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Patchworkdeutsch – Sprachlich-kulturelle Interferenz in den Songtexten von Haftbefehl

von Małgorzata Derecka (Autor:in)
©2021 Monographie 246 Seiten

Zusammenfassung

Die Publikation befasst sich mit der gegenwärtigen deutschen Sprache in einer ihrer provokantesten Ausprägungen, dem Gangsta-Rap von Haftbefehl, einem bekannten deutschen Rapper mit Migrationshintergrund. Die Publikation gliedert sich in zwei Teile. Im ersten theoretischen Teil werden linguistische Beiträge und deren Urheber, die sich mit dem Begriff Sprache auseinandersetzten, hervorgehoben und Merkmale der gegenwärtigen Jugendsprache und der Hip-Hop-Sprache dargestellt. Im zweiten empirischen Teil wird der Reichtum an Haftbefehls sprachlichen Ressourcen hervorgehoben, die aus seiner individuell geprägten Künstlersprache eine Art Patchwork-Sprache entstehen ließen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Danksagung
  • Einleitung
  • 1. Theoretischer Hintergrund der empirischen Analyse
  • 1.1. Zur Theorie des Begriffs Sprache
  • 1.1.1. Sprachbegriff nach Edward Sapir (1884-1939)
  • 1.1.2. Sprachbegriff nach Leonard Bloomfield (1887-1949)
  • 1.1.3. Sprachbegriff nach Noam Chomsky (1928-)
  • 1.1.4. Sprachbegriff nach Ferdinand de Saussure (1857-1913)
  • 1.1.5. Sprachbegriff nach Franciszek Grucza (1937-)
  • 1.1.6. Patchworkdeutsch – Geburt einer neuen Varietät mit dem Hintergrund der Integrations- und Flüchtlingspolitik
  • 1.2. Über die sprachlich-kulturelle Interferenz zur erfolgreichen Integration
  • 1.2.1. Integration aus dem Blickwinkel der Betroffenen
  • 1.2.2. Flüchtlingspolitik und ihre Schattierungen
  • 1.3. Mehrsprachigkeit als Folge der Migrationsbewegung in Deutschland
  • 1.3.1. Deutsch im Sprachkontakt – Migrationsgeschichte von der Römerzeit bis zur Industrialisierung
  • 1.3.2. Migrationsbewegung in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert
  • 1.3.2.1. Deutschland – eines der größten Einwanderungsländer Europas
  • 1.3.2.2. Gastarbeiterdeutsch – auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen
  • 1.3.2.3. Migrationsbewegung als Folge gewalttätiger Ausschreitungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges
  • 1.3.2.4. Migrationsbewegung als Folge der Neuordnung nach dem 2. Weltkrieg
  • 1.3.2.4.1. Friedenskonferenzen in Jalta und Potsdam – vertragsmäßige Ursache der Migration
  • 1.3.2.4.2. Gründung zweier deutschen Staaten – auf der Flucht vor dem DDR-Regime
  • 1.3.2.4.3. Im Land des Wohlstands – neue Gastarbeiter
  • 1.3.2.4.4. Entstehung einer multikulturellen Gesellschaft
  • 1.3.2.4.5. Moderne Nomaden und Schutzsuchende – gesteuerte Zuwanderung
  • 1.3.3. Identität der Migranten und der Bevölkerung mit Migrationshintergrund
  • 1.4. Jugendsprache
  • 1.4.1. Kiezdeutsch – Migrantendeutsch als erfolgreiche Koproduktion
  • 1.4.2. Die sprachlichen Züge der gegenwärtigen Jugendsprache
  • 1.4.2.1. Neuerungen auf der grammatikalischen Sprachebene
  • 1.4.2.2. Neuerungen auf der lexikalischen Sprachebene
  • 1.4.2.3. Andere Merkmale des Sprachwandels
  • 1.5. Zum Phänomen von HipHop
  • 1.5.1. Rap – Spiegel der subkulturellen Sprechstile Jugendlicher
  • 1.5.2. Rap – Verfall der Sprache oder Lyrik?
  • 1.5.2.1. Rap – im Dienste der Dichtung
  • 2. Empirische Analyse der Raptexte von Haftbefehl
  • 2.1. Darstellung des Rappers Haftbefehl
  • 2.2. Haftbefehl und seine Sprache
  • 2.3. Methodologisches Vorgehen
  • 2.3.1. Das Textkorpus
  • 2.3.2. Aufstellung von Thesen
  • 2.4. Analyse und Auswertung der ausgewählten Texte
  • 2.4.1. Grammatikalische Merkmale
  • 2.4.1.1. Syntax
  • 2.4.1.2. Besonderheiten auf der morphologischen und orthographischen Ebene
  • 2.4.1.2.1. Weglassen von Flexionsendungen bei der Konjugation des Verbs
  • 2.4.1.2.2. Deklination der Pronomen, Substantive und Artikelwörter mit oder ohne Apostroph
  • 2.4.2. Orthographische Merkmale
  • 2.4.2.1. Interpunktion
  • 2.4.2.2. Groß-/Kleinschreibung
  • 2.4.3. Lexikalische Merkmale
  • 2.4.3.1. Neubildungen
  • 2.4.3.2. Entlehnungen
  • 2.4.3.3. Hybridbildungen
  • 2.4.3.4. Kurzwortbildung
  • 2.4.3.5. Eigennamen
  • 2.4.3.6. Menschen
  • 2.4.3.7. Markenprodukte
  • 2.4.3.8. Automarken
  • 2.4.3.9. Kontinente, Länder, Städte
  • 2.4.4. Stilmischungen
  • 2.4.4.1. Bricolage
  • 2.4.4.2. Code-Switching
  • 2.5. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
  • Resümee
  • Streszczenie
  • Summary
  • Bibliographie
  • Onlinezugriffe
  • Abbildungsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Anhang: Songtexte von Haftbefehl
  • Reihenübersicht

