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Museen schlagen Brücken

Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen im Museum

von Antonia Thiemann (Autor:in)
©2014 Dissertation 326 Seiten

Zusammenfassung

Wie können Museen von einem kulturellen Engagement älterer Menschen profitieren? Welche Motive und Erwartungen haben ältere Menschen und welche Barrieren sehen sie bei der Aufnahme und lernenden Bewältigung eines Engagements? Mit diesem Buch werden erstmalig in Deutschland empirisch fundierte Forschungsergebnisse zum Thema Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen im Museum vorgelegt. Im Zentrum stehen die Evaluation materieller und ideeller Voraussetzungen für ein Engagement sowie der Beitrag, welchen dieses für das Wohl älterer Menschen und für die Museen erzielen kann. Die Publikation richtet sich an Kultur- und Bildungseinrichtungen (Museen) und ältere Menschen, welche einen detaillierten Einblick in dieses Thema wünschen. Ein Beratungskonzept bietet Handlungsorientierungen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort der Reihenherausgeber
  • Vorwort und Danksagung der Autorin
  • Inhalt
  • A Einleitung
  • I Anlass und Problemstellung
  • II Fragestellung und Untersuchungsziel der Arbeit
  • III Inhalt und Aufbau
  • B Grundlagen Bürgerschaftliches Engagement
  • I Die Entwicklung vom alten zum neuen Ehrenamt
  • 1. Vom alten zum neuen Ehrenamt
  • 2. Das neue Ehrenamt
  • 3. Motive und biografische Passung
  • II Begriffsbestimmung
  • C Lage des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland
  • Situationsanalyse und Entwicklungsperspektive des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland
  • 1. Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland
  • 2. Bürgerschaftliches Engagement im Alter
  • 3. Bürgerschaftliches Engagement in der Kultur
  • 3.1 Bürgerschaftliches Engagement im Museum
  • 3.2 Museen und ältere bürgerschaftlich Engagierte
  • D Das Alter(n) verstehen: Länger leben, arbeiten und sich engagieren
  • 1. Das Alter verstehen
  • 2. Beschäftigung in einer alternden Gesellschaft: Länger leben, arbeiten und sich engagieren
  • E Das Museum im Wandel
  • 1. Wertewandel des Museums
  • 1.1 Untersuchung des Museumsbegriffs
  • 1.2 Gesellschaftlicher Wandel des Museums
  • 1.2.1 Der „Dritte-Sektor“ und das „Soziale Kapital“
  • 1.2.2 Das Museum in der Konsumgesellschaft
  • 1.2.3 Das Museum in der Erlebnisgesellschaft
  • 1.2.4 Das Museum in der Wissensgesellschaft
  • 1.2.5 Das Museum in der Medien- und Dienstleistungsgesellschaft
  • 1.3 Wertewandel des Museums als Herausforderung für die Museen
  • 2. Veränderte Rahmenbedingungen der Museen
  • 3. Herausforderungen in den Aufgaben in den Museen
  • 3.1 Herausforderungen in den Aufgaben in den Museen
  • 3.2 Herausforderungen im Personal der Museen
  • F Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen im Museum
  • G Praxisperspektive Befragung
  • I Planung
  • 1 Motivation/Hintergrund
  • 2 Auswahl der Grundgesamtheit und Rücklauf der Befragung
  • II Untersuchung der Forschungsfragen anhand der Museumspraxis
  • 1 Gestaltung & Organisation
  • 1.1 Einsatzbereiche- Tätigkeitsfelder und Aufgaben in den Museen
  • 1.2 Einbeziehung in die Rahmenbedingungen
  • 1.3 Betreuung der älteren bürgerschaftlich Engagierten
