Familiennamen zwischen Maas und Rhein
Series:
Edited By Peter Gilles, Cristian Kollmann and Claire Muller
Die luxemburgischen Familiennamen entlang der historischen Grenze zu Deutschland – Projektskizze und vorläufige Ergebnisse
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Abstract
This article examines the differences and similarities of the family names in the historical and recent Luxembourgish/German border region. Special attention is paid to the role of the historical border before 1815. The motifs of the most prototypic (i.e. most frequent) family names – based on telephone registers – are investigated. An additional focus is put on occupational names and names of origin. The results can be described in three ways: 1) Some features show a distribution across geographical and linguistic borders. 2) Others seem to follow the historical borders of Luxembourg. 3) The distribution of a last group equals the recent Luxembourgish border. The latter is not easy to explain as the nowadays Luxembourg can’t be described as a historical core area. Thus its borders shouldn’t have influenced the emergence of the family names.
1 Einleitung – das Projekt „Die luxemburgischen Familiennamen entlang der historischen Grenzen zu Deutschland (LFAG)“
Der vorliegende Beitrag ist im Rahmen der Arbeit am Promotionsprojekt „Die luxemburgischen Familiennamen entlang der historischen Grenzen zu Deutschland“1 entstanden, das die Erfassung und Beschreibung des Nameninventars jener Region zum Ziel hat, die bis 1815 ein Teil Luxemburgs war, dann an Preußen gefallen ist und heute größtenteils zu Deutschland gehört. Die lediglich kleinen Teile, die heute in Belgien bzw. Frankreich liegen, werden in der Untersuchung ausgeklammert, um eine möglichst große Homogenität der zugrundeliegenden Daten zu gewährleisten.2
Das fortlaufende Dissertationsprojekt ist dem gerade abgeschlossenen, mehrjährigen Projekt „Luxemburgischer Familiennamenatlas (LFA)“3 angegliedert. Hier wurden über 2000 der häufigsten heutigen luxemburgischen Familiennamen unter Berücksichtigung konkreter historischer, regionaler Daten sowie der spezifischen luxemburgischen Lautgeschichte etymologisiert; eine Reihe der behandelten Namen wurden dabei zum ersten Mal ← 99 | 100 → überhaupt bearbeitet, für zahlreiche weitere mussten die bislang geläufigen Etymologien modifiziert oder verworfen werden. Zudem wurde die räumliche Verbreitung der Familiennamen erfasst und für (sprach)historische Zusammenhänge kartographisch fruchtbar gemacht. Da „Namenareale Sprach- und Ländergrenzen überwinden“ (Marynissen/Nübling 2010:360), erfolgte die Kartierung in aller Regel über die heutigen Landesgrenzen hinweg für die gesamte Region zwischen Maas und Rhein oder auch für die kompletten Länder Luxemburg, Belgien, Deutschland und Frankreich.
Zugleich lassen sich aber auch für Luxemburg markante Differenzen im Nameninventar gegenüber den Nachbarländern feststellen. Erstaunlich ist etwa die große Zahl solcher Namen, die in ihrer heutigen Verbreitung fast oder vollständig auf das heutige Staatsgebiet Luxemburgs beschränkt sind. So findet sich in der Datenbank des LFA im Feld „Verbreitung“, in dem die areale Verteilung des jeweiligen Namens beschrieben wird, in immerhin 773 Fällen die Formulierung „(fast) nur in Luxemburg“. Dass lediglich rund 1000 als Lemma oder Variante erfasste Namen einen Eintrag im Feld „Verbreitung“ besitzen, und zudem ohnehin nur die häufigsten Familiennamen Luxemburgs berücksichtigt wurden, macht die Zahl umso interessanter.
Indem der LFA also sowohl die (sprach)grenzüberschreitenden Gemeinsamkeiten als auch Differenzen mehrerer benachbarter Länder bzw. Großregionen in den Blick nimmt, steht er in der Tradition der meisten bisher erschienenen kontrastiven onomastischen Arbeiten wie etwa Marynissen/Nübling (2010), Farø/Kürschner (2007), Nübling (1997, 2004), Lüderitz (2002).
Durch das Disserationsprojekt soll diese Makroperspektive des LFA um einen mikroperspektivischen Blick auf die kleinräumigen Zusammenhänge einer sich wandelnden Grenzregion ergänzt werden und insbesondere mögliche Einflüsse politischer Grenzen auf Familiennamenlandschaften untersucht werden. Der deutsch-luxemburgische Grenzraum ist hierfür insofern besonders gut geeignet, als sich hier die historischen und rezenten Grenzen klar unterscheiden, und somit der mögliche Grenzeinfluss diachron beleuchtet werden kann. Um diesen ermitteln zu können, werden die erhobenen Daten des ehemals luxemburgischen Gebietes mit den Nameninventaren einerseits des heutigen Luxemburg und andererseits eines schon immer „deutschen“4 Vergleichsgebietes, das sich hinter der ehemaligen luxemburgischen Grenze von vor 1815 anschließt, verglichen. Dabei stellt sich speziell die Frage, wie etwa die heute nur in Luxemburg vorkommenden Familiennamen erklärt werden können, da ihre Verteilung einen Grenzverlauf spiegelt, der zum Zeitpunkt der Entstehung und der angenommenen Festwerdung der Familiennamen keineswegs bestanden hat.
In diesem Zusammenhang sollen nun einige vorläufige Ergebnisse vorgestellt werden: Diese betreffen einerseits die Verteilung der verschiedenen Benennungsmotive auf die häufigsten Familiennamen sowie andererseits erste Detailbeobachtungen zu den ← 100 | 101 → Berufs- und Herkunftsnamen des Untersuchungsgebiets. Über den Vergleich zwischen dem heutigen und dem historischen Luxemburg sowie der angrenzenden deutschen Gebiete soll dabei, wo es sich anbietet, der kontrastive Blick auch auf die Namenlandschaften angrenzender Länder (Belgien, Niederlande und Deutschland) ausgeweitet werden. Zuvor soll aber das skizzierte Untersuchungsgebiet näher bestimmt werden.
Das Untersuchungsgebiet
Ziel der Arbeit ist die Untersuchung des Einflusses der historischen Grenzen, wie sie zum Zeitpunkt der Entstehung und Festwerdung der Familiennamen bestanden haben. Tatsächlich sind jedoch die Grenzen Luxemburgs häufigen Änderungen unterworfen gewesen:5 Seit der ersten Erwähnung der „kleinen Burg“ lucilinburhuc in einer Tauschurkunde zwischen Graf Siegfried und dem Kloster St. Maximin in Trier im Jahre 963 wächst das Territorium Luxemburgs zunächst stetig an, bis es im Jahre 1364 seine größte Ausdehnung erreicht, um anschließend im Wesentlichen durch drei Teilungen bis 1839 seine heutige Form zu erlangen (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Die Entwicklung des luxemburgischen Staatsgebiets seit 1364 (aus Thewes 2008:9)
← 101 | 102 → Die Phase der Ausdehnung des luxemburgischen Territoriums liegt dabei noch vor der Entstehungszeit der Familiennamen und spielt somit hier keine Rolle. Lediglich die Teilung von 1659 fällt in den Zeitraum vor der endgültigen Festwerdung der luxemburgischen Familiennamen, die nach Erpelding (in LFN:19) ab dem 17. Jahrhundert einsetzt, sich aber bis um 1800 zieht.6 Wie bei der Abspaltung des überwiegend wallonischsprachigen (Nord-)Westens im Zuge der belgischen Unabhängigkeitsbestrebungen (1839) war die hier relevante luxemburgische Ostgrenze nicht betroffen. Abgesehen von kleineren Verschiebungen und Streitigkeiten im überwiegend kleinsträumigen Bereich kann diese im relevanten Zeitraum als stabil betrachtet werden.
Um die Referenzgebiete der Untersuchung im Detail festzulegen, wurde auf eine neue Edition des Atlas Ferraris zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um ein topographisches Kartenwerk, das ursprünglich von 1771 bis 1777 im kaiserlichen Auftrag vom österreichischen Generalleutnant von Ferraris erstellt wurde, und auf 275 handkolorierten Blättern die gesamten Österreichischen Niederlande, zu denen Luxemburg damals gehörte, erfasste. Anhand des enorm detailreichen und hochauflösenden Kartenmaterials konnten die historischen Grenzverläufe, wie sie direkt vor der Teilung Luxemburgs 1815 bestanden haben, auf Orts- bzw. sogar Einzelhofebene erfasst und auf die heutigen Orte und Siedlungen übertragen werden. Die so ermittelten Ortspunkte wurden anschließend entsprechend der heutigen fünfstelligen PLZ-Gebiete in Gruppen zusammengefasst.7 Das Untersuchungsgebiet lässt sich insgesamt in folgende Teile gliedern:
Abb. 2: Das Untersuchungsgebiet mit historischer Grenze und Datenpunkten (entsprechend der PLZ-Gebiete)
← 102 | 103 → • Im Zentrum steht das eigentliche Untersuchungsgebiet, d.h. das ehemals luxemburgische Territorium auf heute deutschem Gebiet.
• Als „immer deutsches“ Vergleichsgebiet wurde ein etwa ein PLZ-Gebiet breiter Streifen östlich der historischen Grenze ausgewählt.
• Zusätzlich wird auch das heutige Luxemburg als Vergleichsgebiet berücksichtigt.