Danksagung

Erfolg hat viele Väter. Und in der Tat haben viele dazu beigetragen, dass ich heute diesen Erfolg feiern kann. Fachliche und emotionale Unterstützung und der grenzenlose Glaube daran, dass ich es schaffe, begleiteten mich in dieser Zeit und ermutigten dazu, noch intensiver zu forschen.

Mein allergrößter Dank gilt Frau Univ.-Prof. Dr. Habil. Anna Dargiewicz, der besten Doktormutter, die man sich vorstellen kann. Wertvolle Hinweise, die auf einem direkten Wege zur Entstehung dieser Dissertation führten, wie auch eine freundliche und vertrauensvolle Betreuung waren das Fundamentale für dieses wissenschaftliche Projekt. Gute Vorbilder verursachen, dass man nicht scheitern kann – man schuldet den Menschen, die in uns so viel Vertrauen setzen, Erfolg. Und ich hoffe, ich habe meine Doktormutter nicht enttäuscht!

Mein herzlicher Dank gilt meiner Arbeitskollegin Elke Sowul, die unermüdlich und mit unglaublicher Geduld Seite für Seite, Zeile für Zeile gelesen und meine Gedanken und Überlegungen in ein „schöneres“ Deutsch umformuliert hat. Die Suche nach einer treffenderen Ausdrucksweise wurde mit der Zeit zu einem unglaublichen sprachlichen Abenteuer – und die Redewendung „aus eigenen Fehlern lernen“ bekam damit einen besonders positiven Klang.

Ohne Unterstützung und Motivation im privaten Bereich hätte nichts Wissenschaftliches gedeihen können – nicht in meinem Leben. Vier Jahre lang musste ich mein Leben zwischen meiner beruflichen Arbeit, meiner Familie und meinen Forschungen teilen. Das größte Opfer meines wissenschaftlichen Vorhabens waren meine Familie und meine Freunde. Ihnen gilt zuerst: „Verzeiht mir“. Mein Mann Marek, meine Tochter Zosia, meine wundervollen Eltern, meine Geschwister, meine Freundin Anna H. – sie waren und sind weiterhin mein größter Rückhalt. Ich danke euch.

