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Konzerninsolvenz

Zuständigkeitskonzentration zur Bewältigung von Insolvenzen innerhalb einer Unternehmensgruppe

von Felix Konold (Autor:in)
©2018 Dissertation 318 Seiten

Zusammenfassung

Geraten zu einer Unternehmensgruppe verbundene Rechtsträger in die Insolvenz, stellt dies nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für das Insolvenzrecht eine große Herausforderung dar. Mit dem Ziel, insbesondere die speziell aus der Gruppenverbundenheit resultierenden Werte in und über die Insolvenz hinaus zu bewahren, stehen die auf die Einzelinsolvenz zugeschnittenen Regelungen der InsO und der EuInsVO seit langem auf dem Prüfstand. Der Autor untersucht die dahingehenden deutschen Reformansätze sowie die neuen Regelungen der EuInsVO. Dabei zeigt er, dass der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung von Insolvenzen innerhalb einer Unternehmensgruppe vorrangig in einer Zuständigkeitskonzentration liegt; und zwar sowohl auf Gerichts-, als auch auf Verwalterebene.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Teil 1. Einleitung
  • I. Ausgangslage – Der Konzernverbund im Lichte des Insolvenzrechts
  • II. Problemstellungen und Ziele der Arbeit
  • III. Gang und Ziel der Untersuchungen
  • Teil 2. Konzerninsolvenzrecht – Definitionsversuch eines Anwendungsbereichs
  • I. Der Konzern, seine rechtlichen Ausprägungen und die Problematik einer einheitlichen Definition
  • 1. Der Konzern im deutschen Recht
  • a. Die Konzerndefinition in § 18 AktG
  • b. Der Konzern im Rahmen der deutschen Rechnungslegungsvorschriften
  • c. Versuche einer einheitlichen Konzerndefinition
  • 2. Der Konzern in anderen europäischen Rechtsordnungen und im europäischen Recht
  • 3. Phänotypen des „Konzerns“
  • 4. Die Unternehmensgruppe als insolvenzspezifische neue Einheit
  • 5. Überlegungen zu einem vollständigen Verzicht einer Anknüpfung an bestimmte Verbundsdefinitionen
  • II. Definition und Aufgabe eines Konzerninsolvenzrechts
  • III. Die Notwendigkeit eines kodifizierten Konzerninsolvenzrechts
  • 1. Die unterschiedlichen Ansichten zur Notwendigkeit eines kodifizierten Konzerninsolvenzrechts
  • 2. Stellungnahme
  • IV. Zwischenfazit
  • Teil 3. Ziele des Insolvenzverfahrens als Grundlage jeder Reform
  • I. Zielsetzung aus Sicht der deutschen Insolvenzordnung
  • 1. Der Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung
  • a. Die Entstehung des par conditio creditorum-Grundsatzes
  • b. Die Bedeutung des par conditio creditorum-Grundsatzes heute – ökonomische Betrachtungen zum Insolvenzrecht
  • c. Die Einschränkung des par conditio creditorum-Grundsatzes durch „Sonderrechte“
  • d. Zwischenergebnis
  • 2. Der Grundsatz „ein Schuldner, ein Vermögen, eine Insolvenz“
  • 3. Schuldnerschutz
  • 4. Verwertungsoptionen nach der deutschen InsO
  • 5. Volkswirtschaftliche und soziale Zielsetzungen
  • II. Ziele des Insolvenzrechts aus europäischer Sicht
  • 1. Modifizierte Universalität des Verfahrens und Einheit des Verfahrens
  • 2. Automatische Anerkennung
  • 3. Verfahrenseffizienz durch Kommunikation und Koordination
  • 4. Gläubigergleichbehandlung
  • III. Zusammenfassung der Erkenntnisse als Basis für die weiteren Überlegungen
  • Teil 4. Die verschiedenen Grundansätze zur Bewältigung von Konzerninsolvenzen
  • I. Die vier Grundmodelle
  • 1. Völlig isolierte Verfahren
  • 2. Materielle Konsolidierung
  • a. Bestehende Regelungen zur materiellen Konsolidierung im Insolvenzfall
  • b. Substantive Consolidation nach den Vorstellungen von UNCITRAL
  • c. Die Vorschläge von INSOL Europe zur Aufnahme einer substantive consolidation in der EuInsVO
  • d. Das Prinzip der Durchgriffshaftung als Vorbild
  • e. Die Negierung der juristischen Selbstständigkeit in anderen Bereichen
  • f. Zwischenergebnis
  • 3. Verfahrensmäßige Konsolidierung
  • 4. Verfahrensmäßige Koordinierung
  • II. Erkenntnisse aus und Stellungnahmen zu den verschiedenen Ansätzen
  • Teil 5. Erfahrungen mit der Zuständigkeitskonzentration in anderen Bereichen
  • I. Zuständigkeitskonzentration und deren praktische Auswirkungen am Beispiel des deutschen Rechts