Um eine klare Unterscheidung zu gewährleisten wird im Folgenden mit einfachem „Luxemburg“ (auch kurz „Lux“) bzw. „Deutschland“ (auch kurz „BRD“) jeweils auf die heutigen Staatsgrenzen referiert. Das eigentliche Untersuchungsgebiet hingegen wird als „ehemaliges Luxemburg“ (auch kurz „ehem. Lux.“) und das Vergleichgebiet östlich der historischen Grenze als „deutsches Vergleichsgebiet“ (auch kurz „dt. Vgg.“) bezeichnet. Ehemaliges und heutiges Luxemburg gemeinsam ergeben das „historische Luxemburg“ (auch kurz „hist. Lux.“).
2 Die häufigsten Familiennamen und ihre Benennungsmotive
Der Vergleich der Anteile der verschiedenen Benennungsmotive an den jeweils häufigsten Familiennamen mehrerer Nameninventare gehört zu den geläufigsten Methoden der kontrastiven Onomastik, auch wenn Farø/Kürschner (2007) zurecht auf die damit verbundene Problematik hingewiesen haben: Es kann nicht ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass die häufigsten etwa 100 Familiennamen und ihre Benennungsmotive repräsentativ für das jeweilige Nameninventar insgesamt sind. Vielmehr konnten sie zeigen, dass bei einem Ansatz, der statt der „Spitze des Eisbergs“ (Nübling/Marynissen 2010:313) eine Zufallsauswahl aus allen Häufigkeitsbereichen zugrundelegt, deutlich andere Ergebnisse entstehen. So relativieren sich die von Lüderitz (2002) anhand der jeweils 100 häufigsten Familiennamen ermittelten Differenzen zwischen Deutschland und Dänemark nach ihrem Ansatz deutlich.
Ein weiteres, bislang nicht beachtetes Problem der Gegenüberstellung gleich großer TOP-Listen zweier Länder kann in der unterschiedlichen Gesamtanzahl der Types (d.h. verschiedenen Familiennamen) und Tokens (d.h. Namenträger) beider Länder und somit in einem entsprechend abweichenden relativen Anteil an den zugrundeliegenden Nameninventaren liegen: Die TOP 100 kann im Extremfall etwa für ein kleines Inventar bereits bis in die mittleren Häufigkeitsränge vordringen und bei einem wesentlich größeren Vergleichsinventar lediglich die absolute Spitze der Verteilungspyramide abdecken. In der Tat ist auch für den historischen luxemburgischen Grenzraum dieses Problem nicht außer Acht zu lassen, da sich zwar das dt. Vgg. und das heutige Luxemburg in der Größe ihrer Nameninventare recht nahe kommen (30169 bzw. 36326 Types mit 163206 bzw. 163039 Telefonanschlüssen), das ehem. Lux. aber kleiner ist (9381 Typen; 39698 Telefonanschlüsse).
Dennoch wird auch hier auf den Ansatz der TOP-Listen zurückgegriffen, da dieser interessante Ergebnisse zu liefern vermag. Zudem fehlen bislang statistisch ausgereifte Alternativen, die klare Aussagen über die Verteilung der unterschiedlich häufigen Familiennamen von der Spitze bis zum Ende treffen könnten. Der Vergleich der häufigsten ← 103 | 104 → Familiennamen erscheint somit durchaus gerechtfertigt, wenn man die damit verbundenen Probleme nicht vergisst. Um die Problematik einzudämmen, wird hier der von Marynissen/Nübling (2010) eingeschlagene Weg weitergeführt und die Zahl der untersuchten Namen nochmals von 200 auf 500 erhöht. Die Listen der jeweils 500 häufigsten Familiennamen im ehem. Lux., im dt. Vgg. und im heutigen Luxemburg finden sich im Einzelnen im Anhang.
Anhand dieser Daten soll nun ein Blick auf den Anteil der Benennungsmotive geworfen werden. Generell sind die Quellen der Familiennamenschöpfung in Deutschland und Luxemburg, das ja zur Zeit der Familiennamenentstehung noch Teil des deutschen Sprachgebiets war, dieselben. Problemfälle wie etwa die jüngeren schwedischen Naturnamen gibt es nicht. Dabei kann der in Deutschland weitgehend üblichen Unterteilung in fünf Kategorien gefolgt werden:
• Familiennamen nach dem Beruf (BerufsN)8: Müller/Muller, Schmitz, Weber etc.
• Familiennamen aus Rufnamen (RufN): Peter(s), Thiel(en), Theis, Grethen etc.
• Familiennamen nach der Herkunft (bei Zugezogenen; HerkN): Weiler, Neuerburg, Schweitzer etc.
• Familiennamen nach der Wohnstätte (bei Ortsansässigen; WohnstN): Pütz/Putz/Pitz, Bach, Backes, Dum(m)ong/Dumont etc.
• Familiennamen aus Übernamen (ÜberN): Klein, Braun, Haas, Kayser etc.
Diese klassische Einteilung hat hier gegenüber der im LFA verwendeten, deutlich differenzierteren Klassifizierung, die Kollmann (2011) in einer frühen Version vorstellt, den Vorteil der besseren Vergleichbarkeit mit anderen Arbeiten sowie der besseren statistischen Erfassbarkeit.
Die Klassifizierung folgt im Wesentlichen den Etymologien des LFA, die 96,6 % der luxemburgischen TOP 500 abdecken. Um auch fürs hist. Lux. und D auf eine ähnlich hohe Abdeckung zu gelangen, wurden zusätzlich für alle nicht vom LFA berücksichtigten Namen, soweit vorhanden, die Etymologien nach dem Duden Familiennamen aufgenommen, sowie ein Abgleich mit möglichen in Frage kommenden Ortsnamen anhand von Thorey/Geis (22003) durchgeführt. Bei Namen mit mehreren konkurrierenden Etymologien wurden diese jeweils anteilig berücksichtigt, d.h. dass etwa bei einem Namen mit je einer Etymologie als Herkunfts-, Berufs- und Wohnstättenname jeder der Kategorien der Wert 1/3 zugeordnet wurde.
Die folgende Tabelle und Grafik zeigen den Anteil der verschiedenen Benennungsmotive an den jeweils häufigsten 500 Familiennamen der drei Gebiete sowie an den 200 häufigsten Familiennamen Deutschlands nach Marynissen/Nübling (2010:323):
← 104 | 105 → Tab. 1: Die Benennungsmotive der häufigsten Familiennamen in Luxemburg, ehem. Lux., dt. Vgg. sowie in Deutschland insgesamt (BRD)
Abb. 3: Die Benennungsmotive der häufigsten Familiennamen in Luxemburg, ehem. Lux. und dt. Vgg.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Verteilung der Benennungsmotive in Luxemburg, ehem. Lux. und dt. Vgg. relativ ähnlich ist: In allen Gebieten dominieren deutlich die Familiennamen aus Rufnamen mit etwa 40 % vor den Berufsnamen mit rund 20 %. Im hist. Lux. und D folgen die Übernamen vor den Herkunftsnamen, in Luxemburg hingegen ist die Reihenfolge umgedreht. Überall am seltensten sind die Wohnstättennamen.9
Die Verteilung in der TOP 200 für Gesamtdeutschland hingegen weicht deutlich ab: Hier führen nicht die Patronyme sondern die Berufsnamen die Liste mit 34,2 % gegenüber 32,3 % knapp an. Es folgen mit deutlichem Abstand die Übernamen vor den Wohnstätten- und Herkunftsnamen. Diese Unterschiede gerade auch gegenüber dem dt. Vgg. lassen sich als Ausdruck der Regionalität der Familiennamenlandschaften deuten: Die große Anzahl an Patronymen ist demnach typisch für den (Süd-)Westen des deutschen Sprachraums und ← 105 | 106 → findet in Luxemburg seine Fortsetzung. Der wesentlich niedrigere Anteil in der TOP 200 Gesamtdeutschlands wäre dann durch die restlichen Gebiete Deutschlands beeinflusst. Daneben muss aber auch die unterschiedliche Verteilung der Benennungsmotive in den verschiedenen Häufigkeitsstufen berücksichtigt werden: Vergleicht man die Werte der TOP 200 nach Marynissen/Nübling (2010) mit denen für die TOP 100 nach Lüderitz (2002) sowie denen der Zufallsauswahl nach Farø/Kürschner (2007), so zeigt sich, dass der Anteil der Patronyme mit der Anzahl berücksichtigter weniger frequenter Namen stetig steigt: Liegt er in der TOP 100 noch bei 22 %, so sind es in der TOP 200 bereits 32,3 % um bei der Zufallsauswahl von Farø/Kürschner (2007) mit 33 % schließlich die Rangliste anzuführen. Ähnliches gilt auch für die anderen Benennungsmuster: bei zunehmender Größe der Namenauswahl nähern sich die Werte den Zahlen für D an:
Tab. 2: Die Verteilung der Benennungsmotive in Deutschland für verschiedene große Ausschnitte (Farø/Kürschner (2007) haben bei der Auswertung ihrer Zufallsauswahl die Herkunfts- und Wohnstättennamen zu einer Gruppe zusammengefasst)
Es bleibt jedoch festzuhalten, dass auch bei einer Berücksichtigung aller Häufigkeiten wie durch Farø/Kürschner (2007) die Werte für Gesamtdeutschland nicht bis zu denen fürs dt. Vgg. (bzw. ehem. Lux. oder Luxemburg) heranreichen. Dies scheint – bei aller Vorsicht, denn schließlich kann in den noch selteneren Bereichen unterhalb der TOP 500 das Verhältnis wieder umgekehrt sein – doch für eine Regionalität der Werte zu sprechen. Sie spiegeln somit zunächst weniger eine harte Abstufung entlang der (historischen) Grenze als vielmehr einen allmählichen Verlauf im größeren Kontext im Sinne grenzüberschreitender, europäischer Namenareale.
Vergleicht man hingegen nur die regionalen Daten, so zeigen sich drei unterschiedlich deutliche Ausreißer (in Tab. 1 grau hinterlegt). Bei den Herkunfts- und bei den Übernamen weicht der Wert für Luxemburg von denen im dt. Vgg. und ehem. Lux. ab. Gerade der Abstand bei den Herkunftsnamen scheint für eine zufällige Abweichung zu groß und passt auch nicht ins Bild eines langsamen großräumigen Übergangs. Vielmehr findet hier die aktuelle Staatsgrenze ihren Niederschlag in den Familiennamen. Ist einerseits ein Grenzeinfluss gerade bei den Herkunftsnamen, die an Zugezogene vergeben wurden und somit ein gewisses Abbild von Migration darstellen, durchaus plausibel, so wäre ein solcher Einfluss andererseits eigentlich für die historische Grenze zwischen dt. Vgg. und ehem. Lux. zu erwarten. Insofern die Herkunftsnamen die historischen Migrationsbewegungen zur Zeit ihrer Entstehung reflektieren, kann die heutige Grenze, die damals eben noch in keiner Weise Bedeutung hatte, keinen Einfluss gehabt haben. Noch erstaunlicher ist die (wenngleich weniger deutliche) Differenz bei den Wohnstättennamen zwischen Luxemburg und dt. Vgg. auf der einen und ehem. Lux. auf der anderen Seite, stellt doch ehem. Lux. zu keiner Zeit ein eigenständiges, in sich abgeschlossenes Gebiet dar.
← 106 | 107 → Die Verteilung der Benennungsmotive unter den jeweils 500 häufigsten Familiennamen weist somit auf einen grenzüberschreitenden, größeren Namenraum mit fließenden Übergängen hin. Zugleich lassen sich aber auch die Beobachtungen aus der Arbeit am LFA bestätigen, die auf eine gewisse Eigenständigkeit des Nameninventars des heutigen Luxemburg hinweisen. So fällt neben der recht großen Zahl relativ häufiger Familiennamen, die nur dort vorkommen, die Differenz in der Häufigkeit der Herkunfts- und Übernamen in Luxemburg verglichen mit dt. Vgg. und ehem. Lux. auf. Dieser Grenzverlauf in der Namenlandschaft lässt sich aber im Zusammenhang mit der Entstehung der Familiennamen historisch nicht erklären.
Vielmehr müssen die Ursachen wohl eher in der Zeit der Grenzverschiebung, d.h. um bzw. nach 1815 gesucht werden. Tatsächlich lassen sich Hinweise dafür finden, dass vor allem Schreibvarianten für die heutigen Unterschiede auf beiden Seiten der Grenze verantwortlich sein könnten. So findet sich der häufigste luxemburgische Familienname Schmit in Deutschland in dieser Schreibung ganze 175 Mal, während die in Deutschland häufigste graphische Variante Schmidt in Luxemburg wiederum kaum vorkommt. Daneben lassen sich zahlreiche weitere, auch systematische graphische Besonderheiten der heutigen luxemburgischen Familiennamen finden, so die häufigen Schreibungen mit -ff, -nck oder -ou-.10
In diese Richtung weisen auch erste Versuche, den Abstand zwischen verschiedenen Familiennameninventaren über die Differenz der relativen Häufigkeit der einzelnen Typen in ihnen zu ermitteln. Auch hier ist das Problem der unterschiedlichen Größen der Areale noch nicht gelöst, es fällt aber auf, dass der Wert sich für Luxemburg und das ehem. Lux. ebenso wie für Luxemburg und das dt. Vgg. merklich ändert, wenn man alleine die verschiedenen Umlautschreibungen zusammenfasst. Die Differenz zwischen ehem. Lux. und dt. Vgg. hingegen ändert sich hierdurch kaum.
3 Einige Details zu Berufs- und Herkunftsnamen
Im Folgenden soll nun ein genauerer Blick auf die Familiennamen der einzelnen Benennungsmotive geworfen werden, um auch an ihnen einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Gebiete herauszuarbeiten. Im Rahmen dieses Artikels bleibt der Vergleich auf die Berufs- und Herkunftsnamen begrenzt, da für diese zum jetzigen Zeitpunkt die salientesten Ergebnisse vorliegen. Die hier vorgestellten Ergebnisse bleiben dabei eine erste Auswahl und erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern zeigen vielmehr erste Tendenzen auf.
Für dieses Kapitel wurden jeweils nur eindeutig einem Benennungsmotiv zuzuordnende Namen berücksichtigt, d.h. alle Familiennamen, für die mehrere, auf verschiedene Bennenungsmotive weisende Etymologien in Frage kommen, wurden nicht berücksichtigt. Die Auswahl bleibt dabei nicht auf die häufigsten 500 Familiennamen der einzelnen ← 107 | 108 → Areale beschränkt, vielmehr sind alle Familiennamen, für die bislang eine Etymologie ermittelt werden konnte, aufgenommen worden.
Berufsnamen
Wie aufgrund der unterschiedlichen Gesamtzahl der Familiennamen in den einzelnen Gebieten zu erwarten, variiert auch die Zahl der eindeutig als Berufsnamen identifizierten Familiennamen. Stimmen die Verhältnisse im Großen überein, so gibt es trotz ähnlicher Anteile zumindest unter den 500 häufigsten Familiennamen doch eine gewisse Abweichung: So ist die Anzahl der eindeutigen Berufsnamen in Luxemburg, das insgesamt mehr Namen hat als das dt. Vgg., geringer als dort. Auffällig ist auch, dass im ehem. Lux. trotz insgesamt nur eines Drittels an Familiennamen etwa halb so viele Berufsnamen vorkommen wie im dt. Vgg. oder in Luxemburg:
Tab. 3: Anzahl der eindeutigen Berufsnamen
ehem. Lux. | Lux | dt. Vgg. |
299 | 547 | 651 |
Zurückführen lassen sich diese Abweichungen wohl auf zwei Ursachen. Einerseits ist der prozentuale Anteil der etymologisierten Familiennamen im hist. Lux. insgesamt etwa doppelt so hoch wie in Luxemburg und im dt. Vgg. (20 % vs. 10 %), was auch die absolute Anzahl der identifizierten Berufsnamen erhöht. Auf der anderen Seite sind die Berufsnamen im dt. Vgg. (wie im gesamten Deutschland; vgl. Marynissen/Nübling 2010:326ff.) sehr kompositionsfreudig, was die Anzahl der verschiedenen Types deutlich in die Höhe treibt. Demgegenüber gibt es unter den Berufsnamen im gesamten historischen Luxemburg (d.h. sowohl in Lux als auch im ehem. Lux.) deutlich weniger Komposita. Tab. 4 zeigt stellvertretend die absolute Zahl der Kompositia für die häufigsten Berufsnamen Müller, Meier, Schmi(d)t und Weber inklusive ihrer jeweiligen Schreibvarianten. Mit Abstand die meisten Komposita gibt es jeweils im dt. Vgg. Eine größere Zahl an Komposita gibt es im ehem. Lux. und Luxemburg lediglich mit dem Zweitglied -meier, wobei auch hier die Zahl im dt. Vgg. deutlich höher ist. Ein gestufter Übergang zwischen dt. Vgg., ehem. Lux. und Luxemburg lässt sich insgesamt nicht feststellen.
Tab. 4: Anzahl der Komposita auf -müller, -meier, -schmi(d)t und -weber
ehem. Lux. | Lux | dt. Vgg. | |
-müller | 12 | 8 | 54 |
-meier | 33 | 51 | 200 |
-schmit | 6 | 9 | 35 |
-weber | 3 | 2 | 7 |
Neben der deutlichen Abweichung in der Kompositionsfreudigkeit, zeigen sich Unterschiede auch bei der (Schreib-)Varianz, die sich bei den Simplizia und Komposita ← 108 | 109 → gleichermaßen zeigt. Während Weber in allen Gebieten ohne Schreibvariante auftritt, divergiert die Zahl der Varianten bei Müller, Meyer und Schmi(d)t. Insgesamt treten im dt. Vgg. jeweils die meisten Varianten auf, es folgt Luxemburg, die wenigsten Varianten gibt es im ehem. Lux.
Etwas aus der Reihe fällt hier lediglich Müller, das in Luxemburg genauso viele Varianten aufweist, wie im dt. Vgg. Dies erklärt sich zum einen über allgemeine Besonderheiten in der Umlautschreibung des [y] im Luxemburgischen: Umlautschreibung mit Trema <ü> ist hier sehr selten11, neben <ue> findet sich durch französischen Einfluss häufig auch <u> in der Lautung [y] – so ist Muller auch die mit Abstand häufigste Variante in Luxemburg. Zum anderen führt die im Lb. regelmäßige Assimilation von ers > esch hier zu Dubletten der Genitivformen: Neben Mullers etc. tritt auch Mullesch etc. auf.
Tab. 5: Anzahl der Schreibvarianten bei Müller, Meier und Schmi(d)t
Davon | ehem. Lux. | Lux | dt. Vgg. |
Müller12 | 2 | 7 | 7 |
Meyer13 | 8 | 9 | 14 |
Schmit14 | 6 | 9 | 13 |
Die deutlich geringere Anzahl der Schreibvarianten im ehem. Lux. lässt sich wohl in erster Linie über die geringere Gesamtgröße das Nameninventars erklären, ob sie darüber hinaus auch auf eine größere Nähe zu Luxemburg als zum dt. Vgg. hinweist, lässt sich nicht klar beantworten. Auffällig ist hier die verhältnismäßig hohe Anzahl an Varianten bei Meyer, die sich aber ebenfalls schwer deuten lässt.
Interessant ist daneben die Anzahl von Berufsnamen im Genitiv. Diese sind laut Marynissen/Nübling (2010:328ff.) in Deutschland insgesamt selten und haben ihr Zentrum in den Niederlanden und Flandern, von wo sie sich bis in den Nordwesten Deutschlands ziehen. Ihre Zahl ist indes auch im gesamten Untersuchungsgebiet recht hoch: Das beschriebene Areal findet hier also seine Fortsetzung.
← 109 | 110 → Tab. 6: Anzahl der Genitive bei den Berufsnamen
hist. Lux. | Lux | D | |
Anzahl gesamt | 19 | 38 | 35 |
davon starke Genitive (davon auf -sch) | 18 (0) | 35 (4) | 31 (1) |
davon schwache Genitive | 1 | 1 | 3 |
davon lat. Genitive | 2 | 1 |
Ebenfalls an die Niederlande und Flandern schließen die in Luxemburg deutlich häufigeren Bildungen mit Artikel und/oder Präposition an (vgl. Marynissen/Nübling 2010:328ff.). So finden sich hier insgesamt 22 Berufsnamen mit germanischem (de etc.) und französischem (le etc.) Artikel (und teilweise Präposition). Deutlich seltener sind solche Bildungen hingegen in D (sechs, nämlich: De Meyer, Lefebre, Lefebvre, Lepage, Leclere, Lefevre) und hist. Lux. (drei, nämlich: Lepage, Lefebre, Lemaire) ebenso wie insgesamt in Deutschland.
Herkunftsnamen
Herkunftsnamen sind wie alle Familiennamen aus zunächst unfesten Beinamen entstanden, um den Namenträger von anderen Personen mit demselben Rufnamen zu unterscheiden. Dabei wurden Herkunftsnamen solchen Personen gegeben, die aus einem anderen Ort zugezogen waren. Insofern tradieren die Herkunftsnamen historische Migrationsbewegungen. Hierbei können sowohl Mikromigrationen von einem Ort in den nächsten (Densborn, Dondelinger etc.) als auch Makromigrationen aus einem Ort in einen weiter entfernten Ort (dann meist eine größere Stadt, so etwa Luxemb(o)urger) bis hin zur Migration über Landschafts- und auch Landesgrenzen (Böhm, Saxler, Schweitzer) gespiegelt werden.
Abb. 4: Die Verteilung der Bezugsorte der Herkunftsnamen15
← 110 | 111 → Um den Einfluss der historischen Grenze Luxemburgs auf Migrationsbewegungen in der Mikroebene zu untersuchen, wurde für alle eindeutigen Herkunftsnamen mit Hilfe sowohl der mit dem Atlas Ferraris ermittelten Ortsliste als auch von Thorey/Geis (22003) ermittelt, ob ihr Bezugsort im historisch luxemburgischen Gebiet liegt oder nicht. In der überwiegenden Zahl der Fälle liegen dabei Bezugsorte, die außerhalb des historischen Luxemburgs liegen, heute in Deutschland – auf eine Unterscheidung zwischen solchen historisch nicht-luxemburgischen Orten, die im heutigen Belgien, Frankreich und Deutschland liegen, wurde daher verzichtet.
Die in Abb. 4 wiedergegebenen Werte weisen eine deutliche Differenz zwischen Luxemburg auf der einen und dem dt. Vgg. auf der anderen Seite auf. So liegen die Bezugsorte von etwa zwei Drittel der Herkunftsnamen in Luxemburg auch im historisch luxemburgischen Gebiet, lediglich 13 Prozent hingegen außerhalb des historischen Luxemburg. Dies scheint für einen Einfluss der Grenzen auf die Verteilung der Herkunftsnamen zu sprechen. Hierzu passt auch, dass im dt. Vgg. das Verhältnis gerade umgekehrt ist: Hier liegt mit 46,3 Prozent die Mehrzahl der Bezugsorte außerhalb und lediglich 26,8 Prozent innerhalb des historischen Luxemburg. Erstaunlich ist jedoch, dass auch im ehem. Lux. mit 42,9 Prozent die Mehrzahl der Bezugsorte außerhalb des historisch luxemburgischen Gebietes liegt. Dem stehen lediglich 32,7 Prozent historisch luxemburgische Bezugsorte gegenüber. Das Verhältnis ist zwar im ehem. Lux. etwas ausgeglichener als im dt. Vgg., dennoch überrascht das im Vergleich mit Luxemburg umgekehrte Verhältnis der Werte.
Weisen die Werte im heutigen Luxemburg auf einen deutlichen Einfluss der Grenzen auf die Herkunftsnamen hin, so sprechen die Werte im ehem. Lux. eher dagegen. Dies ist insofern bemerkenswert, als ein Einfluss der heutigen Grenzen kaum plausibel zu machen ist. Erklärungsversuche wären in der Zeit nach der Grenzziehung von 1815 und keinesfalls im Zusammenhang mit der Entstehung der Herkunftsnamen anzusetzen. Somit kämen allenfalls spätere Migrationsbewegungen in Frage, d.h. einerseits ein verstärkter Zuzug aus dem Rest Deutschlands ins ehem. Lux. oder aber eine Abwanderung ehemaliger Luxemburger aus dem ehem. Lux. in den Rest Luxemburgs nach 1815 (wobei jeweils die ererbten Herkunftsnamen mitgewandert wären). Allerdings sind solche Migrationsbewegungen – zumal in dem wohl für einen Niederschlag in den Herkunftsnamen nötigen Ausmaß – nicht bekannt.
Eine größere Nähe des ehem. Lux. zu Luxemburg als zum dt. Vgg. lässt sich hingegen aus einem anderen Vergleich ableiten. Abb. 5 und 6 zeigen die relative Häufigkeit aller eindeutigen Herkunftsnamen aus dem ehem. Lux. in Luxemburg bzw. im dt. Vgg. Dabei wird jeweils wieder zwischen Namen mit einem Bezugsort innerhalb bzw. außerhalb des historischen Luxemburg unterschieden. Der jeweils linke Balken gibt dabei die Anzahl der Namen an, die in Luxemburg bzw. im dt. Vgg. jeweils überdurchschnittlich häufig vorkommen, der rechte Balken hingegen die Anzahl der Namen die unterdurchschnittlich (oder gar nicht) vorkommen.
← 111 | 112 → Während in Luxemburg (Abb. 5) nun jene Herkunftsnamen aus ehem. Lux. mehrheitlich überdurchschnittlich häufig vorkommen, deren Bezugsorte im historischen Luxemburg liegen, so sind es im dt. Vgg. (Abb. 6) gerade jene, deren Bezugsorte außerhalb des historischen Luxemburg liegen.
Abb. 5: Bezugsorte der über- und unterdurchschnittlich häufig in Luxemburg vorkommenden Herkunftsnamen (Anzahl absolut)
Abb. 6: Bezugsorte der über- und unterdurchschnittlich häufig im dt. Vgg. vorkommenden Herkunftsnamen (Anzahl absolut)
Vergleicht man nur die Anzahl der Namen, die in Luxemburg und D jeweils überhaupt nicht vorkommen, so zeigt sich dieser Gegensatz noch klarer:
Abb. 7: Bezugsorte der in Luxemburg nicht vorkommenden Herkunftsnamen (Anzahl absolut)
Abb. 8: Bezugsorte der im dt. Vgg. nicht vorkommenden Herkunftsnamen (Anzahl absolut)
4 Fazit und Ausblick
Insgesamt stützen die hier vorgestellten Daten das von Marynissen/Nübling (2010) skizzierte Bild grenzüberschreitender, europäischer Namenareale. Dabei konnten für das Untersuchungsgebiet sowohl Gemeinsamkeiten als auch (oft gestaffelte) Unterschiede zwischen den einzelnen Teilgebieten gezeigt werden.
← 113 | 114 → Ein relativ einheitliches Bild für das Untersuchungsgebiet ergaben die Verteilung der Benennungsmotive auf die jeweils häufigsten Familiennamen sowie die durchgehend recht hohe Anzahl der im Genitiv stehenden Berufsnamen. Interessant ist, wie sich diese Gemeinsamkeiten in der Makroperspektive jeweils in größere Areale integrieren lassen. So konnte für die Verteilung der Benennungsmotive gezeigt werden, dass die im Untersuchungsgebiet sehr ähnlichen Werte deutlich von denen der gesamten Bundesrepublik abweichen, und es sich hier folglich um ein im Westen Deutschlands bis nach Luxemburg und an die germanisch-romanische Sprachgrenze reichendes Areal handelt. Es ist davon auszugehen, dass dieses Gebiet keine klare Ostgrenze hat, sondern die Übergänge hier fließend sind. Bei den Berufsnamen im Genitiv wiederum handelt es sich ebenfalls um ein Areal, das nur im Westen Deutschlands auftritt und außer in Luxemburg auch in Flandern und den Niederlanden seine (noch gesteigerte) Fortsetzung findet.
Deutliche Unterschiede innerhalb des Untersuchungsgebietes hingegen lassen sich zwischen den Teilgebieten etwa in Bezug auf die Anzahl der Komposita bei den Berufsnamen aufzeigen. Während in der Makroperspektive Deutschland insgesamt als kompositionsfreudig erscheint, konnte in der Mikroperspektive gezeigt werden, dass es hier deutliche regionale Unterschiede gibt, die der historischen luxemburgischen Grenze zu folgen scheinen: So ist das dt. Vgg. noch durch eine große Zahl an Komposita gekennzeichnet, während bereits im ehem. Lux., ebenso wie in Luxemburg, kaum Kompositionsbildungen zu verzeichnen sind. Eine rein auf das historische Luxemburg bezogenes Phänomen liegt hier jedoch nicht vor, denn seine Fortsetzung findet dieses kompositionsarme Gebiet wiederum in Flandern und den Niederlanden.
