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Robert Gilbert

Eine zeitgeschichtliche Biografie

von Christian Walther (Autor:in)
©2016 Dissertation 435 Seiten

Zusammenfassung

Erstmals wird in dieser Biografie das Leben Robert Gilberts an Hand des Nachlasses und einer Vielzahl weiterer Quellen nachgezeichnet. Sein Werk kennt fast jeder, seine Person fast niemand: Der außergewöhnliche Liedtexter und Lyriker hat mit so gegensätzlichen Komponisten wie Werner Richard Heymann («Das gibt’s nur einmal») und Hanns Eisler («Stempellied») gearbeitet. Im Wiener Exil schrieb er als «Tarner Brother», in Paris befreundete er sich mit Hannah Arendt, in New York kämpfte er ums Überleben. Er wandelte sich vom KPD-Sympathisanten zum Antikommunisten. 1949 kehrte er nach Europa zurück und arbeitete mit Erich Kästner für das Münchner Kabarett Die kleine Freiheit. Es folgte eine Karriere als Übersetzer amerikanischer Musicals wie My Fair Lady.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • I. Vorwort
  • Robert Gilbert als Thema der Kommunikationsforschung
  • Robert Gilbert als Gegenstand der Exilforschung
  • Robert Gilbert: Stand der Forschung
  • Wissenschaftliche Annäherungen an eine Person: Zur Biographik
  • Zur Methode
  • Zur Quellenlage
  • Letzte Vorbemerkungen und Danksagungen
  • II. Herkunft und Kindheit
  • 1899: Geburt in Berlin
  • Lehr- und Studienjahre
  • III. Die Berliner Zeit
  • Ein Freund, ein guter Freund: der Kommunist Heinrich Blücher
  • Frau Elisabeth oder Elsbeth, genannt Elke, und Tochter Marianne
  • Cabaret / Kabarett – und revolutionäre Kunst
  • Operette und Schlager
  • Der Tonfilm kommt
  • Noch ein Freund: Werner Richard Heymann
  • Die Drei von der Tankstelle
  • Die produktivsten Jahre
  • Das Weiße Rössl
  • Der Kongress tanzt
  • Bomben auf Monte Carlo
  • Der Sieger
  • „Mir ist so millionär zu Mut“ – Zusammenarbeit mit Friedrich Hollaender
  • „Kamerad, wir sind die Jugend“ – Zusammenarbeit mit Robert Stolz
  • Schlager Schlag auf Schlag – Weitere Arbeiten für den Film
  • Noch einmal: Operette und Politik
  • IV. Der Weg in die Emigration
  • Das Ende in Berlin
  • 1933: Fluchtpunkt Wien
  • Exil in Wien
  • Tarner Brothers
  • Deckname „Ohle“
  • Wien – ganz ohne Schmäh
  • 1938: Abstecher nach Berlin
  • Ein französisches Visum aus Köln
  • Keine Hilfe aus London
  • Zwischenstation in Paris
  • V. Fluchtpunkt New York
  • 1939: Ankunft – und die Mühen, Fuß zu fassen
  • Zu Gast bei Spionen: Paul und Hede Massing
  • Betteln bei Eisler
  • „authentic Viennese schmalz“ – Stolz ist auch am Hudson Walzerkönig
  • Bruder Henry
  • Blücher und Arendt in New York
  • Schwere Zeiten, leichte Muse
  • Kleine Auftritte, kleine Aufträge
  • „Das Lied von der deutschen Freiheit“
  • 1946: „Meine Reime, Deine Reime“
  • VI. Remigration
  • Zwischen Europa und Amerika
  • 1949: Ein US-Staatsbürger reist nach Europa
  • Zürich, Dufourstraße 4
  • Die Mühen des Alltags – bis zur Wiedereinbürgerung
  • Der Kampf um Rechte und Tantiemen
  • Wiedergutmachung
  • VII. Karriere auf vielen Feldern
  • Ein enormes Arbeitspensum
  • Blanvalet bringt Gilberts politische Lyrik heraus
  • Noch einmal: Blücher (und Arendt)
  • 1950: Die Kleine Freiheit
  • Enttäuschte Verliebtheit – geniale Momente? Breitseiten gegen Brecht und KPD
  • Abschied vom Kabarett
  • Abschied von der Politik
  • Noch einmal: Heymann
  • VIII. Etabliert im Show-Business
  • 1961: Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen
  • Cabaret – (k)eine Heimkehr ins Berlin der 30er Jahre
  • Die Ex-Frau übersetzt mit
  • Mehr als Brieffreunde: Elke Gilbert, Hannah Arendt und Robert
  • „Mich hat kein Esel im Galopp verloren“
  • IX. Privates
  • Das familiäre Umfeld
  • Wenn der Vater mit dem Sohne: Stephan
  • Tochter und Enkeltöchter
  • Alkohol
  • Neue Freundschaften zu Mensch und Tier
  • Zwischen gefühltem Notstand und realem Wohlstand
  • Hannah Arendts Tod und Beisetzung
  • „Ruhe ist ein langweiliges Geschäft“
  • 1978: Tod im Tessin
  • X. Identität und Nachruhm
  • „juda-teutonisch“: Gilbert und „der Unjeist, der verjudete, in mir“
  • Die Grenzen des Nachruhms
  • XI. Fazit
  • Zusammenfassung
  • Summary
  • XII. Quellen- und Literaturverzeichnis / Anhang
  • Nachlässe
  • Mündliche und schriftliche Mitteilungen
  • Aufsätze und Bücher
  • ausgewählte Online-Ressourcen
  • Urheberrechte

