Pragmantax II
Zum aktuellen Stand der Linguistik und ihrer Teildisziplinen- Akten des 43. Linguistischen Kolloquiums in Magdeburg 2008- The Present State of Linguistics and its Sub-Disciplines- Proceedings of the 43 rd Linguistics Colloquium, Magdeburg
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Edited By Katrin Schöpe, Renate Belentschikow, Angelika Bergien and Armin Burkhardt
This volume contains the revised versions of 63 papers, written in German, English and French. It considers a broad spectrum of topics and findings from various areas of linguistics and thereby offers a critical review of the field. The authors address questions ranging from grammar, semantics, text and discourse pragmatics to issues from the field of applied linguistics. The volume is concluded by studies on contrastive linguistics and foreign language pedagogy.
Kontext als Redundanzraum
Extract
Wolfgang Sucharowski/Marian Hoffmann, Rostock
1 Grenzen des Zugangs zur Kommunikation
Die natürlichsprachige Kommunikation ist ein komplexes Phänomen und ist daher nur unter spezifischer Perspektivenbildung methodisch zugänglich. Formen der Gesprächsanalyse haben sich mit dem sprachlich manifestierten Handeln und seiner Einbindung in den sozialen Kontext auseinandergesetzt (van Dijk 1998). Ein anderer Zugang wurde über das Erkennen von Mustern und festen Sequenzstrukturen versucht (Garfinkel 1994; Heritage 1984; Prevignano/Thibault 2003). Anders orientieren sich sozio-pragmatische Ansätze, bei denen die pragmatische Bedingtheit aufgrund von Prinzipien wie der Rationalität des Handelns, der Intentionalität und Kooperativität beschrieben wird (Grice 1975; Habermas 1987; Searle 1969). Diese werden wiederum mit Fragen nach der Kontextverflochtenheit und sequentiellen Konditionen von Kommunikation konfrontiert (Fetzer 2004; Preyer 2007)
Alle diese Ansätze gehen von der Annahme aus, den Vorgängen könne etwas im Prozess Regelhaftes unterstellt werden. Die Plausibilität dieser Annahme wird offenkundig immer dann, wenn ein Beobachter genügend Abstand zum tatsächlichen Geschehen hat, d.h. wenn er in die Vorgänge nicht bzw. nicht mehr involviert ist und diese aufgrund zeitlicher und räumlicher Distanz betrachtet. Für die durch die sozialen Interaktionssituation Betroffenen drängt sich indes oft das Gefühl in den Vordergrund, man könne die Situation wenig oder gar nicht rational kontrollieren, weil sich das Gegenüber eben nicht so verhält, wie erwartet. Alles scheint offen und insofern kontingent.
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