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Der moderne Rechtsdiskurs um die normative Aussagekraft von Hadithen im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten

Eine Vergleichsstudie über methodische und rechtspraktische Ansätze ausgewählter arabischer Autoren des 20. und 21. Jahrhunderts

von Jasser Abou Archid (Autor:in)
©2024 Dissertation 298 Seiten

Zusammenfassung

Aus den Hadith- und Sira-Werken ist bekannt, dass der Prophet Muḥammad nicht nur als Offenbarungsverkünder wirkte, sondern unterschiedliche Rollen ausübte. So fungierte er etwa als politisches Oberhaupt sowie Richter innerhalb seiner Gemeinschaft. Zudem zeichnete sich sein Verhalten zum Teil durch persönliche Vorlieben oder Aversionen aus. Dieser Umstand wirft vor allem auf islamrechtlicher Ebene die Frage auf, unter welchen religiös-normativen Gesichtspunkten seine tradierten Aussagen und Handlungen zu beurteilen sind. Die vorliegende Studie behandelt den zeitgenössischen Rechtsdiskurs um diese Frage, indem die Standpunkte ausgewählter arabischer Autoren des 20. und 21. Jahrhunderts untersucht werden. Hierbei werden die Schemata sowie Kriterien beleuchtet, nach denen die Rollen des Propheten kategorisiert werden. Zudem wird untersucht, wie vor dem Hintergrund dieser Kategorisierung bestimmte rechtsrelevante Hadithe im Kontext der Gegenwart interpretiert und eingeordnet werden.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • Danksagung
  • Einleitung
  • Kapitel 1: Präliminarien – Einbettung der Diskussion um die normative Aussagekraft von Hadithen in den Kontext der uṣūl al-fiqh sowie des fiqh
  • Kapitel 2: Standpunkte der Hauptautoren zur Kategorisierung der Rollen des Propheten und ihrer Auswirkungen auf die Beurteilung der Normativität von Hadithen
  • Kapitel 3: Interpretationen der Hauptautoren zu bestimmten Hadithen mit rechtsrelevantem Inhalt
  • Schlussbetrachtung
  • Literaturregister
  • Quellenregister
  • Personen- und Sachregister
  • Personenregister
  • Sachregister

Danksagung

Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich um die überarbeitete Version meiner Dissertation, welche vom Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück angenommen und im September 2022 erfolgreich bestanden wurde. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich bei denjenigen zu bedanken, die zum erfolgreichen Bestehen meiner Dissertation wesentlich beigetragen haben. Meinen großen Dank möchte ich zunächst an meine beiden Betreuer, Herrn Prof.Dr. Bülent Uçar (Universität Osnabrück) sowie Herrn Prof.Dr. Serdar Kurnaz (Universität Berlin), richten. Herrn Uçar danke ich für jedwede tatkräftige Unterstützung in den letzten Jahren, zu denen nicht zuletzt die Arbeitserleichterungen am Institut für Islamische Theologie in Osnabrück mit dem Zweck der zügigen Beendigung meiner Dissertation gehören. Ferner danke ich ihm für seine Bereitschaft für die Beratungsgespräche über meine Doktorarbeit, um die ich ihn mehrfach gebeten hatte. Herrn Kurnaz danke ich für sein ausführliches und zeitaufwändiges Feedback auf mündlichem und schriftlichem Wege, das ich von ihm in verschiedenen Phasen des Schreibprozesses erfahren durfte. Für die Konzeption meiner Arbeit konnte ich von seinen wertvollen Hinweisen enorm profitieren.

Darüber hinaus möchte ich mich ganz herzlich bei zahlreichen Kolleg/innen bedanken, die meine Ideen für die Erstellung der Arbeit mit konstruktiven Anmerkungen angeregt haben. Zu diesen Kolleg/innen gehören vor allem Murat Karacan, Mehdi Sajid, Hakkı Arslan, Jens Bakker und Bacem Dziri. Nicht zuletzt möchte ich mich ebenfalls bei meiner geliebten Frau Nour Alaswad und meinen geliebten Söhnen Firas, Faress und Bacem aus tiefstem Herzen bedanken. Mit viel Geduld, Nervenstärke und Rücksichtnahme haben Sie mich bei der zeitintensiven und nicht immer einfachen Arbeit an der Dissertation stets mental unterstützt.

