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Migration und sozialer Wandel

von Nikolaus Dimmel (Band-Herausgeber:in) Franz Gmainer-Pranzl (Band-Herausgeber:in) Sylvia Hahn (Band-Herausgeber:in)
©2019 Sammelband 308 Seiten

Zusammenfassung

Seit 2007 trägt der ULG Migrationsmanagement an der Universität Salzburg dazu bei, Studierenden eine interdisziplinär vermittelte Kompetenz im Bereich Migration zu vermitteln. Dieser Sammelband dokumentiert die wissenschaftlichen Ansätze der entsprechenden migrations-, sozial-, kultur- und religionswissenschaftlichen Module des Curriculums sowie Beiträge von Studierenden, in denen die Themenstellung ihrer Masterarbeit konzentriert vorgestellt wird. Auf diese Weise gewährt das Buch Einblick in ein breites Spektrum von Herausforderungen, die von Fragen der Mindestsicherung, der Pflege und prekärer Beschäftigung bis zum Verständnis von Entwicklung und zum Islamunterricht in der Schule reichen, und leistet dadurch auch einen Beitrag zur Versachlichung und Konkretisierung der Migrationsdebatte.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Vorwort
  • ULG Migrationsmanagement: Einführung und Überblick
  • Migrationsmanagement. Einführung in ein umkämpftes Terrain
  • Modul 1 und 2: Soziologie, Politik und Recht der Migration
  • Modul 3 und 4: Sozialwissenschaft. Management und Recht in der Sozialwirtschaft
  • Modul 5: Kultur- und Religionswissenschaft
  • Migration und sozialer Wandel: Beiträge und Perspektiven
  • Die Auswahl der Teilnehmer/innen für das österreichische Humanitäre Aufnahmeprogramm (HAP) für syrische Flüchtlinge. Die Kontingente HAP I und HAP II
  • Kultur und Kommunikation im Asylverfahren: Eine Analyse des Einvernahmegesprächs – alles anders seit dem „Krisenjahr“ 2015!?!
  • Asylverfahren mit unbegleiteten minderjährigen Asylwerbern in Österreich und Deutschland
  • Grundversorgung und Mindestsicherung: Entwicklungen seit der „Flüchtlingskrise“ 2015
  • Integration durch Islamunterricht? Eine kurze Bestandsaufnahme zu Potentialen und Herausforderungen
  • Betreuung auf (nicht nur) „gut Deutsch“. Wie kann eine adäquate Betreuung für nicht deutschsprechende Patientinnen mit Migrationshintergrund im Krankenhaus erfolgen?
  • Gemeinsam alt werden – Integration des österreichischen Pflegesystems in die kulturellen Bedürfnisse der Migrantinnen und Migranten der nächsten Generation
  • Hochrisiko in Gewaltbeziehungen
  • Von Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen – Ambivalenzen im Bereich von Migration und Entwicklung
  • Prekäre Beschäftigung und mobile Arbeit – Perspektiven und Handlungswege einer progressiven ArbeitnehmerInnenbewegung
  • Anhang
  • Zum Curriculum des ULG Migrationsmanagement
  • Autorinnen und Autoren

Vorwort

Migration ist eine unhintergehbare soziale Tatsache.1 Migrations- und darauffolgende soziale Integrationsprozesse sind komplex und bedürfen einer integrierten Steuerung (Management). Die involvierten Interessen sind widersprüchlich: das Kapital ist an hoher Produktivität und billigen Arbeitskräften interessiert, der Sozialstaat an hohen Beitragsleistungen, geringer Ausgabenlast und einem stabilen Generationenvertrag. Die nachgefragte Arbeitskraftqualifikation hat sich mit dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien und einem wachsenden tertiären Sektor massiv verändert.