  • 1.4 Schulungen
  • 1.5 Beschäftigungszeitraum
  • 1.6 Honorierung
  • 2 Motive & Anreize
  • 2.1 Chancen und Anreize im Einsatz älterer bürgerschaftlich Engagierter
  • 2.2 Gewinnung älterer bürgerschaftlich Engagierter
  • 2.3 Hauptmotive der älteren Befragten aus den Museumsfreundeskreisen
  • 3 Verständnis vom bürgerschaftlichen Engagement
  • 3.1 Begrifflichkeit
  • 3.2 Freiwilligenprogramme
  • 3.2.1 Freiwilligenprogramme der Museumslandschaft
  • 3.2.2 Kenntnisse über Freiwilligenprogramme in den Museumsfreundeskreisen
  • 3.3 Stereotypen
  • 3.4 Lebenslanges Lernen
  • 3.5 Verbesserung Lebensqualität
  • 4 Aufwand & Risiko
  • 4.1 Aufwand im Einsatz
  • 4.2 Risiken im Einsatz älterer bürgerschaftlich Engagierter
  • 4.2.1 Notwendigkeit für ein bürgerschaftliches Engagement
  • 4.2.2 Gründe gegen ein bürgerschaftliches Engagement
  • 4.3 Gefahr der Arbeitsplatzeinstreichung
  • 5 Erwartungen
  • 6 Betriebliche Kennzahlen
  • 6.1 Das Verhältnis von festangestellten Mitarbeitern und bürgerschaftlich engagierten Mitarbeitern des Museums
  • 6.2 Budget
  • 7 Sozialdemografische Daten
  • 7.1 Soziale Ungleichheiten des bürgerschaftlichen Engagements im Alter
  • 7.2 Auswertung Soziale Ungleichheiten
  • III Zusammenfassung zur Untersuchung der Forschungsfragen anhand der Museumspraxis
  • H Praxisperspektive Handlungsempfehlungen
  • I Wissenschaftliche Grundlagen
  • II Erarbeitung des Beratungskonzeptes
  • 1 Engagementregulierungs-Expertise und der Engagement Handling Index (EHI)
  • 1.1 Die Engagementregulierungs-Expertise
  • 1.1.1 Die gute Balance zwischen Museum und Pensionär
  • 1.1.2 Ausarbeitung der Beratungsbögen mit einem Engagement Handling Index (EHI)
  • 1.1.3 Entwicklung Engagement Handling Index (EHI)
  • 1.1.4 Berechnung des EHI B Wertes
  • 1.2 Prozessbeschreibung Engagementregulierungs-Expertise
  • 1.2.1 I Audit-Befragung
  • 1.2.2 II Analysephase
  • 1.2.3 III Entwurfsphase
  • 1.2.4 IV Finalentwurf
  • 1.2.5 V Umsetzungsphase
  • 1.2.6 VI Erfolgskontrolle
  • 2 Praxisperspektive Engagement Handling Index anhand von ausgewählten Beispielen
  • 2.1 Beratungsziel „Engagementausrichtung bewahren“
  • 2.1.1 Engagement Handling Index EHI B-Wert
  • 2.1.2 Engagement Handling Index EHI A-Wert
  • 2.2 Beratungsziel „Engagementausrichtung stärken“
  • 2.2.1 Engagement Handling Index EHI B-Wert
  • 2.2.2 Engagement Handling Index EHI A-Wert
  • 2.3 Beratungsziel „Engagementausrichtung optimieren“
  • 2.3.1 Engagement Handling Index EHI B-Wert
  • 2.3.2 Engagement Handling Index EHI A-Wert
  • 2.4 Beratungsziel „Engagementausrichtung generieren“
  • 2.4.1 Engagement Handling Index EHI B-Wert
  • 2.4.2 Engagement Handling Index EHI A-Wert
  • I Rückblick
  • Abbildungsverzeichnis
  • Literaturverzeichnis
  • Internetquellen
  • Anhang
  • Anhang 4: Beratungsbogen Museen
  • 1. Gestaltung und Organisation
  • 2. Motive und Anreize
  • 3. Verständnis vom bürgerschaftlichen Engagement
  • 4. Aufwand/Risiko
  • 5. Erwartungen
  • 6. Betriebliche Kennzahlen
  • Anhang 5: Beratungsbogen Pensionäre
  • 1. Gestaltung und Organisation
  • 2. Motive und Anreize
  • 3. Verständnis vom bürgerschaftlichen Engagement
  • 4. Aufwand/Risiko
  • 5. Erwartungen
  • 6. Sozialdemografische Merkmale
  • Anhang 6: Vergleichsanalyse- Vergleichsbogen A-Wert

