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Interpretationsmethoden in der griechischen und römischen Philologie

von Jürgen Blänsdorf (Autor:in)
©2020 Monographie 474 Seiten

Zusammenfassung

Die philosophische und die literaturwissenschaftliche Kritik und die Kommentierung der griechischen und der lateinischen Literatur der Antike hatten die Entwicklung einer differenzierten Fachliteratur zur Folge. In dem Band werden die Hauptwerke der antiken Philologie unter dem Gesichtspunkt der philosophischen und philologischen Interpretationsmethoden und der Konzeption verschiedener Grammatiksysteme untersucht. Dabei ergeben sich neue Aspekte in allen Sparten, von der Erforschung des Wortschatzes und des Stils bis zur Kontextinterpretation und der Allegorese und ersten Ansätzen zur heute sog. Intertextualität.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • 1. Die griechische Tradition der philologischen Interpretation und der Literarkritik
  • 1.1 Methoden und Arbeitsbereiche der frühen griechischen Kritik
  • a) Frühe Epoche
  • b) Die älteren Sophisten
  • c) Die jüngeren Sophisten
  • d) Der Bildungswert der Dichtung
  • e) Die Trennung von moralischer Deutung und philologischer Erforschung
  • f) Die Historiker
  • g) Die Literarkritik
  • aa) Aristophanes
  • bb) Platon
  • cc) Herakleides
  • 1.2 Die Hermeneutik des Peripatos
  • a) Aristoteles
  • b) Der Peripatos
  • 1.3 Nachwirkungen der aristotelischen Poetik
  • a) Dichtung und Paideia I (4. Jh.)
  • b) Dichtung und Paideia II (Stoa)
  • c) Der Widerspruch des Eratosthenes
  • d) Dichtung und Paideia III (Strabon und Spätere)
  • e) Strabon gegen Eratosthenes
  • f) Strabon über Homers Wissen
  • g) Strabon über die pädagogische Wirkung des Wissens in der Dichtung
  • h) Der Nutzen der Dichtung: das Beispiel der Rhetorik
  • i) Hermeneutische Grundsätze: die Rechtfertigung des Mythos
  • j) Die homerische Geographie
  • aa) Der historische Kern des μῦθος und die Fehler des Eratosthenes
  • bb) Die unhistorischen Abweichungen (ψεῦδος) der homerischen Geographie. Die ποιητικὴ ἐξουσία
  • k) Die Gegenpositionen
  • aa) Gegen rationalistische Interpretation (Polybios) = Leugnung des ψεῦδος
  • bb) Widerlegung der falschen Bewertung des ψεῦδος (Eratosthenes)
  • l) Ps.-Plutarch, De Homero
  • 1.4 Die alexandrinische Philologie
  • a) Aristarch
  • aa) Poetik
  • bb) Interpretationsgrundsätze
  • cc) Das Problem der wiederholten Verse
  • dd) Homers Stil
  • ee) Aristarch als Interpret
  • ff) Literarischer Kanon
  • b) Demetrios, Π. ἑρμηνείας
  • c) Dionysios von Halikarnassos, Π. συνθέσεως ὀνομάτων und Π. τῆς Δημοσθένους λέξεως
  • d) Longinos, Π. ὕψους
  • e) Homerallegorese
  • 1.5 Die stoische Philologie
  • a) Interpretation und Grammatik
  • b) Ariston von Chios und Krates
  • c) Die Theorie des Krates
  • d) Die Exegese des Krates
  • e) Die übrigen Pergamener
  • f) Dionysios Thrax als Philologe
  • 1.6 Grundzüge der Entwicklung der griechischen Grammatik
  • a) Geschichte der Grammatik
  • b) Die Begründer der Disziplin
  • c) Frühe Periode
  • d) Die Arbeitsgebiete bis zur Stoa
  • e) Die stoische Grammatik
  • f) Das System des Dionysios Thrax
  • aa) Die Definition
  • bb) Die sechs μέρη
  • cc) Die Scholien zur ἐξήγησις und κρίσις
  • dd) Anhang: die alexandrinischen ὑποθέσεις
  • ee) Γραμματική nur interpretierend
  • ff) Γραμματική, Literatur und παιδεία
  • g) Die anderen Systeme
  • 2. Römische Philologie und ars grammatica
  • 2.1 Philologische Theorie und Praxis der römischen Republik
  • a) Sueton, De grammaticis
  • b) Homerinterpretation bei den Dichtern der republikanischen Zeit
  • c) Die Glossographen
  • d) Frühe Literarkritik
  • e) Aelius Stilo und Ser. Clodius
  • f) Die Philologen der ciceronischen Zeit
  • g) Der Beitrag der Rhetorik zur Philologie
  • h) Ciceros Beitrag zur Philologie
  • i) Varro
  • j) Varros Zeitgenossen und Nachfolger
  • k) Rückblick
  • 2.2 Philologische Theorie und Praxis der Kaiserzeit
  • a) Die Philologie der augusteischen Zeit
  • b) Die Wende der römischen Philologie
  • c) Die frühe Kaiserzeit
  • d) Valerius Probus
  • e) Quintilian
  • Grammatik und Stil-Unterricht
  • Rhetorikunterricht
  • Stilistik
  • Literaturunterricht
  • Ornatus und orator perfectus
  • Ergebnisse
  • f) Sueton und die Philologen des 2. Jahrhunderts
  • g) Die philologischen Kommentare
  • h) A. Gellius
  • Etymologie
  • Orthographie und Phonetik
  • Morphologie und Flexion
  • Lexikographie und Semantik
  • Syntax
  • Textkritik
  • Stil
  • Interpretationen
  • Literaturgeschichte
  • Spott über Grammatiker
  • Spott über Philosophen
  • Naturwissenschaft und Medizin
  • Religionswissenschaft
  • Ergebnisse
  • i) Die Philologen des 3. und 4. Jahrhunderts
  • Grammatici
  • Charisius
  • Diomedes
  • Aelius Donatus
  • Kommentare zu Terenz und Vergil
  • Servius
  • Ti. Claudius Donatus
  • Philologische Methoden bei den Theologen
  • 3. Macrobius als Philologe
  • 3.1 Bisherige Forschung und methodischer Neuansatz
  • a) Stand der Macrobius-Forschung
  • b) Die Literarkritik des Macrobius
  • 3.2 Saturnalia
  • a) Sat. 1: Saturnalienfest und Allegorese
  • b) Sat. 2: Die Regeln des gebildeten Conviviums und eine Theorie des Witzes
  • c) Sat. 3: Vergils Fachkenntnisse: Pontifikalrecht
  • d) Sat. 4: Vergils Rhetorik
  • e) Sat. 5: Vergils Stil und die Griechen – Macrobius als Entdecker der Intertextualität
  • f) Sat. 6: Vergil und die ältere römische Dichtung
  • g) Sat. 7: Im gebildeten Convivium zulässige Themen und Ansätze zu einer Literaturtheorie
  • h) Zusammenfassung über die philologische Praxis in den Saturnalia
  • 3.3 Der Kommentar zu Ciceros Somnium Scipionis
  • a) Literaturgeschichtliche Einleitung der Commentarii
  • b) Zahlentheorie
  • c) Grundlagen der Ethik
  • d) Exkurs über die Jenseitsvorstellungen
  • e) Exkurs über Kosmos, Seele und Tod
  • f) Astronomie und Geographie
  • g) Zusammenfassung über die philologischen Aspekte des Somnium Scipionis
  • 4. Nachklang: Fulgentius
  • Bibliographie
  • Stellenverzeichnis
  • Reihenübersicht

Vorwort

Diese Untersuchungen zur Geschichte der antiken Interpretationsmethoden erwuchsen aus der Beschäftigung mit der spätantiken Philologie, insbesondere den Saturnalia des Macrobius. Es schien lohnend, in Ergänzung zur History of Classical Scholarship von R. Pfeiffer speziell die Entwicklung der philologischen Hermeneutik, der Arbeitsmethoden der Philologie und der Literarästhetik zu verfolgen, die zusammen mit den Bildungszielen die Form der Interpretation, ja das Interesse an der Literatur selbst bestimmen. Nicht zuletzt soll damit ein Beitrag zur Frage nach der Herkunft der philologischen Methode geliefert werden, die auch darum unser Interesse verdient, da sie sich an den gleichen Texten zu bewähren hat wie die antike Philologie. Im Laufe der Untersuchungen erwies sich auch, dass Autoren, die nicht zu den Grammatikern und Philologen gehören, vielfach philologische Fragen behandeln und eigene Interpretationsmethoden entwickelt haben.

Nach kollegialem Rat wurden die griechischen Zitate und Begriffe, soweit sie im Haupttext stehen und nicht direkt im Kontext erklärt sind, ins Deutsche übersetzt, Wiederholungen und Fußnoten jedoch ausgelassen. Als besondere Übersetzungsprobleme ergaben sich das Schwanken der Terminologie über die Jahrhunderte hinweg und die Neigung der Philologen, ihr Fachvokabular aus literarischen Gründen zu variieren. Oft ist schwer zu unterscheiden, ob es dem Autor um Differenzierung der Sache oder Variation des Ausdrucks geht.

Die Kapitel 1 und 2.1 wurden 1971 als Habilitationsarbeit an der Eberhard-Ludwigs-Universität Freiburg eingereicht. Infolge der Ungunst der Umstände im neuen Amt, des Fehlens von Assistenten, studentischen Hilfs- und Schreibkräften und eigenen Sachmitteln bei hoher Belastung durch das Dekanat – wieder fast ohne die erforderlichen Hilfen –, durch eine Fülle von unabweisbaren akademischen Ämtern, die Betreuung von Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes und die Zusammenarbeit mit Gymnasiallehrern, aber auch durch aktuell wichtige Forschungsvorhaben musste die Ergänzung der Untersuchungen leider immer wieder zurückstehen, wurde aber auch durch neue Erkenntnisse, besonders durch die übernommenen Neueditionen der Fragmenta Poetarum Latinorum meines früh verstorbenen Habilitationsvaters Karl Büchner, bereichert. Ihm gilt mein tief empfundener Dank für vielseitige Förderung, Hilfe und Belehrung.

Herrn cand. phil. Manuel Klasen danke ich sehr für die mühevolle Arbeit der Nachkorrektur.

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1. Die griechische Tradition der philologischen Interpretation und der Literarkritik

1.1 Methoden und Arbeitsbereiche der frühen griechischen Kritik

Es ist nicht das Ziel dieser Arbeit, die Entwicklung der Literarkritik1 und der philologischen Technik2 in allen Einzelheiten nachzuzeichnen. Das soll nur so weit geschehen, als es für das Verständnis der theoretischen Äußerungen und der philologischen Praxis der spätantiken Philologie notwendig ist. Die Tradition, auf die sie sich stützt, ist in den Bereichen der Grammatik, der Rhetorik, der philologischen Interpretation und der Literaturtheorien, gelegentlich auch der Realienkunde und der Fachwissenschaften zu verfolgen. Russell (1981) 1 ff. macht zu Recht darauf aufmerksam, dass die antike Literarkritik sich besonders in der Rhetorik entwickelte und das Ziel hatte, den kommenden Redner auf seine Aufgaben vorzubereiten, also eher präskriptiv als deskriptiv arbeitete.

Alle griechische Philologie, von ihren frühesten Anfängen mit Theagenes von Rhegion im 6. Jahrhundert und später sowohl in ihrer peripatetischen und alexandrinischen wie ihrer pergamenisch-stoischen Ausprägung und auch weiterhin im Laufe ihrer antiken und spätantiken Geschichte bis hin zu Tzetzes und Eustathios ist in erster Linie Homererklärung gewesen.3 Denn nirgendwo stellte ←13 | 14→sich dringender das Problem eines kritisch gesicherten Textes und der Erklärung schwieriger Wörter, die ihrerseits oft, wie das bekannte Beispiel Il. 1,4 f. zeigt, die Ursache textkritischer Probleme wurden. Kein Autor stand auch aus pädagogischen Gründen so unwandelbar im Mittelpunkt des Interesses. Fast jeder der uns bekannten griechischen Philologen hat homerische Forschungen betrieben, nur wenige Philosophen haben sich nicht grundsätzlich mit Homer beschäftigt, kein anderer Zweig der griechischen Philologie hat so viele Namen aufzuweisen.4 Die Masse der erhaltenen Homerscholien wird an Umfang nur von den wegen der umfangreicheren Textcorpora ausgedehnteren Platon- und Aristoteleskommentaren übertroffen.

a) Frühe Epoche

Hier soll verfolgt werden, welche Arbeitsbereiche und Methoden diese Philologie im Laufe der griechischen Geistesgeschichte entwickelt hat.5 Theagenes von Rhegion, der seine Homererklärung als Rhapsode betrieben zu haben scheint6, hat sich nicht auf die schon von den Dichtern selbst vorbereitete allegorische ←14 | 15→Interpretation7 beschränkt, die aus der Polemik gegen Tadler Homers wie Xenophanes8 erwachsen war und eine so folgenreiche Geschichte haben sollte.9 Theagenes verstand die Götter als Symbole der Elemente.10 Anaxagoras deutete vielleicht auch schon Homer durch Allegorese ethisch: Diog. L. 2,11 δοκεῖ δὲ πρῶτος, καθά φησιν Φαβωρῖνος ἐν Παντοδαπῇ ἱστορίᾳ, τὴν  Ὁμήρου ποίησιν ἀποφήνασθαι εἶναι περὶ ἀρετῆς καὶ δικαιοσύνης („Er scheint als erster, wie Favorinus in seinen ‚Vermischten Forschungen‘ sagt, dargelegt zu haben, dass die Dichtung Homers von Tugend und Gerechtigkeit handelt“). Da wir nicht genügend Zeugnisse der Lehre des Anaxagoras besitzen, können wir eine so präzise Nachricht, in der im folgenden Metrodoros ausdrücklich als Nachfolger dieser Interpretationsmethode bezeichnet wird, nicht mit Zeller (1920) 1254, zurückweisen, sondern müssen sie mit Nestle (a. O.) 1256 anerkennen, ohne sie einordnen zu können. Metrodoros von Lampsakos stellte als Schüler des Anaxagoras die allegorische Erklärung auf naturphilosophische Basis und verstand Götter und Helden als Symbole der Elemente und Körperorgane.11 Das blieb neben der philosophischen und moralischen Auslegung wesentliches Element aller Allegorese, nur änderte sich mit der Zeit ihr Ziel: die Erklärung der Dichtung zu apologetischen Zwecken tritt mehr und mehr hinter der Absicht, eine Theologie und Philosophie kosmischen Ausmaßes zu entwickeln, zurück. Platon, Krat. 407a bezeugt die Allegorese der Götternamen als Interessengebiet ←15 | 16→der Homerphilologie.12 In dieser Weise hat die Allegorese durch den systematischen Ausbau seitens der Stoa die weiteste Verbreitung gefunden und wurde schließlich auf verschiedenen Wegen, deren wichtigster der Neuplatonismus ist, von den christlichen Theologen übernommen.13

