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Befehle der Sowjetischen Militäradministration des Landes Brandenburg 1945-1949

von Brandenburgisches Landeshauptarchiv (Autor:in)
Andere 164 Seiten
Open Access

Zusammenfassung

Die Publikation gibt einen mehrschichtigen Überblick über die im Brandenburgischen Landeshauptarchiv vorhandenen Befehle der Sowjetischen Militäradministration des Landes Brandenburg (SMAB) 1945-1949: Einleitend erfolgt eine quellenkritische und institutionsgeschichtliche Untersuchung. Den Hauptteil bildet das Inventar der annotierend vorgestellten SMAB-Befehle. Eine Edition ausgewählter SMAB-Befehle aus dem politisch so brisanten Jahr 1945 ermöglicht schlaglichtartige Einblicke in den Alltag sowjetischer Besatzungspolitik in der Provinz Mark Brandenburg.
Ergänzt wird die SMAB-Thematik durch die Aufstellung aller im Brandenburgischen Landeshauptarchiv vorhandenen Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • I. Einleitung
  • 1. Funktion und institutioneller Aufbau der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) sowie der Sowjetischen Militärad- ministration der Provinz/des Landes Brandenburg (SMAB)
  • 2. Zur Überlieferung der Befehle des Chefs bzw. Stellvertretenden Chefs der Sowjetischen Militäradministration der Provinz/des Landes Brandenburg im Brandenburgischen Landeshauptarchiv
  • 3. Hinweise für den Benutzer
  • 4. Literatur
  • II. Inventar der im Brandenburgischen Landeshauptarchiv vorhandenen Befehle des Chefs bzw. Stellvertretenden Chefs der Sowjetischen Militäradministration der Provinz/des Landes Brandenburg (SMAB-Befehle)
  • 1. SMAB-Befehle des Jahrgangs 1945
  • 2. SMAB-Befehle des Jahrgangs 1946
  • 3. SMAB-Befehle des Jahrgangs 1947
  • 4. SMAB-Befehle des Jahrgangs 1948
  • 5. SMAB-Befehle des Jahrgangs 1949
  • III. Aufstellung der im Brandenburgischen Landeshauptarchiv vorhandenen Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland und Oberbefehlshabers der Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (SMAD-Befehle)
  • IV. Edition ausgewählter SMAB-Befehle des Jahrgangs 1945
  • V. Anhang
  • 1. Struktur der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)
  • 2. Gliederung und personelle Besetzung der Zentralebene der SMAD
  • 3. Struktur der Provinzialverwaltung Mark Brandenburg 1946
  • 4. Struktur der staatlichen Verwaltung in der Provinz Mark Brandenburg 1945/46
  • 5. Administrative Gliederung der Provinz Mark Brandenburg/des Landes Brandenburg
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Personenregister
  • Ortsregister
  • Reihenübersicht

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Vorwort

Mit dem vorliegenden Band 4 tritt die Schriftenreihe "Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs" in ein neues Stadium ihrer noch jungen Geschichte ein. Daß die Reihe wegen der Aufnahme eines weiteren Begriffes künftig "Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs" heißt, soll andeuten: das Profil der Reihe wird in einer bestimmten Richtung erweitert.

Nach der ursprünglichen Planung, wie sie in meinem Vorwort zu Band 1 dargestellt wurde, war beabsichtigt, die klassischen Findhilfsmittel eines Archivs zu ausgewählten, herausragenden Beständen oder Sachthemen zu veröffentlichen, um auf diese Weise dem Interessenten einen präzisen Überblick und einen leichteren Zugang zu archivalischen Überlieferungen zu ermöglichen. An diesem Ziel wird grundsätzlich festgehalten. In den konkreten Überlegungen für einzelne Bände und zugleich in Zusammenhang mit laufenden Arbeiten im Brandenburgischen Landeshauptarchiv erwies sich die strenge Beschränkung auf Findbücher und Inventare aber bald als hinderlich, da hierdurch andere Formen und Ergebnisse der archivarischen Quellenbearbeitung ausgeschlossen worden wären. So werden in Zukunft neben den Findhilfsmitteln auch Quelleneditionen mit dem kommentierten Abdruck von Einzeldokumenten stehen, und ebenso sollen stark quellenbezogene Darstelllungen Berücksichtigung finden. Das verbindende Element der Einzelpublikationen wird darin bestehen, daß sie in unterschiedlicher Weise die Darbietung archivalischer Quellen in den Mittelpunkt stellen und damit indirekt zum Ausdruck bringen, daß das Humanistenwort vom Rückgang "ad fontes" für die Geschichtswissenschaft nicht im geringsten seinen Wert verloren hat, woran zu erinnern für manche gegenwärtige allzu theoriebelastete Debatte sinnvoll und notwendig erscheint.

Mit der Ausweitung der thematischen Aufgaben ist ein Wechsel in der Publikationsform der Reihe verbunden. Waren die ersten drei Bände im Selbstverlag des Brandenburgischen Landeshauptarchivs erschienen, so wird fortan ihre Nachfolger die Peter Lang GmbH - Europäischer Verlag der Wissenschaften - herausbringen. Herausgeber und Verlag erhoffen sich von ihrer Zusammenarbeit, daß die Verbreitung der "Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs" einen kräftigen Auftrieb erhält. Der Verlag unterstützt nachdrücklich die Konzeption des Herausgebers, durch die Bereitstellung von Archivüberlieferungen die Grundlagenforschung im Bereich der Geschichtswissenschaften anzuregen und zu verstärken.

