

Kapitel 1: Die Romane

Erster Abschnitt: Klaus Mann und „Mephisto“

A. Klaus Mann

B. Der Roman

I. Inhaltsüberblick

II. Ähnlichkeiten mit Gustaf Gründgens und anderen

C. Literaturwissenschaftliche und gutachterliche Einordnung

I. Hans Mayer

II. Wolfgang Weyrauch

III. Andere

Zweiter Abschnitt: Maxim Biller und „Esra“

A. Maxim Biller

B. Der Roman

I. Inhaltsüberblick

II. Ähnlichkeiten zu realen Personen und Geschehnissen

C. Literaturwissenschaftliche und gutachterliche Einordnung

I. Anja Ohmer

1. Keine Ehrverletzung durch Literatur

2. Mangelnder Vorsatz

3. Vergangenheitsbewältigung als Erscheinungsform der Kunstfreiheit

4. Funktion der Kunst verkannt

5. Erscheinungsformen von Literatur unberücksichtigt

II. Michael Ansel

III. Christian Eichner, York-Gothart Mix

1. Literarizität durch Selbstreferenz

2. Literarische Fiktion und Rezeption als Fiktion

3. Drohende Privatzensur

4. Grenze: Überschreitung der autonomen Fiktionalität

Kapitel 2: Die Rechtspositionen

Erster Abschnitt: Allgemeines Persönlichkeitsrecht

A. Verfassungsrechtliches Persönlichkeitsrecht

I. Entwicklung

1. Grundgesetzlicher Ausgangspunkt: umfassende Handlungsfreiheit

2. Schutz der freien Entfaltung der Persönlichkeit

3. Eigenständiges Grundrecht

II. Vom Persönlichkeitsrecht geschützte Bereiche

1. Darstellung der eigenen Person

2. Informationelle Selbstbestimmung

3. Ehrschutz, insbesondere gegenüber Satire

4. Sphärenschutz

a) Intimsphäre

b) Privatsphäre

c) Individualsphäre

III. Wirkung im Privatrecht

1. Ausdrückliche Bindung nur ausnahmsweise

2. Lehre von der unmittelbaren Drittwirkung der Grundrechte

3. Mittelbare Drittwirkung – „Lüth“-Entscheidung

4. Lehre von der Schutzpflichtenfunktion der Grundrechte

a) Gegenstand der Schutzpflichtenlehre

b) Die Entwicklung der Schutzpflichtenlehre durch die Rechtsprechung

(1) Erste Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch

(2) Zweite Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch – Untermaßverbot

5. Die Schutzpflichtenlehre und das Untermaßverbot in der Literatur

6. Adressaten der Schutzpflichten

7. Schutzpflichten und allgemeines Persönlichkeitsrecht?

a) „Lebach“-Entscheidung: Rundfunkfreiheit versus Persönlichkeitsrecht

b) Bestätigung der Schutzpflicht zugunsten des Persönlichkeitsrechts

8. Zwischenergebnis

9. Mittelbare Drittwirkung und Schutzpflichten im konkreten Fall

B. Zivilrechtlicher Persönlichkeitsschutz

I. „Leserbrief“-Entscheidung

II. „Herrenreiter“-Entscheidung

III. Zivilrechtlicher Rückgriff auf das Grundgesetz

IV. Besondere Persönlichkeitsrechte

V. Zusammenfassung

Zweiter Abschnitt: Kunstfreiheit

A. Schutzbereich

I. Kunstbegriffe

1. Materialer Kunstbegriff

2. Formaler Kunstbegriff

3. Offener Kunstbegriff

4. Bewertung der Kunstfrage

II. Sachlicher Schutzbereich

1. Werkbereich

2. Wirkbereich

3. Schutzbereichsbeschränkung

III. Persönlicher Schutzbereich

IV. Abgrenzung zur Meinungsfreiheit

B. Eingriff

C. Rechtfertigung

I. Keine Übertragung der Schranken anderer Grundrechte

II. Verfassungsimmanente Schranken

III. Schranken-Schranken

Kapitel 3: Die Gerichtsverfahren

Erster Abschnitt: Das „Mephisto“-Verfahren

A. Veröffentlichungsgeschichte

B. Verbotsverfahren vor den Instanzgerichten

I. LG Hamburg

Details

Seiten
XXVI, 214
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653045444
ISBN (ePUB)
9783653983043
ISBN (MOBI)
9783653983036
ISBN (Paperback)
9783631653500
DOI
10.3726/978-3-653-04544-4
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (August)
Schlagworte
Grundrechte Menschenwürde Drittwirkung künstlerische Verfremdung Literaturfreiheit
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. XXVI, 214 S.

Biographische Angaben

Gunnar Pohl (Autor:in)

Gunnar Pohl studierte Rechtswissenschaft an der Universität Passau. Nach Stationen in München, Barcelona und Asunción war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Passau tätig. Derzeit arbeitet er in London.

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