Unterschiede lassen sich ebenfalls bei der Bildung der Berufsnamen mit Artikel/Präposition sowie bei der Verteilung der Bezugsorte der Herkunftsnamen verzeichnen. Hier allerdings verlaufen die Differenzen nicht entlang der historischen, sondern der heutigen luxemburgischen Grenzen. In Bezug auf die Artikel/Präpositions-Bildungen der Berufsnamen ergibt sich auch hier wieder ein gemeinsames Areal Luxemburg-Flandern-Niederlande. Bei der Verteilung der Bezugsorte der Herkunftsnamen wiederum konnte mit dem Vergleich der Häufigkeiten der Herkunftsnamen aus dem ehem. Lux. im dt. Vgg. und in Luxemburg ein Hinweis auf eine doch vorhandene Staffelung erbracht werden.
Dennoch verwundert gerade bei den Herkunftsnamen als Spiegel historischer Migration der Bezug auf die heutigen Grenzen. Zugleich erscheinen die Werte aber zu eindeutig, um als rein zufällig betrachtet zu werden. Um hier mögliche Ursachen nach der Grenzverschiebung von 1815 zu ermitteln, sollen im Rahmen der Dissertation historische Namendaten vom Beginn des 19. Jahrhunderts untersucht werden. Gerade auch in Hinblick auf die Schreibvarianten können diese Daten wohl neue Einsichten liefern. Ebenso soll im Rahmen der Dissertation das erwähnte Problem der TOP-Listen durch eingehende statistische Vergleiche einzelner Häufigkeitsbereiche sowie eine Vollanalyse einzelner Belegorte abgeschwächt werden. Dies soll durch weitere statistische Vergleichsmöglichkeiten zwischen benachbarten Namenarealen flankiert werden.
← 114 | 115 → Literatur
Bruch, Robert (1953): Grundlegung einer Geschichte des Luxemburgischen. Luxemburg (Publications littéraires es scientifiques du Ministère de l’Éducation Nationale; 1).
Duden Familiennamen=Kohlheim, Rosa/Kohlheim, Volker (2005): Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Mannheim u.a.
Farø, Ken/Kürschner, Sebastian (2007): Et databasemøde mellem Jensen og Müller. Om kontrastiv antroponomastik metodik. In: TijdSchrift voor Skandinavistiek 28/2, 105–126.
Ferraris, Graf Josef Johann von (2011): De grote atlas van Ferraris. De eerste atlas van België, 1777. Kabinetskaart van de Oostenrijkse Nederlanden en het Prinsbisdom Luik [= Le grand Atlas de Ferraris]. Mit einer Einleitung v. Sara Lammens neu herausgegeben. Tielt.
Kollmann, Cristian (2011): Methodische Fragen und Überlegungen zur Typologisierung der Familiennamen am Beispiel des Luxemburgischen Familiennamenatlasses. In: Arne Ziegler/Erika Windberger-Heidenkummer (Hrsg.): Methoden der Namenforschung. Methodologie, Methodik und Praxis. Berlin, 47–62.
LFA=Luxemburgischer Familiennamenatlas. Derzeit online unter: http://infolux.uni.lu/familiennamen (ges. 04.02.2013).
LFN=Die Luxemburger und ihre Familiennamen, Circa 17500 Familiennamen, welche von Einwohnern Luxemburger Nationalität getragen wurden oder noch getragen werden und 1880 (8.584) sowie 1984 (13.388) registriert worden sind. Hrsg. Von STATEC. Luxemburg 1984.
Lüderitz, Sandra (2002): Kontrastive Onomastik dänischer und deutscher Familiennamen. Freiburg (Magisterarbeit).
Marynissen, Ann/Nübling, Damaris (2010): Familiennamen in Flandern, den Niederlanden und Deutschland – ein diachroner und synchroner Vergleich. In: Antje Dammel/Sebastian Kürschner/Damaris Nübling (Hrsg.): Kontrastive Germanistische Linguistik, Teilband 1. Hildesheim (Germanistische Linguistik; 206–209), 311–362.
Nübling, Damaris (1997): Deutsch-schwedische Divergenzen in Entstehung und Struktur der Familiennamen. Ein Beitrag zur kontrastiven Onomastik. In: Beiträge zur Namenforschung 32/2, 141–173.
Nübling, Damaris (2004): Prinzipien der Proprialitätsmarkierung. Familiennamenindikatoren in den nordeuropäischen Sprachen. In: Astrid van Nahl u.a. (Hrsg.): Namenwelten. Orts- und Personennamen in historischer Sicht. Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 44. Berlin/New York, 466–482.
Thewes, Guy (2008): A propos… Geschichte des Großherzogtums Luxemburg. Übers. v. Patrick Wilwert, hrsg. v. Presse- und Informationsamt der Luxemburger Regierung. Luxemburg.
Thorey, Volker/Geis, Claus (22003): Nachweise genealogischer Quellen im Gebiet der ehemaligen Preußischen Rheinprovinz. Band 1: Wohnplatzverzeichnis; Band 2: Kirchenbücher, Familenbücher und Verkartungen und Zivilstandsregister im südlichen Teil der preußischen Rheinprovinz. Köln (Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde; 182 u. 183).
← 115 | 116 → Anhang
A Die 500 häufigsten Familiennamen im ehemals luxemburgischen Gebiet ehem. Lux.
1 Müller
2 Schmitz
3 Weber
4 Becker
5 Schmitt
6 Hoffmann
7 Schneider
8 Wagner
9 Peters
10 Meyer
11 Thielen
12 Mayer
13 Heinz
14 Thiel
15 Pütz
16 Klein
17 Heck
18 Krämer
19 Schmidt
20 Schröder
21 Schumacher
22 Theis
23 Schäfer
24 Hermes
25 Reuter
26 Elsen
27 Heinen
28 Zimmer
29 Breuer
30 Roth
31 Berg
32 Schilz
33 Weiler
34 Simon
35 Grün
36 Faber
37 Braun
38 Michels
39 Bauer
40 Lichter
41 Fischer
42 Haas
43 Wirtz
44 Ewen
45 Fandel
46 Ludwig
47 Esch
48 Lenz
49 Dederichs
50 Schuh
51 Schwarz
52 Klinkhammer
53 Schares
54 Koch
55 Mertes
56 Hein
57 Dahm
58 Junk
59 Bretz
60 Kockelmann
61 Winter
62 Thommes
63 Hansen
64 Fuchs
65 Endres
66 Meier
67 Clemens
68 Marx
69 Molitor
70 Berens
71 Jakobs
72 Schönhofen
73 Franzen
74 Hecker
75 Arens
76 Moos
77 May
78 Kaufmann
79 Steffen
80 Neumann
81 Neises
82 Plein
83 Maas
84 Goebel
85 Richter
86 Bach
87 Willems
88 Göbel
89 Heyen
90 Kremer
91 Gasper
92 Görgen
93 Hahn
94 Koster
95 Kohl
96 Groß
97 Jansen
98 Sonnen
99 Kauth
100 Beck
101 Leisen
102 Klasen
103 Kandels
104 Brück
105 Steinbach
106 Zimmermann
107 Bermes
108 Thelen
109 Friedrich
110 Kiefer
111 Hammes
112 Schreiber
113 Lutz
114 Stolz
115 Thiex
116 Pauls
117 Gansen
118 Meyers
119 Dimmer
120 Leinen
121 Billen
122 Ballmann
123 Scholtes
124 Reiter
125 Wallenborn
126 Blum
127 Trierweiler
128 Streit
129 Zender
130 Gillen
131 Theisen
132 Begon
133 Follmann
134 Mohr
135 Welter
136 Meiers
137 Kirsch
138 Antony
139 Lux
140 Lehnertz
141 Keilen
142 Densborn
143 Linden
144 Thome
145 Fisch
146 Hau
147 Niederprüm
148 Lehnen
149 Eppers
150 Hermanns
151 Thies
152 Engel
153 Schilling
154 Pick
155 Hack
156 Haus
157 Gehlen
158 Steinmetz
159 Lamberty
160 Jegen
161 Kranz
162 Schuster
163 Bormann
164 Reichert
165 Strauch
166 Wolter
167 Reinert
168 Dichter
169 Nickels
170 Weiland
171 Metzen
172 Maus
173 Knauf
174 Hörnchen
175 Ziwes
177 Steffes
178 Faust