  • 1. Allgemeine Zuständigkeitssituation
  • 2. Spezialmaterien als Hauptanwendungsbereich von Konzentrationsregelungen
  • 3. Wege der Umsetzung örtlicher Zuständigkeitskonzentration
  • 4. Zuständigkeitskonzentration bei gleichartigen Begehren
  • a. Bündelung von AGG-Klagen
  • b. Vorbildfunktion verschiedener Ansätze des kollektiven Rechtsschutzes
  • II. Zusammenfassung der Erkenntnisse und Prüfung der Übertragbarkeit auf die Konzerninsolvenz
  • Teil 6. Die Vorreiterstellung der UNCITRAL
  • I. UNCITRAL Modell-Gesetz und Legislative-Guideline
  • 1. Überblick – Entstehungsgeschichte
  • 2. Die Regelungen des Modellgesetzes zur Zusammenarbeit im Überblick
  • 3. Zusammenfassung der relevanten Regelungen des Modellgesetzes
  • II. Die Empfehlungen zur Insolvenz innerhalb einer Unternehmensgruppe – Part Three Legislative Guideline
  • 1. Problemstellungen (grenzüberschreitender) Konzerninsolvenzen nach Einschätzung der UNCITRAL
  • 2. Gemeinschaftlicher Eröffnungsantrag
  • 3. Verfahrenskoordination
  • 4. Materielle Konsolidierung im Einzelfall
  • III. Zusammenfassung der Erkenntnisse
  • Teil 7. Das europäische Konzept zur Konzerninsolvenz
  • I. Geschichtliche Entwicklung – Das frühere „Nein“ zum Konzerninsolvenzrecht
  • 1. Die Entstehung der EuInsVO
  • 2. Die Bedeutung der EuInsVO in der insolvenzrechtlichen Praxis und das Fehlen konzernspezifischer Regelungen
  • 3. Die neuen Reformbemühungen
  • II. Die Reform der EuInsVO
  • 1. Die Empfehlungen des Europäischen Parlaments vom 15. November 2011
  • 2. Entwurf der Europäischen Kommission vom 12. Dezember 2012
  • 3. Die Vorschläge des Europäischen Rates vom 03. Juni 2014 und 20. November 2014
  • 4. Die Regelungen zu Insolvenzen innerhalb einer Unternehmensgruppe nach der neuen EuInsVO
  • a. Die Unternehmensgruppe
  • b. Die Kooperations- und Kommunikationsvorschriften
  • aa. Kooperation und Kommunikation unter Verwaltern
  • bb. Kommunikation und Zusammenarbeit der Gerichte
  • cc. Kooperation und Kommunikation zwischen Verwaltern und Gerichten
  • c. Die Sonderbefugnisse der Verwalter
  • d. Das Gruppen-Koordinationsverfahren
  • III. Bewertung der Regelungen zur Insolvenz über das Vermögen von Mitgliedern einer Unternehmensgruppe nach der neuen EuInsVO
  • 1. Der Anwendungsbereich der Neuregelungen
  • a. Fehlender Drittstaatenbezug
  • b. Die Einbeziehung von Gleichordnungskonzernen
  • 2. Verzicht auf einen Gruppen-Gerichtsstand und verbindliche Regelungen zu einem einheitlichen Verwalter
  • 3. Die Kommunikations- und Kooperationspflichten
  • a. Zur Zusammenarbeit der Verwalter untereinander
  • b. Zur Zusammenarbeit zwischen den Gerichten
  • c. Zur Zusammenarbeit zwischen Gerichten und Verwaltern
  • d. Die fehlende Durchsetzbarkeit der Verpflichtung zur Zusammenarbeit
  • 4. Das Gruppen-Koordinationsverfahren
  • IV. Zusammenfassung der Erkenntnisse
  • Teil 8. Das deutsche Konzept zur Konzerninsolvenz
  • I. Einführung
  • II. Bisherige Handhabung der Insolvenzen innerhalb einer Unternehmensgruppe
  • III. Das deutsche Reformkonzept zur Bewältigung von Insolvenzen innerhalb einer Unternehmensgruppe
  • 1. § 3e InsO-E – Die Unternehmensgruppe
  • 2. §§ 3a–d InsO-E – Der Gruppengerichtsstand
  • a. Die Begründung des Gruppen-Gerichtsstandes
  • b. Der Fortbestand des Gerichtsstandes
  • c. Zuständigkeit eines Richters für alle Gruppenverfahren
  • d. Verweisung an den Gruppen-Gerichtsstand
  • e. Konzentration am Sitz der Oberlandesgerichte
  • 3. Der Gruppen-Verwalter, § 56b InsO-E
  • 4. Die Kooperationspflichten der §§ 269a-c InsO-E
  • a. Die Kooperation zwischen den Verwaltern
  • b. Die Kooperation zwischen den Gerichten
  • c. Die Kooperation zwischen den Gläubigerausschüssen
  • 5. Das Koordinationsverfahren nach den §§ 269d ff. InsO-E
  • a. Überblick über das Koordinationsverfahren
  • b. Der Koordinationsverwalter
  • aa. Die Bestellung des Koordinationsverwalters
  • bb. Rechte und Pflichten des Koordinationsverwalters
  • c. Der Koordinationsplan
  • 6. Zusammenfassung des Reformentwurfes
  • IV. Bewertung der Regelungen zur Insolvenz über das Vermögen von Mitgliedern einer Unternehmensgruppe nach dem deutschen KIG-Entwurf
