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Die Fülle des Nichts

Wie Dada die Kontingenz zur Weltanschauung macht

von Iris Forster (Autor:in)
©2005 Dissertation 178 Seiten

Zusammenfassung

Es ist immer auch anders möglich, vor allem anders als man denkt. So müsste ein Leitsatz Dadas heißen, wenn es denn einen gegeben hätte. Nicht Logik, Verstand und Weitblick, schon gar nicht Regeln oder Ideale bestimmen Dadas Weltsicht, es ist die Kontingenz und mit ihr die Hingabe an das Nichts als einen Zustand völliger Wertfreiheit und Indifferenz.
Dieser birgt, so offenbart es die dadaistische Anti-Kunst, eine Fülle an Möglichkeiten, die bisher Undenkbares, Unsagbares und Unfassbares in Beziehung zueinander setzen kann – ganz nach dem Prinzip des Zufalls, der Intuition und der Spontaneität des Einzelnen und ganz entgegen der traditionellen Forderung nach dauerhafter Bedeutung und Sinnhaftigkeit der Kunst für die Allgemeinheit. Der künstlerische Ausdruck des Dadaisten steht für sein innerstes Empfinden und für sich selbst, keinesfalls aber für eine allgemeine Sehnsucht nach einem einheitsstiftenden Ideal, worauf die Moderne doch allzu gerne vertrösten wollte.
Die vorliegende Arbeit versucht eben dieses Moment der Inversion genauer zu fassen. Verschiedenen einheitsorientierten Weltordnungsmodellen des 19. Jahrhunderts stellt sie Dada als ein Phänomen gegenüber, das stattdessen für das Erleben der Vielheit im Hier und Jetzt plädiert.

Details

Seiten
178
Jahr
2005
ISBN (Paperback)
9783899755084
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Logik Dadas Anti-Kunst
Erschienen
München, 2005. 178 S.

Biographische Angaben

Iris Forster (Autor:in)

Iris Forster, geb. 1972, studierte Germanistik und Romanistik in Eichstätt und St. Etienne. Von 2001 bis 2004 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für Romanistische Literaturwissenschaft in Eichstätt. Derzeit arbeitet sie im Verlagswesen.

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Titel: Die Fülle des Nichts