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I.  Vorwort

Von wem stammt eigentlich das Lied „Durch Berlin fließt immer noch die Spree“? Diese Frage nach dem Urheber der langjährigen und mehrfach modernisierten Erkennungsmelodie der Berliner Abendschau, des populären Regionalfernsehmagazins des Senders Freies Berlin (SFB), war anlässlich des 45. Jahrestages der ersten Sendung Ausgangspunkt dieser Arbeit, die 2003 als kleine Recherche des Autors – damals Reporter der Abendschau – neben dem Redaktionsalltag begann. Insofern ist diese Biografie – wie sich noch zeigen wird: in mehrfacher Hinsicht – dem Fernsehen zu verdanken.

Eine erste Vermutung, es könnte sich um eine Komposition der 50er Jahre, irgendwo im musikalischen Umfeld der Schöneberger Sängerknaben handeln, führte in die Irre. Komponist der Melodie, so zeigte sich, war ein gewisser Jean Gilbert, Texter ein mir zu jenem Zeitpunkt ebenso unbekannter Robert Gilbert. Es stellte sich im Zuge der weiteren Recherchen heraus, dass Robert der Sohn von Jean ist, und dass beide eigentlich Winterfeld heißen, Max Winterfeld der Vater, Robert David Winterfeld der Sohn. Die Recherche ergab auch, dass Robert Winterfelds Biografie von faszinierendem Facettenreichtum ist, dass sie zwischen der Politik und der Populärkultur seiner Zeit mäandert, und dass sie nahezu völlig unbekannt ist.

Doch bei diesen Erkenntnissen blieb es erst einmal.

Dann bot sich – zugegebenermaßen unfreiwillig – die Gelegenheit, die Recherche zu vertiefen. Der Rundfunk Berlin Brandenburg, durch Fusion mit dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg entstandene Zweiländeranstalt und Rechtsnachfolgerin des SFB, entwickelte zur Abwehr von Festanstellungsansprüchen freier Mitarbeiter die Praxis, diese Mitarbeiter für sechs Monate in eine so genannte „Pause" zu schicken. Danach wurde die Zusammenarbeit häufig, wenn auch nicht immer, fortgesetzt. Da ich von dieser Pause relativ überraschend erwischt wurde und sich Ersatzbeschäftigungen nur in geringem Umfang auftaten, setzte ich 2006 die Recherche zu Gilbert fort. Diesmal intensiv, nämlich mit der Sichtung des Nachlasses, der sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin befindet. Die Idee dabei war, aus der Recherche später ein Fernsehfeature zu machen, wie ich es schon über Sebastian Haffner gemacht hatte oder andere zeitgeschichtlich interessante ← 11 | 12 → Stoffe. Doch diese Hoffnung zerschlug sich – die angesprochenen Redaktionen innerhalb wie außerhalb Berlins lehnten das Projekt ab: Sei es, weil es – wegen zahlreicher zu erwerbender Filmrechte – zu teuer zu werden drohte, sei es, weil das Thema nicht in die vom jeweiligen Sender gepflegten Programmlinien passte, sei es, weil Gilbert zu unbekannt ist. Und so wurde aus einem abgelehnten Fernsehprojekt ein wissenschaftliches Vorhaben, das natürlich ganz andere Möglichkeiten (und Risiken) der Vertiefung bot. Und aus der Frage nach dem Urheber von „Durch Berlin fließt immer noch die Spree“ entwickelte sich die umfassendere Fragestellung, wer war eigentlich Robert David Winterfeld – oder eben Robert Gilbert, wie sein Künstlername lautete – und was machte sein künstlerisches Leben aus, und wie spiegeln sich in seiner Biografie Politik und Zeitgeschichte?

Neben die Recherchen im Nachlass traten so weitere umfangreiche Literatur- und Quellenstudien, etwa im Nachlass von Hannah Arendt, einer jahrzehntelangen Freundin Robert Gilberts. Diese Arbeiten brachten gelegentlich auch eine Ermunterung, an dem Thema festzuhalten – oder es nach längeren, durch Arbeit an anderen beruflichen Aufgaben verursachten oft monate-, wenn nicht jahrelangen Pausen – wieder aufzunehmen. Dazu zähle ich die persönlichen Begegnungen (und die recht intensive Korrespondenz) mit Marianne Gilbert-Finnegan, der Tochter Gilberts, aber auch den Austausch mit Elisabeth Trautwein-Heymann, der Tochter des eng mit Gilbert befreundeten Komponisten Werner Richard Heymann.

Ein gewisser Ansporn war ferner die folgende Passage über Gilbert in der Autobiographie des Verlegers Helmut Kindler:

„Robert Gilbert gilt in der akademischen Literaturwissenschaft als Schriftsteller der leichten Muse, wobei man vergisst, dass Robert Gilbert sich nicht nur der leichten Muse verschrieben hat. Schon in der Weimarer Republik veröffentlichte er bemerkenswerte revolutionäre Chansons. Seine Gedichte berühren sich mit der Kunst von Heinrich Zille und George Grosz. Seine Wiener Gedichte aus dem Jahre 1933 bis zum „Anschluss“ Österreichs 1938 erinnern an Horvaths Theaterstücke, sie sind in ihrer hinterfotzigen Gemütlichkeit unverwechselbar und böse Zeiten vorausahnend. Während seiner Emigrationszeit – elf Jahre in den USA – publizierte er einen Band sozialkritischer Gedichte und Chansons, über die Brecht urteilte: „Sie haben ein klassisches Buch geschrieben“. In seinem 1972 erschienenen Band „Mich hat kein Esel im Galopp verloren (Gedichte aus Zeit und Unzeit)“ stellte der Piper Verlag ihn als Satiriker und Pazifisten, als einen politischen Dichter vor. In ihrem Nachwort schrieb Hannah Arendt: „Denjenigen, die um das Poetische der Kinderzeit als den Urquell aller Dichtung wissen und die Erinnerung an die ← 12 | 13 → lorbeerlose Urzeit sich nicht haben nehmen lassen von den Trubeln des Lebens und dem Unfug der Karrieren, wird es nicht schwer fallen, in Robert Gilbert jenen Nachfahr zu entdecken, den Heine nie gehabt hat“. Den Leser mag die ausführliche Schilderung dieser Vita verwundern. Da aber die akademische Literaturwissenschaft offenbar noch nie etwas von dem deutschen Schriftsteller Robert Gilbert gelesen oder gehört hat, konnte ich nicht darauf verzichten, ihn vorzustellen.“1

Soweit Kindler, der das Porträt Gilberts an einer Stelle in seine Lebenserinnerungen einfügt, wo er von einem gemeinsamen Abend mit Ernst Busch, Hanns Eisler und Werner Finck im Berliner Kabaretttheater Katakombe berichtet. Die Zeilen des Autors, Journalisten, des Buch- und Zeitschriftenverlegers Kindler skizzieren einen Mann, den es erst noch zu entdecken gilt. Die Annäherung an Robert Gilbert gilt einem Autor, dessen Werk in weiten Teilen immergrün und allgegenwärtig, dessen Leben aber weitgehend unbekannt ist. Es ist ein Leben, das nicht in erster Linie politisch ist und auch nicht in diese Richtung umgedeutet werden soll, das aber doch immer wieder Berührung hat zur Politik – so durch aktives Handeln im Umfeld der KPD, aber auch durch passives Erdulden in der Zeit des Exils. Ein Leben, das mehr als ein deutsches Durchschnittsleben von Politik und Zeitgeschichte geprägt ist und das dieser Zeitgeschichte in vielfacher Form Ausdruck gegeben hat – in Kino und Kabarett, im Buch und auf der Bühne.