179 Weimann
180 Adams
181 Kessler
182 Schramer
183 Kinnen
184 Jung
185 Backes
186 Steins
187 Otten
188 Wonner
189 Ewertz
190 Kohn
191 Zunker
192 Scheuer
193 Welsch
194 Bares
195 Orth
196 Wolf
197 Strupp
198 Weides
199 Ademes
200 Diederich
201 Geisen
202 Ries
203 Rausch
204 Schulz
205 Klassen
206 Nosbüsch
207 Mertens
208 Lang
209 Zwank
210 Ferring
211 Schwickerath
212 Neuerburg
213 Olk
214 Stein
215 Hartmann
216 Habscheid
217 Schoden
218 Hoor
219 Weis
220 Fink
221 Reichertz
222 Graf
223 Hauer
224 Schommer
225 Bohr
226 Feltes
227 Krütten
228 Hettinger
229 Willmes
230 Spartz
231 Jutz
232 Lempges
233 Jakoby
234 Poss
235 Hontheim
236 Johanns
237 Kreutz
238 Hilger
239 Pesch
240 Kolf
241 Crames
242 Frank
243 Zahren
244 Pitsch
245 König
246 Herrmann
247 Weinand
248 Dahmen
249 Schier
250 Kraus
251 Gerhards
252 Metzdorf
253 Dunkel
254 Kickertz
255 Cremer
256 Hilgers
257 Peifer
258 Jüngels
259 Pauly
260 Colling
261 Schlöder
262 Metz
263 Schon
264 Schreiner
265 Gödert
266 Funk
267 Loscheider
268 Weires
269 Enders
270 Hubert
271 Scheer
272 Keil
273 Wenzel
274 Horn
275 Schabio
276 Burg
277 Kimmlingen
278 Niesen
279 Banz
280 Schleder
281 Mick
282 Arnoldy
283 Frisch
284 Hotz
285 Bisenius
286 Ehlenz
287 Nonnweiler
288 Spoden
289 Rauen
290 Steil
291 Schaal
292 Wawer
293 Assmann
294 Kasel
295 Tholl
296 Groben
297 Gerten
298 Kootz
299 Berger
300 Krones
301 Garcon
302 Esser
303 Holbach
304 Barg
305 Barthel
306 Pint
307 Marbach
308 Valerius
309 Boesen
310 Conrad
311 Sauber
312 Weiß
313 Epper
314 Berners
315 Schmalen
316 Palzer
317 Schackmann
318 Fiedler
319 Rings
320 Neyses
321 Zahnen
322 Bungartz
323 Baumann
324 Blasen
325 Wolff
326 Adam
327 Pützer
328 Thomas
329 Gruben
330 Jacobs
331 Wilhelm
332 Classen
333 Allar
334 Spang
335 Reifer
336 Mai
337 Greif
338 Juchmes
339 Lauer
340 Wengler
341 Reis
342 Burbach
343 Stark
344 Burelbach
345 Walter
346 Mutsch
347 Zeimentz
348 Lutgen
349 Pohl
350 Geimer
351 Kramp
352 Kotz
353 Zens
354 Konz
355 Geschwind
356 Fries
357 Bartz
358 Karen
359 Francois
360 Mies
361 Mossal
362 Thull
363 Rossler
364 Feilen
365 Kirch
367 Werner
368 Junker
369 Alff
370 Ritter
371 Dostert
372 Maier
373 Poensgen
374 Beyer
375 Hennes
376 Karges
377 Kaiser
378 Ernst
379 Zehren
380 Goergen
381 Mirkes
382 Neu
383 Cillien
384 Karpen
385 Theisges
386 Schabo
387 Disch
388 Petry
389 Götz
390 Igelmund
391 Propson
392 Mees
393 Brenner
394 Paas
395 Heinzen
396 Heinrichs
397 Lenzen
398 Weinandy
399 Flesch
400 Köhler
401 Diederichs
402 Trapp
403 Link
404 Aubart
405 Scherer
406 Gierens
407 Huber
408 Back
409 Pallien
410 Stoff
411 Betzen
412 Fabry
413 Masselter
414 Candels
415 Koos
416 Lehmann
417 Leifgen
418 Stoffel
419 Lambert
420 Nesges
421 Juchems
422 Nilles
423 Heiles
424 Felten
425 Kleis
426 Schu
427 Fischbach
428 Hoff
429 Weyandt
430 Schütz
431 Kuhn
432 Engels
433 Winkelmann
434 Schweyen
435 Heid
436 Schorn
437 Grossmann
438 Deutsch
439 Vogel
440 Schlösser
441 Tossing
442 Ziewers
443 Poth
444 Schons
445 Tautges
446 Dingels
447 Gierden
448 Reger
449 Pfeiffer
450 Gabler
451 Merz
452 Penning
453 Gentges
454 Lorth
455 Bamberg
456 Born
457 Schroeder
458 Melchior
459 Steffens
460 Rodens
461 Seiwert
462 Kirchen
463 Klink
464 Thurmann
465 Lexen
466 Bläsius
467 Krebs
468 Roderich
469 Kalle
470 Turmann
471 Gompelmann
472 Mayers
473 Birringer
474 Scholer
475 Breiling
476 Stockemer
477 Haubrich
478 Platz
479 Geib
480 Conrady
481 Lescher
482 Reinart
483 Weiers
484 Denter
485 Heintz
486 Schomer
487 Carl
488 Moser
489 Fusenig
490 Irsch
491 Palgen
492 Valentin
493 Leick
494 Hupp
495 Schuckart
496 Dick
497 Altringer
498 Harings
499 Lorig
500 Zirbes
B Die 500 häufigsten Familiennamen in Luxemburg
1 SCHMIT
2 MULLER
3 WEBER
4 HOFFMANN
5 WAGNER
6 THILL
7 SCHMITZ
8 SCHROEDER
9 REUTER
10 KLEIN
11 KIEFFER
12 BECKER
13 KREMER
14 FABER
15 WEIS
16 SIMON
17 SCHNEIDER
18 WELTER
19 SCHILTZ
20 MEYER
21 MAJERUS
22 RIES
23 HANSEN
24 MEYERS
25 KRIER
26 KAYSER
27 STEFFEN
28 DIEDERICH
29 SCHUMACHER
30 BRAUN
31 WAGENER
32 KIRSCH
33 MOLITOR
34 REDING
35 SCHOLTES
36 THEIS
38 FLAMMANG
39 MARX
40 GOERGEN
41 WEILER
42 DA SILVA
43 WOLFF
44 LENTZ
45 GOEDERT
46 JACOBY
47 NILLES
48 JUNG
49 HUBERTY
50 HEINEN
51 BACK
52 PETERS
53 FISCHER
54 FELTEN
55 ENGEL
56 RODRIGUES
57 HAAS
58 LANNERS
59 FERREIRA
60 DECKER
61 SCHMITT
62 MERSCH
63 WEYDERT
64 MICHELS
65 PUTZ
66 DOS SANTOS
67 WEYLAND
68 PAULY
69 PEREIRA
70 NEY
71 CLEMENT
72 STEICHEN
73 MARTIN
74 ZIMMER
75 GENGLER
76 ERPELDING
77 HERMES
78 SCHAACK
79 PEIFFER
80 KOCH
81 BIVER
82 OLINGER
83 LORANG
84 LUCAS
85 BERTEMES
86 GILLEN
87 AREND
88 BERNARD
89 LINDEN
90 STEINMETZ
91 DOSTERT
92 LUX
93 WOLTER
94 BACKES
95 MOUSEL
96 MOES
97 GRETHEN
98 MATHIEU
99 KOHL
100 BAUSCH
101 FISCHBACH
102 COLLING
103 FRISCH
104 FERNANDES
105 SCHARTZ
106 GONCALVES
107 WILMES
108 SCHAUS
109 BERCHEM
110 FELLER
111 NEU
112 RAUSCH
113 MANGEN
114 THOMA
115 HILGER
116 MERGEN
117 MARTINS
118 WINANDY
119 ARENDT
120 MARQUES
121 WIRTZ
122 ANTONY
123 SCHINTGEN
124 BARTHEL
125 DAHM
126 KOHN
127 SCHWARTZ
128 ELSEN
129 BERG
130 REULAND
131 REINERT
132 FISCH
133 LUDWIG
134 KRAUS
135 SAUBER
136 KOHNEN
137 MERTENS
138 GOMES
139 KAUFFMANN
140 POOS
141 LANG
142 SCHAUL
143 RUPPERT
144 REITER
145 NICKELS
146 BOCK
147 GEORGES
148 PAULUS
149 STOFFEL
150 DONDELINGER
151 HENGEN
152 KNEIP
153 LAMBERT
154 SCHEER
155 FRANCK
156 PETRY
157 HILBERT
158 WIES
159 CONTER
160 SCHANEN
161 JACOBS
162 ROLLINGER
163 SCHOLER
164 ZENNER
165 DEMUTH
166 LINSTER
167 THIRY
168 WAMPACH
169 CLEES
170 EWEN
171 HEINTZ
172 LOPES
173 LUTGEN
174 SCHREINER
175 SCHULLER
176 RECKINGER
177 KASS
178 RISCH
179 SEYLER
180 BECK
181 THOMMES
182 TOUSSAINT
183 LAMESCH
184 SCHLEICH
185 SCHMIDT
186 BAUM
187 EVEN
188 THEIN
190 THILMANY
191 FONCK
192 HECK
193 SCHEUER
194 HAMES
195 FRANK
196 BAUSTERT
197 BRUCK
198 DUPONT
199 KUGENER
200 SINNER
201 SEIL
202 KEMP
203 PHILIPPE
204 GLODT
205 CLOOS
206 GLOD
207 KOENIG
208 REISER
209 TRIERWEILER
210 WEYRICH
211 THINNES
212 GREISCH
213 BAUER
214 JOST
215 KAISER
216 GLESENER
217 TRAUSCH
218 THIELEN
219 PEFFER
220 HUBERT
221 KERSCHEN
222 HAAG
223 SCHUSTER
224 GRAF
225 STEPHANY
226 SCHAEFFER
227 KONSBRUCK
228 RIBEIRO
229 LEY
230 SCHLESSER
231 ROTH
232 DA COSTA
233 FRISING
234 JOHANNS
235 PLETSCHETTE
236 WILHELM
237 LEMMER
238 HUSS
239 BOURG
240 ADAM
241 BAULER
242 KINNEN
243 MAYER
244 MILLER
245 PINTO
246 SCHILLING
247 ANEN
248 BIWER
