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Damnatio memoriae

Ein Theorieentwurf zum Denkmalsturz

von Florian Greßhake (Autor:in)
©2010 Monographie 138 Seiten

Zusammenfassung

Gesellschaftliche Gruppen und Nationen definieren sich über gemeinsame Werte und Leitvorstellungen. Diese abstrakten Konzepte benötigen einer visuellen Darstellung in Form von Bildnissen und Denkmalen, die stellvertretend für das System stehen, um allgemein akzeptiert zu werden. Denkmäler symbolisieren gesellschaftliche Vergangenheitskonstruktionen, verbildlichen gegenwärtige Machtstrukturen im öffentlichen Raum und transferieren diese in allgemein anerkannte Zukunftsvorstellungen.
In Zeiten gesellschaftlicher Metamorphosen stehen die Monumente daher regelmäßig im Blickpunkt, sie sind die Kristallisationspunkte des Wandels. Ein physischer Angriff auf die Denkmäler ist ein stark symbolisch aufgeladener Akt voller Emotionen, der stellvertretend für den Wandel der Machtstrukturen steht. Der Prozess Denkmalsturz ist kein anarchisches Konzept, sondern folgt stringenten Regeln und Ritualen. Die vorliegende Studie versucht sich in der Typisierung und Entwicklung einer theoretischen Einordnung dieses Phänomens anhand der Ereignisse rund um den Zusammenbruch der sozialistischen Systeme in Osteuropa und der DDR.

Details

Seiten
138
Jahr
2010
ISBN (Paperback)
9783899757217
Sprache
Deutsch
Schlagworte
DDR Denkmal Denkmalsturz Erinnerungskultur kollektive Identität Osteuropa Volkskunde Zeitgeschichte Revolution
Erschienen
München, 2010. 138 S.

Biographische Angaben

Florian Greßhake (Autor:in)

Florian Greßhake studierte Europäische Ethnologie, Geschichte und Nordische Philologie in Münster und Stockholm. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel und forscht dort über europäische Kulturerbevorstellungen an der deutsch-dänischen Grenze.

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Titel: Damnatio memoriae