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Visualität in Rainer Maria Rilkes «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge»

Eine Untersuchung zum psychoanalytischen Symbolbegriff

von Roswitha Kant (Autor:in)
©2002 Dissertation 276 Seiten
Reihe: Analysen und Dokumente, Band 45

Zusammenfassung

Rilke entdeckt bereits zur Jahrhundertwende Paris als Schauplatz der visuellen Kultur, die ans Auge appelliert. In seinen Aufzeichnungen gestaltet er Malte Laurids Brigge als Protagonisten des neuen Sehens und Dichtens: Ein bilderschaffendes Ich, das eine erfahrungsbezogene Poesie anstrebt, die in Leiblichkeit und in einer visuell-mimetischen Wahrnehmung entspringt, einem Erleben besonderer Art. Damit rückt der Prozeß des Bildermachens und dessen Reflexion in den Mittelpunkt. Die bildhafte Wirklichkeit erweist sich jedoch als wortferne und denkfremde Erfahrung. Mit der Selbstverpflichtung Brigges, aufzuzeichnen, was sichtbar ist, wächst die Unvereinbarkeit von Sprache und Bild. Das Bild wird autonom, das heißt als Spur präreflexiven Erlebens emanzipiert es sich vom Sprachlich-Rationalen. Die Symbolisierung des Unsagbaren erweist sich als das Thema des Malte. Es gelingt, die psychoanalytische Symboltheorie für die Interpretation fruchtbar zu machen.

Details

Seiten
276
Jahr
2002
ISBN (Paperback)
9783631388563
Sprache
Deutsch
Schlagworte
geschichte kunst literatur
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2002. 276 S., 10 Abb.

Biographische Angaben

Roswitha Kant (Autor:in)

Die Autorin: Roswitha M. Kant wurde 1952 in der Pfalz geboren, studierte in den 70iger Jahren an den Berliner Universitäten Germanistik, Philosophie und Chemie und schloß die Studiengänge 1979 mit Staatsexamina und Magister Artium ab. Nach dem Referendariat zunächst Lehrtätigkeit an einem Berliner, anschließend an einem Wiesbadener Gymnasium. 1992 bis 1997 Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität in Frankfurt am Main. Seit August 2001 am Hessischen Kultusministerium mit Internationalen und EU-Angelegenheiten befaßt.

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Titel: Visualität in Rainer Maria Rilkes «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge»