Seit einiger Zeit rückt der
Raum immer mehr in den Fokus des kultur- und politikwissenschaftlichen Interesses. Allerdings hat dieser
spatial turn bislang zu keinem grundlegenden Erkenntnisgewinn hinsichtlich der politischen Dimension des Raums geführt. Stattdessen wird mit Hinweis auf die Globalisierung der Beginn einer «entterritorialen Politik» (H. Behr) verkündet. Auch in der Rezeption von Carl Schmitt lässt sich eine Art
turn beobachten, insofern die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem anspruchs- und widerspruchsvollen Denker langsam ihre polemischen Überzeichnungen verliert. Diese Studie führt beide
turns zusammen: Indem sie nach der Bedeutung des Raums in der politischen Philosophie von Carl Schmitt fragt, eröffnet sie einen systematischen, unpolemischen Zugang zu seinem Denken, der zugleich grundlegende Einsichten in die politische Dimension des Raums ermöglicht.