1. Einleitung

1.1 Problemstellung

„O Gesandter Gottes, ist [dein Vorhaben] eine Angelegenheit, die wir deinem Wunsch entsprechend tun sollen, oder ist es etwas, wozu dich Gott aufgefordert hat?“1 So lautet in einem Hadith die Frage zweier Gefährten des Propheten Muammad, welche an ihn im Zuge der initiierten Friedensverhandlungen mit dem verfeindeten Stamm Ġaafān während der sogenannten ‚Grabenschlacht‘ um Medina gerichtet wird. Die Frage suggeriert, dass der Prophet im Kontext der geschilderten Ereignisse nicht als Offenbarungsverkünder respektive Gottgesandter wahrgenommen wird, sondern als Feldherr, dessen Führungsentscheidungen auf persönlichen Entscheidungen beruhen. Dieser Überlieferung nach schien man folglich seine Aussagen und Handlungen nicht ausschließlich als Vehikel unmittelbarer göttlicher Offenbarung aufgefasst zu haben, sondern ging davon aus, dass er unter bestimmten Umständen aus rein profanen Motiven heraus handelte. Der angeführte Auszug aus einem längeren Hadith ist nur ein Beispiel unter zahlreichen anderen Überlieferungen, denen zu entnehmen ist, dass der Prophet innerhalb seiner muslimischen Gemeinschaft nicht ausschließlich als Offenbarungsverkünder fungierte, sondern weitere, diverse Rollen einnahm.

Diese Rollenvielfalt des Propheten beschäftigte bereits die vormodernen muslimischen Gelehrten, welche sich mit der Frage auseinandersetzten, wie Hadithe angesichts der verschiedenen Facetten der Person Muammads zu deuten respektive zu elaborieren sind. Hierbei wurde auf unterschiedliche Weise beurteilt, ob der Prophet bestimmte Äußerungen und Handlungen infolge direkter göttlicher Weisung oder etwa aus eigenem iǧtihād, seiner Rolle als Regent, Richter, Feldherr oder gar rein natürlichem Impetus tätigte. Aus diesem Blickwinkel heraus wurde entschieden, ob einzelne Hadithe als normativ2 gelten und damit als Grundlage für die Herleitung von Rechtsnormen herangezogen werden können oder nicht. Innerhalb der klassischen Theologie3 wurde diese Form der Beurteilung von Hadithen nach ihrer normativen Aussagekraft im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten im Rahmen des Islamischen Rechts (fiqh) und seiner Methodenlehre (uūl al-fiqh) diskutiert.

Diese Thematik war jedoch nicht nur unter rechtlichen Aspekten von Bedeutung, sondern hing zugleich mit der Frage zusammen, ob der Prophet in den Sphären seines Handelns, welche für die Muslime unter religiösen Gesichtspunkten als unverbindlich erachtet werden, Irrtümer und Verfehlungen begehen könne oder hingegen als durchweg tadellos anzusehen sei. Im Rahmen der ʿilm al-kalām führte diese Frage zu einschlägigen Diskussionen um die Bewertung der Unfehlbarkeit respektive Sündenlosigkeit des Propheten (ʿimat an-nabīy).4

In diesem Zusammenhang ist des Weiteren zu erwähnen, dass die meisten vormodernen Gelehrten, welche sich dieser Thematik aus einer rechtlichen oder dogmatischen Perspektive annahmen, sufische Gelehrte waren. Diesen Aspekt zu thematisieren ist insofern wichtig, als dass in der Sufi-Tradition die spirituelle Bedeutung des Propheten und seine Idolhaftigkeit, welche sich nach sufischer Vorstellung in all seinen tradierten Äußerungen und Handlungen manifestiert, einen zentralen Gedanken darstellt. Obwohl sich sufische Gelehrte mit der normativen Aussagekraft von Hadithen sowie der Frage nach der Unfehlbarkeit des Propheten auseinandersetzten und hieraus theoretische und praktische Schlüsse für den rechtlichen und dogmatischen Bereich zogen, galt für sie das unumschränkte Prinzip der imitatio Muhammadi. Nach diesem Prinzip zeugt es von Frömmigkeit, dem Propheten in all seinen Äußerungen und Handlungen nachzueifern, selbst in solchen, die unter juristischen Gesichtspunkten als nicht normativ erachtet werden.5 Wie Schimmel und Brown aufzeigen, dominierte diese Sichtweise auf den Propheten als tadellosen, vollkommenen Menschen (al-insān al-kāmil), welche die juristische Betrachtung der Hadithe sowie die Frage nach der Unfehlbarkeit des Propheten als sekundär erscheinen ließ, über Jahrhunderte den innersunnitischen Umgang mit Hadithen. Jene Form der Prophetenverehrung zeigte sich vor allem in der großen Zahl an Werken, in denen Muammad durch die eingehende Beschreibung seiner wunderhaften Aspekte, seiner körperlichen sowie Charaktereigenschaften, seinen persönlichen Präferenzen und Verhaltenssitten sowie in beschränktem Maße seiner sozio-politischen Errungenschaften gerühmt wurde und die – je größer die zeitliche Entfernung zum Ableben des Propheten war – immer häufiger verfasst und rezipiert wurden.6