Neben der Wirtschaftsmigration bildet die Fluchtmigration eine zweite Säule der Zuwanderung. Ursächlich dafür sind hauptsächlich religiös motivierte Genozide, autoritäre Regimepraktiken und (Bürger-)Kriege um Ressourcen. Verelendung, Korruption und Gewalt in der vordem kolonisierten Peripherie des kapitalistischen Weltmarktes tragen zu einer zumeist irregulären Wanderungsbewegung durch „Wirtschaftsflüchtlinge“ bei. Zur Wirtschaftsmigration (Arbeitsmigration), Fluchtmigration (Asyl) und irregulären Migration kommt ein weiterer Faktor hinzu, nämlich ein Zusammenwirken aus beschleunigtem Klimawandel, Desertifikation, Artensterben und der Plünderung natürlicher Ressourcen durch multinationale Konzerne, das massive soziale Konflikte um Ressourcen (Wasser) und nutzbare Lebensräume nach sich zieht. Die ihrer Lebensgrundlagen Beraubten finden sich in einer ausweglosen Situation wieder und emigrieren. 2016 lag die geschätzte Zahl der Klimaflüchtlinge bei knapp 60 Mio.; für 2050 ist von 250 Mio. auszugehen.

Migrationsprozesse können rational gesteuert werden. Hierbei spielen soziale Dienstleistungen neben Marktzugängen, (Aus-)Bildungsleistungen und Transferleistungen eine zentrale Rolle. Migrationspolitik kann auch proaktiv die soziale Integration und Inklusion von Migrant/inn/en vorantreiben, Diskriminierung bzw. soziale Exklusion unterbinden und kulturelle Assimilation ermöglichen (nicht: erzwingen). Politik und Verwaltung können migrantischen sozialen Aufstieg sowie inter- und transkulturelles Zusammenleben ermöglichen. Folgerichtig müssen im Fokus der Integration von Migrant/inn/en geteilte ←7 | 8→Werte, Normen und Chancen, faire Zugänge zu Bildung (Sprache), Wohnen und Arbeitsmarkt stehen.

Das im Universitätslehrgang (ULG) Migrationsmanagement erworbene Wissen ist darauf hin dimensioniert, dass es von den Absolvent/inn/en in ihrer beruflichen Praxis unmittelbar genutzt und eingesetzt werden kann. Durch seine sozialwirtschaftliche Orientierung, insbesondere das Wissen, die Kenntnisse und die Fähigkeit, unterschiedliche Anspruchsgruppen zu koordinieren und den eigenen Träger als Sozialdienstleister gesellschaftlich zu positionieren, qualifiziert es für Leitungs- und Gestaltungsaufgaben.

Durch eine Orientierung auf die aktive Anwendung des Gelernten wird ein unmittelbarer Wissenstransfer von der Universität in die Praxis erreicht. Dies ist auch im Hinblick auf die in öffentlichen Trägern beschäftigten Teilnehmer/inn/en von Bedeutung, weil dort die maßgeblichen Steuerungsentscheidungen für die Erbringung von Sozialdienstleistungen zugunsten von Immigrant/inn/en durch die Sozialwirtschaft getroffen bzw. umgesetzt werden.

Der Universitätslehrgang Migrationsmanagement der Universität Salzburg, der gegenwärtig zum fünften Mal im Bildungszentrum St. Virgil durchgeführt wird, hat seit seinem Beginn im Jahr 2007 einer Reihe von Absolventinnen und Absolventen eine spezielle Auseinandersetzung mit vielen Themen und Fragen rund um die Thematik „Migration“ ermöglicht. Allen Beteiligten wurde rasch klar, dass das „Management“ von Migration nicht bloß das Beherrschen von Strategien zur „Problembewältigung“ meint, sondern auch die selbstreflexive Auseinandersetzung mit sozialen Umbrüchen, gesellschaftlichen Entwicklungen, interkulturellen Herausforderungen, ökonomischen Zusammenhängen und nicht zuletzt mit dem Schicksal von Menschen, die oftmals schwierige bis traumatische Erfahrungen machen mussten.

„Migrationsmanagement“ setzt, wie oben beschrieben, den Erwerb von Kompetenz in unterschiedlichen Wissensgebieten voraus (Recht, Wirtschaft, Sozial- und Politikwissenschaften, Psychologie, Kultur- und Religionswissenschaften usw.), die manchmal raschen Veränderungen unterworfen sind (wie z. B. das Fremdenrecht mit seinen zahlreichen Novellen). Es bedeutet auch, sich einer Aufgabe zu stellen, die zu den kontroversesten und komplexesten Herausforderungen der Gegenwart überhaupt zählt: nämlich Menschen, die geflüchtet sind, bei ihrer gesellschaftlichen Integration und Inklusion zu begleiten und sie in einer regelhaft existentiell bedrohlichen Situation auf unterschiedlichsten Ebenen zu unterstützen: juristisch, logistisch, sozial, aber auch sehr konkret durch Verpflegung, Unterbringung, medizinische Versorgung usw.

