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Kommunikative Handlungsmuster im Wandel? / ¿Convenciones comunicativas en proceso de transformación?

Chats, Foren und Dienste des Web 2.0 im deutsch-spanischen Vergleich / Estudios hispano-alemanes de chats, foros y redes sociales

von Nadine Rentel (Band-Herausgeber:in) Tilman Schröder (Band-Herausgeber:in) Ramona Schröpf (Band-Herausgeber:in)
©2015 Konferenzband 288 Seiten

Zusammenfassung

Das Partizipations- und Interaktionspotenzial des Web 2.0 hat einerseits in etablierten Text- und Handlungsmustern des digitalen Raums nachhaltige Veränderungsprozesse angestoßen, andererseits die Herausbildung neuer Diskurspraxen überhaupt erst ermöglicht. Am Beispiel virtueller Formate wie Chats, Blogs, Foren und sozialen Netzwerken widmen sich die Beiträge des Bandes dem Wandel kommunikativer Handlungsschemata im Deutschen und im Spanischen.
El carácter participativo e interactivo de la web 2.0 ha modificado profundamente las formas de comunicación virtual. Al mismo tiempo, han emergido nuevas prácticas discursivas en el mundo digital. Las contribuciones del libro giran en torno al estudio de los cambios textuales en chats, blogs, foros y otros medios digitales tanto en alemán como en español.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • Kommunikative Handlungsmuster in Blogs, Foren und Chats
  • Blogs en prensa digital: elaboración de un corpus textual bilingüe alemán-español para el estudio contrastivo de las construcciones con verbos funcionales
  • Kommentare politischer Blogs.Interaktion zwischen Konvention und sprachlicher Freiheit: Blog Generación Y
  • Las remisiones endofóricas y exofóricas en los foros de discusión de cantantes de música
  • Spanische und deutsche Chats im Vergleich. Kn S 1 deutsche Neografie GBn?
  • Diskursmarker und Interjektionen in spanischen SMS
  • Kommunikative Handlungsmuster in Wikis und sozialen Netzwerken
  • Minderheitensprachen auf Wikipedia. Zwischen Information und interessengeleiteter Färbung
  • A new contrastive research project in German-Spanish media linguistics: Comments 2.0
  • Nin spanhol nin pertués, weder Düütsch noch Franzeesch: el mirandés y el alsaciano como lenguas regionales o dialectos exteriores en la web social
  • Análisis de sentimientos en el aula de español
  • Kommunikative Handlungsmuster in transmedialer Perspektive
  • Der IKEA-Katalog kommt nicht allein. Wortmomente und andere „erratische Blöcke“ der Wortbildung im inter-medialen Kommunikationskonzept eines Weltkonzerns
  • Kulturelle Stile im Marketing: deutsche und spanische Unternehmenswebsites
  • Die Lokalisierung freier und offener Software als Gegenstand der Medienlinguistik
  • En el límite de las lenguas romances: las telenovelas hispánicas en Rumanía
  • Kommunikative Handlungsmuster im Wandel: theoretische und methodische Bausteine ausgelotet anhand der Textsorte Leserbrief
  • Autorenpräsentation
  • Reihenübersicht

Einleitung

Sprachliche und kommunikative Handlungen vollziehen sich nach konventionalisierten Mustern, die ihrerseits zur Herausbildung rekurrenter Diskursformen und Textsorten beitragen. Kommunikative Handlungsschemata sind jedoch keineswegs in Stein gemeißelt, sondern in stetigem Wandel begriffen, der wiederum nicht ohne Folgen für die Gestalt der entsprechenden Diskurse und Texte bleibt. Wandlungsprozesse kommunikativer Handlungsstrukturen stehen häufig im Zusammenhang mit Veränderungen der außersprachlichen Rahmenbedingungen, wobei neben dem sozialen und politischen Kontext auch Änderungen des medialen Umfelds, in dem die Kommunikation situiert ist, eine wichtige Rolle spielen können.