I.1  Robert Gilbert als Thema der Kommunikationsforschung

Für die Systematik der Wissenschaft ist es stets von Belang, wo eine Fragestellung disziplinär einzubetten ist. Diese Frage ist für Gilbert nicht einfach zu beantworten. Denn eine zeitgeschichtlich ausgerichtete Biografie Robert Gilberts ist anschlussfähig in zahlreichen Disziplinen: Zu Politikwissenschaft und Zeitgeschichte, da der Mann tot ist, aber erst seit weniger als 40 Jahren: eine Gestalt des 20. Jahrhunderts. Zur Kulturgeschichte, liegen die Hervorbringungen Gilberts fraglos auf diesem in seiner Vielfalt unermesslichen Feld. Bei Germanistik und Literaturwissenschaften allemal, hat Gilbert doch in erster Linie geschrieben und zwar auf Deutsch, und das in allerlei sprachlichen Schattierungen und Dialekten. Ferner bei den Musikwissenschaften, denn Gilbert hat zum einen in großem Maße Texte ← 13 | 14 → für Musik – Operette, Filmschlager, Musical – verfasst, zum anderen aber auch selbst komponiert – beispielsweise „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“ für die Operette Das Weiße Rössl. Dann die Theaterwissenschaften, denn von seinen Arbeiten sind große Teile auf die Bühne gekommen – als Operette, Musical oder Kabarettstücke. Ferner natürlich die Filmwissenschaften, war Gilberts wohl berühmteste Arbeit die Textierung ungemein erfolgreicher Filmschlager wie „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder“. Die disziplinäre Zuständigkeit der Publizistik lässt sich aus Gilberts Arbeiten für die Presse, namentlich im Exil (z.B. Neue Weltbühne, Prag, Aufbau, New York), ableiten, ferner aus seinen diversen Buchveröffentlichungen, darunter zuerst der ebenfalls in der New Yorker Emigration entstandene Gedichtband Meine Reime, Deine Reime.

Im Abschnitt zum Stand der Forschung wird sich zeigen, dass der bislang systematischste Beitrag zur Darstellung von Gilberts Leben aus dem Bereich der Musikwissenschaften stammt, nämlich aus dem Musikwissenschaftlichen Institut der Uni Hamburg, wo das „Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit“ herausgegeben wird.

Doch einem offenbar so hybriden Lebenswerk wie jenem Gilberts entspricht in besonderer Weise die Kommunikationswissenschaft2, jedenfalls dann, wenn diese sich nicht nur der interpersonalen oder der massenmedialen Kommunikation zuwendet, sondern auch deren „szenischen“ bzw. „performativen“ Ausprägungen. Die Kommunikationswissenschaft kann also gewissermaßen den ganzen Gilbert erfassen, nicht nur Teilaspekte wie seine Arbeit für den Film, die Musik, das Kabarett, die Presse. Gleichwohl erfolgt in dieser Arbeit eine zweifache Fokussierung: zum einen auf den Künstler im Getriebe der zeitgeschichtlichen Entwicklung seiner Lebenszeit, zum anderen auf den Menschen, der in die Emigration getrieben wird, im Exil lebt und aus diesem zurückkehrt. Vertreter der Kommunikationswissenschaft haben bereits wesentliche Beiträge zur Exilforschung geleistet, so Thomas Koebner, der das Jahrbuch der Gesellschaft für Exilforschung ← 14 | 15 → begründet und lange Zeit auch herausgegeben hat, oder Fritz Hausjell, Wolfgang R. Langenbucher und Andreas Ulrich, deren Anthologie Vertriebene Wahrheit. Journalismus aus dem Exil einen Überblick über die Vielfalt der vertriebenen Publizisten Österreichs zu geben versucht. Nicht zuletzt ist die Arbeit des Institutes für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften an der FU Berlin zu nennen, das unter der Leitung von Hermann Haarmann einen Schwerpunkt im Bereich der Exilforschung gesetzt hat.

I.2  Robert Gilbert als Gegenstand der Exilforschung

Die Vorsitzende der Gesellschaft für Exilforschung, Inge Hansen-Schaberg, hat in einem Aufsatz unter dem Titel „Exilforschung – Stand und Perspektiven“ zur Aufgabe der Exilforschung geschrieben: „In der Exilforschung geht es um die Aufarbeitung von einzelnen Lebensgeschichten und Kollektivbiografien und zugleich auch um die mit diesen Menschen vergessenen oder verdrängten Ideen und Werke, wissenschaftlichen Ansätze und kulturellen Leistungen sowie die von ihnen begründeten Schulen und Institutionen.“3 Nie geht es natürlich um alles gleichzeitig. Hier also geht es um eine einzige Person, eben um die Lebensgeschichte Robert Gilberts, dessen Biografie in ihrer Gesamtheit so ungewöhnlich ist, dass sie für Verallgemeinerungen und Kollektivbiografien kaum taugt.

