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Die nationalpolitische Bedeutung der Ostsiedlung in der Weimarer Republik und die öffentliche Meinung

von Claudia-Yvonne Schmidt-Ludwig (Autor:in)
©2004 Dissertation 272 Seiten

Zusammenfassung

Die Siedlungspolitik im Osten gehörte zu den leitenden politischen Ideen der Weimarer Republik, deren Verwirklichung immer wieder mit großem Nachdruck gefordert wurde. Sie galt allgemein als Akt der inneren und äußeren Selbstbehauptung. Innenpolitisch sah man in ihr den Lösungsweg zur inneren Gesundung Deutschlands sowohl in sozialer als auch in ökonomischer Hinsicht. Im außenpolitischen Bereich wurde die Siedlung eng mit bevölkerungs-, national- und revisionspolitischen Zielsetzungen verknüpft. Was die Rolle des deutschen Ostens im Zusammenhang mit dem Untergang der Weimarer Republik so bedeutsam macht, ist die Tatsache, dass Reichspräsident Hindenburg persönlich hinter ihr stand und die Sanierung des Ostens zur vordinglichsten Aufgabe der Regierung erklärte. Als die angestrebten Problemlösungen in Gegensatz zu den Interessen der Großgrundbesitzer gerieten, machten diese ihren politischen Einfluss über den Reichspräsidenten – ihren Standesvertreter – geltend, ein politisches Geschehen, das im Sturz Brünings seinen letzten Ausdruck fand. In der Diskussion um die Ostsiedlung offenbarten sich Macht und Bedeutung des zutiefst traditionalen, antirepublikanischen Denkens der einflussreichen konservativen Interessengruppen, das eine nicht unerhebliche Ursache für die Instabilität der Reichsregierungen in der Endphase der Republik war.

Details

Seiten
272
Jahr
2004
ISBN (Paperback)
9783631524879
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deutsche Ostsiedlung Geschichte 1918-1933 Deutsches Reich Weimarer Republik Siedlungsideologie Machtinstrument Presse Öffentliche Meinung
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2004. 272 S., 2 Abb.

Biographische Angaben

Claudia-Yvonne Schmidt-Ludwig (Autor:in)

Die Autorin: Claudia-Yvonne Ludwig wurde 1972 in Darmstadt geboren. Ab 1992 studierte sie an der Universität Heidelberg Anglistik und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien. Nach erfolgreicher Beendigung ihres Studiums 1997 begann die Autorin ihre Promotion im Fach Neuere Geschichte, die sie 2003 abschloss. Seit 2000 arbeitet sie als Studienrätin in Karlsruhe.

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Titel: Die nationalpolitische Bedeutung der Ostsiedlung in der Weimarer Republik und die öffentliche Meinung