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Immermann-Jahrbuch 14–16 / 2013–2015

Beiträge zur Literatur- und Kulturgeschichte zwischen 1815 und 1840. Zeitschriften und Journale 1815–1840

von Peter Hasubek (Band-Herausgeber:in) Gert Vonhoff (Band-Herausgeber:in)
©2016 Dissertation 260 Seiten
Reihe: Immermann-Jahrbuch, Band 14

Zusammenfassung

Das Immermann-Jahrbuch stellt sich die Aufgabe, Leben und Werk von Carl Leberecht Immermann durch neue Untersuchungen zu erforschen und die Position des Autors in der Übergangszeit zwischen Romantik und Realismus zu bestimmen. Daß das Jahrbuch auch ein Forum für literatur- und kulturgeschichtliche Beiträge der Zeit zwischen 1815 und 1840 sein soll, folgt aus Immermanns bedeutender Stellung im Literaturbetrieb der Zeit sowie seinen verschiedenen Interessengebieten (Literatur, Geschichte, Malerei, bildende Kunst, Rechtswissenschaft).
Band 14–16 beinhaltet Beiträge zu Zeitschriften und Journalen im Zeitraum 1815 bis 1840, Aufsätze über Journalliteratur sowie Beiträge und Rezensionen zu weiteren Kontexten der Schaffenszeit Immermanns.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Verzeichnis der Abkürzungen
  • Vorwort
  • Aufsätze
  • Den Götterboten der Kürze wegen. Der „Hermes“ im Verlag von Friedrich Arnold Brockhaus
  • “Sammelplatz aller Entdeckungen”. Scientific academies and societies through the lens of Lorenz Oken’s “Isis”
  • Nachrichten aus Übersee. Charles Sealsfield: Publizist, politischer Aufklärer und seine amerikanische Korrespondentenrolle für Cottas Periodika „Morgenblatt“, „Ausland“, „Allgemeine Zeitung“ und „Allgemeine politische Annalen“ (1824–1830)
  • Lewald’s “Europa”. “Das erste deutsche belletristische Journal”
  • „(M. f. f.)“ oder Der Herausgeber als Agent der Textdistribution. Die „Lebens-Ansichten des Katers Murr“ zwischen Journal- und Buchliteratur
  • „Man hat jetzt Morgen-, Mittag-, Abend- und Mitternachtblätter“. Wie Wilhelm Hauffs „Die Bücher und die Lesewelt“ das „Morgenblatt für gebildete Stände“ daselbst als Ort der Literatur zu profilieren sucht
  • Die Familie als Kriegsschauplatz und Leichenfeld. Konzeptionen tragischer ‚Realität‘ und Sinnkrisen in Willibald Alexis’ „Acerbi“ (1831) und Leopold Schefers „Uglückliche Liebe“ (1836)
  • Faust, Luther und die Deutschen. Thesen zur Nationalisierung des Faust
  • Wandel während Immermanns Schaffenszeit. Von Uhlands „Wanderliedern“ zu Püttmanns „Wanderbildern“
  • Rezensionen
  • Christopher Keppel und Joachim Bartholomae: „Schlaffe Ghaselen“ und „Knoblauchsgeruch“. Platen, Immermann und Heine streiten über freche Juden, warme Brüder und wahre Poesie, Hamburg: Mannerschwärm Verlag 2012 (PETER GRAHAM ROUTLEDGE)
  • Friedrich de la Motte Fouqué: Andreas Hofers Gefangennehmung. Andreas Hofers Tod. Erstdruck. Herausgegeben von Claudia Stockinger, Hildesheim / Zürich / New York 2014 (PATRICIA CZEZIOR)
  • Anschriften der Mitarbeiter
  • Reihenübersicht

Verzeichnis der Abkürzungen

Folgende Ausgaben werden einheitlich abgekürzt zitiert:

Werke Bandzahl (römisch), SeitenzahlImmermann: Werke in fünf Bänden. Unter Mitarbeit von Hans Asbeck, Helga-Maleen Gerresheim, Helmut J. Schneider, Hartmut Steinecke hg. von Benno von Wiese, Frankfurt 1971–1977 (andere Werkausgaben werden besonders nachgewiesen)

