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Der Straftatbestand des Sportwettbetrugs

von Sebastian Kellner (Autor:in)
©2020 Dissertation 306 Seiten

Zusammenfassung

Die strafrechtliche Erfassbarkeit der Manipulation sportlicher Wettbewerbe erfuhr mit der Einführung des § 265c StGB einen erheblichen Einschnitt. Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Frage der Existenzberechtigung dieser gesetzgeberischen Neuregelung. Dabei stellt sie im Rahmen einer vergleichenden Betrachtungsweise dar, inwieweit der neue Tatbestand die Strafbegründung gegenüber der alten Rechtslage erleichtert. Weiterhin analysiert die Arbeit unter kriminalpolitischen sowie verfassungsrechtlichen Aspekten die Rechtsgutskonzeption und die Deliktsnatur des Sportwettbetrugs. Im Schwerpunkt widmet sich der Autor den mannigfaltigen korruptionsspezifischen Einzelproblemen des Straftatbestands und liefert somit einen Beitrag zur Beseitigung von Rechtsunsicherheiten im Anwendungsbereich der Norm.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsübersicht
  • Inhaltverzeichnis
  • Einleitung
  • A. Erfassbarkeit des manipulativen Verhaltens durch bisherige Tatbestände
  • I. Fallkonstellation 1: Manipulation des Sportereignisses und Setzen einer Sportwette
  • II. Fallkonstellation 2: Manipulation des Sportereignisses ohne das Setzen einer Sportwette
  • III. Fallkonstellation 3: Setzen einer Sportwette ohne Manipulation des Sportereignisses
  • IV. Gesamtergebnis
  • B. Die abstrakte Ausgestaltung des Sportwettbetrugs: Rechtsgüterschutz und Deliktsnatur
  • I. Auftreten neuer strafrechtlicher Tendenzen
  • II. Die Grundsätze der strafrechtlichen Rechtsgutskonzeption
  • III. Die geschützten Rechtsgüter des § 265c StGB
  • IV. Die Ausgestaltung als abstraktes Gefährdungsdelikt und unechtes Unternehmensdelikt
  • V. Gesamtergebnis zur abstrakten Ausgestaltung des § 265c StGB
  • C. Analyse des Tatbestands des Sportwettbetrugs
  • I. Tatbestandsübergreifende Merkmale
  • II. Der Regelungsgehalt des § 265c Abs. 1 StGB
  • III. Der Regelungsgehalt des § 265c Abs. 2 StGB
  • IV. Der Regelungsgehalt des § 265c Abs. 3 StGB
  • V. Der Regelungsgehalt des § 265c Abs. 4 StGB
  • VI. Zu den besonders schweren Fällen des § 265e StGB
  • VII. Konkurrenzen
  • VIII. Sonstiges und Prozessuales
  • IX. Schlussbetrachtung des Tatbestands
  • X. Alternativer Formulierungsvorschlag des § 265c StGB
  • D. Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse
  • Ausblick
  • Literaturverzeichnis
  • Reihenübersicht

Inhaltverzeichnis

Einleitung

A. Erfassbarkeit des manipulativen Verhaltens durch bisherige Tatbestände

I. Fallkonstellation 1: Manipulation des Sportereignisses und Setzen einer Sportwette

1. Der „Pferdewetten“-Fall

2. Der Fall „Hoyzer“

a. Sachverhalt

b. Die Lösung des Landgerichts Berlin

c. Die Entwicklung der Lösung des Bundesgerichtshofs

aa. Konkludente Täuschung

bb. Sachgedankliches Mitbewusstsein

cc. Vermögensschaden

(1) Im Fall der Gewinnauszahlung

(2) Im Fall der ausbleibenden Gewinnauszahlung

3. Die Entwicklung nach dem Fall „Hoyzer“

a. Die Reaktion der Literatur

aa. Die Reaktion hinsichtlich der konkludenten Täuschung

bb. Die Reaktion hinsichtlich des sachgedanklichen Mitbewusstseins

cc. Die Reaktion hinsichtlich des Vermögensschadens

(1) Im Fall der Gewinnauszahlung

(2) Im Fall der ausbleibenden Gewinnauszahlung

i. Dogmatische Einordnung des „Quotenschadens“

ii. Weitgehende Ablehnung des „Quotenschadens“

b. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

aa. Untreue-Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

bb. Der „Al Quaida“-Fall

c. Zusammenfassendes Fazit: „Quotenschaden“ nicht haltbar

4. Ansätze zur verfassungsgemäßen Schadensbezifferung

a. Grundsätze der Schadensberechnung und Wertermittlung

b. 4. Senat des Bundesgerichtshofs: Aufstellen neuer Kriterien zur Wertermittlung