Insbesondere webbasierte Medien und Kommunikationskanäle haben in jüngster Vergangenheit drastische Veränderungen erfahren. Die Technologien des Web 2.0, die das einstmals statische und für den einseitigen Informationsabruf konzipierte World Wide Web nachhaltig modifizierten, haben sich als zentrale Triebfeder für die Veränderung kommunikativer Handlungsschemata erwiesen. In Anwendungen des Web 2.0 können sich Internetnutzer dank neuer Kooperations- und Interaktionsmöglichkeiten gegenseitig vernetzen, Informationen austauschen, selbstständig Content im Web publizieren und bestehende Inhalte modifizieren. Online-Dienste wie Wikipedia, die ausschließlich auf User-generated content basieren, demokratisieren mithilfe der „kollektiven Intelligenz“ von Nutzern weltweit die derzeit verfügbaren Informationsbestände. Blogs und Online-Foren hingegen ermöglichen es Usern,1 ihr soziales, politisches und wirtschaftliches Umfeld kommunikativ zu begleiten und auf diese Weise aktiv zu beeinflussen – ungeachtet politischer Repressionsversuche wie beispielsweise in Kuba. In den virtuellen Communitys sozialer Netzwerke können Mitglieder wiederum Informationen und Meinungen ohne Zeitverlust und mit großer Reichweite online verbreiten oder rezipieren, sich mit eigenen Beiträgen im virtuellen Raum profilieren und auf diese Weise entsprechende Selbstbestätigung erfahren. ← 7 | 8 →

Die modifizierten Bedingungen der digitalen Formate und Dienste sind einerseits für etablierte kommunikative Handlungsmuster nicht ohne Folgen geblieben; andererseits haben sie neue Formen kommunikativen Handelns überhaupt erst ermöglicht. Genau diese Entwicklungen sind es, die in den Beiträgen, die im vorliegenden Band zusammengefasst sind, näher betrachtet werden. Die Frage nach dem Wandel kommunikativer Handlungsschemata in digitalen Medien wird dabei um eine sprachvergleichende Perspektive ergänzt. Erst die kontrastive Betrachtung – als Vergleichssprachen werden das Deutsche und das Spanische gewählt – ermöglicht es, kommunikative Spezifika von Texten in der einen oder anderen Sprache zuverlässig herauszuarbeiten und voneinander abzugrenzen. Die Annahme, dass sich kommunikative Handlungskonventionen trotz des globalen Charakters digitaler Dienste nach wie vor sprach- und kulturübergreifend unterscheiden, erscheint dabei durchaus begründet. Schließlich führt der Digital Turn – so haben mehrere Studien gezeigt – nicht etwa zur Auflösung kulturell etablierter Diskurs- und Handlungsmuster, sondern bietet gerade angesichts der Möglichkeit zur medialen Fixierung zahlreicher Texte eine Chance zur Verstetigung kulturspezifischer Konventionen.

Die in diesem Band versammelten Beiträge spiegeln die Vorträge und den Diskussionsverlauf der Sektion „Kontrastive Medienlinguistik / Lingüística mediática contrastiva“ des 18. Deutschen Hispanistentages wider, der im März 2011 unter dem Titel „Realität – Virtualität – Repräsentation“ an der Universität Passau stattfand. In ihren Aufsätzen widmen sich die Autoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln dem Wandel kommunikativer Handlungsmuster in digitalen und sozialen Medien. Brückenschläge zu den analogen Pendants und Vorläufern digitaler Medientextsorten sowie zu konzeptionell verwandten Kommunikationsformen bleiben dabei keinesfalls ausgeklammert, sondern ergänzen den digitalen Schwerpunkt des Bandes in produktiver Weise. Die Themen der digitalen Texte und Diskurse, die in den Beiträgen untersucht werden, sind darüber hinaus ausgesprochen vielfältig: sie reichen von Fragen der politischen Information und Partizipation über Chancen und Risiken für Minderheitensprachen bis hin zu Aspekten von Wirtschafts- und Unternehmenskommunikation in digitalen und sozialen Medien wie Blogs, Chats und virtuellen Communitys.

Die Beiträge gliedern sich analog zu den jeweils besprochenen Medien und Kommunikationsformen in drei thematische Sektionen. Unter dem Titel „Kommunikative Handlungsmuster in Blogs, Foren und Chats“ widmet sich der erste Teil des Bandes Diskurs- und Interaktionsverläufen in den genannten digitalen Umgebungen und Diensten, ebenso wie den funktionalen, strukturellen und sprachlichen Implikationen für die jeweiligen Kommunikate. Die Beiträge des darauffolgenden Teils „Kommunikative Handlungsmuster in Wikis und sozialen ← 8 | 9 → Netzwerken“ konzentrieren sich auf Sprechhandlungsmuster in sozialen Medien, wobei insbesondere der kollaborative Charakter von Anwendungen des Web 2.0 thematisiert wird. Der dritte Abschnitt „Kommunikative Handlungsmuster in transmedialer Perspektive“ bietet neben der Analyse digitaler Medien auch Untersuchungen zu konventionellen Kommunikationsformen Raum, wobei entstehungsgeschichtliche Aspekte medialer Textsorten ebenso wie Wechselwirkungen zwischen analogen und digitalen Texten in den Fokus rücken.