  • 1. Anwendungsbereich und Gruppen-Gerichtsstand
  • a. Sinnhaftigkeit der neuen Begrifflichkeit „Unternehmensgruppe“
  • b. Zuständigkeitsbegründung nach dem Prioritätsprinzip
  • c. Beschränkung der Zuständigkeitsbegründung
  • aa. Das Kriterium der Bedeutung des Antragstellers für die Gruppe
  • bb. Die Verfahrenskonzentration im gemeinsamen Interesse der Gläubiger
  • d. Vorliegen einer Unternehmensgruppe i. S. d. § 3e InsO-E bei grenzüberschreitendem Bezug
  • 2. Zuständigkeitskonzentration am „großen Gruppen-Insolvenzgericht“
  • a. Grundsätzliche Überlegung
  • aa. Verlust der Ortsnähe
  • bb. Qualitätssteigerung bei den Gerichten
  • cc. Kosten
  • dd. Zusammenfassung – Plädoyer für eine zwingende Regelung durch den Bundesgesetzgeber
  • b. Praktische Umsetzungsprobleme: Der Konflikt zwischen § 3 Abs. 1 InsO und § 3a Abs. 1 InsO-E
  • aa. Lösung über ein Vorverfahren in Anlehnung an § 36 Abs. 1 Nr. 4 ZPO
  • bb. Lösung über einen Vorrang des Antrags beim potentiellen Gruppen-Gericht
  • 3. Einheitlicher Verwalter
  • a. Ein Verwalter für einen Teil der Unternehmensgruppe
  • b. Abstimmung der Gerichte nach § 56b Abs. 1 InsO-E
  • c. Die Auswahl des geeigneten Gruppen-Verwalters
  • d. Späteres Hinzutreten weiterer Insolvenzverfahren innerhalb der Unternehmensgruppe
  • e. Interessenkollision
  • aa. Die Überbewertung des Risikos von Interessenkollisionen
  • bb. Die Bestellung von Sonderinsolvenzverwaltern
  • f. Einheitlicher Sachwalter bei Eigenverwaltung
  • g. Zwischenfazit
  • 4. Kooperation
  • a. Die Kooperation der Verwalter untereinander
  • aa. Umfang und Durchführung der Kooperationspflichten
  • bb. Keine Geltung der Kooperationspflichten für den Sachwalter
  • b. Die Kooperation der Gerichte untereinander
  • c. Die Kooperation zwischen Gerichten und Verwaltern
  • 5. Der Gruppen-Gläubigerausschuss
  • a. Notwendigkeit einer Institutionalisierung der Zusammenarbeit der Gläubigerausschüsse
  • b. Gruppen-Gläubigerausschuss außerhalb eines Gruppen-Gerichtsstandes
  • c. Beschlussfassung im Rahmen der Entsendungsvorschläge – Keine Notwendigkeit stärkerer Mehrheitserfordernisse
  • d. Keine Einführung eines vorläufigen Gruppen-Gläubigerausschusses
  • e. Keine Entsendung externer Dritter in den Gruppen-Gläubigerausschuss
  • f. Das Problem der Pflichtmitgliedschaft bei nicht untergeordneter Bedeutung
  • g. Die Aufnahme neuer Mitglieder
  • h. Unklarheit hinsichtlich möglicher Rechtsbehelfe
  • i. Klarstellung der Unterstützungspflicht gegenüber einem eventuell eingesetzten Koordinationsverwalter
  • 6. Koordinationsverfahren
  • a. Gründe für eine Ablehnung des Koordinationsverfahrens
  • b. Anpassungsbedarf für den Fall einer Einführung
  • aa. Anwendungsbereich und zuständiges Gericht
  • bb. Antragsbefugnis für Gruppen-Gläubigerausschuss
  • V. Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse
  • Teil 9. Vorschlag einer ergänzenden europäischen Richtlinie
  • I. Möglicher Inhalt einer „Richtlinie zur Konzentration der Zuständigkeit zur Eröffnung von Insolvenzverfahren über das Vermögen von Mitgliedern einer Unternehmensgruppe“ (InsZuK-RL)
  • 1. Zuständigkeitskonzentration als Primär-Ziel
  • 2. Verbesserung der Leistungsfähigkeit der befassten Stellen
  • 3. Kein Kooperationsorgan bei fehlender Zuständigkeitskonzentration im Einzelfall
  • 4. Zwischenergebnis
  • II. Kompetenzrechtliche Grundlage
  • 1. Vorliegen einer Einzelermächtigung – Art. 81 AEUV
  • a. Maßnahme auf dem Gebiet des Verfahrensrechts
  • b. Erfordernis eines grenzüberschreitender Bezugs
  • c. Binnenmarktbezug
  • 2. Subsidiarität
  • 3. Verhältnismäßigkeit
  • a. Geeignetheit der Maßnahme
  • b. Erforderlichkeit der Maßnahme
  • c. Angemessenheit der Maßnahme
  • 4. Ergebnis
  • III. Plädoyer für eine europäische Richtlinie
  • Teil 10. Zusammenfassung der Erkenntnisse
  • Teil 11. Abschließende Thesen
  • Anhang I – Änderungsvorschläge zur EuInsVO
  • Anhang II – Änderungsvorschläge zum InsO-E
  • Anhang III – Übersicht über den Optimalfall der Abwicklung grenzüberschreitenderInsolvenzen innerhalb einer Unternehmensgruppe
  • Literaturverzeichnis
  • Reihenübersicht