c. Kritische Würdigung der Tauglichkeit der neuen Kriterien

d. Möglichkeit der Bezifferung eines Mindestschadens im Wege der freien richterlichen Beweiswürdigung

5. Erfassbarkeit des Verhaltens über § 265c StGB

a. Strafbarkeit des Wettabschließenden

b. Vergleich zur Strafbarkeit im Originalfall

c. Strafbarkeit des Schiedsrichters

d. Vergleich zur Strafbarkeit im Originalfall

e. Zusammenfassendes Fazit: Verzicht auf Schaden als Erleichterung für Strafbegründung

II. Fallkonstellation 2: Manipulation des Sportereignisses ohne das Setzen einer Sportwette

1. Der Fall „THW Kiel“

2. Strafbarkeit der Beteiligten hinsichtlich der Zahlung des Bestechungsgeldes

a. Die Strafbarkeit des Vereinsvorsitzenden

aa. Strafbarkeit gemäß § 299 II StGB

(1) Schiedsrichter als Beauftragter eines geschäftlichen Betriebs

(2) Im geschäftlichen Verkehr

(3) Ergebnis

bb. Strafbarkeit gemäß § 266 I StGB

(1) Vermögensbetreuungspflicht

(2) Missbrauchsvariante

(3) Treuebruchvariante

(4) Vermögensnachteil

(5) Ergebnis

cc. Strafbarkeit gemäß § 263 I StGB

(1) Täuschung

(2) Ergebnis

dd. Gesamtergebnis hinsichtlich des Vereinsvorsitzenden

b. Die Strafbarkeit des Schiedsrichters

aa. Strafbarkeit gemäß § 299 I StGB

bb. Strafbarkeit gemäß § 266 I StGB

cc. Strafbarkeit gemäß § 263 I StGB

(1) Täuschung

(2) Irrtum

(3) Vermögensverfügung

(4) Vermögensschaden

(5) Subjektiver Tatbestand

(6) Ergebnis

3. Erfassbarkeit des Verhaltens über § 265d StGB

a. Strafbarkeit des Vorsitzenden gemäß § 265d IV StGB

b. Strafbarkeit des Schiedsrichters gemäß § 265d III StGB

c. Zusammenfassendes Fazit

III. Fallkonstellation 3: Setzen einer Sportwette ohne Manipulation des Sportereignisses

1. Der „Spätwetten“-Fall

a. Sachverhalt

b. Die Lösung des Bundesgerichtshofs

2. Tipp über angebliche Manipulation des Sportereignisses

a. Sachverhalt

b. Die Lösung des Bundesgerichtshofs

c. Fazit: Grenze der Strafbarkeit

3. Konkretisierung der Grenze der Strafbarkeit im Fall des sicheren Wissens um Manipulation

a. Äußerungen des Bundesgerichtshofs

b. Differenzierung wettextern – wettintern

c. Der Ansatz von Krack

d. Eigene Stellungnahme

e. Keine Erfassung durch neue Straftatbestände

IV. Gesamtergebnis

B. Die abstrakte Ausgestaltung des Sportwettbetrugs: Rechtsgüterschutz und Deliktsnatur

I. Auftreten neuer strafrechtlicher Tendenzen

1. Gesellschaftlicher Wandel als Ausgangspunkt

2. Folgeerscheinung: Die Schaffung neuer Universalrechtsgüter

a. Im Umweltstrafrecht: § 324 StGB

b. Im Medizinstrafrecht: § 299a StGB

c. Im Wirtschaftsstrafrecht

aa. § 264a StGB

bb. § 265 StGB

cc. § 265b StGB

3. Zwischenergebnis: Ausweitung der Strafbarkeit in zweierlei Hinsicht

II. Die Grundsätze der strafrechtlichen Rechtsgutskonzeption

1. Materieller Verbrechensbegriff und Rechtsgutstheorie

2. Die verfassungsrechtlichen Vorgaben zur strafrechtlichen Rechtsgutskonzeption

a. Verhältnismäßigkeitsgrundsatz

b. Subsidiaritätsprinzip

3. Kriminalpolitische Ansätze zur Differenzierung zwischen legitimen und illegitimen Universalrechtsgütern

a. Die personale Rechtsgutslehre

b. Die Strafwürdigkeitslehre

c. Vertrauensrechtsgüter

d. Trennung von Unmoral und Rechtsgutsverletzung

e. Punktuelle Beeinträchtigung ausreichend

III. Die geschützten Rechtsgüter des § 265c StGB

1. Die Integrität des Sports

a. Skizzierung der inhaltlichen Reichweite des Rechtsguts

b. Kritik aus der Literatur bezüglich der Rechtsgutsqualität

c. Untersuchung der Rechtsgutsqualität anhand anerkannter Kriterien

aa. Tauglichkeit unter kriminalpolitischen Aspekten

bb. Tauglichkeit unter verfassungsrechtlichen Aspekten

cc. Zwischenergebnis: Legitimes Universalrechtsgut

2. Das Vermögen

a. Vermögen als grundsätzlich schützenswertes Rechtsgut

b. Kritik an konkreter Ausgestaltung des Vermögensschutzes

3. Gesamtergebnis zum Rechtsgüterschutz des § 265c StGB

IV. Die Ausgestaltung als abstraktes Gefährdungsdelikt und unechtes Unternehmensdelikt

1. Deliktsspezifische Besonderheiten abstrakter Gefährdungsdelikte und unechter Unternehmensdelikte

2. Einordnung des § 265c StGB als abstraktes Gefährdungsdelikt und unechtes Unternehmensdelikt

3. Kritik aus der Literatur an der Ausgestaltung als abstraktes Gefährdungsdelikt

4. Untersuchung anhand anerkannter Kriterien

a. Legitimationskriterien zur Differenzierung zwischen legitimen und illegitimen abstrakten Gefährdungsdelikten

aa. Legitimität zur Überwindung von Beweisproblemen und Ausschaltung von Zufallskomponenten

bb. Legitimität bei Eingriff des Täters in fremde Organisationskreise

b. Beurteilung des § 265c StGB anhand dieser Kriterien

c. Ergebnis: Bedenklich erscheinende Vorverlagerung

V. Gesamtergebnis zur abstrakten Ausgestaltung des § 265c StGB

C. Analyse des Tatbestands des Sportwettbetrugs

I. Tatbestandsübergreifende Merkmale

1. Der Begriff des Sportlers

2. Der Begriff des Trainers

3. Der Begriff des Vorteils

a. Der Vorteilsbegriff im Kontext der Korruptionsdelikte

b. Einschränkung des Tatbestands über die Figur der Sozialadäquanz

aa. Der Begriff der Sozialadäquanz im Rahmen der §§ 331 ff. StGB

bb. Der Begriff der Sozialadäquanz im Rahmen des § 299 StGB

cc. Notwendigkeit der Modifizierung im Rahmen des § 265c StGB aufgrund heterogenem Anwendungsbereich

Details

Seiten
306
Jahr
2020
ISBN (PDF)
9783631815533
ISBN (ePUB)
9783631815540
ISBN (MOBI)
9783631815557
ISBN (Hardcover)
9783631802786
DOI
10.3726/b16674
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (März)
Schlagworte
Rechtsgüterschutz Integrität des Sports Abstraktes Gefährdungsdelikt Sozialadäquanz Unrechtsvereinbarung
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 306 S.

Biographische Angaben

Sebastian Kellner (Autor:in)

Sebastian Kellner wurde 1993 in Bamberg geboren. 2012 begann er mit dem Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg. 2017 legte er sein Erstes Juristisches Staatsexamen an der Universität Erlangen-Nürnberg ab, wo er im Anschluss zum Dr. jur. promovierte. 2019 trat er den Referendardienst beim Oberlandesgericht Bambergan.

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