Zu Beginn des 13./18. Jahrhunderts bahnte sich ein signifikanter Paradigmenwechsel zu diesem Trend an, als zahlreiche, vor allem politische Umbrüche vom 13./18. Jahrhundert an in verschiedenen Phasen diverse Regionen der islamischen Welt befielen und viele Veränderungen auf geistiger, sozialer und politischer Ebene herbeiführten. Zu den geistigen Veränderungen gehörte eine neue Form des hermeneutischen Umgangs mit Hadithen, welcher sich etwa darin zeigte, dass zeitgenössische muslimische Gelehrte im Zuge der unterschiedlichen Umbrüche die sozio-politischen Errungenschaften des Propheten hervorhoben, um sie als Modell einer religiösen, sozialen und politischen Erneuerung zu stilisieren. Zudem wurde die kosmische Sichtweise auf den Propheten auf entmystifizierende Weise heruntergespielt, um dafür seine menschlichen Eigenschaften hervorzuheben. Damit verlagerte sich die oben skizzierte bedingungslose Verehrung des Propheten durch die Betonung seiner wunderhaften Aspekte und körperlichen sowie ethischen Eigenschaften auf die profanen Aspekte seines Wirkens. Schimmel und Brown gehen davon aus, dass dieser Ansatz anfangs vor allem durch den einflussreichen indischen Gelehrten Šāh Waliyyallāh ad-Dihlawī (gest. 1175/1762) initiiert worden sei, welcher im Zuge des im 18. Jahrhundert zerfallenden Mogulreiches und damit einhergehenden gesellschaftlichen Verfalls mit weiteren indischen Akteuren eine Erneuerungsbewegung vorangetrieben habe, innerhalb derer die Sunna des Propheten als Vorbild für moralische, soziale und politische Reformen dargestellt worden sei.7

In den folgenden Jahrzehnten nach ad-Dihlawīs Ableben führten zwei zentrale Faktoren dazu, dass die Fokussierung auf die rein weltlichen Aspekte des prophetischen Wirkens das muslimische Denken zunehmend prägte. Als erster Faktor sind die vorwiegend seit dem 19. Jahrhundert betriebene historisch-kritische Untersuchung von Hadithen durch die westliche Orientalistik sowie die damit einhergehende Skepsis anzusehen, welche dem Propheten nicht nur von Orientalisten, sondern auch von christlichen Missionaren in verschiedenen Formen entgegengebracht wurde.8 Dieser Umstand führte zu einer innermuslimischen modernistisch-apologetischen Lesart von Hadithen. Der aus Indien stammende Sir Sayyid Amad Khan (gest. 1315/1898), welcher als einer der Vorreiter des modernen muslimischen Reformdenkens gilt, gehörte zu den ersten Autoren, die sich vornahmen, auf westliche Kritiken dieser Art zu reagieren, indem er etwa die Biografie des Propheten auf eine entmystifizierende Weise darstellte, welche frei von Wundererzählungen und zugeschriebenen Legenden war, und den Fokus seiner Betrachtungen auf die menschlichen Aspekte, die Führungsqualitäten sowie die juristische Differenzierung der verschiedenen Facetten des Propheten richtete. Zudem gehörte Khan zu denjenigen, welche die Frage nach den Grenzen der Unfehlbarkeit des Propheten neu aufrollten.9

Als zweiter Faktor sind die vorwiegend im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen muslimischen Reaktionen auf den geistigen und kulturellen Einfluss westlicher Staaten anzusehen, welche mit der Kolonialisierung diverser Regionen der islamischen Welt von der zweiten Hälfte des 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einhergingen. Dieser Einfluss führte unter einigen Muslimen zur Herausbildung eines modernen, partiell von traditionellen Vorstellungen divergierenden Reformdenkens, in dem die Auseinandersetzung mit den Hadithen eine zentrale Rolle spielte. Im Vordergrund stand hierbei nicht die traditionsgebundene Beschäftigung mit Hadithen, wie etwa die Pflege des klassischen Überlieferungssystems, sondern vielmehr die Neubewertung des epistemologischen Stellenwerts sowie der normativen Aussagekraft von Hadithen im Kontext zunehmender Diskussionen um die Deutung religiöser Autorität10 und die Rolle der Religion in Staat und Gesellschaft.11

Im Zuge der skizzierten Entwicklungen kam es vor allem seit dem 20. Jahrhundert zu einem regen innermuslimischen Diskurs um die normative Aussagekraft von Hadithen, welcher partiell mit dem Aspekt der Rollenvielfalt des Propheten unmittelbar einherging und seinen Niederschlag in zahlreichen Schriften fand, in denen diese Thematik mit diametral entgegenstehenden Positionen in unterschiedlichem Umfang behandelt wurde. In der arabischen Welt, welche im Blickpunkt dieser Arbeit stehen wird, entstand ein Großteil dieser Schriften in Ägypten, wo die muslimischen Reaktionen auf die Einflüsse der Moderne ähnlich wie in Indien und dem Osmanischen Reich aufgrund ihrer Berührung mit Europa bereits früh begannen.12 Doch auch in vielen anderen Ländern der islamischen Welt ist im Laufe der letzten Dekaden eine intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik zu verzeichnen.