Felix Konold

Konzerninsolvenz

Zuständigkeitskonzentration zur Bewältigung von Insolvenzen
innerhalb einer Unternehmensgruppe

Autorenangaben

Felix Konold hat Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg studiert und sein Referendariat in Nürnberg und München absolviert. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Inzwischen arbeitet er als Rechtsanwalt in München.

Über das Buch

Geraten zu einer Unternehmensgruppe verbundene Rechtsträger in die Insolvenz, stellt dies nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für das Insolvenzrecht eine große Herausforderung dar. Mit dem Ziel, insbesondere die speziell aus der Gruppenverbundenheit resultierenden Werte in und über die Insolvenz hinaus zu bewahren, stehen die auf die Einzelinsolvenz zugeschnittenen Regelungen der InsO und der EuInsVO seit langem auf dem Prüfstand. Der Autor untersucht die dahingehenden deutschen Reformansätze sowie die neuen Regelungen der EuInsVO. Dabei zeigt er, dass der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung von Insolvenzen innerhalb einer Unternehmensgruppe vorrangig in einer Zuständigkeitskonzentration liegt; und zwar sowohl auf Gerichts-, als auch auf Verwalterebene.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Vorwort

Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2016/2017 an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Regensburg als Dissertation angenommen. Die mündliche Prüfung fand am 13. Februar 2017 statt. Literatur und Rechtsprechung sind bis Mai 2016 berücksichtigt.