Daneben tritt schon in dieser frühen Zeit die Einzelexegese: Theagenes soll grammatische, antiquarische und biographische Studien getrieben haben, die, wenn sie seinem Namen auch nur durch Legende zugeschrieben sein sollten, doch sicher schon für die Tätigkeit der Homer-Rhapsoden des 6. Jahrhunderts anzunehmen sind. Wenig später werden, wieder einem Bedürfnis der Rhapsoden entsprechend, Sammlungen und Erklärungen von Glossen entstanden sein. Bis ins 5. Jahrhundert hinein blieb Homer der hauptsächliche Gegenstand der Interpretation.14

b) Die älteren Sophisten

Im Bildungsprogramm der Sophisten15 nehmen die Dichter einen etwas anderen Rang ein. Das Streben nach Beherrschung der Sprache und insbesondere sprachlicher Korrektheit16, welches das Zeichen der Gebildeten und die wichtigste Voraussetzung für die Ausbildung des Redners und Politikers ist, die sich die Sophisten zum Programm gemacht haben, gibt zusammen mit philosophischen ←16 | 17→Fragestellungen17 den stärksten Anstoß zur Entwicklung einer Sprachlehre, deren Elemente sowohl Rhetorik wie Grammatik und Textexegese sind. Classen (1994) 309–314 weist treffend auf das rhetorische Instrumentarium der Literarkritik hin und behandelt den engen Zusammenhang zwischen Sophistik, Rhetorik und Homererklärung. Gorgias führte den Schmuck der Rede, den hohen Stil und ποιητικὰ ὀνόματα („poetische Wörter“) in die Prosa ein (VS 82 A1 = Untersteiner fr. A1 und 4 A29). Der Einfluss der Dichtersprache ist in den erhaltenen Fragmenten deutlich. – Der Gorgiasschüler Antisthenes formulierte folgerichtig ἀρχὴ παιδεύσεως ἡ τῶν ὀνομάτων ἐπίσκεψις (fr. 38 Decleva Caizzi, „Der Anfang der Erziehung ist die Untersuchung der Wörter“). Fast alle Sophisten haben Sprachprobleme an der homerischen Sprache erläutert. – Ein tieferes Verständnis für die Gehalte der Dichtung kündigt sich bei Protagoras an (Platon, Prot. 338 e).

Die erstmals von Protagoras und anderen entwickelten Ansätze zu Grammatik, Sprachwissenschaft und Poetik sind, wie aus der Kritik des Platon und des Aristoteles18 zu entnehmen, noch zufällig und willkürlich, wohl nicht zuletzt wegen ihrer Beschränkung auf pädagogische Zwecke. Etymologien19 gaben, wie ebenfalls aus Platon zu erkennen, eher Material für gelegentliche rhetorische und geistreiche Aperçus als Anlass zu systematischer Untersuchung. Platon, Ion 532 c5. 536 c1-d3 wirft den Rhapsoden Mangel an τέχνη und ἐπιστήμη vor; dass sie Homer verstehen, ist göttliche Gabe wie die des Dichters selbst (θείᾳ μοίρᾳ, „durch göttliche Fügung“). Der gleiche Vorwurf wird gegen die Rhetorik erhoben (Gorg. 463 b3 ff., Phaidr. 260 e4). Eine Einigkeit über das, was der Dichter meint, ist bei den Interpreten nicht zu erreichen; keine Meinung kann durch ἔλεγξις („Prüfung“) überprüft werden; daher bleibt ihre Interpretation haltlos:

… ἐπαγόμενοι τε αὐτοὺς (τοὺς ποιητὰς) οἱ πολλοὶ ἐν τοῖς λόγοις οἱ μὲν ταὐτά φασιν τὸν ποιητὴν νοεῖν, οἱ δὲ ἕτερα, περὶ πράγματος διαλεγόμενοι, ὃ ἀδυνατοῦσιν ἐξελέγξαι (Prot. 347 e4).

„Diejenigen, die sie (die Dichter) in ihren Reden zitieren, sagen teils, dass der Dichter dasselbe denke, andere etwas anderes, während sie über eine Sache diskutieren, die sie nicht überprüfen können“)

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Und doch nimmt die Grammatik als eigenständige Disziplin von hier ihren Ausgangspunkt. Gentineta20 zeigt deutlich, wie Grammatik und Sprachtheorie bei den Sophisten, vor allem Protagoras und Demokrit, aus der Homerbeschäftigung erwachsen, dass sie jedoch nicht um ihrer selbst willen, sondern z.B. die Lehre von der Sprachrichtigkeit (ὀρθότης) bei Protagoras wahrscheinlich, bei Demokrit mit Sicherheit im Zusammenhang der Kultur- und Sprachentstehungstheorie entwickelt wird. Prodikos treibt seine Sprachstudien zur Ermittlung des rechten G e b r a u c h s der Wörter nicht mehr ausschließlich an Homer, aber auch bei ihm stehen diese Studien im Dienste eines praktischen Ziels; vielleicht verfolgte auch er ethische Anliegen. – Platon sucht dann die Lehre von der Sprache, ausgehend von der Etymologie, auf eine wissenschaftliche, d.h. eine philosophische Basis zu stellen, wovon der Kratylos Zeugnis ablegt.21 Die Trennung von der Dichtererklärung wird jedoch noch lange nicht vollzogen. Die Dichter dienen als Vorbilder der erstrebten grammatischen Korrektheit und als Quelle materialer und moralischer Bildung – Homer wird als Enzyklopäde verstanden (Platon, pol. 10, 598 e) – und bedürfen darum der Erläuterung. Aber zu den sprachlichen, stilistischen und sachlichen Schwierigkeiten gesellen sich ethische Bedenken, die z.T. wieder einen Anstoß zu allegorischer Auslegung geben. Die Allegorese des Prodikos sucht die ungewöhnliche Vergöttlichung natürlicher Dinge zu erklären:

Πρόδικος δὲ ὁ Κεῖος ῾ἥλιον, φησὶν, καὶ σελήνην καὶ ποταμοὺς καὶ κρήνας καὶ καθόλου πάντα τὰ ὠφελοῦντα τὸν βίον ἡμῶν, οἱ παλαιοὶ θεοὺς ἐνόμισαν διὰ τὴν ἀπ᾿ αὐτῶν ὠφέλειαν, καθάπερ Αἰγύπτιοι τὸν Νεῖλον (VS 84 B 5 DK).

„Prodikos von Keos sagt: die Sonne, der Mond und die Flüsse und Quellen und alles, was unserem Leben nützt, hielten die Menschen in alter Zeit für Götter wegen ihres Nutzens, wie die Ägypter den Nil.“

Die Allegorese ist hier die Ausdrucksform der sophistischen Aufklärung.

Andererseits gehört die Kenntnis der Dichtung noch selbstverständlich zur Allgemeinbildung. Platon lässt Protagoras sagen:

῾Ηγοῦμαι … ἀνδρὶ παιδείας μέγιστον μέρος εἶναι περὶ ἐπῶν δεινὸν εἶναι. ἔστι δὲ τοῦτο τὰ ὑπὸ τῶν ποιητῶν λεγόμενα οἷόν τ᾿ εἶναι ξυνιέναι ἅ τε ὀρθῶς πεποίηται καὶ μὴ καὶ ἐπίστασθαι διελεῖν τε καὶ ἐρωτώμενον λόγον δοῦναι (Prot. 338 e6).22

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„Ich glaube, dass es für einen Mann der größte Teil der Bildung ist, über Epen kundig zu sein. Das aber besteht darin, das von den Dichtern Gesagte verstehen zu können, was richtig gedichtet ist und was nicht, und unterscheiden und auf Fragen antworten zu können.“

Die Frage, die in diesem Dialog auf die ἀρετή gerichtet ist, soll im Bereich der Dichtung fortgeführt werden (μετενηνεγμένον εἰς ποίησιν τοσοῦτον μόνον διοίσει, „wenn es in die Dichtung übertragen ist, wird es sich nur in diesem Punkt unterscheiden“). Kommt es in diesem einzigen und noch dazu nicht authentischen Zeugnis einer sophistischen ἑρμηνεία τῶν ποιητῶν („Dichterinterpretation“)23 zwar zu einer sehr eindringlichen Untersuchung des Sinns einzelner Begriffe und Sätze wie der des gesamten Sinnes (Sokrates ist es, der dann fordert τὸν τύπον αὐτοῦ τὸν ὅλον … καὶ τὴν βούλησιν (344 b3, „die Art insgesamt und die Absicht“), und das bedeutet schon die Überwindung der sophistischen Methode24), so geht doch schon aus dem Programm hervor, dass die angestrebte Erkenntnis der ‚Richtigkeit‘ des Gesagten und dessen logische Analyse nicht auf die Dichtererklärung selbst, sondern auf pädagogische Ziele wie intellektuelle Schulung und moralische Belehrung ausgeht.25