Es gibt auch Menschen, deren Hauch Inspiration diese Arbeit mit sich trägt – Ideen, Gedanken, Ausformulierungen entstanden während vieler wundervoller und höchstinteressanter Diskussionen. Auch diesen Menschen will ich unbedingt danken – dafür, dass ich trotz allem und dank ihnen die Kraft gefunden habe, nach vorne zu blicken und zu arbeiten.

Jede ←9 | 10→Begegnung mit euch war die wundervollste Belohnung für meine schlaflosen Nächte!

Małgorzata Derecka

Einleitung

Alle menschlichen Organe werden irgendwann müde,

nur die Zunge nicht.

(Konrad Adenauer)

Das Erscheinungsbild des Deutschen1 ist ein unvollendetes Werk, das in seiner endgültigen Prägung nie definiert werden kann. Die ständigen Wandlungsprozesse, die die Entwicklungsspirale des Sprachsystems ununterbrochen aufziehen, lassen sprachliche Phänomene entstehen, die für ein breites Forschungsgebiet und immer mehr linguistische Spekulationen sorgen. Die Zwischenstufen der sprachlichen Entwicklung erfordern jedoch regelmäßige Untersuchung, denn wo das Finale hinter dem Horizont liegt und für das menschliche Auge verborgen bleibt, ist die Aufzeichnung des Weges von besonderer Wichtigkeit.

Sprachen sind kein abgekapseltes Kommunikationsmittel. Seit Jahrhunderten bindet die deutsche Sprache fremde Elemente ein, bereichert ihren Wortschatz im Prozess der Wortbildung um neues sprachliches Gut. Das Deutsche schwebt zwischen der Wortschatzerweiterung und -bereicherung auf der einen Seite und der Vereinfachung, bzw. Vernachlässigung der Grammatik- und Rechtschreibnormen auf der anderen Seite, was damit verbunden ist, da das deutsche Sprachsystem den zahlreichen internationalen Einflüssen unterliegt und es von den grammatikalisch einfacheren Sprachsystemen absieht, was unter anderem durch die große Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund bewirkt wird. Die ständige Vitalisierung der deutschen Sprache ist ein unabdingbarer Mechanismus der Stoßdämpfung mit der Multi-Kulti-Realität, die nicht nur die Gegenwart prägt, sondern auch die Vergangenheit Deutschlands ausmalt, das durch sein geschichtliches Schicksal immer wieder im Kontakt mit den anderen Staaten, Kulturen und vor allem den patchworkartigen Identitäten blieb (dazu ausführlich in Kapitel 1.3. und Kapitel 1.4.).←11 | 12→

Die vorliegende Studie setzt sich zum Ziel, die gegenwärtige deutsche Sprache in einer ihrer äußerst provokatorischen Ausprägungen darzustellen – im Gangstarap von Haftbefehl, einem bekannten deutschen Rapper mit Migrationshintergrund. Das Patchworkartige seines Schaffens kann als Forschungsobjekt überraschen und zum Staunen bringen, seine Sprache – geprägt von Obszönität und Vulgarität, seine Message – von Diffamierung der Frauen bis hin zur Verteidigung der Opfer der bestehenden politischen Ordnung – können zurückstoßend wirken und verursachen, dass man sich mit seinen Texten – halt aus Protest gegen die Inhalte und ihr äußerliches Bild – gar nicht beschäftigen möchte. Nun handelt es sich bei dieser linguistischen Untersuchung nicht um die Beurteilung der Inhalte. Auch der mögliche Vorwurf, dass durch das wissenschaftliche Interesse an den Texten ihre kontroversen Inhalte nicht nur unter den Rap-Fans verbreitet und weitergetragen werden, ist hier nicht der Gegenstand der Auseinandersetzung. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es nicht, die Inhalte zu beurteilen, sondern den Reichtum an sprachlichen Ressourcen hervorzuheben und auf die unaufhaltsamen Veränderungen der deutschen Sprache hinzuweisen, auf die die große Präsenz dieser Texte in den Medien einen bedeutenden Einfluss hat.2