Kommunikative Handlungsmuster in Blogs, Foren und Chats

Im ersten Teil des Bandes stehen Kommunikations- und Interaktionsmuster in Blogs und Online-Foren sowie in Chatnachrichten und Kurzmitteilungen im Fokus. Fünf Fallstudien widmen sich in jeweils unterschiedlicher Gewichtung funktionalen, makrostrukturellen, mikrostrukturellen und pragmatischen Gesichtspunkten in den entsprechenden Kommunikaten.

Die Reihe der Beiträge wird eröffnet durch „Blogs en prensa digital: elaboración de un corpus textual bilingüe alemán-español para el estudio contrastivo de las construcciones con verbos funcionales“ von Maria Egido Vicente. Sie skizziert die Kompilation eines Korpus bestehend aus Blogs deutscher und spanischer Tageszeitungen, mithilfe dessen eine kontrastive Analyse des Gebrauchs von Funktionsverbgefügen in der Blogkommunikation möglich ist. Anhand medialer, formaler, funktionaler und inhaltlicher Parameter systematisiert die Autorin zunächst theoretisch in Frage kommende Blogs. Darauf aufbauend zeigt sie, wie sich eine begründete Materialauswahl für die kontrastive Analyse treffen und somit ein geeignetes Korpus zusammenstellen lässt.

Blogbasierte Kommunikation steht ebenfalls im Zentrum des Aufsatzes von Sybille Große. In „Kommentare politischer Blogs. Interaktion zwischen Konvention und sprachlicher Freiheit: Blog Generación Y“ unterzieht Große am Beispiel eines politischen Blogs in Kuba ausgewählte Postings und die daraufhin veröffentlichten Kommentare einer systematischen Analyse. Im Kontext eingeschränkter Meinungsfreiheit kommt politischen Blogs besondere Relevanz zu, da sie es ermöglichen, parallel zur regimetreuen Berichterstattung alternative Diskurse zu initiieren und über Postings und Kommentare aktiv auf die politische Meinungsbildung einzuwirken. Am Beispiel eines Postings im Blog der Kubanerin Yoani Sánchez systematisiert Große die thematischen Schwerpunkte der dort veröffentlichten Kommentare, ihren formalen Aufbau sowie Verweistechniken auf Kommentare anderer Nutzer, aber auch mikrostrukturelle Merkmale, Emotionalisierungstechniken und argumentative Verfahren der Kommen ← 9 | 10 → tatoren. Die Kommentare, so wird deutlich, folgen keineswegs nur dem ursprünglichen Posting, sondern lassen sich aufgrund ihrer thematischen und funktionalen Heterogenität vielmehr als Symptom eines grundsätzlichen Bedürfnisses nach Beteiligung am politischen Diskurs interpretieren.

Der Beitrag Elmar Eggerts leitet zu einer den Blogs verwandten Kommunikationsform über. In „Las remisiones endofóricas y exofóricas en los foros de discusión de cantantes de música“ untersucht Eggert spanische Diskussionsbeiträge in den Online-Foren des Fernsehsenders Univisión im Hinblick auf textuelle Verweisstrukturen in einzelnen Threads. Im Vordergrund steht hier die Frage, wie sich die spezifischen Kommunikationsbedingungen im Forum auf den Gebrauch endophorischer und exophorischer, also textinterner und textexterner Verweise, in den einzelnen Beiträgen auswirken. Seine Hypothese, die Threadstruktur der Forenkommunikation begünstige insbesondere den Gebrauch endophorischer Verweise, kann Eggert am Beispiel einer Forendiskussion zur mexikanischen Sängerin Thalía bestätigen. Es zeigt sich, dass die endophorischen Verweise in erheblichem Maße zur Herstellung von Kohärenz innerhalb der Beiträge des Threads beitragen.