1.2 Erkenntnisinteresse dieser Arbeit

Das zentrale Vorhaben der vorliegenden Arbeit besteht darin, die moderne Diskussion um die normative Aussagekraft von Hadithen im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten vorwiegend unter rechtlichen Aspekten zu untersuchen. Die Fokussierung auf rechtliche Aspekte rührt daher, dass ein Großteil der modernen Autoren diese Thematik entsprechend der Vorgehensweise vormoderner Autoren primär im Rahmen der klassischen uūl al-fiqh und des fiqh behandelt. Der Normativitätsbegriff wird hier mit dem Grundgedanken beider Disziplinen assoziiert, dass Gott die Menschen unter bestimmten Voraussetzungen zur Ausübung oder Unterlassung bestimmter Handlungen13 verpflichtet (taklīf), deren Grad an Verbindlichkeit durch die Rechtsnormen (akām šarʿiyya) bestimmt wird, welche wiederum aus dem Koran und der Sunna des Propheten abgeleitet werden. Die Ausführungen der Autoren beinhalten jedoch ebenfalls zu einem Teil ethische und kalām-relevante Aspekte, und einige unter ihnen vertreten gar disziplinunabhängige, traditionskritische und somit völlig innovative Ansätze, wie im Laufe dieser Arbeit vor allem anhand des syrischen Autors Muammad Šarūr (gest. 2019) zu sehen sein wird.

Um diese Diskussion zu beleuchten, werden einschlägige Schriften arabischer Autoren behandelt, welche hauptsächlich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfasst wurden. Da – wie bereits erwähnt – ein Großteil dieser Schriften in Ägypten entstand, werden in dieser Arbeit vorwiegend ägyptische Autoren behandelt. Die moderne Diskussion um die normative Aussagekraft von Hadithen beschränkt sich jedoch keineswegs auf den ägyptischen Raum, sondern berührt die gesamte arabische Welt. Insofern werden ebenfalls Schriften untersucht, welche ihren Ursprung in anderen arabischen Ländern, etwa Syrien und Marokko, haben. Das Kriterium für die Auswahl der Schriften bestand darin, dass sich die Autoren in ausführlichen Aufsätzen oder Abhandlungen mit dieser Thematik auseinandersetzen und dabei diskursiv (etwa in Form von Repliken) aufeinander eingehen. Zudem wurde bei der Auswahl nach Möglichkeit darauf geachtet, dass es sich um einflussreiche Akteure handelt, welche in der islamischen Welt umfassend rezipiert werden.

Die Untersuchung der modernen Diskussion um die normative Aussagekraft von Hadithen im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten erfolgt unter der Betrachtung zweier Herangehensweisen der Autoren: zum einen der verschiedenen Taxonomien, nach denen die Rollen des Propheten identifiziert und kategorisiert werden; zum anderen der Beurteilung der normativen Aussagekraft bestimmter Hadithe, welche unter den jeweiligen Rollen subsumiert und je nach Zuordnung als überzeitlich normativ, historisch-kontextuell normativ oder nicht normativ eingestuft werden.

Durch eine Bestandsaufnahme der einschlägigen arabischen Schriften, welche nach der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfasst wurden, konnte der Verfasser dieser Arbeit drei allgemeine Hauptpositionen im Hinblick auf die Beurteilung der normativen Aussagekraft von Hadithen feststellen: Die erste Hauptposition besagt, dass die Hadithe zu einem wesentlichen Teil als historisch-kontextuell normativ oder nicht normativ zu beurteilen seien. Nur ein geringer Teil sei demnach für heutige Muslime von tatsächlicher religiöser Relevanz und somit als überzeitlich normativ anzusehen. Als Hauptvertreter dieser Position sollen in dieser Arbeit ʿAbd al-Munʿim an-Nimr (gest. 1991) und Muammad Šarūr (gest. 2019) behandelt werden.14 Die zweite Hauptposition, deren Vertreter eine vermittelnde Haltung zwischen den Befürwortern der ersten und dritten Position postulieren, besagt, dass Hadithe überwiegend als überzeitlich normativ zu beurteilen seien, allerdings gebe es einen geringen Anteil an Hadithen, welcher als historisch-kontextuell normativ oder nicht normativ anzusehen sei. Als Hauptvertreter dieser Position werden Yūsuf al-Qaraāwī (gest. 2022) und Saʿd ad-Dīn al-ʿUmānī behandelt. Die Vertreter der dritten Hauptposition kritisieren die Einteilung der Hadithe in einen normativen und nicht normativen Bereich, wie sie von den Vertretern der ersten und zweiten Position in unterschiedlicher Weise vorgenommen wird. Sie gehen davon aus, dass die Hadithe ausschließlich im Rahmen des Normativen zu beurteilen seien. Hadithe seien demnach grundsätzlich als überzeitlich normativ, partiell als historisch-kontextuell normativ,15 jedoch keineswegs als nicht normativ anzusehen. Als Hauptvertreter dieser Position werden Mūsā Šāhīn Lāšīn (gest. 2009) und Fatī ʿAbd al-Karīm behandelt.16 Die Auswahl mehrerer Autoren innerhalb einer Position rührt daher, dass ihre Ausführungen trotz gemeinsamer Hauptausrichtung epistemologische, methodologische oder inhaltliche Unterschiede aufweisen, welche im zweiten Kapitel bei der Auswertung der einzelnen Standpunkte zur Sprache kommen werden.