249 CLEMENS
250 GILSON
251 ZEIMES
252 ZEIMET
253 ENTRINGER
254 ORIGER
255 REICHLING
256 ROMMES
257 BRANDENBURGER
258 DUMONT
259 SCHOCKMEL
260 BOEVER
261 EISCHEN
262 MANDERSCHEID
263 GLODEN
264 DIDIER
265 BESCH
266 LUDOVICY
267 WILTGEN
268 HEMMER
269 METZ
270 QUINTUS
271 WEYER
272 GERARD
273 MORIS
274 STEIN
275 TEIXEIRA
276 BISENIUS
277 FEIEREISEN
278 REILAND
279 THULL
280 DUARTE
281 RIPPINGER
282 STAUDT
283 WANTZ
284 ALVES
285 BACH
286 GOEBEL
287 GOERENS
288 WILLEMS
289 DALEIDEN
290 WIRTH
291 ANDRE
292 MARNACH
293 OLIVEIRA
294 SCHWEITZER
295 HEIDERSCHEID
296 SCHON
297 KRACK
298 GRAAS
299 MAAS
300 THIEL
301 WOHL
302 DIAS
303 GELHAUSEN
304 BLEY
305 DE SOUSA
306 FELTGEN
307 KERGER
308 MORES
309 FEDERSPIEL
310 WEISGERBER
311 ERNSTER
312 EWERT
313 KASEL
314 NEUMANN
315 FEYDER
316 BERSCHEID
317 BINTENER
318 GALES
319 BOSSELER
320 DUHR
321 SUNNEN
322 THOME
323 ROSSI
324 GODART
325 COLBACH
326 LIPPERT
327 FAUTSCH
328 NOESEN
329 FELTES
330 HAHN
331 KRECKE
332 LOUIS
333 STRASSER
334 EICHER
335 MENDES
336 FUNCK
337 MONTEIRO
338 SIEBENALER
339 JUNGERS
340 MEIERS
341 BECKIUS
342 FRANTZ
343 RAACH
344 DE OLIVEIRA
346 HELLERS
347 PETIT
348 FRIEDEN
349 WILTZIUS
350 SOARES
351 BEFFORT
352 BISSEN
353 HALSDORF
354 JAEGER
355 STREFF
356 FEIDT
357 HAUPERT
358 LOSCH
359 BINSFELD
360 HARY
361 KUFFER
362 REIFF
363 SANTOS
364 WESTER
365 SCHWEICH
366 THOLL
367 JANS
368 KALMES
369 MELCHIOR
370 SCHAEFER
371 THOMAS
372 WEILAND
373 TURMES
374 SCHANCK
375 CONRARDY
376 NOEL
377 JEITZ
378 MEIS
379 SILVA
380 ADROVIC
381 BETTENDORFF
382 BIEVER
383 LAUER
384 STOLTZ
385 HEUERTZ
386 KELLER
387 KOSTER
388 LEYDER
389 SCHONS
390 NICOLAY
391 BOUR
392 SCHULER
393 CLESEN
394 KRAEMER
395 MACK
396 RISCHARD
397 RODESCH
398 FRANCOIS
399 JUNKER
400 KAUFMANN
401 ROEDER
402 BERTRAND
403 HURT
404 ROBERT
405 HAMEN
406 THOSS
407 CORREIA
408 FRANTZEN
409 HENTGES
410 KEISER
411 KILL
412 DIMMER
413 ESCH
414 MEDINGER
415 MEISCH
416 SCHREIBER
417 GOETZINGER
418 STEFFES
419 HEIN
420 HEINZ
421 OSWALD
422 REIS
423 WANDERSCHEID
424 BLUM
425 RECH
426 ALTMANN
427 WAHL
428 BINTNER
429 GEIBEN
430 BASTIAN
431 BROSIUS
432 SCHAAF
433 SCHANK
434 STRAUS
435 PROBST
436 WERNER
437 LAMBERTY
438 PESCH
439 HERMANN
440 KREINS
441 STOOS
442 WALDBILLIG
443 WOLF
444 OBERWEIS
445 SASSEL
446 KUHN
447 KNEPPER
448 NICOLAS
449 SCHUTZ
450 WITRY
451 BIREN
452 GILBERTZ
453 HAAN
454 HOSS
455 LAUX
456 METZLER
457 OESTREICHER
458 SCHEUREN
459 STEMPER
460 WENGLER
461 EIFFES
462 REIFFERS
463 SADLER
464 BOHLER
465 ECKER
466 PRIM
467 SCHUMMER
468 GASPAR
469 KARIER
470 KIRCHEN
471 FRERES
472 BURG
473 GRUN
474 MALGET
475 MATHIAS
476 ZIGRAND
477 BEMTGEN
478 FANDEL
479 SCHUH
480 BINTZ
481 CONRAD
482 LEIDER
483 MANNES
484 THIES
485 THILGES
486 FLICK
487 KLOPP
488 RASSEL
489 HEMMEN
490 PUNDEL
491 BREMER
492 KAYL
493 NOTHUM
494 BERENS
495 BUCHLER
496 FRIEDRICH
497 GINDT
498 MAJERES
499 MEDERNACH
500 MICHEL
← 121 | 122 → C Die 500 häufigsten Familiennamen im nie luxemburgischen Vergleichsgebiet dt. Vgg.
1 Müller
2 Schmitz
3 Schneider
4 Becker
5 Schmitt
6 Weber
7 Hoffmann
8 Wagner
9 Klein
10 Meyer
11 Schmidt
12 Braun
13 Zimmer
14 Schäfer
15 Krämer
16 Michels
17 Jansen
18 Peters
19 Kiefer
20 Schröder
21 Schumacher
22 Koch
23 Marx
24 Jakobs
25 Heinz
26 Breuer
27 Bauer
28 Fischer
29 Thiel
30 Simon
31 Roth
32 Willems
33 Berg
34 Heinen
35 Junk
36 Reinert
37 Hansen
38 Schwarz
39 Hein
40 Lauer
41 Backes
42 Mayer
43 Mertes
44 Thielen
45 Haas
46 Esser
47 Theis
48 Reuter
49 Pütz
50 Engel
51 Schuh
52 Jung
53 Görgen
54 Esch
55 Franzen
56 Neumann
57 Wirtz
58 Steffens
59 Groß
60 Ludwig
61 Zimmermann
62 Werner
63 Linden
64 Maas
65 Meier
66 Kremer
67 Follmann
68 Hermes
69 Schulz
70 Clemens
71 Hahn
72 Klinkhammer
73 Bach
74 Mertens
75 Huppertz
76 Heck
77 Kirsch
78 Friedrich
79 Fuchs
80 Kuhn
81 Mohr
82 Schuster
83 Wolf
84 Stein
85 Bohr
86 Hilgers
87 Steffes
88 Barth
89 Jäger
90 Thome
91 Philippi
92 Adams
93 Nießen
94 May
95 Stollenwerk
96 Lenz
97 Förster
98 Welter
99 Krings
100 Steffen
101 Blum
102 Lehnen
103 Schreiner
104 Molitor
105 Thelen
106 Kaiser
107 Lang
108 Schreiber
109 Faber
110 Orth
111 Herrmann
112 Thomas
113 Dederichs
114 Scherer
115 Reichert
116 Theisen
117 Dahm
118 Lorenz
119 Hennen
120 Zender
121 Jacobs
122 Kirch
123 Stolz
124 Berens
125 Schuler
126 Heß
127 Kohl
128 Winter
129 Meiers
130 Otto
131 Metzen
132 Cremer
133 Hoff
134 Thul
135 Spang
136 Petry
137 Kranz
138 Weiler
139 Fries
140 Pauly
141 Richter
142 Frank
143 Endres
144 Klaßen
145 Streit
146 Hammes
147 Kirchen
148 Paulus
149 Offermann
150 Rausch
151 Theissen
152 Adam
153 Steinbach
154 Schommer
155 Gorges
156 Küpper
157 Hartmann
158 Brausch
159 Kaufmann
160 Palm
161 Wollscheid
162 Steinmetz
163 Kreutz
164 Hermanns
165 Lehnertz
166 Klasen
167 Frings
168 Lieser
169 Mauel
170 Schramm
171 Benz
172 Elsen
173 Thieltges
174 Teusch
175 Bollig
176 Keller
177 Prinz
178 Walter
179 Burg
180 Martin
182 Thömmes
183 Hau
184 Lehnert
185 Scherf
186 Henn
187 Otten
188 Scholtes
189 Ternes
190 Gehlen
191 Loch
192 König
193 Laux
194 Reis
195 Ehlen
196 Jakoby
197 Maier
198 Jost
199 Schu
200 Berger
201 Leinen
202 Gerhards
203 Bender
204 Lex
205 Lamberty
206 Konz
207 Koster
208 Strauch
209 Brück
210 Lorig
211 Weis
212 Thull
213 Claßen
214 Grün
215 Steuer
216 Ackermann
217 Baltes
218 Jonas
219 Funk
220 Lenzen
221 Keßler
222 Ernst
223 Maus
224 Mahlberg
225 Wolff
226 Schlösser
227 Lambertz
228 Flesch
229 Zenner
230 Beck
231 Jager
232 Lennartz
233 Graf
234 Eiden
235 Herrig
236 Schütz
237 Wilden
238 Koll
239 Ballmann
240 Dahmen
241 Haag
242 Feilen
243 Leyendecker
244 Reiter
245 Gasper
246 Hack
247 Lutz
248 Krebs
249 Herres
250 Sauer
251 Röder
252 Trierweiler
253 Boesen
254 Lauscher
255 Kratz
256 Heinrichs
257 Oswald
258 Stoffel
259 Weinand
260 Thieser
261 Bernardy
262 Roos
263 Scheid
264 Baumann
265 Emmerich
266 Krause
267 Krüger
268 Merten
269 Schnichels
270 Weiß
271 Bock
272 Busch
273 Philipps
274 Lamberti
275 Alten
276 Engels
277 Kraus
278 Hilger
279 Kramp
280 Neukirch
281 Krewer
282 Pohl
283 Feltes
284 Blau
285 Greif
286 Annen
287 Knauf
288 Waßong
289 Welsch
290 Bies
291 Conrad
292 Brandt
293 Arens
294 Pesch
295 Lichter
296 Schaaf
297 Rommelfanger
298 Schönhofen
299 Scheuer
300 Haubrich
301 Johannes
302 Johnen
303 Metzdorf
304 Vogel
305 Rau
306 Schüller
307 Günther
308 Lehmann
309 Lautwein
310 Stoffels
311 Poth
312 Wilhelm
313 Schilz
314 Bongard
315 Hardt