Briefe Bandzahl (römisch), Seitenzahl

Karl Leberecht Immermann: Briefe. Textkritische und kommentierte Ausgabe in drei Bänden, hg. von Peter Hasubek, München 1978–1987 (Band I: Briefe 1804–1831, 1978; Band II: Briefe 1832–1840, 1979; Bände III,1 und III,2: Nachträge und Kommentar. Unter Mitarbeit von Marianne Kreutzer, München 1987

Tagebücher, Seitenzahl

Karl Immermann: Zwischen Poesie und Wirklichkeit. Tagebücher 1831–1840. Nach den Handschriften unter Mitarbeit von Bodo Fehlig hg. von Peter Hasubek, München 1984

Falls erforderlich, werden auch folgende Editionen abgekürzt zitiert:

Epigonen, Seitenzahl

Karl Immermann: Die Epigonen. Familienmemoiren in neun Büchern 1823–1835. Nach der Erstausgabe von 1836 mit Dokumenten zur Entstehungs- und Rezeptions-geschichte, Textvarianten, Kommentar, Zeittafel und Nachwort hg. von Peter Hasubek, München 1981

Münchhausen, Seitenzahl

Karl Immermann: Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken, hg. (mit den Paralipomena, Kommentar, Dokumenten zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, Nachwort, Zeittafel und Literaturhinweisen) von Peter Hasubek, München 1977

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Vorwort

Der vorliegende Band des Immermann-Jahrbuches konzentriert sich noch einmal auf den kontextuellen Schwerpunkt dieses Projektes, wie er im Untertitel „Beiträge zur Literatur- und Kulturgeschichte zwischen 1815 und 1840“ zum Ausdruck gelangt. Die Mehrzahl der Beiträge widmet sich der Journalliteratur dieses Zeitraums. Helga Brandes, Sibylle Obenaus, Rainer Rosenberg und andere haben zu diesem Themenkomplex besonders das Verdienst der ‚jungdeutschen‘ Autoren an der Herausbildung einer liberalen Publizistik in Deutschland herausgearbeitet.1 Der Themenband will etwas früher ansetzen und vor allen Dingen die Entwicklungen seit den 1820er Jahren in den Blick nehmen. Eine ganze Reihe von Jahrbüchern und Journalen hat ihre Anfänge vor den 1830er Jahren: Das „Morgenblatt für gebildete Stände“ erschien bei Cotta seit 1807, mit seinen Beilagen „Literatur-Blatt“ (seit 1816) und „Kunst-Blatt“ (seit 1817). 1818 sah die Veröffentlichung der Metternich-kritischen Zeitschrift „Die Wage. Eine Zeischrift für Bürgerleben, Wissenschaft und Kunst“ (Frankfurt am Main 1818–1821); Lorenz Okens bei Brockhaus verlegte „Isis“ als frühe fachübergreifende Zeitschrift (1817–1848) geht auf die gleiche Zeit zurück; das „Literarische Conversations-Blatt“ als unterhaltende Zeitschrift folgt beim selben politisch liberalen Verleger seit 1820. 1818 sah auch das Erscheinen der Wiener „Jahrbücher der Literatur“ (bis 1849), eines Rezensionsorgans nach englischen Vorbildern, das dank hoher staatlicher Subvention zum Organ österreichisch konservativer Presse- und Wissenschaftspolitik avancierte; die Berliner „Jahrbücher für Wissenschaftliche Kritik“, von Hegel und Eduard Gans begründet, folgten 1827 bis 1846. Das 1820 von Dingler begründete „Polytechnische Journal“ als die bis ins zweite Drittel des 19. Jahrhunderts bedeutendste deutsche technische Zeitschrift setzte schon früh ← 9 | 10 → Maßstäbe im Bereich naturwissenschaftlicher Journalistik;2 und im juristischen Feld erschienen seit 1825 die „Zeitschrift für die Criminal-Rechtspflege in den Preußischen Staaten mit Anschluß der Rheinprovinzen“ (bis 1836) und von 1828 an die „Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechts-Pflege“ (bis 1837). Die Journallandschaft war auch regional vertreten, etwa durch „Hermann. Ein Centralorgan für Rheinland-Westphalen“ (1812–1835).