Die beiden folgenden Beiträge thematisieren die Kommunikation per Chat bzw. per SMS, wobei einerseits Aspekte der Graphie (Daniel Kallweit) und andererseits der Pragmatik (Nadine Rentel) im Fokus stehen. In seinem Aufsatz „Spanische und deutsche Chats im Vergleich. Kn S 1 deutsche Neografie GBn?“ stellt Daniel Kallweit die Schreibkonventionen in deutschen und spanischen Chats einander gegenüber. Es wird deutlich, dass sich in spanischen Chats mehrere innovative Graphiekonventionen herausgebildet haben, während genuin neographische Schreibweisen in deutschen Chats lediglich ansatzweise zu beobachten sind. Als mögliche Gründe für diesen Umstand diskutiert Kallweit die geringe Zahl von Buchstaben-Ziffern-Homophonien sowie die höhere Frequenz von Konsonantengruppen im Deutschen, die die Herausbildung von – vornehmlich phonetisch bestimmten – neographischen Verkürzungsformen erschweren.

Der Beitrag von Nadine Rentel widmet sich pragmatischen Aspekten spanischsprachiger Kurzmitteilungen. In „Diskursmarker und Interjektionen in spanischen SMS“ analysiert sie anhand eines umfangreichen Korpus spanischsprachiger SMS die kommunikativen Funktionen von Diskursmarkern und Interjektionen. Es zeigt sich, dass Gesprächswörter in – grundsätzlich konzeptionell mündlichen und emotional geprägten – SMS-Nachrichten unter anderen Vorzeichen als in direkten Interaktionskontexten verwendet werden. Während Diskursmarker und Interjektionen in der face-to-face-Kommunikation eher zur unmittelbaren Gesprächskoordination eingesetzt werden, dienen sie in SMS-Nachrichten vorrangig dem Ausgleich fehlender raumzeitlicher Kopräsenz der ← 10 | 11 → Gesprächspartner, indem sie Gesprächsauftakt und -ende signalisieren, Rückmeldungen des Gesprächspartners einfordern oder inhaltliche Stellungnahmen ersetzen.

Kommunikative Handlungsmuster in Wikis und sozialen Netzwerken

Der zweite Teil des Bandes legt den Fokus auf Phänomene der Interaktion, Kooperation und kollektiven Autorschaft in Wikipedia, sozialen Netzwerken und weiteren Diensten des Web 2.0. Anhand konkreter Fallanalysen erörtern die zugehörigen Beiträge, wie das Web 2.0 zur impliziten und expliziten Äußerung von Meinungen, Einstellungen und Gefühlen genutzt wird. Diese kommunikativen Handlungen können durch eine Vielzahl von Absichten motiviert sein, die in den nachfolgenden Aufsätzen unter anderem sprachen- und wirtschaftspolitischer Natur sind.

In ihrem Beitrag „Minderheitensprachen auf Wikipedia. Zwischen Information und interessengeleiteter Färbung“ untersuchen Kristina Bedijs und Karoline Heyder, inwieweit Sprecher von Minderheitensprachen die Online-Enzyklopädie Wikipedia dazu nutzen, in den Artikeln zur jeweiligen Minderheitensprache ein dezidiert positives Bild von deren Status und sozio-politischer Relevanz zu verbreiten. Es wird deutlich, dass die untersuchten Artikel keinesfalls durchgängig objektive Perspektiven bieten, sondern insbesondere unterschiedliche (sprachen)politische Standpunkte der jeweils mitwirkenden Autoren einer neutralen Faktendarstellung entgegenstehen.

Auch der anschließende Beitrag von Raúl Sánchez Prieto fragt nach der Rolle von Minderheitensprachen in sozialen Netzwerken. In „Nin spanhol nin pertués, weder Düütsch noch Franzeesch: el mirandés y el alsaciano como lenguas regionales o dialectos exteriores en la web social“ untersucht Sánchez Prieto am Beispiel des Alsacien und des Mirandés die Präsenz von Minderheitensprachen in vier verschiedenen Diensten des Web 2.0. Das kooperative Web 2.0 bietet Sprechern von Minderheitensprachen erstmals die Möglichkeit, umfangreichere Texte in ihren jeweiligen Sprachen online zu publizieren. Messungen der Auftretenshäufigkeit von relevanten Glotto- und Toponymen beider Sprachvarietäten zeigen, dass das Mirandés im Web 2.0 deutlich stärker präsent ist als das Alsacien. Diese Präsenz beschränkt sich jedoch vorwiegend auf Wikipedia und Blogformate, wohingegen sich bei Facebook und Youtube kaum Beiträge in den untersuchten Minderheitensprachen finden lassen. ← 11 | 12 →