Es war der kleinere Teil seines Lebens, auch seines Berufslebens, den Gilbert in der Emigration verbracht hat. Dennoch sind die 14 Jahre in Wien, Paris und New York die Zeit der größten biografischen Brüche. Das Exil ist – und wird erlebt – als existentielle Krise. Zugleich ist diese Phase in besonderer Weise identitätsstiftend. Es wird sich im Rahmen dieser Arbeit zeigen, dass Gilbert seine jüdischen Wurzeln nach der Zeit im Exil anders wahrnimmt als zuvor. Zu sehen ist auch eine bemerkenswerte Unschärfe in autobiografischen Äußerungen zum Exil, die zwischen einer gewissen Dramatisierung innerhalb der eigenen Peergroup und einer nahezu kompletten Ausblendung in der deutschen Nachkriegsöffentlichkeit oszilliert. ← 15 | 16 →

Die existenzielle Krise, von der hier die Rede ist, ist sowohl eine Krise materieller wie immaterieller Art. Für Gilbert bedeutet der Abschied aus Deutschland eine massive ökonomische Verschlechterung, die sich in Österreich durch gelegentliche Arbeiten noch gemildert, in den USA dann aber verschärft zeigt. Und in den USA tritt die Krise in mindestens einer immateriellen Dimension hinzu: Mit Verlassen des deutschen Sprachraums verliert der Sprachkünstler Gilbert das für ihn unverzichtbare kulturelle Umfeld. Kein Wunder also, dass es ihn nach Ende des Krieges schon bald zurückdrängt nach Europa, wo ihn die Mühen der Remigration erwarten.

I.3  Robert Gilbert: Stand der Forschung

In den über zwanzig Jahren, seit der Verleger Helmut Kindler das Desinteresse der akademischen Literaturwissenschaft an Gilbert beklagt hat, hat sich in der Forschung nicht all zu viel getan. Wie schon gesagt, stammt der bislang systematischste Beitrag zur Darstellung von Gilberts Leben aus dem Bereich der Musikwissenschaften, nämlich aus dem Musikwissenschaftlichen Institut der Uni Hamburg, wo das digitale Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit herausgegeben wird. Hier ist – von dem Münchener Theaterwissenschaftler Stefan Frey – sowohl Vater Jean als auch Sohn Robert Gilbert ein ausführlicher Eintrag gewidmet, für den Frey auch Kontakt mit der Witwe Gilbert aufgenommen hatte – wenngleich ohne wesentliche Erkenntnisse.4 Der Artikel über Robert Gilbert ist 2009 verfasst und 2015 wesentlich erweitert worden.

An weiteren Fundstellen spielt Gilberts Biographie eher eine Nebenrolle. So hat sich ebenfalls aus musikwissenschaftlicher Perspektive Albrecht Dümling mit Gilberts „Ballade von der Krüppelgarde“ befasst. In Norbert Abels Analyse des Weißen Rössl werden die dafür von Gilbert geschriebenen Schlager erwähnt. Auch der Musikhistoriker Fritz Hennenberg kommt in seiner Benatzky-Biographie nicht an Gilbert vorbei. ← 16 | 17 →

Intensiver hat sich der Kulturwissenschaftler Joachim Schlör mit Einzelaspekten der Biografie Gilberts wie dessen Zusammenarbeit mit dem Wiener Komponisten und Unterhalter Hermann Leopoldi beschäftigt und dazu dann auch einige Primärquellen herangezogen.

Außerhalb der akademischen Welt im engeren Sinne war die Befassung mit Gilberts Leben und Werk ein wenig intensiver: Der Autor, Regisseur und Kabaretthistoriker Volker Kühn hat für das Archiv der Berliner Akademie der Künste im Jahr 2010 eine Doppel-CD mit 53 von Gilbert getexteten Titeln herausgebracht, interpretiert von Künstlern wie Ernst Busch, den Comedian Harmonists, Claire Waldoff oder Hildegard Knef, großenteils Originalaufnahmen aus den frühen 30er Jahren. In einer kleineren Begleitpublikation (booklet) zeichnet Kühn Stationen von Gilberts Leben nach.

Eher journalistisch, dafür aber vertiefend haben sich Maurus Pacher und Horst Budjuhn Gilbert zugewandt, wobei sich Pacher stark auf das Transkript eines Fernsehinterviews mit Nick Wagner stützt sowie auf ein Hörfunkmanuskript von Horst Budjuhn5, der seinerseits ein Freund und Nachbar Gilberts in der Schweiz war.

I.4  Wissenschaftliche Annäherungen an eine Person: Zur Biographik

Die vorliegende Arbeit ist die erste umfassende Darstellung des Lebens von Robert Gilbert: Eine Biografie.