Wie Immermanns Briefe ausweisen, war er ein guter Beobachter und Kenner der zeitgenössischen Landschaft, stand mit vielen Herausgebern und Verlegern in brieflichem Kontakt und hat auch für eine ganze Reihe von Jahrbüchern und Journalen Beiträge verfaßt. So korrespondierte er etwa mit Friedrich Wilhelm Gubitz, der von 1817 bis 1848 die Zeitschrift „Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz“ herausgab, in denen Immermann zwischen 1823 und 1827 mehrfach Proben und kürzere Texte veröffentlichte.3 1822/23 dachte er selbst über ein Zeitschriftenprojekt nach, die „Polyhymnia“, für das er Friedrich Arnold Brockhaus zu gewinnen suchte.4 Brockhaus lehnte ab, da schon zu viele Blätter auf dem Markte seien, bot ihm aber im Gegenzug die Mitarbeit am „Literarischen Conversations Blatt“ und an „Hermes oder kritischem Jahrbuch der Literatur“ an, zwei seiner Zeitschriften, die den konstitutionellen Liberalismus in unterhaltender und wissenschaftlicher Weise zu fördern suchten.5 Immermann begrüßte diese Einladung, doch wird die Zusammenarbeit durch den Tod des Verlegers nicht realisiert.6 1827 nach Wilhelm Hauffs unerwartetem Tod ersuchte Immermann dann Cotta, die Redaktion des „Morgenblatts für gebildete Stände“ an ihn zu übertragen; was er in diesem Zusammenhang schreibt, zeugt von seinem Interesse an den Journalen wie von ihrer generellen Situation:

Ich habe schon lange den Wunsch gehabt, eine Zeitschrift zu redigiren, mußte jedoch mich bescheiden, daß die Gründung einer neuen, ein vergebenes Werk seyn würde, da kein neues Institut der Art sich jetzt neben den ältern mehr halten kann, wenn nicht ganz besonders günstige Umstände sich ins Mittel schlagen. Unter diesen Verhältnissen ← 10 | 11 → halte ich daher die Erfüllung meines Wunsches nur für möglich, wenn es mir gelingt, die Redaction eines schon bestehenden, wohlbegründeten Instituts zu erlangen, und ich erlaube mir, Ew. Hochwohlgeboren ganz ergebenst zu befragen, ob Sie geneigt sind, mir die des Morgenblatts anzuvertraun?7

Aber auch hieraus wird am Ende nichts. Immermanns Überlegungen können immerhin als Indiz dafür gelten, daß der Journalmarkt schon in der Dekade vor dem ‚jungdeutschen‘ Umbruch von Interesse war, natürlich nicht nur für liberale, sondern ebenso für konservative Gesinnungen, wie die in Wien erscheinenden „Jahrbücher der Literatur“ als Metternichs Repräsentationsorgan bezeugen können. Es wäre darum wünschenswert, die Journalliteratur vor und während der 1830er Jahre neu zu sichten und womöglich in Einzelstudien oder vergleichenden Beiträgen die Ausdifferenzierung der Presselandschaft im deutschsprachigen Raum wieder bewußt zu machen.

Der vorliegende Band macht dazu einen Anfang, mit Beiträgen zum „Hermes“ als Rezensionsorgan in der Zeit der Karlsbader Beschlüsse von Udo Roth; zu Okens „Isis“ von Catherine J. Minter, die sich gezielt der Behandlung naturwissenschaftlicher Akademien und Gesellschaften annimmt; und zu Lewalds „Europa“ als führendem belletristischen Journal in deutscher Sprache von Veronica Butler. Alexander Ritter beleuchtet Charles Sealsfields amerikanische Korrespondentenrolle für die verschiedenen Publikationsorgane Cottas. Nicola Kaminski liest das Wechselspiel zwischen Kater-Autobiographie und Kreisler Biographie in „Lebens-Ansichten des Katers Murr“ neu im Kontext von Journal- und Buchliteratur. Volker Mergenthaler schließlich unternimmt eine ähnliche Neu-Lektüre von Wilhelm Hauffs „Die Bücher und die Lesewelt“, und konzentriert sich dabei auf das „Morgenblatt für gebildete Stände“ als literarischem Ort.