In seinem zweiten Aufsatz „A new contrastive research project in German-Spanish media linguistics: Comments 2.0“ präsentiert Raúl Sánchez Prieto ein Forschungsprojekt, dessen Ziel die Entwicklung eines linguistischen Instrumentariums zur Auswertung digitaler Produktrezensionen und -bewertungen im Web 2.0 ist. Dieses Instrumentarium ist dazu bestimmt, Hotelbewertungen deutscher und spanischer Internetnutzer kontrastiv zu analysieren, wobei funktionale, textgrammatische, stilistische, lexikalische und morphosyntaktische Parameter berücksichtigt werden. Die Ergebnisse dieses Projekts, das sich an der Schnittstelle von Marketing und Angewandter Linguistik bewegt, können der Tourismuswirtschaft sowohl in Deutschland als auch in Spanien wertvolle Hinweise auf unterschiedliche Kundenpräferenzen geben und darüber hinaus Hilfestellung bei der Interpretation und Einordnung digitaler Produktrezensionen als neu entstandenem Digital Genre bieten.

Auch der folgende Beitrag setzt sich mit Bewertungen, Meinungen und Emotionen in sozialen Netzwerken auseinander, wählt dabei jedoch einen didaktischen Ansatz. In „Análisis de sentimientos en el aula de español“ stellt Antonio Ruiz Tinoco ein Unterrichtsprojekt vor, das japanische Spanischlerner mit der sprachlichen Markierung von Meinungs- und Gefühlsäußerungen vertraut machen soll, um sie in die Lage zu versetzen, in der unüberschaubaren Menge digital verfügbarer Quellen objektive von subjektiven Informationen trennen zu können. Im Rahmen dieses Projektes nutzen die Studierenden soziale Netzwerke, Blogs, Foren und Nutzerkommentare, um subjektive Äußerungen zu einem selbst gewählten Themenbereich zusammenzutragen und darin sprachliche Wertungsmechanismen zu identifizieren. Die Möglichkeit, das Internet zur eigenständigen Recherche autonom gewählter Themen zu nutzen, wirkt auf die Studierenden in hohem Maße motivierend. Gleichzeitig eröffnet die Beschäftigung mit fremdsprachlichen Meinungs- und Gefühlsäußerungen in Abgrenzung zu eigenen Wertungs- und Wahrnehmungsweisen eine dezidiert interkulturelle Dimension innerhalb des Lernprozesses.

Kommunikative Handlungsmuster in transmedialer Perspektive

Der dritte Themenblock erweitert den Blickwinkel des Bandes mit Fallstudien zu multimedialer und multimodaler Werbekommunikation sowie zum Quellcode von Software über das Web 2.0 hinaus. Auch Wandelprozesse konventioneller Medientextsorten finden hier Berücksichtigung, und zwar im Rahmen einer Studie zur Internationalisierung lateinamerikanischer Telenovelas sowie einer deutsch-spanischen Textsortenkontrastierung am Beispiel des politischen Leserbriefs. ← 12 | 13 →

Details

Seiten
288
Jahr
2015
ISBN (PDF)
9783653059304
ISBN (ePUB)
9783653958072
ISBN (MOBI)
9783653958065
ISBN (Hardcover)
9783631668054
DOI
10.3726/978-3-653-05930-4
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2015 (August)
Schlagworte
Hypertext Soziale Medien Foren Websites Blogs Chats
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 288 S., 6 s/w Abb., 22 Tab., 17 Graf.

Biographische Angaben

Nadine Rentel (Band-Herausgeber:in) Tilman Schröder (Band-Herausgeber:in) Ramona Schröpf (Band-Herausgeber:in)

Nadine Rentel, Professorin für Romanische Sprachen, FH Zwickau. Tilman Schröder, Jakob-Fugger-Zentrum, Uni Augsburg. Ramona Schröpf, Akademische Rätin, FH Dortmund. Nadine Rentel, profesora de Lenguas Románicas, Zwickau. Tilman Schröder, Jakob-Fugger-Zentrum, Augsburg. Ramona Schröpf, profesora de Lenguas Modernas, Dortmund.

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