Neben den oben genannten Hauptvertretern der drei Positionen gibt es zudem eine große Anzahl weiterer Autoren, welche sich zumeist in geringerem Maße zu einer der obigen Positionen geäußert haben. Diese Ausführungen, auf welche im Laufe dieser Arbeit partiell verwiesen wird, verfolgen jedoch meist den Zweck, die Konzepte der Hauptautoren17 zu rekapitulieren und geringfügig durch Beispiele zu untermauern. Demnach unterscheiden sie sich substanziell kaum von denen der Hauptautoren. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass durch die Untersuchung der modernen Diskussion um die normative Aussagekraft von Hadithen im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten lediglich ein Gesamtrahmen skizziert werden soll, innerhalb dessen die zentralen Positionen und deren wichtigste Vertreter dargestellt werden. Somit wird nicht der Anspruch erhoben, sämtliche Autoren zu beleuchten, welche an dieser Diskussion beteiligt sind.

Folgende Fragestellungen bilden den Kern dieser Arbeit: Wie begründen die Hauptautoren ihre Taxonomien zur Unterteilung der Rollen des Propheten auf methodischer Ebene und welche Auswirkungen haben diese Taxonomien auf die Bewertung der Unfehlbarkeit (ʿima) des Propheten aus Sicht der Hauptautoren? Im Zusammenhang mit dem ersten Teil dieser Frage, welche im Kontext der uūl al-fiqh untersucht wird, gilt es, die rechtsmethodologischen Kriterien herauszuarbeiten, welche den Taxonomien zugrunde liegen, sowie die Interpretationsweise bestimmter Hadithe zu untersuchen, welche von den Autoren im Sinne der entworfenen Taxonomien beispielhaft als Argumentationsgrundlage angeführt werden. Bei den verwendeten Kriterien wird ermittelt, ob sie auf innovative Weise oder vielmehr im Rahmen klassischer uūl-Ansätze eingesetzt werden. Zudem wird ermittelt, ob sie als ausreichend anzusehen sind, um eine akkurate Grenzziehung zwischen den verschiedenen Rollen des Propheten vorzunehmen. Im Zusammenhang mit dem ersten Teil der obigen Frage wird ebenfalls untersucht, unter welchen Gesichtspunkten die Hauptautoren auf vormoderne und moderne Autoren als angebliche Vordenker rekurrieren. Der zweite Teil dieser Frage, welcher mit der Bewertung der Unfehlbarkeit (ʿima) des Propheten zusammenhängt, wird in der gesamten Arbeit in begrenztem Rahmen behandelt, da der Aspekt der ʿima von den Hauptautoren nur nebensächlich thematisiert wird. In Bezug auf die obige Fragestellung soll zudem geklärt werden, ob das Postulat der Vertreter der zweiten Hauptposition, eine vermittelnde Haltung oder Mittelposition in der gesamten Thematik zu vertreten, gerechtfertigt ist.

Basierend auf der Erörterung der obigen Fragestellung werden zwei weitere Fragen untersucht: Vor dem Hintergrund der entworfenen Taxonomien ist in einer ersten Frage zu klären, wie einschlägige Hadithe im Rahmen ausgewählter Rechtsfragen von den Hauptautoren interpretiert werden. Diese Fragestellung wird im Kontext des fiqh behandelt und soll die verschiedenen Sichtweisen der Hauptautoren dahingehend beleuchten, welche normative Aussagekraft bestimmte Hadithe für einen im 20. und 21. Jahrhundert lebenden Muslim besitzen, indem sie entweder für überzeitlich normativ, historisch-kontextuell normativ oder nicht normativ erklärt werden. Anhand der Beurteilung soll festgestellt werden, inwieweit die Autoren den Hadithen für die heutige Lebenswirklichkeit der Muslime einen rechtspraktischen Nutzen zusprechen oder nicht. Zudem wird hier ein Vergleich zu den dargestellten Standpunkten im ersten Kapitel vorgenommen. In einer weiteren Frage sollen die geistigen Korrelationen zwischen den oben genannten Vertretern innerhalb einer Hauptposition untersucht werden, indem festgestellt wird, ob sie angesichts ihrer gemeinsamen Hauptausrichtung trotz partikularer Unterschiede einheitlichen theologischen Denkströmungen zugeordnet werden können oder nicht. Die Zuordnung erfolgt hierbei auf Grundlage der von Jonathan Brown vorgenommenen ideell-typologischen Einordnung moderner Autoren im Hinblick auf ihren quellenkritischen und hermeneutischen Umgang mit Hadithen.18 Diese Frage ist im Zusammenhang mit modernen ideengeschichtlichen Entwicklungen von Interesse, da hier eben geschaut werden soll, ob die jeweilige Hauptposition von einer bestimmten theologischen Haltung abhängt oder nicht.