Nach Einreichung und Verteidigung der Dissertation hat der Deutsche Bundestag in seiner 221. Sitzung am 9. März 2017 in Zweiter und Dritter Lesung über den Entwurf eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Konzerninsolvenzen abgestimmt und diesem schließlich mit der notwendigen Mehrheit zugestimmt. Das „Gesetz zur Erleichterung der Bewältigung von Konzerninsolvenzen“ wurde am 21. April 2017 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und tritt zum 21. April 2018 in Kraft. Damit geht ein ungewöhnlich langer Gesetzgebungsprozess zu Ende. Die innerhalb der Arbeit herausgearbeiteten Probleme des Entwurfs bleiben trotz vereinzelt noch vorgenommener Änderungen (dazu BT/Drucks. 18/11436) bestehen. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich diese nach Inkrafttreten des Gesetzes auf die praktische Umsetzung auswirken. Es ist ein weiterer großer Schritt in die richtige Richtung gemacht; am Ziel dürfte die Entwicklung allerdings noch lange nicht sein.

Die Erstellung dieser Dissertation war für mich eine große persönliche Herausforderung und es erfüllt mich mit großer Freude und Genugtuung, allen Widrigkeiten zum Trotz nunmehr den Doktorgrad „errungen“ zu haben. Ohne die Hilfe zahlreicher Unterstützer wäre dieses Ringen allerdings niemals erfolgreich gewesen.

Mein besonderer Dank gilt daher allen voran meinem Doktorvater Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Gottwald, der sich bereits im Jahre 2012 bereit erklärt hat, mich als Doktoranden anzunehmen. Auch nachdem erste Arbeiten – damals noch mit Focus auf einen „Reformbedarf der EuInsVO“ – für die Zeit des Referendariats ruhten, war er ohne Zögern bereit, mich weiterhin und stets mit viel Engagement zu betreuen. Ebenfalls herzlich bedanken möchte ich mich bei Prof. Dr. Heese für die Übernahme der Zweitkorrektur und Prof. Dr. Althammer für sein Mitwirken im Prüfungsausschuss.

Nach der Konkretisierung des Themas entstand die eigentliche Arbeit in den Jahren 2014–2016 während meiner Zeit am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozess- und Handelsrecht von Prof. Dr. Caroline Meller-Hannich an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, bei der ich mich ebenfalls herzlichst bedanken möchte.

Mein weiterer Dank gilt meinem Kollegen Christian Häntschel, der mich in (auch) fachlichen Diskussionen beim regelmäßigen „KZM“ (Kaffee zum Mittag) und „KZK“ (Kaffee zum Kaffee) stets dazu anhielt, meine Überlegungen kritisch zu hinterfragen. Weiter gilt mein großer Dank allen übrigen Kollegen und Freunden, die mich während dieser Zeit großer Herausforderungen stets unterstützt haben. Namentlich meinem Bruder Florian Konold, meiner Patentante, Anne-Marie (Anima) Wilczynski, die sich mit großer Aufopferung dem Korrekturlesen gewidmet←xi | xii→ hat, Dr. Michael Woiton, der mir mit seinen unerschöpflichen Word-Kenntnissen ermöglichte, die Formatierung in den Griff zu bekommen und Samantha Kius, die mir geholfen hat, so manche Durststrecke zu meistern und dabei stets großes Verständnis aufbringen konnte.

Schließlich gilt großer Dank meiner Mutter, Ulla Konold, und meinem verstorbenen Vater Prof. Dr. Wulf Konold, die mich während meines gesamten Lebensweges vorbehaltlos und mit viel Liebe und Hingabe unterstützt haben und ohne die ich niemals die Möglichkeit gehabt hätte, es bis hierhin zu bringen. Ihnen widme ich diese Arbeit.

München, im Juli 2017

Dr. Felix Konold←xii | xiii→

Inhaltsverzeichnis

Teil 1. Einleitung

I. Ausgangslage – Der Konzernverbund im Lichte des Insolvenzrechts

II. Problemstellungen und Ziele der Arbeit

III. Gang und Ziel der Untersuchungen

Teil 2. Konzerninsolvenzrecht – Definitionsversuch eines Anwendungsbereichs

I. Der Konzern, seine rechtlichen Ausprägungen und die Problematik einer einheitlichen Definition

1. Der Konzern im deutschen Recht

a. Die Konzerndefinition in § 18 AktG

b. Der Konzern im Rahmen der deutschen Rechnungslegungsvorschriften

c. Versuche einer einheitlichen Konzerndefinition

2. Der Konzern in anderen europäischen Rechtsordnungen und im europäischen Recht

3. Phänotypen des „Konzerns“

4. Die Unternehmensgruppe als insolvenzspezifische neue Einheit

5. Überlegungen zu einem vollständigen Verzicht einer Anknüpfung an bestimmte Verbundsdefinitionen

