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Die Selbst- und Fremdwahrnehmung der bosnischen Völker in der historischen Prosa von Ivo Andrić und Isak Samokovlija

von Michael Müller (Autor:in)
©2006 Dissertation 200 Seiten

Zusammenfassung

Diese Arbeit wurde mit dem Förderpreis der Fritz und Helga Exner-Stiftung ausgezeichnet.
Ivo Andrić und Isak Samokovlija bewegen sich mit ihren Werken räumlich und zeitlich in exakt demselben, eng gesteckten beziehungsweise klar begrenzten Rahmen, zwischen Sarajevo und der Drina, zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert. Ausgehend von dieser beiden Autoren gemeinsamen Verwurzelung im bosnischen Kontext geht diese Studie der Frage nach, mit welchen Schwerpunkten und gestalterischen Mitteln die Beziehungen der Völker des Landes zueinander beschrieben werden. Eine konsequente Systematik filtert innerhalb zusammentragender und vergleichender Darstellungen Punkt für Punkt fiktionale Innensichten der komplizierten Verhältnisse Bosniens zur jeweiligen Zeit der Handlung heraus. So entsteht mittels präziser Textanalyse ein Querschnitt der vielschichtigen Interaktionsmechanismen zwischen Serben, Juden, Muslimen und Kroaten vom Osmanischen Reich bis zum 2. Weltkrieg. Im Wissen um die weitere Entwicklung auf dem Balkan wird der Versuch unternommen, über den bloßen literaturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus die Pathologie der neuerlichen bosnischen Tragödie besser zu begreifen.

Details

Seiten
200
Jahr
2006
ISBN (Paperback)
9783631555118
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Andric, Ivo Bosnienbild Nationalcharakter (Motiv) Selbstbild (Motiv) Fremdbild Imagologie Serbischer Nationalismus Kroatischer Nationalismus Stereotypenforschung Historische Prosa
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2006. 200 S.

Biographische Angaben

Michael Müller (Autor:in)

Der Autor: Michael Müller, geboren 1973, studierte Slavistik, Südslavistik und Germanistik in Köln und promovierte dort im Jahr 2005. Seine Interessensschwerpunkte sind die slavische Literatur als Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse ihrer Entstehungszeit, die Bedeutung der Konfessionszugehörigkeit für die geistesgeschichtliche Entwicklung der slavischen Völker, Orthodoxie und Judentum in der südslavischen Literatur sowie die Aufnahme und Verarbeitung südslavischer Volksdichtung im deutschsprachigen Raum.

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Titel: Die Selbst- und Fremdwahrnehmung der bosnischen Völker in der historischen Prosa von Ivo Andrić und Isak Samokovlija