Die Bettelorden spielen im religiösen Leben der mittelalterlichen Stadt eine wichtige Rolle. Allein durch ihre Anwesenheit oder auch gezielt greifen sie in Auseinandersetzungen und Streitigkeiten ein. Sie stärken die Stellung der Bürger gegenüber weltlicher und geistlicher Stadtobrigkeit; oft führt das zum Konflikt mit dem Weltklerus. Die Stadtbewohner fördern die Bettelmönche, gleichzeitig fordern sie auch mehr Mitsprache in diesem «städtischen Kloster». Eine Förderung bis in die Vormundschaft hinein. Gleichzeitig prägen die Mönche auch Frömmigkeitsformen neben der Kirche und beeinflussen auch hier das Verhältnis der Stadtbewohner zur Kirche im Jahrhundert vor der Reformation.