II. Definition und Aufgabe eines Konzerninsolvenzrechts

III. Die Notwendigkeit eines kodifizierten Konzerninsolvenzrechts

1. Die unterschiedlichen Ansichten zur Notwendigkeit eines kodifizierten Konzerninsolvenzrechts

2. Stellungnahme

IV. Zwischenfazit

Teil 3. Ziele des Insolvenzverfahrens als Grundlage jeder Reform

I. Zielsetzung aus Sicht der deutschen Insolvenzordnung ←xiii | xiv→

1. Der Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung

a. Die Entstehung des par conditio creditorum-Grundsatzes

b. Die Bedeutung des par conditio creditorum-Grundsatzes heute – ökonomische Betrachtungen zum Insolvenzrecht

c. Die Einschränkung des par conditio creditorum-Grundsatzes durch „Sonderrechte“

d. Zwischenergebnis

2. Der Grundsatz „ein Schuldner, ein Vermögen, eine Insolvenz“

3. Schuldnerschutz

4. Verwertungsoptionen nach der deutschen InsO

5. Volkswirtschaftliche und soziale Zielsetzungen

II. Ziele des Insolvenzrechts aus europäischer Sicht

1. Modifizierte Universalität des Verfahrens und Einheit des Verfahrens

2. Automatische Anerkennung

3. Verfahrenseffizienz durch Kommunikation und Koordination

4. Gläubigergleichbehandlung

III. Zusammenfassung der Erkenntnisse als Basis für die weiteren Überlegungen

Teil 4. Die verschiedenen Grundansätze zur Bewältigung von Konzerninsolvenzen

I. Die vier Grundmodelle

1. Völlig isolierte Verfahren

2. Materielle Konsolidierung

a. Bestehende Regelungen zur materiellen Konsolidierung im Insolvenzfall

b. Substantive Consolidation nach den Vorstellungen von UNCITRAL

c. Die Vorschläge von INSOL Europe zur Aufnahme einer substantive consolidation in der EuInsVO

d. Das Prinzip der Durchgriffshaftung als Vorbild

e. Die Negierung der juristischen Selbstständigkeit in anderen Bereichen

f. Zwischenergebnis

3. Verfahrensmäßige Konsolidierung ←xiv | xv→

4. Verfahrensmäßige Koordinierung

II. Erkenntnisse aus und Stellungnahmen zu den verschiedenen Ansätzen

Teil 5. Erfahrungen mit der Zuständigkeitskonzentration in anderen Bereichen

I. Zuständigkeitskonzentration und deren praktische Auswirkungen am Beispiel des deutschen Rechts

1. Allgemeine Zuständigkeitssituation

2. Spezialmaterien als Hauptanwendungsbereich von Konzentrationsregelungen

3. Wege der Umsetzung örtlicher Zuständigkeitskonzentration

4. Zuständigkeitskonzentration bei gleichartigen Begehren

a. Bündelung von AGG-Klagen

b. Vorbildfunktion verschiedener Ansätze des kollektiven Rechtsschutzes

II. Zusammenfassung der Erkenntnisse und Prüfung der Übertragbarkeit auf die Konzerninsolvenz

Teil 6. Die Vorreiterstellung der UNCITRAL

I. UNCITRAL Modell-Gesetz und Legislative-Guideline

1. Überblick – Entstehungsgeschichte

2. Die Regelungen des Modellgesetzes zur Zusammenarbeit im Überblick

3. Zusammenfassung der relevanten Regelungen des Modellgesetzes

II. Die Empfehlungen zur Insolvenz innerhalb einer Unternehmensgruppe – Part Three Legislative Guideline

1. Problemstellungen (grenzüberschreitender) Konzerninsolvenzen nach Einschätzung der UNCITRAL

2. Gemeinschaftlicher Eröffnungsantrag

3. Verfahrenskoordination

4. Materielle Konsolidierung im Einzelfall

Details

Seiten
318
Jahr
2018
ISBN (PDF)
9783631736906
ISBN (ePUB)
9783631736913
ISBN (MOBI)
9783631736920
ISBN (Hardcover)
9783631736012
DOI
10.3726/b12109
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (Oktober)
Schlagworte
Konzerninsolvenz Insolvenz Insolvenzreform Unternehmensgruppe Zuständigkeitskonzentration Insolvenzordnung
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018, 317 S., 1 Tab., 1 Graf.

Biographische Angaben

Felix Konold (Autor:in)

Felix Konold hat Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg studiert und sein Referendariat in Nürnberg und München absolviert. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Inzwischen arbeitet er als Rechtsanwalt in München.

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