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei Teile: in den theoretischen und den empirischen Teil. In dem theoretischen Ansatz wurden linguistische Beiträge und ihre Väter genannt, die sich mit dem Begriff Sprache auseinandersetzten. Unabhängig von den Versuchen von Sapir, Bloomfield, Chomsky, de Saussure oder Grucza scheint die Definierung des Begriffs nicht genug komplex und zufriedenstellend zu sein. Nach jeder Theorie übermittelt die Sprache menschliche Gedanken, Träume, Wünsche, Gefühle, Ansichten und Absichten. Die einzige unumstrittene Tatsache ist immerhin, dass der Mensch sprechen kann und spricht. Andere Lebewesen können kommunizieren, aber nicht sprechen. Hinter dem Begriff sprechen verbirgt sich viel mehr als bloßer Informationsaustausch. Die Macht des Wortes, das Berge versetzen kann, ist grenzenlos. Die Frage, was die Sprache ist, findet keine in einer Definition abgegrenzte Antwort.←12 | 13→

John Lennon fragte einmal in seinem berühmten Lied „Imagine“:

Wenn man die Worte Lennons paraphrasieren würde, müsste man fragen: Imagine there´s no languages. Oder: Imagine there´s no langue. Das richtige Wort kann das Leben retten, das falsche – Kriege verursachen. Es ist ein Phänomen, das mehr bewegen kann, als die Taten. So entstehen in Deutschland Sprachvarietäten, die zwar in einem Lande gesprochen doch über die territorialen Grenzen hinausgehen und damit ein Patchworkdeutsch entstehen lassen. So wird im ersten, deskriptiven Teil dieses Aufsatzes darauf hingewiesen, welchen Einfluss die Migrationsbewegungen auf die Entwicklung der deutschen Sprache genommen haben. Da es in einer so kurzen Abhandlung unmöglich ist, alle einzelnen Migrationswellen von den Anfängen der deutschen Staatlichkeit genauer zu beschreiben, wird das besondere Augenmerk den Migrationsbewegungen seit dem 18. Jahrhundert bis hin zu der Flüchtlingswelle der letzteren Jahren und der auf diesem Boden gediehenen Mehrsprachigkeit in Deutschland gewidmet.

In dem über 80 Millionen zählenden deutschen Volk leben unzählige neue, gemixte Identitäten, die sich in der Gesellschaft durchzusetzen und zu beweisen versuchen. Zum Glück werden die Konflikte in Europa gegenwärtig nicht auf den Kriegsfeldern, sondern vorwiegend auf den Zungen ausgetragen. Man beweist sich als Gleichberechtigter in der Gesellschaft in seiner persönlich geschaffenen Sprache, man äußert kulturelle, mentale, religiöse oder soziale Unterschiede verbal, man übermittelt und überbrückt diese Unterschiede, indem man Sprachvarietäten bildet, die das Fremde verstehen lassen oder den Verständnisboden dafür bereitstellen.

In einem weiteren Schritt werden die Merkmale der gegenwärtigen Jugendsprache geschildert. Da die Jugendsprache Sprachsysteme generieren lässt, die eine Widerspiegelung des gegenwärtigen politischen, wirtschaftlichen, ←13 | 14→kulturellen oder sozialen Lebens ist, werden ihre wichtigsten Merkmale präsentiert, wobei auf den Sprachwandel im Rahmen des Kiezdeutschen, seiner lexikalischen und grammatikalischen Neuerungen verwiesen wird.

Der theoretische Teil wird mit dem Phänomen der HipHop-Sprache abgeschlossen. Hier wird der subkulturelle Sprechstil der Jugendlichen dargestellt und der Versuch unternommen, die Frage zu beantworten, ob die deutsche Sprache von einem Sprachverfall bedroht oder ob sie ein Ausdruck der Kreativität und der Sprachspielerei ist. Anhand von exemplarischen Beispielen werden die Vielfalt der lexikalisch-grammatikalischen Merkmale der Jugendsprache und ihre Entwicklungstendenzen aufgezeigt.