Abgeschlossen wird das Jahrbuch durch drei Beiträge, die sich weiteren Kontexten der Immermannzeit widmen. Stephan Landshuter untersucht Willibald Alexis’ „Acerbi“ und Leopold Schefers „Unglückliche Liebe“ im Spannungsfeld der Familie als Kriegsschauplatz und Leichenfeld. Wolfgang Fink geht der Nationalisierung des Faust-Stoffes nach, die schon vor dem Kaiserreich politisch interessante Züge annimmt. Gert Vonhoff vergleicht Uhlands „Wanderlieder“ mit Püttmanns „Wanderbildern“ und spannt damit noch einmal den Bogen, der Immermanns Schaffenszeit umfaßt. Es folgen zwei Rezensionen, die eine Monographie über den Streit zwischen Platen, Immermann und Heine sowie die kommentierte Edition von de la Motte Fouqué „Andreas Hofer“ besprechen. ← 11 | 12 →

Mit dem Band 14–16 (2013–2015) erscheint der letzte Band des seit dem Jahr 2000 im Namen der Immermann-Gesellschaft publizierten „Immermann-Jahrbuchs. Beiträge zur Literatur- und Kulturgeschichte zwischen 1815 und 1840“. In den seit dem Jahr 2000 erschienenen Bänden im Umfang von insgesamt ca. 2000 Seiten und den Jubiläums- und Tagungsbänden von 1990, 1996 und 2015 ist eine Vielzahl von Arbeiten erschienen, die für die Erforschung des Dichters Immermann, die Kenntnis seines Werkes und seiner Biographie, einen beachtlichen Ertrag an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen bedeuten, wie er in den vorangehenden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nicht zu verzeichnen war. Die Gründe der Einstellung des Jahrbuchs sind die gleichen, die für viele kleine literarische Gesellschaften und deren Publikationen gelten: der Mitgliederrückgang durch das mangelnde Interesse der jüngeren Generation an der Literatur der Vergangenheit und der daraus folgende Mangel an Subsistenzmitteln für den Bestand der Gesellschaften selbst sowie für die Fortführung ihrer Publikationen. Die Immermann-Gesellschaft und die Herausgeber bedauern diese Entwicklung sehr und äußern den Wunsch, daß die Forschung über Immermann, dessen Werk noch viele unbekannte Aspekte und Perspektiven besitzt, in der Zukunft sachkundig und vielseitig weitergeführt werde. – Der Dank der Herausgeber gilt der Immermann-Gesellschaft e. V. in Magdeburg und den Beiträgern der einzelnen Bände. Dem Peter Lang Verlag gebührt hinsichtlich der langjährigen, sehr erfreulichen Zusammenarbeit besonderer Dank und höchstes Lob.

Peter Hasubek                    Gert Vonhoff

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1       Siehe dazu etwa Helga Brandes: Die Zeitschriften des Jungen Deutschland. Eine Untersuchung zur literarisch-publizistischen Öffentlichkeit im 19. Jahrhundert, Opladen 1991, bes. S. 14; Rainer Rosenberg: Einleitung, in: Forum Vormärz Forschung Jahrbuch 1995: Journalliteratur im Vormärz, Redaktion Raiser Rosenberg und Detlev Kopp, Bielefeld 1996, S. 11–13; Sibylle Obenaus: Literarische und politische Zeitschriften. 1830–1848, Stuttgart 1986; Anna Ananieva: Zur Philosophie der Eleganz und des Umgangs. Karl Gutzkow und die „Zeitung für die elegante Welt“, in: Karl Gutzkow (1811–1878). Publizist, Literatur und Buchmarkt zwischen Vormärz und Gründerzeit, hg. von Wolfgang Lukas und Ute Schneider, Wiesbaden 2013, S. 49–68.

2       Siehe dazu die exzellente Arbeit von Franz Fischer: Dinglers Polytechnisches Journal bis zum Tode seines Begründers (1820–1855), in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 15, 2007, Sp. 1027–1142 (die Abhandlung ist die geringfügig geänderte Fassung seiner Prüfungsarbeit für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken, die er im Herbst 1974 dem Bibliothekar-Lehrinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen in Köln vorgelegt hat).