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A Einleitung

I Anlass und Problemstellung

Die Themen „Demografischer Wandel“, „Lebenslanges Lernen“ und „Bürgerschaftliches Engagement“ haben in der öffentlichen politischen und in der wissenschaftlichen Diskussion der letzten Jahre eine enorme Aufwertung erfahren. Die Ursachen hierfür spiegeln sich u.a. in den veränderten Altersstrukturen und dem hohen Anstieg des Anteils der älteren Menschen wider.2 Außerdem tragen die steigende durchschnittliche Lebenserwartung und das parallel dazu sinkende Berufsaustrittsalter, welches zu einer gewaltigen Ausdehnung der Altersphase im individuellen Lebenslauf geführt hat, zur Debatte um den demografischen Wandel bei.3

Dass das Engagement der Bürgerinnen und Bürger hierbei ggf. eine nicht unbedeutende Rolle spielt wird u.a. dadurch deutlich, dass bspw. die Europäische Kommission im Jahre 2011 zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit aufrief.4

Doch nicht nur national, auch international wird die gesellschaftliche Relevanz des „Bürgerschaftlichen Engagements“ oder „Volunteering“ bekräftigt.5

Die Brisanz diese Thematik zeigt sich auch im Hinblick auf die kulturellen Einrichtungen bzw. auf die Museumslandschaft. So wird auch in Museen die Auseinandersetzung mit dieser Thematik immer bedeutender.6

Dies zeigt sich Insbesondere bei den Themen „Bürgerschaftliches Engagement“ und „Lebenslanges Lernen“.7

Die Debatten um das „Bürgerschaftliche Engagement“ im Museum, die Förderung dessen und die dabei hervortretenden Herausforderungen stellen sich sehr vielfältig dar. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt fehlt es noch immer an einer Formation dessen, was die deutschen Museen unter „Bürgerschaftlichem Engagement“ verstehen bzw. welche Bedeutung dem Museum dabei zukommt, welche Akteure und Zielgruppen betroffen sind und welche Motive hinter einem Engagement stehen.8

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Auch das Thema „Lebenslanges Lernen im Museum“ hat großes Interesse auf sich gezogen.9 Lebenslanges Lernen für Ältere oder in der nachberuflichen Phase gewinnt aus vielerlei Gründen erheblich an Bedeutung - in dieser biographischen Sequenz schieben sich Interessen an kultureller Bildung ganz in das Zentrum. Kulturelle Bildung vollzieht sich vor allem in Orten informellen Lernens - ein Beispiel dafür, welches im Rahmen dieser Arbeit näher beleuchtet werden soll, ist das Museum.10

Laut Vieregg hat das Museum den wichtigen Auftrag, seine pädagogische und kulturelle Funktion auszubauen und sich einem ausgeweiteten Besucherpublikum aller gesellschaftlichen Bereiche und Klientel anzunehmen.11 So sollte das Museum diesen Menschen die Möglichkeiten offerieren, sich innerhalb des Museums zu engagieren. Demgegenüber sollten die Engagierten dem Museum dahingehend Beistand leisten, dessen Ziele und Aktivitäten zu stützen.12 Laut Vieregg ist für die gesellschaftliche Funktion eines Museums die „[…] Interaktion mit den Bevölkerungsteilen, die sein potentielles Publikum bilden, äußerst wichtig.“13

Insgesamt ist der Beitrag, welchen das Engagement für das Allgemeinwohl älterer Menschen erzielen kann, unklar und umstritten.14 Auch gilt es erst noch zu evaluieren, welche materiellen und ideellen Voraussetzungen maßgebend für ein persönliches Engagement sind.15

So scheint es unabdingbar, diese Fragen näher zu beleuchten und Strategien zu entwickeln, welche das „Bürgerschaftliche Engagement“ stärken.16

Im Folgenden soll der genauen Fragestellung dieser Arbeit nachgegangen und die Vorgehensweise bei der Beantwortung dieser und weiterer Fragen erläutert werden.

II Fragestellung und Untersuchungsziel der Arbeit

Die vorliegende Arbeit zielt auf Erkenntnisse des bürgerschaftlichen Engagements in der Non-Profit Organisation „Museum“ bzw. der Menschen in der ← 14 | 15 → nachberuflichen Phase, auf das Verstehen von Altern und die Zielrichtungen des bürgerschaftlichen Engagements im Pensionsalter. Bei der Betrachtung des bürgerschaftlichen Engagements im Alter steht die Situation der älteren Menschen in der nachberuflichen Phase im Vordergrund, da die gesellschaftliche Herausforderung des demografischen Wandels die soziokulturelle Situation Älterer verstärkt in den Mittelpunkt rückt.17

Aufgrund der stark unterschiedlichen Lebensphasen von älteren Menschen ist eine differenzierte Betrachtung des Konzepts „Bürgerschaftliches Engagement“ für die Lebenslagen der so genannten „jungen“ und „alten“ Alten notwendig.

Gemäß der Zielstellung werden zwei eng miteinander zusammenhängende Fragestellungen untersucht.

1. Aus individueller Perspektive soll evaluiert werden, welche Motive, Erwartungen und Barrieren ältere Menschen in der Aufnahme und/oder Bewältigung eines bürgerschaftlichen Engagements sehen. Dazu soll untersucht werden, ob ein kulturelles Engagement als eine Form bürgerschaftlichen Engagements (hier am Beispiel des Museums) dazu beitragen kann, die Lebensqualität von Älteren zu verbessern.

