Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015 – Germanistik zwischen Tradition und Innovation
Band 3
Series:
Edited By Jianhua Zhu, Jin Zhao and Michael Szurawitzki
Der Band dokumentiert sprachwissenschaftliche Sektionen des Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) in Shanghai 2015. Er beginnt mit den Sektionen ‚Beziehungsgestaltung durch Sprache‘ sowie ‚Diskurs und Politik‘. Daran schließen sich ‚Welche Mündlichkeit, welche Schriftlichkeit? Sprache unter medialen Bedingungen‘ und ‚Die Poetizität der Sprache‘ an. Die Sektionen ‚Diskursbedeutung und Grammatik: Transtextuelle und gesprächsübergreifende Aspekte grammatischer Inventare‘ sowie ‚Kontrastive Textologie‘ beschließen den Band.
Deutsche Abtönungspartikeln in rhetorischen Fragen und ihre polnischen Äquivalente
Extract
1. Einleitung
Das Thema der Forschung, von der im vorliegenden Beitrag nur ein kleiner Ausschnitt dargestellt wird, bilden die Äquivalenzbeziehungen zwischen den Abtönungspartikeln des Deutschen und den Partikeln des Polnischen in Bezug auf die Rhetorizität, nämlich in rhetorischen Fragen.1 Der rhetorische Aspekt sensu stricto ist der persuasive, der auf Meinungs- und Handlungsbeeinflussung ausgerichtet ist (cf. Rhetorik in Bußmann 2008: 589–560).
Die Analyse der Partikeln wird unter dem Aspekt der Erzeugung vs. Verstärkung der Rhetorizität mittels Partikeln durchgeführt. Im Zentrum steht die Frage: Erzeugen die Partikeln Rhetorizität (wenn ja, dann welche), und was bedeutet sie dann genau? Ein besonderes Problem stellt die Rolle der Semantik der (Abtönungs-)Partikeln bei der Erzeugung der Rhetorizität und bei der Festlegung der Äquivalenz in beiden Sprachen dar.
Der vorliegende Beitrag bietet aus Raumgründen eine Darstellung der Problematik lediglich an einem Beispiel, und zwar der Partikel auch und ausgewählter Äquivalente.
2. Zur methodologischen Grundlage
Das Belegmaterial für die vorliegende Analyse wird hauptsächlich dem Narodowy Korpus Języka Polskiego (‚Nationalkorpus der Polnischen Sprache‘) entnommen.
Die theoretische Grundlage bildet das pragmatische Modell des sprachlichen Handelns, und zwar die Sprechakttheorie und die Handlungstheoretische Semantik. Rhetorische Fragen gelten hier als indirekte assertive Sprechakte. Wie bei Behauptungen kann der Sprecher auf Nachfrage Argumente für seine Assertion angeben (cf. z. B. Meibauer 1986: 165, 167). Außerdem wünscht der Sprecher keine...
You are not authenticated to view the full text of this chapter or article.
This site requires a subscription or purchase to access the full text of books or journals.
Do you have any questions? Contact us.
Or login to access all content.