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Anamnesis im «Menon»

Platons Überlegungen zu Möglichkeit und Methode eines den Ideen gemäßen Wissenserwerbes

von Sang-In Lee (Autor:in)
©2001 Dissertation X, 233 Seiten

Zusammenfassung

Diese Untersuchung wendet sich gegen die verbreitete Interpretationstendenz, Platons Anamnesislehre als Lehre von einer Art gelingender Identifikation auszulegen. Dabei wird behauptet, Platon habe geglaubt, der Mensch besitze auf eine mythisch unerklärliche Weise die Begriffe aller Dinge apriori in sich und brauche sich beim Anblick eines konkreten Einzeldings nur an diesen vorgeburtlichen Besitz zu erinnern, um dieses Ding begrifflich richtig zu identifizieren. Durch eine sorgfältige, dem Wortlaut im einzelnen folgende Interpretation zeigt Lee, daß der Mensch nach Platon lediglich in der Lage ist, die allgemeinen Kriterien und Prinzipien des Denkens analytisch aufzudecken. Erst die methodische Erschließung und Anwendung dieser – apriorischen, d.h. in jeder Erfahrung vorausgesetzten – Kriterien ermöglicht ein Fortschreiten des Erkennens auch in Bezug auf Einzeldinge. Die Anamnesislehre erweist sich dadurch als eine immer noch bedenkenswerte kritische Reflexion auf die Bedingungen der Sicherheit des Erkennens.

Details

Seiten
X, 233
Jahr
2001
ISBN (Paperback)
9783631373767
Sprache
Deutsch
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2001. X, 233 S., 2 Abb., 1 Tab.

Biographische Angaben

Sang-In Lee (Autor:in)

Der Autor: Sang-In Lee, 1962 in Gun-San, Südkorea, geboren, studierte von 1981 bis 1985 Philosophie an der Universität Yonsei mit dem Abschluß B.A. und von 1985 bis 1987 an derselben Universität Antike Philosophie mit dem Abschluß M.A. Er promovierte 1997 an der Universität Marburg. Seit 1997 lehrt er Antike Philosophie und Literatur an den Universitäten Yonsei und Hongik in Südkorea.

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Titel: Anamnesis im «Menon»