Ziel dieser Untersuchung ist es, Kriterien zu ermitteln, die die Aufnahme eines Engagements dieser Zielgruppe begünstigen oder erschweren, sowie Grundlage und Fakten für die Entwicklung eines Beratungskonzeptes bzw. von Handlungsempfehlungen zu schaffen.

2. Aus institutioneller Perspektive soll untersucht werden, in welcher Weise kulturelle Institutionen (hier am Beispiel des Museums) einen Beitrag zum Engagement leisten bzw. von einem kulturellen Engagement älterer Menschen profitieren können. Dazu stellt sich die Frage nach den Motiven, Erwartungen und Barrieren der Museen hinsichtlich der Integration bzw. im Einsatz älterer bürgerschaftlich Engagierter.

Ziel ist die Ermittlung von Kriterien, welche die Integration eines Engagements älterer Menschen in der nachberuflichen Phase in ein Museum begünstigen oder erschweren, sowie das Schaffen der Grundlage und Fakten für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen.

Im Hinblick auf die Museen sollen in erster Linie jene Museen einbezogen werden, welche sich bereits an der Umfrage aus 2009 zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement“ beteiligten.18

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Beide Fragerichtungen treffen sich in der Frage nach den Voraussetzungen und Anreizen, mehr ältere Menschen für ein kulturelles Engagement in der Museumsarbeit zu gewinnen.

Zusammenfassend können vier Leitfragen in den Fokus der nachfolgenden Arbeit und insbesondere in den praxisorientierten Teil der Arbeit gestellt werden:

1. Was sind die Motive, Erwartungen, Anreize und Barrieren der Museen hinsichtlich der Integration bzw. im Einsatz älterer bürgerschaftlich Engagierter?

2. Was sind die Motive, Erwartungen, Anreize und Barrieren ältere Menschen in der Aufnahme und/oder Bewältigung eines bürgerschaftlichen Engagements?

3. Kann ein bürgerschaftliches Engagement die Lebensqualität von Älteren verbessern?

4. In welcher Weise kann eine kulturelle Institution (hier am Beispiel des Museums) einen Beitrag zum Engagement leisten bzw. von einem kulturellen Engagement älterer Menschen profitieren?

III Inhalt und Aufbau

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in insgesamt acht Kapitel.

Im Anschluss an eine Einleitung (Kapitel A) umfasst eine theoretische Grundlage die Betrachtung der zentralen Gegenstandsbereiche: „Bürgerschaftliches Engagement“, „Alter(n)“ und das „Museum“. Dies bildet den Rahmen, aus welchem der eigene Forschungsansatz entwickelt wird.

Das theoretische Kapitel B gliedert sich in insgesamt zwei Teile. Im ersten Teil dieses Kapitels soll die Entwicklung vom alten zum neuen Ehrenamt näher beleuchtet werden, um einen tieferen und grundlegenden Einblick in die Thematik zu erhalten und mehr Erkenntnisse über das bürgerschaftliche Engagement zu erlangen.

Im folgenden zweiten Teil des Kapitels B soll ein einheitlicher Begriff für Museen und BürgerInnen gefunden werde. Ziel soll es sein, damit die Verständigung über ein Engagement im Museum zu vereinfachen.

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Kapitel C soll sich der „Lage des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland“ widmen und gliedert sich in drei Teile.

Im ersten Teil dieses Kapitels soll im Rahmen einer quantitativen Analyse die Situation und die Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland näher beleuchtet werden. Dies ist notwendig, um grundlegendes und fundiertes Wissen über das bürgerschaftliche Engagement zu erhalten und damit ein Grundverständnis der Thematik zu schaffen.

Im zweiten Teil dieses Kapitels soll im Rahmen einer quantitativen Analyse die Situation und Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements im Alter untersucht werden. Die aktuellen Daten zum bürgerschaftlichen Engagement im Alter sollen dazu verhelfen, die Situation und die Entwicklungen des bürgerschaftlichen Engagements im Alter bzw. das Phänomen des Alters bzw. das Altern besser zu verstehen und Vergleichsoptionen bzw. eine Orientierungshilfe für den praktischen Teil dieser Arbeit zu ermöglichen.

Im dritten Teil dieses Kapitels sollen im Rahmen einer quantitativen Analyse die Situation und die Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in der Kultur untersucht werden, um u.a. tiefere Einblicke in den Umfang, die Rahmenbedingungen sowie die Situation und die Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in der Kultur zu erhalten. Auch hier gilt es, Grundlagen zum Thema zu erlangen und damit Vergleichsoptionen bzw. eine Orientierungshilfe für den praktischen Teil dieser Arbeit zu ermöglichen.

