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Zwischen Ritual und Tabu

Interaktionsschemata interkultureller Kommunikation in Sprache und Literatur

by E.W.B. Hess-Lüttich (Volume editor) Aleya Khattab (Volume editor) Siegfried Steinmann (Volume editor)
©2013 Conference proceedings 380 Pages
Series: Cross Cultural Communication, Volume 24

Summary

Rituale und Tabus dienen in allen Gesellschaften zur Regulierung von sozialem Handeln, insofern sie Erwartungen über Ordnungsmuster und Verhaltensschemata festigen sowie Sanktionsmechanismen für regelwidriges und regelkonformes Verhalten bereitstellen. Die Regeln für Rituale und Tabus indes sind nicht immer leicht und allgemein zu formulieren, denn sie können nicht nur in hohem Maße von Kultur zu Kultur variieren, sondern auch innerhalb einer Gesellschaft gibt es hochgradig gruppen- und situationsspezifische Unterschiede. Insoweit Rituale und Tabus sprachlich sedimentiert und Gegenstand ästhetischer Modellierung sind, finden sie auch in den Textwissenschaften zunehmend Beachtung. Während Interaktionsrituale heute etablierter Gegenstand der Linguistik sind, bleibt die Untersuchung gerade von verbal manifestierten Tabus weiterhin Desiderat der Sprach- und Kulturwissenschaften im Allgemeinen sowie wie der interkulturellen Germanistik im Besonderen. Rituale als zugleich traditionsbildende und ordnungsschaffende routinisierte Handlungen und Tabus als zugleich selektiv wirkende und mit Sanktionen belegte Handlungen, sind symptomatisch für spezifische kulturelle Identitäten und führen im Falle von unterschiedlicher kultureller Prägung zu einem besonders starken Fremdheitserleben. Lerner einer fremden Sprache sollten daher nicht nur für die Tabus der Eigen- und Fremdkultur sensibilisiert werden, sondern auch ein Arsenal an Reparaturmechanismen und Kompensationsstrategien an die Hand bekommen, um im Falle einer Tabuverletzung dem Abbruch der Kommunikation entgegensteuern zu können. Dies aber führt zu der Frage, welche sprachlichen Mittel eine Bewältigung bzw. im Vorhinein eine Vermeidung von Tabus ermöglichen. Dazu kann auch die verständige Lektüre ihrer literarischen Problematisierung fruchtbar beitragen.

Details

Pages
380
Publication Year
2013
ISBN (PDF)
9783653026801
ISBN (Softcover)
9783631627310
DOI
10.3726/978-3-653-02680-1
Language
German
Publication date
2013 (November)
Keywords
Literaturvermittlung Kulturvermittlung Literarisches Übersetzen Mehrsprachigkeit multikulturellen Räume Interkulturelle Rezeptionsprozesse
Published
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2013. 380 S., 3 farb. Abb., 14 s/w Abb., 2 Graf.
Product Safety
Peter Lang Group AG

Biographical notes

E.W.B. Hess-Lüttich (Volume editor) Aleya Khattab (Volume editor) Siegfried Steinmann (Volume editor)

Ernest W. B. Hess-Lüttich ist Ordinarius für Germanistik (Sprach- und Literaturwissenschaft) an der Universität Bern (Schweiz) und Extraordinarius an der University of Stellenbosch (Südafrika). Seine Forschungsschwerpunkte liegen vor allem im Bereich der Dialog- und Diskursforschung sowie der Text- und Kommunikationswissenschaft. Er ist Autor bzw. Herausgeber von ca. 40 Büchern und hat über 330 Aufsätze verfasst. Er ist Präsident der GiG und Mitglied etlicher editorial/advisory boards. Als Gastprofessor lehrte er an renommierten Universitäten auf allen Kontinenten. Aleya Khattab ist Professorin der Germanistik an der Universität Kairo. Sie promovierte 1982 in Deutschland und habilitierte sich 1994 an der Philosophischen Fakultät der Universität Kairo. An der Universität Kairo leitete sie von 1999-2002 die Abteilung für Germanistik, bevor sie von 2002 bis 2005 in Berlin ihr Land als Botschaftsrätin für Kultur und Leiterin der Studienmission der Botschaft der Arabischen Republik Ägypten vertrat. Sie unterrichtete als Gastprofessorin in Deutschland und Österreich. Siegfried Steinmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Herder Institut der Universität Leipzig. Er promovierte 1984 mit einer Arbeit zum Gegenwartsdrama und lehrte als Germanist lange Zeit im Ausland (u.a. in Kairo). Seine Arbeitsschwerpunkte sind Deutsch als Zweitsprache, interkulturelle Literaturwissenschaft und Fremdheitsforschung.

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