Biografien zu schreiben, galt in der deutschen Wissenschaft über lange Zeit als nicht salonfähig. Sie habe, wie der Kommunikationswissenschaftler Wolfgang R. Langenbucher in seinem Aufsatz Wider die biografische Blindheit den Politologen Alexander Gallus zitiert, etwas geradezu „Anrüchiges“.6 Das mag etwas zugespitzt sein, aber nicht ganz falsch. Nachdem es in der Weimarer Republik eine Welle der Biografien gegeben hatte, die selbst schon Gegenstand kritischer Reflexion war in Texten etwa ← 17 | 18 → von Siegfried Krakauer (Die Biografie als neubürgerliche Kunstform), Ferdinand Lion (Biografien ohne Ende) oder Leo Löwenthal (Die biografische Mode)7, bekam die Biografie im Dritten Reich eine neue Rolle, die sie auf mittlere Sicht diskreditieren konnte. In der Zeit des Nationalsozialismus erhielten Geschichtsschreibung und Biographik einen hagiografischen und mythenbildenden Charakter. Heldensagen hatten Hochkonjunktur. Verherrlichende Darstellungen von Horst Wessel bis Carin Göring waren an der Tagesordnung.

Der Historiker Gert Buchheit schrieb in der Nazizeit über Bismarck und Mussolini, danach – nun mit anderer Ausrichtung – über Hitler, Beck und Freisler.8 Der Jurist Hanns Heinz Ewers kam schon 1932 mit seiner Horst-Wessel-Biografie heraus, die 1933 in die nächsten Auflagen ging, mindestens bis 130.000 Stück – bevor der ideologisch schwankende Ewers für längere Zeit Publikationsverbot bekam.9

Vielleicht trug all dies zu einer gewissen Diskreditierung des Genres bei. Doch Gallus erklärt die von ihm diagnostizierten „wissenschaftlichen Vorbehalte“ anders:

„Hierzulande stieß die biographische Methode bei Geschichtsforschern wegen des angeblich konservativ-historistischen Charakters und der behaupteten Theoriearmut auf Skepsis und löste eine Auseinandersetzung aus, die in den siebziger Jahren mit der Etablierung der „historischen Sozialwissenschaft“ oder gar mit dem „Triumph der historischen Strukturanalyse“ – so einer ihrer Kritiker – einen Höhepunkt erreichte. Die Front verlief zwischen jenen, die Personen für den Gang der Zeiten als entscheidend betrachten, und jenen, die dafür abstrakte Kräfte und die „Durchschlagskraft von Kollektivphänomenen“ ins Feld führen. Für viele Politik- und Sozialwissenschaftler, die seit jeher stärker als Historiker Strukturen ← 18 | 19 → und Typologien betonen, hatte der biographische Zugang ohnehin etwas Anrüchiges an sich.“10

In der Zwischenzeit aber hat sich die Biographik11 in Deutschland etabliert, auch wenn das Ringen um die besten Methoden weiter anhält. Vor dem Hintergrund einer stark angewachsenen Zahl von Biographien und deren beachtlichen Erfolgen auf dem Buchmarkt schreibt Ulrich Raulff 2002, dass viele Anzeichen dafür sprächen, „dass mit der gesellschaftlichen auch die historisch-fachliche Akzeptanz der Biographie sich zu ändern beginnt: Nicht länger bedeutet es den sicheren Karrieretod, professioneller Historiker oder Wissenschaftshistoriker zu sein und sich mit Lebensgeschichten zu befassen.“12 Raulff, lange Zeit Wandler zwischen Forschung und Feuilleton und nun schon lange Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, führt den Wandel der Einstellungen nicht zuletzt auf die große „Ideologiendämmerung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts“ zurück und „das schwindende Selbstvertrauen gerade derjenigen (sozialgeschichtlichen, strukturalistischen und funktionalistischen) Schulen und ‚Ansätze‘, die sich allen individualisierenden und personalisierenden Zugängen zur Geschichte lange versperrt haben.“13

Mittlerweile ist die Lebenslaufforschung gerade in den Sozialwissenschaften zur nahezu eigenständigen Subdisziplin mit eigener Fachzeitschrift (BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen) herangewachsen, wobei hier die Arbeit gleichermaßen dem Kollektiv oder der Kohorte gelten kann wie dem Individuum. Heinrich Treitschkes Diktum zur Rolle der Hohenzollern bei der brandenburg-preußischen Staatsgründung „Männer machen die Geschichte“14 – gerne ← 19 | 20 → ohne seinen einordnenden Satz „Die Gunst der Weltlage wird im Völkerleben wirksam erst durch den bewußten Menschenwillen, der sie zu benutzen weiß“ zitiert – kann angesichts seiner offensichtlich unterkomplexen Sicht des Weltgeschehens und somit einer gewissen Schlichtheit nicht rehabilitiert werden. Aber Gallus weist richtig darauf hin, dass Treitschke „heute als ebenso naiv [gilt] wie eine Position, die den Geschichtsverlauf getreu der marxistischen Lehre allein auf ökonomische Bewegungsgesetze zurückführt.“15