Gerade in einer Zeit, in der europäische Gesellschaften unter einer Art rechtspopulistischem Fieber zu leiden scheinen – was u. a. dadurch zum Ausdruck ←8 | 9→kommt, dass Migration als isoliertes Phänomen wahrgenommen und in hohem Maß kulturalisiert wird, weshalb Xenophobie in ihren unterschiedlichsten Ausformungen schon nahezu als gesellschaftliche Normalität gilt –, bedarf es umso mehr einer nüchternen, differenzierten und durchaus auch kritischen Expertise. Genau dazu will der ULG Migrationsmanagement beitragen: er analysiert gesellschaftliche Kontexte, vermittelt wichtige Kenntnisse in jenen Praxisbereichen, Theoriefeldern und Institutionen, die für eine konstruktive Bewältigung der Herausforderung Migration nötig sind, und versucht durchgehend, sowohl bisherigen Erfahrungen im Migrationsmanagement als auch der Bedeutung aktueller Umbrüche gerecht zu werden.

Wie sich im Laufe der einzelnen Durchgänge des ULG Migrationsmanagement zeigte, brachten die Teilnehmer/innen bereits viel Erfahrung ein, eigneten sich aber auch eine beachtliche Kompetenz an, die in den abschließenden Masterarbeiten sichtbar wurde. Die Präsentation interessanter Themen, Untersuchungen und Studien zu unterschiedlichsten Teilaspekten von Migration ließ die Idee aufkommen, diese Ergebnisse auch einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Als Verantwortliche für die drei Lernfelder Migrationswissenschaft, Sozialwissenschaft sowie Kultur- und Religionswissenschaft luden wir Absolvent/inn/en des ULG ein, ihre Masterarbeiten in einer komprimierten und aktualisierten Form für diesen Sammelband zur Verfügung zu stellen. Apropos Aktualisierung: Die Autor/inn/en der Beiträge brachten die berechtigte Befürchtung zum Ausdruck, dass ihre Ergebnisse nach relativ kurzer Zeit nicht mehr aktuell sein könnten. Diese Befürchtung ist zum einen tatsächlich nicht von der Hand zu weisen, denn die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben sich gerade im Bereich Migration überstürzt; zum anderen aber soll dieser Band bisherige Arbeiten dokumentieren, die manchmal gerade durch ihren Fokus auf Problemstellungen, die einige Jahre zurückliegen, dazu beitragen können, aktuelle Herausforderungen in einem etwas anderen Licht zu sehen – denn der Eindruck aktueller Ereignisse sowie der Plausibilitätsdruck jüngster politischer Entscheidungen machen relativ rasch vergessen, dass bestimmte Fragen des Migrationsmanagement vielleicht vor relativ kurzer Zeit noch anders beantwortet und durchaus erfolgreich gelöst wurden. Von daher kann der Einblick in manche Themen der jüngeren Vergangenheit auch helfen, Fixierungen auf bestimmte Perspektiven etwas kritischer und gelassener zu sehen.

Dieser Band wird eingeleitet von einem Grundsatztext des wissenschaftlichen Leiters des ULG Migrationsmanagement, Nikolaus Dimmel, der Migration als „umkämpftes Terrain“ begreift. Drei kürzere Einführungen stellen die drei großen Themenfelder (früher „Lernfelder“ genannt) des ULG vor: Migration und ←9 | 10→Integration (Sylvia Hahn), Sozialmanagement (Nikolaus Dimmel) und Kultur- und Religionswissenschaft (Franz Gmainer-Pranzl). Daran schließen sich zehn Beiträge zu ausgewählten Aspekten des Migrationsmanagements an. An dieser Stelle danken wir den Autor/inn/en dieses Bandes, die Zeit und Energie darin investiert haben, die Leser/innen dieses Bandes an den Erfahrungen, Einsichten und Folgerungen des Studiums Migrationsmanagement teilhaben zu lassen.