1.3 Forschungsstand

Die Thematik dieser Arbeit wurde in westlichen Literaturquellen nach meinen bisherigen Recherchen nicht in gesonderten und systematischen Studien, sondern lediglich in verschiedenen Kontexten rudimentär behandelt.19 Eine bedingte Ausnahme hierfür bildet die bereits zitierte Monografie von Daniel W. Brown, welcher auf diverse thematische Aspekte der Sunna unter dem Gesichtspunkt moderner Rezeptionen und ihrer Divergenzen zu traditionellen Ansichten eingeht. Seine Ausführungen fokussiert Brown in erster Linie auf moderne ägyptische und pakistanische Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts. Besonders im Kapitel zum Wesen der Autorität des Propheten zeigt er verschiedene Positionen zur Kategorisierung von Hadithen nach normativer Aussagekraft im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten auf, indem er die historischen Umstände, in denen sie entstanden sind, ihre diskursiven Relationen und die jeweiligen ideengeschichtlichen Einflüsse ihrer Vertreter rekonstruiert.20 Aufgrund der geistesgeschichtlichen Ausrichtung der Monografie werden jedoch rechtsmethodologische Begründungen in den jeweiligen Positionen unberücksichtigt gelassen. Zudem werden durch die vorwiegende Fokussierung auf zeitgenössische ägyptische und pakistanische Autoren, welche für die Eingrenzung einer größeren Abhandlung freilich unvermeidbar ist, eine Reihe anderer moderner Autoren ausgeklammert, die aufgrund ihrer bedeutenden Rolle innerhalb des Diskurses um die normative Aussagekraft von Hadithen nicht unerwähnt bleiben sollten. Insgesamt bedürfen die Ausführungen von Brown einer weiteren Vertiefung, in der einerseits die rechtsmethodologischen Begründungen und andererseits der Bezug der Thematik zu modernen rechtlichen Fragestellungen Erwähnung finden.

In der islamischen Welt ist die vorliegende Thematik mehrfach in arabischer sowie anderen Sprachen21 behandelt worden, wie bereits angemerkt wurde. Vor allem in den arabischsprachigen Ländern sind zahlreiche einschlägige Schriften erschienen, welche in dieser Arbeit partiell zur Sprache kommen werden. Die Inhalte dieser Schriften beschränken sich jedoch zumeist auf eine der drei oben genannten Hauptpositionen. Unter den akademischen Studien, welche die Thematik der normativen Aussagekraft im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten Muammad aus komparativer Perspektive untersuchen, sind an dieser Stelle die Monografien von Šīrīnūf22 und a-arāmī23 zu nennen. Beide Abhandlungen sind jedoch in ihrer eigentlichen Ausrichtung im Rahmen der dritten Hauptposition, wonach die Hadithe im Rahmen des Normativen zu beurteilen seien, zu verorten, wenngleich die anderen Standpunkte der oben erwähnten Hauptautoren ebenfalls beleuchtet und diskutiert werden.