Οἱ παλαιοὶ φιλοσοφίαν τινὰ λέγουσιν πρώτην τὴν ποιητικὴν, εἰσάγουσαν εἰς τὸν βίον ἡμᾶς ἐκ νέων καὶ διδάσκουσαν ἤθη καὶ πάθη καὶ πράξεις μεθ᾿ἡδονῆς (Strabon 1,2,3).

„Die Alten sagen, dass die Dichtung eine Art erster Philosophie ist, die uns von Jugend auf ins Leben einführt, indem sie Charaktere, Affekte und Taten mit Vergnügen lehrt.“

Das peripatetische Erbe des letzten Satzteils ist offensichtlich, aber er meint mit den παλαιοί wohl einen etwas früheren Zustand. Aber was er gleich darauf sagt, scheint noch für seine eigene Zeit zuzutreffen: διὰ τοῦτο καὶ τοὺς παῖδας αἱ τῶν Ἑλλήνων  πόλεις πρώτιστα διὰ τῆς ποιητικῆς παιδεύουσιν, οὐ ψυχαγωγίας χάριν δήπουθεν ψιλῆς, ἀλλὰ σωφρονισμοῦ („Deshalb unterweisen die Städte der Griechen die Jugend zuallererst durch die Dichtung, offenbar nicht um einer bloßen ←19 | 20→Unterhaltung, sondern der moralischen Belehrung willen.“ Zur Interpretation des Kapitels s. Kap. 1.3.e).

Mittel und Wesen der Interpretation ergeben sich so deutlich aus ihrer Zielsetzung. Gleichzeitig wird klar, dass auch die Grammatik, die ein wesentliches Hilfsmittel der Interpretation ist, mittelbar diesem Zweck dient und noch keine selbständige Disziplin ist. Eine solche ist von den Sophisten nur auf ihrem Hauptgebiet, der Rhetorik, dort aber schon sehr früh ausgebildet worden (Korax, Teisias, Gorgias, Thrasymachos). Der Vorsprung, der mit der Existenz einer systematischen Anweisung für die künstlerische Prosa und damit eines Kriteriums für die Qualität sprachlicher Äußerung gegeben war, musste zwangsläufig dazu führen, dass jeder Versuch einer theoretischen oder auch nur systematisch-praktischen Behandlung der Dichtung unter den Einfluss der Rhetorik geriet. Aristoteles versuchte zwar eine reinliche Scheidung zwischen Rhetorik und Poetik, indem er das Gebiet der διάνοια („Verstand, Gedanke“) letzterer zuwies.26 Aber es ist dann doch die Rhetorik, die schließlich zum Sammelbecken der Stil- und Literaturtheorien wird.27 Da aber auch die grammatische τέχνη („Kunst, Handwerk, Wissenschaft“) gegenüber der rhetorischen in Verzug war, wurde ihr Arbeitsgebiet durch diese auf Formenlehre und bescheidenere Ansätze einer Syntax eingeengt. An die Stelle einer Erforschung der größeren Gebilde der Syntax tritt eine intensive Sammeltätigkeit seitens der Rhetorik auf dem Gebiet der Redefiguren.28

c) Die jüngeren Sophisten

Das Streben nach materialer Bildung führt in der zweiten Generation der Sophisten zu einer ausgedehnten antiquarischen Gelehrsamkeit, die sich weitgehend mit Homer beschäftigt. Die Einengung der Homerstudien auf die rein praktischen Bedürfnisse der Sprachlehre ist damit bereits wieder überwunden. ←20 | 21→Die Homerstudien des Alkidamas und Kritias29 sind nur in Umrissen bekannt. Demokrit weitet die von Homer ausgehenden Sprachuntersuchungen zu einer allgemeinen Sprachlehre aus.30 Hippias ragte durch seine besondere πολυμάθεια („Vielgelehrtheit“) hervor und trug Wissenswertes aus allen Dichtern für seine Zwecke zusammen.