Salzburg, im Oktober 2018
Nikolaus Dimmel/Franz Gmainer-Pranzl/Sylvia Hahn


1 In dieses Vorwort wurden Überlegungen und Formulierungen aus Texten übernommen, die den ULG Migrationsmanagement vorstellen, vgl. http://www.migrationsmanagement.at/downloads/Mission%20Statement%202015.pdf

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Nikolaus Dimmel

Migrationsmanagement. Einführung in ein umkämpftes Terrain

Abstract: The management of migration processes is closely intertwined with social upheavals, national and global developments and economic interests, as is demonstrated in this detailed introduction to the subject matter addressed in this collection of essays. There is a political paradox associated with migration: on the one hand, migrants are rejected because of a right-wing populist and xenophobic mentality, and on the other hand, in the context of neo-liberal deregulation and the minimisation of labour costs, they are welcomed as a source of cheap labour. Consequently, the debate surrounding migration is inseparably linked with the social question: migrants ought to be able to participate in society but must also respect the foundations of civil society and the constitution of the government of the country. This detailed contribution argues for a socially inclusive migration management which ultimately benefits the whole of society.

Keywords: structural changedemographyright-wing populismsocial policyasylum policy

1 Einleitung

In den vergangenen 15 Jahren hat sich in der europäischen und internationalen Migrationspolitik das „Migrationsmanagement“ als politisch-technokratisches Konzept etabliert (Oelgemöller 2017). Allerdings bleibt der Begriff „Migrationsmanagement“ oftmals bloßes Schlagwort. Er wird inflationär für gänzlich unterschiedliche Politikmuster verwendet und bleibt ohne verbindlichen Inhalt. Als dominant allerdings erweist sich dabei ein Verständnis, in welchem es um die Prävention von Emigration, die hermetische Schließung von Grenzen, die Policierung und Dislozierung des Migrationsprozesses bereits in den Emigrationsländern sowie Regime der Deportation geht (Lemberg-Petersen 2017).

Deskriptiv dargestellt geht es beim Migrationsmanagement um

1. die Ausgestaltung von Zuwanderungsregimen nach Nützlichkeitskalkülen (Ulbricht 2007, 62 ff.);

2. Feld- und Handlungsanalysen spezifischer (wechselhafter) Herausforderungen und Hemmnisse bei der sozialen Akkulturation und Enkulturation (Fikentscher 2012), der Assimilation von ImmigrantInnen (Hans 2010) und/oder Etablierung trans- und multikultureller Strukturen; ←13 | 14→Strategieentwicklungen im Rahmen der Verbesserung von Zugangschancen (Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt) und Teilhabechancen von MigrantInnen, wobei ökonomische (Einkommen), soziale (Netzwerke, Gesundheit) und kulturelle Teilhabe-Aspekte (Sprache) im Vordergrund stehen (Geiling et al. 2011, 127 ff.);

3. die Herstellung von relationalen (Un)Gleichheitsbeziehungen zwischen Staatsangehörigen und Nicht-Staatsangehörigen (Davy 2001);

4. die Entwicklung und Implementation zielgruppenbezogener ganzheitlicher Maßnahmen zur Verbesserung von Integrations- und Inklusionschancen von ImmigrantInnen unter Einbeziehung aller Akteure im Feld (einschließlich zivilgesellschaftlicher Akteure). Dies schließt unterschiedliche staatliche Regulierungsbereiche wie die Daseinsvorsorge, das Tagesbetreuungs- und Schulsystem, soziale Dienste und materielle Transferleistungen oder Gesundheitsdienstleistungen mit ein (Burkert/Kislat 2017) und zielt auf die Vermeidung von „welfare-magnet-effects“ (Martin 2011, 30 ff.);

5. die Evaluation politischer Programme und Maßnahmen;

6. Migrations- und migrationsspezifische Sozialberichterstattung (Wansing/Westphal 2014).

Je nach politischer Positionierung werden dabei ökonomische oder gesellschaftliche Nützlichkeitskalküle, Assimilation oder Transkulturalität, Integration oder Inklusion, die Befähigung zu Marktverhalten oder die notwendige Klientelisierung im Kontext sozialer Dienstleistungen hervorgehoben. Folgerichtig kann dem Begriff Migrationsmanagement eine allgemeine Aufgabenstellung, nämlich die gesellschaftliche und ökonomische Organisation bzw. Bewältigung von Immigrationsprozessen, unterlegt werden, nicht aber ein Konsens im Hinblick auf die damit verbundenen Zielsetzungen, Mittel und Instrumente.