1.4 Methode und Vorgehensweise

Bevor die einzelnen Arbeitsschritte dargelegt werden, seien zunächst folgende Anmerkungen zur Arbeitsmethode erwähnt: Da ein Großteil der Hauptautoren die Sunna respektive Hadithe als eigenständige Rechtsquelle für die Ableitung von Normen ansieht und es in ihren Schriften primär um die inhaltliche Beurteilung von Hadithen nach normativer Aussagekraft geht, ist der Aspekt des rechtlich-epistemologischen Stellenwerts der Sunna (bekannt unter der Bezeichnung uǧǧiyyat as-sunna) für diese Arbeit von sekundärer Bedeutung und wird deshalb nur in begrenztem Maße im Zusammenhang mit der normativen Funktion der Sunna als Rechtsquelle in der uūl al-fiqh (Kapitel 1) sowie bei der Behandlung der Hauptautoren (Kapitel 2) thematisiert. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass auf die Authentifizierung einzelner Hadithe unter dem Gesichtspunkt der Beurteilung ihrer Tradentenkette (isnād) und ihres narrativen Inhalts (matn), wie sie in der klassischen Hadith-Wissenschaft vorgenommen wurde, nur äußerst bedingt eingegangen wird, da die Authentizität der thematisierten Hadithe unter den Hauptautoren weitgehend unumstritten ist. Nichtsdestotrotz werden einige umstrittene Hadithe an wenigen Stellen angemerkt, soweit der jeweilige Kontext eine Anmerkung erfordert. Bei den Quellenverweisen zu den einzelnen Hadithen wird nur eine einzige, als zuverlässig anerkannte Hadith-Sammlung als Referenzquelle angegeben (zum Beispiel aī al-Buārī“), auch wenn der jeweilige Hadith in derselben Form in mehreren Sammlungen auftaucht.24 Abweichende Überlieferungsvarianten eines jeweiligen Hadithes, welche in einer anderen oder möglicherweise derselben Sammlung auftauchen, werden nur erwähnt, wenn es für den jeweiligen Kontext erforderlich ist. Sämtliche Überlieferungen, welche in den Schriften der Hauptautoren behandelt werden, stammen aus sunnitischen Hadith-Sammlungen. Schiitische oder andere Hadith-Sammlungen werden somit nicht berücksichtigt.25 Im Rahmen der Arbeitsmethode sei schließlich angemerkt, dass die Untersuchung der Schriften mittels einer Textanalyse erfolgt. Hierbei wird eine diachrone Herangehensweise gewählt, welche nicht nur den inhaltlichen Aspekten der zu untersuchenden Schriften, sondern ebenfalls in begrenztem Rahmen ihren Entstehungsverhältnissen und Motivationen Rechnung trägt.

Was die Gliederung der Arbeit betrifft, so besteht sie insgesamt aus einer Einleitung, drei Hauptkapiteln und einer Schlussbetrachtung. Im ersten Kapitel erfolgt zunächst eine Einbettung der gesamten Thematik in den Kontext der uūl al-fiqh sowie des fiqh, da die beiden theologischen Disziplinen den hauptsächlichen Rahmen für die Diskussion um die normative Aussagekraft von Hadithen im Kontext der Rollenvielfalt des Propheten darstellen. Die Inhalte in diesem Kapitel werden für das folgende Kapitel von Bedeutung sein, da sie von den Hauptautoren thematisiert werden. Das erste Kapitel dient somit als theoretische Bezugsgröße für das darauffolgende Kapitel.

Im zweiten Kapitel, welches den Hauptteil dieser Arbeit ausmacht, werden die Standpunkte der Hauptautoren im Hinblick auf die Kategorisierung der Rollen des Propheten und ihre Auswirkungen auf die Beurteilung der normativen Aussagekraft von Hadithen sowie die Bewertung der Unfehlbarkeit (ʿima) des Propheten dargelegt. In diesem Zusammenhang werden die von den Autoren verwendeten rechtsmethodologischen Kriterien herausgearbeitet sowie die Hadithe beleuchtet, welche die Autoren im Sinne der entworfenen Taxonomien als Argumentationsgrundlage heranziehen. Zudem wird ermittelt, unter welchen Gesichtspunkten auf vormoderne und moderne Gelehrte als angebliche Vordenker rekurriert wird und ob die verwendeten Kriterien für eine Grenzziehung zwischen den Rollen des Propheten als ausreichend anzusehen sind.26 Im Rahmen einer Auswertung werden zu diesen Aspekten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Standpunkten inner- und außerhalb einer bestimmten Hauptposition ausgemacht und eine persönliche Gesamtbeurteilung der Standpunkte vorgenommen.

Während die ersten beiden Kapitel weitgehend theoretisch ausgerichtet sind, bildet das dritte Kapitel den praxisbezogenen Teil dieser Arbeit, in dem die verschiedenen Interpretationen der Hauptautoren zu bestimmten Hadithen mit rechtsrelevantem Inhalt im Mittelpunkt stehen. Diese Interpretationen stehen in unmittelbarem Zusammenhang zu den im zweiten Kapitel dargelegten Standpunkten. Wie bereits erwähnt wurde, soll hierbei untersucht werden, inwieweit bestimmte Hadithe für überzeitlich normativ, historisch-kontextuell normativ oder nicht normativ erklärt werden, um letztlich ihren heutigen rechtspraktischen Nutzen aus Sicht der Hauptautoren aufzuzeigen. Auch hier sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ermittelt werden, welche sich aus den jeweiligen Interpretationen ergeben. Zudem soll ein Vergleich der Hadith-Interpretationen zu den im ersten Kapitel dargestellten Standpunkten vorgenommen werden. In einer Schlussbetrachtung werden schließlich die Möglichkeit einer ideell-typologischen Einordnung der Hauptautoren erörtert sowie ein Gesamtfazit der Arbeit vorgenommen. Hierauf folgt ein kurzer Ausblick, welcher ein Plädoyer für künftige Studien zu diesem Thema beinhaltet.