Τούτων ἴσως εἴρηται τὰ μὲν  Ὀρφεῖ, τὰ δὲ Μουσαίῳ κατὰ βραχὺ ἄλλῳ ἀλλαχοῦ, τὰ δὲ  Ἡσιόδῳ, τὰ δὲ  Ὁμήρῳ, τὰ δὲ τοῖς ἄλλοις τῶν ποητῶν, τὰ δὲ ἐν συγγραφαῖς, τὰ μὲν  Ἕλλησι, τὰ δὲ βαρβάροις. ἐγὼ δὲ ἐκ πάντων τούτων τὰ μέγιστα καὶ ὁμόφυλα συνθεὶς τοῦτον καινὸν καὶ πολυειδῆ τὸν λόγον ποιήσομαι (Hippias VS 86 B 6 DK).

„Hiervon ist vielleicht das eine von Orpheus, das andere von Musaios, kurzum von einem anderen anderswo berichtet, das eine von Hesiod, das andere von Homer, anderes von anderen Dichtern, anderes in Geschichtswerken, eines von den Griechen, anderes von Fremden. Ich aber habe von diesem allen das Größte und auf unser Volk Bezügliche zusammengestellt und werde diese neue und vielgestaltige Abhandlung verfassen.

Welcher Art diese Συναγωγή (fr. B 4, „Sammlung“) war, lässt sich nicht leicht feststellen; sie scheint die Dichter v. a. stofflich und in der Art der Logographen ausgewertet zu haben. Ob Hippias die Dichter als Vorläufer auch der Philosophie betrachtet hat, lässt sich ebenfalls nicht feststellen. Er hat wie Demokrit in typisch sophistischer Vielseitigkeit, die Platon im Hippias minor besonders maliziös porträtiert, über Grammatik, Sprachästhetik und Musik gehandelt31 und homerische Zetemata gelöst32, aber auch ethische Untersuchungen an den homerischen Gedichten angestellt.33 Lanata34 wird aber Recht haben, wenn ←21 | 22→sie den Unterschied seiner Methode zu der des Antisthenes herausstellt: Hippias’ typologische Charakterisierung ist als Vorläuferin der Untersuchungen der ἤθη in der Dichtung (Aristot., poet. 24, 1460 a11) zu verstehen und zielt somit auf eine Interpretation der Dichtung. Doch hat eine Nutzanwendung den Sophisten nie fern gelegen. Wie verbreitet sie war, ist noch aus den Fragmenten des Sophisten Antiphon zu erkennen, der seinerseits starke Bedenken gegen den Wert der Dichtung für die Jugenderziehung äußert. Ein sehr verstümmeltes Fragment aus Oxyrrhynchus (POx. 3, nr. 414), das ihm jetzt allgemein zugeschrieben wird, lässt erkennen, dass Antiphon diese Kritik auch auf andere Gebiete der Kunst ausgedehnt hat: …]τοῦ ἀνθρώπου οὖ[σα?] ἢ πονηρὰν ἡ[γεῖσ]θαι. ἥκιστα δ᾿ ἂν [τι]ς νέος ὢν τοιοῦ[τόν] τ[ι] ἐπιτηδοί[οι] („dass sie … des Menschen ist oder dass man sie für schlecht hält. Am wenigsten aber wird sich jemand als junger Mensch mit dergleichen beschäftigen“). Die moralische Kritik an der hier nicht näher spezifizierbaren Disziplin (wohl einer Kunst, Luria vermutet die Musik) hat also hier spezifisch pädagogische Gründe. Er geht dann zur Dichtung über, deren Nutzen von so vielen betont werde:  Ἤδη γὰρ πολλῶν ἤκουσα, [ὥς] ἐστιν ὠφέλιμ[ον το]ῖς ποιήμασιν [ὁμιλ]εῖν, ἃ οἱ πρότεροι κατέλιπον. [κα]ὶ γὰρ ἀπ᾿αὐτῶν [ὠφ]ελίαν εἶναι („Ich habe bereits von vielen gehört, dass es nützlich ist, sich mit Dichtwerken zu befassen, die die Früheren hinterlassen haben. Denn aus ihnen ergebe sich ein Nutzen“). Die Restitution des Folgenden ist sehr problematisch, doch scheint auch in col. III von Vorkenntnissen die Rede gewesen zu sein: [οὐ π]ροεπισ[ταμένῳ] τ[ι] περὶ τ[ῶν ἀνδρῶν] τῶν πρὶ[ν τοῦ ποιη]τοῦ ἀκοῦσαι („wenn man keine Vorkenntnisse über die früheren Menschen hat, den Dichter zu hören“), die in Stand setzen, den behaupteten Nutzen aus den Dichtern zu ziehen. Zugespitzt formuliert er: καὶ ποιητής μοι δ[οκ]εῖ ἀπὸ ποι[ητοῦ] ἀμείνων ἂν γενέσθαι, ἀνὴρ δ᾿… („und es scheint ein Dichter durch einen Dichter besser zu werden, ein Mann aber…“).35 ←22 | 23→Damit bahnt sich eine Trennung zwischen Dichtung und Erziehung an, die für Platon thematisch werden sollte.

