Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Sprachinsel Mödritz
Extract
Am 2. Februar 1342 empfing die Mödritzer Burg einen hohen Gast: Markgraf Karl, den späteren Kaiser Karl IV. Aber schon zwei Jahre später ging es auf der hiesigen Burg sehr unruhig zu. Bischof Johann von Olmütz war bei Karl in Ungnade gefallen und entschlossen, den Kampf mit ihm aufzunehmen. Vor der Burg sammelte sich viel Kriegsvolk und bedrohte Brünn.
Auf der Mödritzer Burg war man gut für den Kampf gerüstet, hatte mehrere Stein-und Pfeilschleuderwerke, einen Mauerbrecher mit dem poetischen Namen „Fort Ebenhoch“, viele Waffen, Karren, Wagen; viele Pferde, Eber, Mastgeflügel und 31 Pfaue. Aber es verlief alles noch gütlich. Es kam zu keiner Tätlichkeit, Fort Ebenhoch blieb ein Einsatz erspart.
Wie aus vielen hier verfassten Urkunden hervorgeht, weilten die Olmützer Bischöfe wiederholt auf der hiesigen Burg. Wir hören von einem Burggrafen Henslin Arnold, von dem verschwenderischen Bischof Nikolaus, der die Feste verpfändete, vom Bischof Ladislaus, der das „Erb-und Testierungsgesetz“ erließ, von Hussitenstürmen, von den letzten Lehensträgern Frey und Ryscha.
Die Nachrichten werden jedoch immer spärlicher. Die Burg verfiel, ein Brand raffte im Jahr 1595 einen Großteil von Mödritz dahin. In Chirlitz wurde ein bischöfliches Schloss gebaut und die Verwaltung der ganzen Herrschaft dahin verlegt. Als im Jahr 1777 das Brünner Bistum errichtet wurde, fiel diesem auf päpstlichen Beschluss der ganze Mödritzer Besitz zu.
Die Pfarrkirche erhielt...
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