316 Alt
317 Dewald
318 Carl
319 Borsch
320 Lauterbach
321 Meyers
322 Horn
323 Nilles
324 Schnitzler
325 Reinartz
326 Wolter
327 Geib
328 Britz
329 Birkel
330 Göbel
331 Jäckels
332 Milz
333 Valerius
334 Scholl
335 Berners
336 Nelles
337 Kohn
338 Schulte
339 Winkel
340 Probst
341 Selzer
342 Scholz
343 Ewen
344 Pauls
345 Keil
346 Marxen
347 Plein
348 Pfeiffer
349 Schon
350 Porten
351 Biewer
352 Greuel
353 Lange
354 Sommer
355 Schulze
356 Dietzen
357 Könen
358 Oberbillig
359 Köhler
360 Hermann
361 Holz
362 Petri
363 Lentes
364 Schwind
365 Dietz
366 Eich
367 Hamm
368 Monzel
369 Münch
370 Römer
372 Fisch
373 Felten
374 Binz
375 Huwer
376 Pick
377 Koltes
378 Weiland
379 Quint
380 Christmann
381 Blasius
382 Diederichs
383 Albrecht
384 Lutterbach
385 Ney
386 Theobald
387 Biehl
388 Hayer
389 Behr
390 Lux
391 Kasel
392 Peter
393 Kirsten
394 Stadtfeld
395 Spanier
396 Radermacher
397 Wollgarten
398 Anton
399 Born
400 Neises
401 Hubert
402 Mattes
403 Strupp
404 Scholer
405 Schütt
406 Seiwert
407 Breit
408 Fritz
409 Ostermann
410 Olk
411 Hübner
412 Konrad
413 Thesen
414 Schons
415 Wiesen
416 Stark
417 Fusenig
418 Deutsch
419 Diewald
420 Kappes
421 Herz
422 Hill
423 Ollinger
424 Kettern
425 Kerber
426 Reetz
427 Helfen
428 Böhm
429 Basten
430 Kopp
431 Kraemer
432 Witt
433 Rader
434 Remmel
435 Zehren
436 Hauser
437 Barbian
438 Büchel
439 Maximini
440 Möller
441 Holbach
442 Horsch
443 Kunz
444 Rohles
445 Völl
446 Trampert
447 Saxler
448 Roder
449 Scheer
450 Heinrich
451 Bretz
452 Ensch
453 Ewertz
454 Kohr
455 Pitsch
456 Kinzig
457 Mauer
458 Kaster
459 Weyand
460 Regnery
461 Wald
462 Schwickerath
463 Steines
464 Reitz
465 Schirra
466 Hens
467 Kautenburger
468 Poensgen
469 Reiland
470 Ritter
471 Thommes
472 Thoma
473 Gerten
474 Diedrich
475 Brand
476 Caspers
477 Justinger
478 Peifer
479 Mies
480 Hofmann
481 Steil
482 Ferber
483 Andres
484 Decker
485 Beyer
486 Conrads
487 Pelzer
488 Nettersheim
489 Weirich
490 Schlöder
491 Schleimer
492 Rauen
493 Bettendorf
494 Götten
495 Brandenburg
496 Hagen
497 Bidinger
498 Mai
499 Kugel
500 Kläs
________________
1 Das skizzierte Promotionsprojekt wird vom Fonds National de la Recherche, Luxemburg (Projekt-Code 1029084) unterstützt.
2 Die Namendatenbanken für Luxemburg und Deutschland basieren auf Telefonbuchdaten von Editus (2009) bzw. der Deutschen Telekom (2009) – entlang der historischen Grenze ergänzt um Daten des Onlinetelefonbuchs www.dasoertliche.de (2011). Für Belgien und Frankreich liegen vergleichbare Telefonbuchdaten nicht vor.
3 Informationen zum 2009–2012 an der Universität Luxemburg durchgeführten Projekt „Luxemburgischer Familiennamenatlas (LFA)“ finden sich online unter http://infolux.uni.lu/familiennamen/. Hier gibt es auch die Möglichkeit, Namen grenzüberschreitend zu kartieren. Im Laufe des Jahres werden die Ergebnisse auch in Buchform erscheinen. Vgl. zum LFA auch Gilles (in diesem Band).
4 Der Begriff „deutsch“ ist für die östliche Seite der historischen Grenze problematisch, insofern zu dieser Zeit kein einheitliches Territorium existierte. Korrekter wäre es, u.a. von einem kurtrierischen, einem preußischen etc. Gebiet zu sprechen. Der Einfachheit halber werden hier dennoch die Begriffe „deutsch“ bzw. „nicht-luxemburgisch“ verwendet.
5 Einen kurzen Überblick über die Geschichte Luxemburgs, auch mit Blick auf die Mehrsprachigkeit und wechselnden politischen Verhältnisse liefert etwa Thewes (2008); spezieller mit der Sprachhistorie des Luxemburgischen befasst sich Bruch (1953).
6 Dies deckt sich mit der Datierung der Festwerdung in Belgien (1795), Deutschland und den Niederlanden (jeweils 1811) durch Marynissen/Nübling (2010: 318).
7 Da die heutigen deutschen PLZ-Gebiete nicht dem historischen Grenzverlauf folgen, mussten die PLZ-Gebiete entlang der historischen luxemburgischen Grenze für die Untersuchung in ihren jeweils ehemals luxemburgischen und „immer deutschen“ Anteil, die hier sog. PLZ6, geteilt werden.
8 Die Klasse der „Berufsübernamen“, d.h. solcher Namen, die statt von der Tätigkeit als solcher von einem typischen Werkstück oder -zeug abgeleitet sind, werden hier zu den Berufsnamen gezählt, da die zugrundeliegende Motivation der Benennung auch hier in der Tätigkeit des ersten Namenträgers liegt. Hierzu zählen bspw. Klinkhammer, Ambos, Axt.
9 Dabei ist zu berücksichtigen, dass v.a. Namen aus Tierbezeichnungen (wie Haas, Wolf(f), Bock, Hahn/Haan usw.) ebenso wie solche aus einem insbes. im Genitiv stehenden Rufnamen (wie Peters, Thielen, Jacoby) gerade in Luxemburg stets auch zunächst Hausnamen und daraus abgeleitet erst Familiennamen (und somit Wohnstättennamen) sein können. Da dies jedoch im Einzelfall kaum sicher ermittelbar ist und um eine „Schwemme“ an Wohnstättennamen zu verhindern, wurden solche Namen nie als Wohnstättennamen gewertet.
10 So etwa in den Familiennamen Kieffer, Graff/-graff, Schaeffer/Schäffer; Junck(er), Franck, Funck; zahlreichen Namen mit -bourg/Bourg- (darunter auch Bourggraff), Bourkel/Bourquel/Bourckel (zu Burkel) uvm. Vgl. hierzu auch Gilles (in diesem Band).
11 Tatsächlich verzeichnet die Editus-Telefondatenbank keine Umlautschreibungen, so dass selbst die seltenen Familiennamen mit <ü> nicht in dieser Form notiert sind. Statt <ü> findet sich <u>, statt <ä, ö> <ae, oe>.
12 Die Varianten umfassen neben Mueller/Muller u.a. verdumpftes Möller/Moeller, entrundetes Miller sowie die latinisierte Variante Molitor.
13 Die Varianz beruht hier vorwiegend auf den unterschiedlichen Schreibungen -ey-, -ei-, -ay-, -ai-. Dazu kommen Genitiva sowie wiederum die latinisierte Form Majerus, auch in abgeschwächten Varianten wie Majeres.
14 Hier liegen zahlreiche Varianten des Auslauts vor: Schmidt,-tt, -t, -d, auch im Genitiv -tz, -ts. Hinzu kommen Diminutiva wie Schmidtke und neben latinisierten Formen Faber, Fabry auch französische Varianten wie Lefevre. Keine direkte Variante hingegen ist etymologisch verwandtes Schmoetten, das fast nur im heutigen Luxemburg auftritt und statt des Schmieds die Schmiede bezeichnet.
15 Die sog. Ländernamen, d.h. Namen, die nicht auf eine Ortschaft, sondern auf das Land oder Gebiet der Herkunft verweisen, werden hier mit solchen Namen, die auf mehrere Orte auf beiden Seiten der Grenze verweisen, oder deren Bezugsort nicht eindeutig ermittelbar ist, zu einer Restgruppe zusammengefasst.