Jenseits der ideologisch motivierten Vorbehalte gibt es aber auch methodische Zweifel. Peter André Alt, selbst Autor einer Kafka- wie auch einer Schiller-Biografie, hat in einem Beitrag unter dem Titel Mode ohne Methode eine skeptische Formel zum biografischen Erzählen von Wolf Lepenies aufgegriffen, der von „Wohllaut statt Wahrheit“ gesprochen hatte. „Die wissenschaftliche Skepsis gegenüber der Biografie“, so schreibt Alt, „gilt nicht zuletzt, so verrät diese Wendung, ihrer narrativen Tendenz. […] Erzählen bedeutet für die Biographie nicht selten, die Lücken zu überspielen, die die Dokumentation des Lebens hinterlassen hat.“16 Dieser Sorge kann hier guten Gewissens entgegengetreten werden: In der vorliegenden Arbeit sind Lücken offensichtlich, in vielen Fällen auch offen benannt – nicht immer, aber oft ein Problem offensichtlich fehlender oder bewusst zurückgehaltener Quellen.

I.5  Zur Methode

Bevor die Quellenlage näher erörtert wird, soll hier noch einmal auf die Methode dieser Arbeit eingegangen werden.

Eine Biographie zu schreiben, heißt hier empirische Sozialforschung zu betreiben mit einer Grundgesamtheit von n=1. Anders gesagt: Es geht nicht um Kollektive, Klassen oder Kohorten – es geht um ein Individuum. Manches im Leben eines Individuums mag verallgemeinerbar sein, Vieles ist es nicht. Im Laufe dieser Arbeit wird sich zeigen, dass Robert Gilberts Leben ← 20 | 21 → nicht pars pro toto genommen werden kann für das Leben eines deutschen Künstlers, eines deutschen Exilanten, eines jüdischen Deutschen. Dafür ist sein Lebensweg zu singulär, seine Biografie zu gebrochen, sein Werk zu hybrid.

Idealtypisch lassen sich beim Erarbeiten einer Biografie zwei Zugangsweisen gegenüber stellen: zum einen der quellengestütze Zugang, der die verfügbaren Dokumente zur Grundlage der Rekonstruktion eines Lebenslaufes macht – gewissermaßen die klassische historische Methode, zum anderen der Zugang über intensive, oft fragebogengestützte Interviews mit der Person, deren Leben dargestellt werden soll – die Methode der Oral-History-Schule. Hier ist auch eine zumindest partielle Substitution durch autobiografisches Material denkbar.

Im Falle Robert Gilberts war eine direkte Befragung ausgeschlossen, da er seit 1978 tot ist. Dennoch gibt es autobiografisches Material und zwei relativ lange, im nachfolgenden Abschnitt näher dargestellte, überlieferte Gespräche zu biografischen Aspekten. Eine allein hierauf gestützte Arbeit allerdings wäre gänzlich unzulänglich, da es an konkreten Daten und der exakten Darstellung von Abläufen mangelt. Und weil das Leben hier nur in einigen Ausschnitten im Groben nachvollziehbar wird.

Eine allein auf Dokumente gestützte Darstellung würde demgegenüber den Vorteil einer allem Anschein nach größeren Präzision und Detailgenauigkeit haben, könnte aber nur selten Kontexte erhellen. Große Teile von Gilberts Leben sind durch Dokumente auch gar nicht belegbar. Das Verständnis der vorhandenen Materialien aber wäre ohne die übergreifenden (Selbst-) Darstellungen Gilberts in Vielem kaum möglich.

Insofern ist diese Arbeit eine Mischung aus beiden Ansätzen: Intensive Quellenrecherche unter Einbeziehung und Auswertung der Selbstzeugnisse. Hinzu kommt eine Vielzahl von Gesprächen mit Experten und Zeitzeugen zu Einzelaspekten sowie die Nutzung von Sekundärliteratur.

Den Erzählungen und autobiografischen Skizzen wird das „Vetorecht der Quellen“ gegenübergestellt. Dieser von Reinhard Koselleck eingeführte Begriff setzt eine kritische Norm im Umgang mit dem historischen Material, den Quellen. Sie „verbieten uns, Deutungen zu wagen oder zuzulassen, die aufgrund eines Quellenbefundes schlichtweg als falsch oder als nicht zulässig durchschaut werden können. Falsche Daten, falsche Zahlenreihen, falsche Motiverklärungen, falsche Bewußtseinsanalysen: all das und vieles ← 21 | 22 → mehr läßt sich durch Quellenkritik aufdecken."17 Stefan Jordan schreibt dazu: „Häufig bewirkt das Vetorecht der Quellen kleinere Korrekturen der Erkenntnis wie die Präzisierung von Daten oder geänderte Annahmen über Handlungsmotive von Personen. Mitunter können die neu hervorgebrachten Erkenntnisse aber auch durchaus spektakulär sein: Etwa wenn durch das Auftauchen oder die erstmalige Auswertung von Akten Mitgliedschaften in NS-Organisationen oder ein Mitwirken im System der DDR-Staatssicherheit für Personen nachgewiesen werden kann, die diese Aktivitäten bislang abgestritten haben.“18

In diesem Text galt die Recherche weniger dem Spektakulären als vielmehr schlicht dem bislang Unbekannten. Und es wird nicht darum gehen, ob eine Darstellung falsch ist – das ist oft kaum in letzter Instanz zu entscheiden – sondern ob sie plausibel, also nachvollziehbar und glaubhaft ist.