d) Der Bildungswert der Dichtung

Seit der Sophistik wurde der Bildungswert der Dichtung vielseitig diskutiert.36 Die Dichter galten als ethische Erzieher ihres Volkes.37

Die Lehrer stellen den Schülern die Aufgabe: ἀναγιγνώσκειν ποιητῶν ἀγαθῶν ποιήματα καὶ ἐκμανθάνειν ἀναγκάζουσι, ἐν οἷς πολλαὶ μὲν νουθετήσεις ἔνεισιν, πολλαὶ δὲ διέξοδοι καὶ ἔπαινοι καὶ ἐγκώμια παλαιῶν ἀνδρῶν ἀγαθῶν, ἵνα ὁ παῖς ζηλῶν μιμῆται καὶ ὀρέγηται τοιοῦτος γενέσθαι (Prot. 325 e5).

„Sie zwingen sie die Gedichte der guten Dichter zu lesen und auswendig zu lernen, in denen viele Belehrungen, viele Erzählungen, Lob und Verherrlichungen guter Männer der alten Zeit enthalten sind, damit das Kind sie mit Eifer nachahmt und danach strebt, so zu werden.“

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Ebenso verfahren die κιθαρισταί („Leierspieler“). Phaidr. 245 a: Dichtung ist die dritte Form der μανία („Besessenheit“) und μυρία τῶν παλαιῶν ἔργα κοσμοῦσα τοὺς ἐπιγιγνομένους παιδεύει („indem sie unzählige Taten der Vorfahren ausschmückt, erzieht sie die Nachfahren“).

Sie konnten darum ihre Wirkung bei der Jugend entfalten.38 Schließlich gelten sie sogar als Bringer menschlicher Kultur überhaupt.39 Dieser Gedanke der kulturstiftenden Wirkung der Dichtung wird von der hellenistischen Theorie wieder aufgenommen und in Horaz, a.p. 391 ff. und ep. 2,1,126 ff. greifbar (die Äußerung des Kritias VS 88 B 25 DK v. 24 ff. über die Erfindung der Mythen durch die frühen Gesetzgeber geht nicht unbedingt auf die Dichtung, zumindest nicht auf das ihr eigentümliche Wesen). Nach Solmsen (1932) 151 antwortet die Poesie mit dem Hinweis auf die kulturstiftende Wirkung der frühen Dichter dem neuen Anspruch der Rhetorik in der Zeit der Sophistik.

Damit ist die vornehmste Leistung der Dichtung umschrieben, aber diese bleibt in ihrem Recht als Dichtung und steht noch nicht für etwas anderes.

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Die Sophisten behandelten die Dichter eingehend40 und erkannten in ihnen Weise, die alles Wissen und alle Künste beherrschten.41

Der Rhetor Protagoras im gleichnamigen Dialog Platons versucht dem Anspruch seines Berufs dadurch Geltung und Würde zu verschaffen, dass er die Dichter zu verkappten Sophisten erklärt.42 Damit ist der Weg gebahnt, hinter der Dichtung etwas wesensmäßig anderes zu sehen. In der Tat zeigte sich ja bei einem Dichter wie Simonides, den er zitiert und wie einen Philosophen untersucht, der Übergang von der Dichtung zur Philosophie. Dass hinter der platonischen Formulierung mehr steht als die Ironisierung eines übersteigerten Berufsbewusstseins, zeigt die sehr früh erfolgte und lange erhaltene Verfestigung ←25 | 26→der aufgeführten Reihe lehrender Dichter zum Topos.43 Noch aber ist der Schritt nicht vollzogen, hinter der Dichtung oder als ihren eigentlichen Gehalt eine verkappte, aus pädagogischen Gründen schön eingekleidete Philosophie zu sehen.

Details

Seiten
474
Jahr
2020
ISBN (PDF)
9783631828991
ISBN (ePUB)
9783631829004
ISBN (MOBI)
9783631829011
ISBN (Hardcover)
9783631818367
DOI
10.3726/b17466
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (August)
Schlagworte
Philologiegeschichte Interpretation Stilistik Grammatik Allegorese
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 474 S.

Biographische Angaben

Jürgen Blänsdorf (Autor:in)

Jürgen Blänsdorf lehrte als Professor der Klassischen Philologie / Latinistik an der Universität Mainz. Seine Forschungsgebiete sind Lateinische Literatur, Sprache und Metrik von der Frühzeit bis zum Ende der Antike, lateinische Dichtung des Mittelalters und der Renaissance sowie lateinische Inschriften und Verfluchungstexte.

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Titel: Interpretationsmethoden in der griechischen und römischen Philologie
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