Die Reihe legt einen Schwerpunkt auf die Behandlung zeitgeschichtlicher Quellen aus der brandenburgischen Landesgeschichte nach 1945. Das bedarf im Hinblick ←7 | 8→auf die frühere erschwerte Zugänglichkeit der einschlägigen Bestände und auf die gegenwärtige intensive Erforschung der DDR-Geschichte keiner langen Rechtfertigung. Die Studie von Klaus Geßner zu den im Brandenburgischen Landeshauptarchiv überlieferten Befehlen der Sowjetischen Militäradministration des Landes Brandenburg (SMAB) stellt eine Quellengruppe vor, deren Bedeutung für die Interpretation der Nachkriegsentwicklung in Deutschland kaum überschätzt werden kann. Allein schon die hier vorgelegten SMAB-Befehle verdeutlichen, mit welcher Intensität und in welcher Dichte die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) in das politische, wirtschaftliche, soziale und geistige Leben ihrer Besatzungszone eingegriffen und es bestimmt hat. Die in den deutschen Archiven vorhandenen umfangreichen Bestände aus der Zeit nach 1945 können leicht darüber hinwegtäuschen, daß nicht nur die Rahmenbedingungen, sondern auch die Einzelheiten des Alltagslebens von der Besatzungsmacht festgelegt wurden und den deutschen Stellen kaum freie Entscheidungsspielräume zugestanden waren. Um so bedauerlicher ist es, daß uns, wie Geßners Einleitung näher begründet, nur ein Bruchteil der SMAB-Befehle durch die Empfängerüberlieferung im Büro des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg überkommen ist, ein Bruchteil, in dem bestimmte Themenbereiche dominieren und andere, insbesondere die "geheimen" und "hochpolitischen" Angelegenheiten, fehlen.

Die Geschichtsforschung ist auf die Aktenbestände der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland bzw. für die einzelnen Länder angewiesen, wenn sie den maßgeblichen politischen Kräften nach 1945 und ihrem Wirken nachspüren will. Die Verfasser von Untersuchungen, die nach 1990 Gelegenheit zu Recherchen in Moskauer Archiven hatten, belegen mit ihren Ergebnissen die Ergiebigkeit dieses Quellenfundus. Es ist daher sehr zu beklagen, daß nach vorsichtigen Öffnungsversuchen mittlerweile der Zugang zur SMAD-Überlieferung wieder gesperrt worden ist und daß deutsche Bemühungen auf der Ebene der Archivverwaltungen um ihre archivische und historische Erschließung bislang von keinem Erfolg gekrönt waren. Solange sich hier kein grundsätzlicher Wandel abzeichnet, bleiben deutsche Empfängerüberlieferungen als wenn auch schwacher Ersatz um so bedeutsamer, und unter diesem Gesichtspunkt verdient die Quellenaufbereitung Geßners um so größere Aufmerksamkeit.

Herausgeber und Bearbeiter widmen das vorliegende Werk Prof. Dr. Friedrich Beck, dem langjährigen Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, zu seinem 70. Geburtstag am 20. Juni 1997. Unter seiner jahrzehntelangen Leitung hat sich das Brandenburgische Landeshauptarchiv aus bescheidensten Anfängen zu einem geachteten Glied in der Reihe der deutschen Staatsarchive entwickelt. Man muß sich immer wieder die Ausgangslage der Neugründung von 1949 vergegenwärtigen, die durch die Übernahme der ohne Findbücher ausgelagerten Bestände ←8 | 9→des vormaligen Brandenburgischen Provinzialarchivs und des Ständischen Archivs des ehemaligen Brandenburgischen Provinzialverbandes sowie vor allem durch die gewaltigen Übernahmen aus den aufgelösten preußischen Staatsbehörden der Provinz Brandenburg gekennzeichnet war, wenn man ermessen will, welche Fortschritte seitdem in der Ordnung, Erschließung und Auswertung der Potsdamer Archivbestände erreicht worden sind. Prof. Beck hat dabei von vornherein auf ihre Heranziehung für die historische Forschung, insbesondere zur Geschichte Brandenburgs, größten Wert gelegt und mit seinen Mitarbeitern das Brandenburgische Landeshauptarchiv zu einem Zentrum der brandenburgischen Landesgeschichtsforschung ausgebaut. Seine wiederholten Hinweise an die Fachkollegen galten dabei auch der jüngeren Überlieferung: Nach der friedlichen Revolution von 1989 hat er sogleich einen umfassenden Überblick über die für die Nachkriegsgeschichte bedeutsamsten Bestände in den Staatsarchiven der ehemaligen DDR geliefert. In diesem Rahmen ist auch die Beschäftigung Geßners mit den SMAB-Befehlen von ihm angeregt worden.

Das Brandenburgische Landeshauptarchiv und die brandenburgische Landesgeschichtsforschung verdanken den unermüdlichen Anstrengungen von Prof. Dr. Friedrich Beck, daß sie in den vergangenen Jahrzehnten Leistungen von bleibendem Wert erbracht haben. Darauf mit wenigen Worten an dieser Stelle aufmerksam zu machen, ist für seinen Amtsnachfolger Pflicht und Freude in einem.

 

 

 

 

Potsdam, im Juni 1997

 

 

Dr. Klaus Neitmann

Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs

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Details

Seiten
164
ISBN (PDF)
9783631872482
ISBN (ePUB)
9783631872567
ISBN (Paperback)
9783631322598
DOI
10.3726/b19384
Open Access
CC-BY-NC-ND
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (November)
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien, 1997. 164 S., 4 Abb.

Biographische Angaben

Brandenburgisches Landeshauptarchiv (Autor:in)

Der Autor: Klaus Geßner wurde 1943 geboren. Studium der Archiv- und Geschichtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Militärarchiv und Militärgeschichtlichen Institut der DDR, seit 1990 am Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam.

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