Der Osloer Historiker Einhard Lorenz hat in seinem im Jahrbuch für Exilforschung veröffentlichten Aufsatz Willy Brandt im Spiegel seiner Erinnerungen und seiner Biografien19 exemplarisch vorgeführt, wie sehr Quellen, darunter neu zugängliche Archivbestände, helfen können, lang gepflegte Legenden als unplausibel erscheinen zu lassen. Insofern blickt er kritisch gleichermaßen auf autobiografische Arbeiten und Äußerungen Brandts wie auf die ab 2001 in dichter Folge publizierten Werke von vier seiner Biografen: Brandts Studium – plötzlich nur noch nahezu fiktiv. Brandts stets in Abrede gestellte Kooperation mit dem norwegischen Geheimdienst – plötzlich durch Quellen belegt. Ein vierwöchiger Paris-Aufenthalt 1936 – „[davon] kann keine Rede sein“. Eine Änderung der norwegischen Ausländerpolitik unter der Regierung der Arbeiterpartei – „aus der Luft gegriffen“. ← 22 | 23 → Lorenz zeigt auch, welche Probleme sich für die Historiker durch mangelnde Sprachkenntnisse – in Brandts Fall: des Norwegischen – ergeben. Und wie sie durch Herunterspielen der Bedeutung der Jahre in Norwegen umschifft werden. All dies ist eine wichtige Lektion für alle, die sich an eine Biographie wagen – oder sie rezensieren.

Diese Arbeit folgt im Wesentlichen der Chronologie. Dieses Verfahren gilt zwar nicht als innovativ, dürfte aber gerade bei einer zeitgeschichtlich orientierten Arbeit das einzig tragfähige sein. Das von Roland Barthes bei seiner stark beachteten Autobiographie Über mich selbst gewählte und jedenfalls als innovativ erscheinende Verfahren, sein Leben in Fragmenten und in der französischen Ausgabe nach alphabetisch sortierten Stichwörtern darzustellen – zumindest teilweise fiktiv-literarisch – , dürfte bei diesem Ansatz gänzlich untauglich sein, stellt doch der Zeitstrahl im Hintergrund den beständigen Referenzrahmen für Gilberts Leben oder Schicksal dar. Die von Barthes – und ähnlich von László F. Földény in seiner Kleist-Biographie mit ihren 96 alphabetisch geordneten Kapiteln von „Ach“ bis „Zufall“20 – praktizierte Strukturierung des Stoffes ist von mir zu keinem Zeitpunkt erwogen worden.

Verzichtet wird auch auf den Versuch, Gilbert an einem „Lebensentwurf“ entlang zu erzählen, denn ein solcher Entwurf ist schlicht nicht erkennbar, wohl auch nicht vorhanden gewesen oder zumindest nicht überliefert. An keiner Stelle gibt es Hinweise darauf, dass Gilbert sich ein bestimmtes Karriereziel gesetzt oder einer bestimmten Vorstellung von einem erfüllten Leben nachgeeifert hätte. Um so klarer treten die Brüche, Abbrüche und Aufbrüche in seinem Leben zutage – Gilbert ist an ihnen jedenfalls nicht zerbrochen.

Details

Seiten
435
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783653065206
ISBN (ePUB)
9783653961508
ISBN (MOBI)
9783653961492
ISBN (Hardcover)
9783631673041
DOI
10.3726/978-3-653-06520-6
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (Januar)
Schlagworte
Emigration Arbeiterlieder Kabarett Filmmusik Musical
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2016. 435 S.

Biographische Angaben

Christian Walther (Autor:in)

Christian Walther hat in Berlin und Bonn Politik studiert und das Diplom am Otto-Suhr-Institut gemacht. Er arbeitet als Journalist und Fernsehautor. Zwischenzeitlich war er Pressechef der Freien Universität Berlin, der Senatsverwaltung für Bildung und Wissenschaft sowie der Leibniz-Gemeinschaft. Er ist Vorsitzender des Alumni-Vereins am Otto-Suhr-Institut (OSI-Club).

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Titel: Robert Gilbert
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