Die Kritische Theorie begreift Kunst als Austragungsort gesellschaftlicher Widersprüche. Dem gehorcht ihr Interpretationsverfahren, der Versuch, von dem, was sich im Kunstwerk abspielt, von dem, was mit den überlieferten ästhetischen Kategorien wie Form, Ausdruck oder Material geschieht, zu schliessen auf gesellschaftliche Tatbestände, und das kategoriale Innenleben eines Kunstwerks gleichsam abzubilden auf die Begriffe und Kategorien der materialistischen Gesellschaftstheorie. Diesem Vorgang ist die vorliegende Arbeit auf der Spur; sie versucht zugleich, ästhetische Interpretation über die Aporetik Theodor Wiesengrunds hinauszutreiben.