Zuletzt sei an dieser Stelle auf einige formale Aspekte hingewiesen: Die Sterbedaten der behandelten Autoren werden jeweils in islamischer und gregorianischer Zeitrechnung angegeben. Bei den Autoren, welche nach dem 19. Jahrhundert verstorben sind, wird lediglich die gregorianische Zeitrechnung erwähnt. Was die Transkription arabischer Stellen betrifft, so werden die Titel arabischer Literaturquellen in Pausalform nach den Regeln der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) transkribiert, wohingegen Zitate in vokalisierter Form transkribiert werden.27 Sämtliche Hadithe und Zitate in arabischer Sprache, welche in dieser Arbeit vorkommen, wurden von mir übersetzt.28 Bei der Übersetzung von Koranversen wurden die Koranübersetzungen von Bobzin29, Bubenheim/Elyas30, Paret31 sowie Zirker32 als Hilfestellung verwendet, ohne den vollständigen Wortlaut der Übersetzungen zu übernehmen. Hadithe, welche im Laufe der Arbeit mehrmals zur Sprache kommen, werden meistens bei ihrer Erstnennung detailliert aufgeführt und bei allen weiteren Nennungen abgekürzt. Für eine nachträgliche Suche nach den erwähnten Hadithen wurde im Rahmen des Quellenregisters eine Übersichtstabelle erstellt, welche am Schluss dieser Arbeit zu finden ist.


1 Hierbei handelt es sich um die eigene Übersetzung eines Auszugs aus einer längeren Überlieferung zur sogenannten ‚Grabenschlacht‘ um Medina, welche in mehreren Sīra-Werken vorkommt und auf die im zweiten Kapitel ausführlich eingegangen wird.

2 Im ersten Kapitel wird ausführlich darauf eingegangen, was mit dem Begriff ‚normativ‘ in dieser Arbeit gemeint ist.

3 In Anlehnung an Bakker verwende ich den Begriff ‚Klassische Theologie‘ oder das Adjektiv ‚klassisch‘ in der gesamten Arbeit für ein System sunnitischer Prägung, welches verschiedene Subdisziplinen umfasst und gleichzeitig innerhalb einer umfassenden Wissenschaftssystematik zu verorten ist, die auf der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie der hellenistisch-philosophischen Wissenschaften basiert. Nach Bakker habe das „klassische System der Theologie des sunnitischen Islam“ in dessen allgemeinen Grundzügen spätestens vom 5./11. bis in das 13./19. Jahrhundert in der islamischen Welt kontinuierlich fortbestanden und sei in diesem Zeitraum seit dem 7./13. Jahrhundert vorherrschend gewesen, vgl. Jens Bakker, Normative Grundstrukturen der Theologie des sunnitischen Islam im 12./18. Jahrhundert (Bonner Islamstudien, hrsg. von Stephan Conermann, Bd. 23), Berlin 2012, S. 507–523, 696 f.; ders., „Kurzer Überblick über die klassische Theologie des sunnitischen Islam“, in: Hikma. Zeitschrift für Islamische Theologie und Religionspädagogik 4.2 (2013), S. 179–192, hier: S. 179 ff.; ders., „Übersetzung von al-arīda al-bahiyya von Amad b. Muammad ad-Dardīr (gest. 1201/1786)“, in: Hikma. Zeitschrift für Islamische Theologie und Religionspädagogik 9.2 (2018), S. 261–288, hier: S. 262 f. Hieraus ist zugleich zu ersehen, dass der Begriff ‚Theologie‘ in dieser Arbeit eben dieses System und nicht dezidiert die Dogmatik (ʿaqīda) respektive systematische Theologie (ʿilm al-kalām) bezeichnen soll.

Details

Seiten
298
Erscheinungsjahr
2024
ISBN (PDF)
9783631917046
ISBN (ePUB)
9783631917053
ISBN (Hardcover)
9783631917039
DOI
10.3726/b21793
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Juli)
Schlagworte
Rollenvielfalt des Propheten Normative Aussagekraft Hadith Sunna (Un-)Fehlbarkeit des Propheten Standpunkte moderner Autoren Interpretation und Einordnung von Hadithen im Kontext der Gegenwart Autorität und Sakralität des Propheten
Erschienen
Berlin, Bruxelles, Chennai, Lausanne, New York, Oxford, 2024. 298 S.

Biographische Angaben

Jasser Abou Archid (Autor:in)

Der islamische Theologe Jasser Abou Archid schloss sein Masterstudium im Jahr 2013 am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster ab. Im Jahr 2022 erfolgte seine Promotion am Institut für Islamische Theologie (IIT) der Universität Osnabrück. Derzeit ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IIT in Osnabrück sowie an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg tätig.

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