Im folgenden, theoretischen Kapitel D, welches sich in zwei Teile gliedert, soll das Augenmerk auf das Alter(n) gerichtet werden.

Ziel des ersten Teils dieses Kapitels soll es sein, den Museen ein Grundverständnis für die ältere Bevölkerungsgruppe zu ermöglichen bzw. ein Verständnis für das Alter(n) hervorzurufen. Dies soll explizit mit Hilfe verschiedener theoretischer Konzepte erfolgen. Mit Hilfe der „Alterskategorien“, der „Psychologischen Theorien des Alters“, des „Strukturwandels im Alter“ und der „Gesellschaftlichen Bedeutung des Alter(n)s“ sollen gerontopsychologisch und alternssoziologisch Alterungsprozesse bzw. die Situation älterer Menschen betrachtet werden. Dies ermöglicht eine Analyse stärkerer Differenzierungen im Alter und bietet Aufschluss über die strategische Nutzung der Angebotsstrukturen eines bürgerschaftlichen Engagements.

Im zweiten Teil dieses Kapitels soll die Konzentration auf die Beschäftigung in einer alternden Gesellschaft gelegt und darauf abgezielt werden, die Arbeitssituation der älteren Bevölkerung näher zu beleuchten.

Das letzte theoretische Kapitel E soll sich insgesamt in vier Teile untergliedern:

I Wertewandel des Museums, II Veränderte Rahmenbedingungen der Museen, III Die Herausforderungen in den Aufgaben der Museen, IV Die Herausforderungen im Personal der Museen.

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Im Rahmen dieser Einteilungen soll aufgezeigt werden, welchen Wandel die Museen hinsichtlich der veränderten Rahmenbedingungen durch die gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen durchleben und welchen Herausforderungen sich die Museen zu stellen haben um

1. die gesellschaftliche Position behaupten zu können und

2. konkurrenzfähig zu bleiben.

Der praktische Teil dieser Arbeit beginnt mit Kapitel G.

Im Rahmen einer explorativen Analyse sollen das „Bürgerschaftliche Engagement“ bzw. die Institution Museum und der/die Bürger/IN im Renten- und Pensionsalter untersucht werden.

Ziel ist es, aus den Ergebnissen der Analyse im ersten Schritt einen individuell zugeschnittenen Fragebogen an die Museen zu entwickeln und deutschlandweit zu versenden. Im Rahmen dieser empirischen Erhebung sollen primär der Umfang, die Einsatzgebiete und Argumente für bzw. gegen ein „bürgerschaftliches Engagement“ hinterfragt werden. Dies soll bei den Museen auf der Basis einer Online-Befragung passieren.

Im zweiten Schritt soll ein individuell zugeschnittener Fragebogen an die pensionierten Mitglieder der Museumsfreundeskreise entwickelt und deutschlandweit versandt werden. Im Rahmen dieser Befragung sollen primär Umfang, Einsatzgebiete und Argumente für bzw. gegen ein „bürgerschaftliches Engagement“ hinterfragt werden. Dies wird auf der Basis einer postalischen Befragung passieren.

Im praktische Kapitel G erfolgt die Auswertung und die Interpretation der empirischen Erhebungen.

Auf Basis der Situationsanalyse soll im Kapitel H ein konzeptionelles Beratungskonzept entwickelt werden, welches zum Ziel hat, Handlungsempfehlungen geben zu können.

2 Vgl. Thiemann, 2009, S. 14, Vgl. Statistisches Bundesamt (2006b).

3 Vgl. Künemund (2009), Vgl. Statistisches Bundesamt (2006b).

4 Vgl. BAGFW (2011).

5 Vgl. Deutscher Bundestag 2003, 9 ff.

6 Vgl. Deutscher Museumsbund e.V. 2008, S. 4.

7 Vgl. Thiemann 2009, S. 202 ff.

8 Thiemann (2009).

Details

Seiten
326
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653049305
ISBN (ePUB)
9783653976748
ISBN (MOBI)
9783653976731
ISBN (Hardcover)
9783631656952
DOI
10.3726/978-3-653-04930-5
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (Oktober)
Schlagworte
Ehrenamt Senioren Demografischer Wandel Erwachsenenbildung
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 326 S., 103 s/w Abb.

Biographische Angaben

Antonia Thiemann (Autor:in)

Antonia Victoria Thiemann studierte Museologie an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW). Darauf forschte sie im Bereich Kulturwissenschaften an der Universität Bremen. Heute ist sie freiberufliche Lehrbeauftragte an der HTW und als Redakteurin und Kulturwissenschaftlerin sowie Beraterin für Erwachsenenbildung, Social Media- & Online-Marketing tätig.

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