3       Siehe dazu Briefe III,1, 310 f.

4       Siehe Briefe I, 345, 353, 406 f., 414; Kommentar dazu in III,1, 300 f., 303, 338 f., 342 f.

5       Siehe Briefe III,1, 343.

6       Siehe Briefe I, 414, 437; Kommentar in III,1, 338 f.

7       Briefe I, 620; siehe auch den Kommentar dazu in III,1, 491–493.

Aufsätze

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Udo Roth

Den Götterboten der Kürze wegen

Der „Hermes“ im Verlag von Friedrich Arnold Brockhaus

Throughout its existence “Hermes”, founded in 1818 by the Leipzig publisher Friedrich Arnold Brockhaus (1772–1823) as periodical in the tradition of the English reviews, lived through good times and bad times. Especially during its early years, there were not only public disputes about publishing methods and the misuse of reviews, but the periodical and its publisher were also fighting against the censorship when this had been increased after the Karlsbader Beschlüsse. With the death of Friedrich Arnold Brockhaus, “Hermes” lost most of its former argumentative disposition, its tendency to fight against the reactionary and for the liberal and constitutional way of life. And when “Hermes” increasingly became indistinguishable from the majority of the literary journals, it ceased publication in 1831, in the 13th year of its existence.

Am 23. März 1814, eine Woche vor der entscheidenden Schlacht bei Paris, die Napoleon Bonaparte zur Abdankung zwang, erschien in den von Friedrich Arnold Brockhaus herausgegebenen „Deutschen Blättern“ auf „Befehl“ des alliierten Oberbefehlshaber Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (1771–1820), „alle von Seiten der Hohen Alliirten theils schon erschienene, theils in der Zukunft noch zu erscheinende Nachrichten und officielle Schriften durch Druck […] eines periodischen Blattes“ bekannt zu machen,1 folgende „Anzeige“:

Unter dem Titel: Der Dreizack, bereite ich seit der Wiederherstellung der Verbindung mit England eine Zeitschrift vor, welche ausschließlich sich mit Großbritannien, seiner Literatur und Kunst, seinem Handel und seiner Politik beschäftigen soll. Das Nähere werde ich bald in einer besondern Ankündigung sagen.2

Die „besonder[e] Ankündigung“ erschien ebenso wenig wie der „Dreizack“, doch die seit 1813 von Brockhaus gehegte Idee, den deutschen Lesern Informationen über die seit Bestehen der Kontinentalsperre lange verwehrte englische Literatur zukommen zu lassen, trieb den Verleger indes weiterhin um, auch wenn er zweifelte, ob das Publikum eine einzig auf die Literatur Englands eingeschränkte Zeitschrift annehmen würde. Erst 1817 begann Brockhaus, der inzwischen die „Deutschen Blätter“ eingestellt (1813–1816) und mit der von Lorenz Oken ← 15 | 16 → herausgegebenen „Isis“ (1816–1848), den „Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken“ (1816–1841) und dem von Johann Amadeus Wendt (1783–1836) redigierten, kurzlebigen „Leipziger Kunstblatt für gebildete Kunstfreunde, insbesondere für Theater und Musik“ an die Öffentlichkeit getreten war, den Gedanken in die tat umzusetzen, wenn auch mit einem veränderten Schwerpunkt.3

Details

Seiten
260
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783653050202
ISBN (ePUB)
9783653975901
ISBN (MOBI)
9783653975895
ISBN (Paperback)
9783631657447
DOI
10.3726/978-3-653-05020-2
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (April)
Schlagworte
Zeitschriften 1815-1840 Journalliteratur Wanderlieder Faust
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2016. 260 S.

Biographische Angaben

Peter Hasubek (Band-Herausgeber:in) Gert Vonhoff (Band-Herausgeber:in)

Peter Hasubek, bis 1999 ordentlicher Professor für Deutsche Literatur und deren Didaktik an der Technischen Universität Braunschweig, studierte 1957 bis 1963 Germanistik, Geschichte, Romanistik, Philosophie und Pädagogik in Frankfurt am Main, Marburg und Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts, Editionsphilologie, Rezeptionsforschung, Romantypologie und Romangeschichte sowie Forschungen zu Fabel, Autobiographie, Jugendliteratur und Geschichte des deutschen Lesebuches. Gert Vonhoff, geboren 1961, Associate Professor for German an der University of Exeter, wo er seit 2001 lehrt, studierte Deutsche und Englische Philologie und Pädagogik an der Universität Münster und arbeitete dort bis 2001. 1999/2000 Forschungs- und Lehraufenthalt an der University of Birmingham. Seine Forschungsschwerpunkte sind Editionsphilologie, Erzählgeschichte, Lenz, Goethe, Schiller, Gutzkow, Weerth.

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Titel: Immermann-Jahrbuch 14–16 / 2013–2015
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