Dabei liegt auf der Hand, dass das Management von Migrationsprozessen im Europäischen Mehrebenensystem supranationale, nationale, föderale und gemeindliche Regulierungskompetenzen verknüpft (Breitenmoser 2017). Eine autonome Ausdifferenzierung von allgemeinen Zielsetzungen, Rechtslagen, Programmen und Instrumenten auf nationalstaatlicher, migrationsverwaltungsrechtlicher Ebene ist seit dem Einsetzen der Harmonisierungsstrategien 1999 im real-existierenden Mehrebenen-System gar nicht möglich (Thym 2010, 99 ff.). Der Konflikt zwischen den Staats- und Regierungschefs der EU 2015–2017 über die Umverteilung von Flüchtlingen nach Länderquoten macht zugleich deutlich, dass das Management der Immigration sowohl supranational als auch national als umkämpftes Feld verstanden werden muss (Holtkamp 2016).

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In den letzten Jahren wird indes von relevanten migrationspolitischen Akteuren unter dem Druck eines rechtspopulistisch-rechtsextrem affinen Elektorates sowohl ein ökonomischer Selektionsansatz (Bast 2011) im Bereich der Arbeitsmigration als auch ein „remote-control“-Ansatz im Bereich der Fluchtmigration weitgehend geteilt (Mungianu 2017).

Dieser aus der Evolutionstheorie stammende Begriff der Selektion (Dawkins 1992; Williams 1996; Okasha 2006) referenziert augenfällig nicht auf Vernichtungspraktiken des Nationalsozialismus, als Häftlinge in Konzentrationslagern nach ihrer Arbeitstauglichkeit „selektiert“ und Unproduktive ermordet wurden (Schlosser 2013), sondern gelangt im Kontext einer neoliberalen Rhetorik der Humankapitalqualifikation zum Einsatz. Selektion findet im Migrationskontext in vier Dimensionen statt, nämlich beim Migrationsmotiv, bei der Zulassung zur Immigration (Punktesysteme), bei der Bildungsbeteiligung (Selektion am Bildungsweg) sowie beim Arbeitsmarktzugang von ImmigrantInnen (Diskriminierung):

Details

Seiten
308
Jahr
2019
ISBN (PDF)
9783631783535
ISBN (ePUB)
9783631783542
ISBN (MOBI)
9783631783559
ISBN (Hardcover)
9783631783511
DOI
10.3726/b15640
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Juni)
Schlagworte
Migrationsmanagement Migrationspolitik Sozialwirtschaft Flüchtlingsbetreuung Integration
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2019., 308 S., 2 farb. Abb., 5 s/w Abb., 4 Tab.

Biographische Angaben

Nikolaus Dimmel (Band-Herausgeber:in) Franz Gmainer-Pranzl (Band-Herausgeber:in) Sylvia Hahn (Band-Herausgeber:in)

Nikolaus Dimmel studierte Rechtswissenschaften, Soziologie, Geschichte und Politikwissenschaften, lehrt an der Universität Salzburg und ist Geschäftsführer von „InnoSozial" (Salzburg). Franz Gmainer-Pranzl studierte Katholische Theologie und Philosophie an der KTU Linz sowie an den Universitäten Innsbruck und Wien. Er ist Professor an der Universität Salzburg und Leiter des Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen. Sylvia Hahn studierte Geschichte, Deutsche Philologie und Kunstgeschichte an der Universität Wien und ist seit 2011 Vizerektorin der Universität Salzburg für Internationale Beziehungen und Kommunikation.

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Titel: Migration und sozialer Wandel
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