Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Wiener Spaziergänge
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Vor kurzem brachte die österreichische Postverwaltung zwei Sondermarken heraus – die eine gewidmet dem großen Graphiker Adolf Kubin, die andere Prof. Kaplan. Die weltberühmte Wiener Sammlung der Albertina birgt einen reichen Schatz von Kubins Werken, zu dem einer seiner Biographen schrieb, er habe zu den wenigen Menschen gehört, die im Innersten von jener Liebe ergriffen seien, die nicht nur das Schöne auf der Welt, sondern auch das Schwache und Entstellte in ihre Arme nehme. Kubin, ein Offizierssohn, erblickte das Licht der Welt in Leitmeritz. Der andere, Kaplan, war in Mürzzuschlag gebürtig. Er symbolisiert in seiner Person den einstigen Zusammenhang zwischen dem alpenländischen und sudetenländischen Raum: Kaplan lehrte an der Deutschen Technik in Brünn, und die Firma Storek war es, die Kaplan die Umsetzung seiner Idee in die Praxis ermöglichte. In der Gießerei Storek in Brünn wurde die erste Kaplan-Turbine hergestellt, von hier trat sie den Siegeslauf um die Welt an.
Nennen wir noch zwei Techniker: Ressel, der Erfinder der Schiffsschraube, wurde in Heinersdorf geboren, und der Konstrukteur des VW aus Maffersdorf bei Reichenberg: Porsche.
Beginnen wir unseren Spaziergang am Stuben-Ring, beim Regierungs-Gebäude dem einstigen k.u.k. Kriegs-Ministerium. Sein Schöpfer ist der in Seibersdorf (bei Wien) gebürtige Architekt Ludwig Baumann. Vor dem Regierungsgebäude steht das Denkmal von „Vater Radeztky“, der ebenso einem böhmischen Adelsgeschlecht entstammt wie der Sieger in der Völkerschlacht bei Leipzig, Fürst Schwarzenberg, dessen Monument sich...
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