Im empirischen Teil der vorliegenden Studie werden der Rapper Haftbefehl, das ausgewählte Korpus, die Untersuchungsmethode und die Auswertung der gewonnen Daten dargestellt. Unter vielen deutschsprachigen Rappern gilt Haftbefehl als einer der bekanntesten und einflussreichsten Musiker und Rap-Produzenten in Deutschland, der nicht nur mit seiner obszönen Sprache für Aufregung sorgt, sondern auch mit seiner künstlerischen Werkstatt: Seine Sprache fasziniert. Und obwohl er vor allem dem Genre des Gangstarap-Stils treu bleibt und verbal provoziert, zeigt er in seinen Songs seine Weltvision umspannt mit sprachlichen und dichterischen Mitteln, die überraschen und nur langsam das Geheimnis seines Talents enthüllen lassen. Das, was für das Auge am auffälligsten ist – aggressiver Stil, Vulgarismen, Diffamierung der Frauen, lässt bald andere Inhalte und Emotionen entdecken, wie Trauer, Mitleid oder Schmerz.

Aus seinen fünf Studioalben wurden 20 Songs ausgewählt, die nach ihren grammatikalischen, orthographischen und lexikalischen Merkmalen untersucht werden und mit ihrer Auswertung die aufgestellte These unterstützt wird, dass es sich im Fall seiner Texte um eine Patchworksprache handelt. Zuerst wird die Syntax unter die Lupe genommen. Demnächst wird der Bereich der Konjugation des Verbs und der Deklination der Pronomen, Nomen und Artikelwörter analysiert. Dabei wird die beinahe spielerische Anwendung des Apostrophs aufgezeigt, der sich in den einzelnen Worten wie ein Druckfehlerteufel beliebig bewegt. Als Weiteres werden die Rechtschreibung – insbesondere die Interpunktion, und die Klein- und Großschreibung untersucht. Da die Tendenz der deutschen Sprache zur Übernahme fremder Einheiten und fremder Strukturen sichtbar ist, wird ←14 | 15→auch im Bereich der Orthographie eine Wandlung bemerkbar, die aus dem Fremden schöpft.

Der Frage nachgehend, wie viel fremdes Wortschatzgut in das Deutsche übernommen bzw. kurzfristig verwendet wird, wird im nächsten Schritt die lexikalische Ebene der Songtexte untersucht. Besonders markant scheint bei Haftbefehl die Anzahl der Sprachen zu sein, was sich in den Entlehnungen und Hybridbildungen widerspiegelt. Er ist auch im Bereich der Neubildungen aktiv und erschafft Worte wie Babo, die nicht nur von den Fans sondern auch von den deutschen Politikern benutzt werden. Die Kurzwortbildung vermischt mit zahlreichen fremden Eigennamen von Menschen, Orten, Produkten lässt die Texte von Haftbefehl noch rätselhafter wirken, worauf im weiteren Teil der empirischen Analyse hingewiesen wird.

Der nächste und letzte Schwerpunkt der Arbeit ist die Stilebene des untersuchten Datenkorpus. Durch die bewusste wie auch unbewusste Stilmischung und Verwendung von Bricolage und Code-Switching ist das Verstehen der Texte von Haftbefehl noch komplizierter, als man am Anfang der Untersuchung annehmen konnte und erfordert mehr Fachwissen, als man solchen Texten zumuten könnte.

Details

Seiten
246
Jahr
2021
ISBN (ePUB)
9783631855416
ISBN (PDF)
9783631855409
ISBN (Hardcover)
9783631853375
DOI
10.3726/b18454
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (November)
Schlagworte
Mehrsprachigkeit deutsche Jugendsprache Sprachtheorie HipHop-Sprache Migration Integration
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2021. 246 S., 9 s/w Abb., 3 Tab.

Biographische Angaben

Małgorzata Derecka (Autor:in)

Małgorzata Derecka studierte Germanistik an der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń und promovierte im Bereich Sprachwissenschaft mit den Schwerpunkten Mehrsprachigkeit, deutsche Jugendsprache und Patchwork-deutsch. Sie arbeitet am Lehrstuhl für Deutsche Sprache an der Universität Ermland-Masuren, Olsztyn, Polen.

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