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«Sehendes Herz» (cor oculatum) – zu einem Emblem des späten Comenius

Prämodernes Seinsverständnis als Impuls für integral konzipierte Postmoderne

von Erwin Schadel (Autor:in)
©2003 Monographie 116 Seiten

Zusammenfassung

Während seiner Amsterdamer Auseinandersetzung mit den antitrinitarisch argumentierenden Sozinianern veröffentlichte der mährische Pansoph Johann Amos Comenius (1592-1670) ein Emblem, auf welchem er in Taube, Eule und Adler drei verschiedene Weisen menschlichen Selbst- und Weltverständnisses veranschaulicht. Das ‘augenlose Herz’ und das ‘herzlose Auge’ werden dabei auf positive Weise im ‘sehenden Herz’ (cor oculatum) synthetisiert. Die vorliegende Studie will der historischen und systematischen Interpretation des genannten Emblems dienen. In ideengeschichtlichen Vorrecherchen weist sie auf die Notwendigkeit einer «Aufklärung» rationalistischer Aufklärungsphilosophie hin. Der Hauptteil dient dazu, das Emblem in seiner «archetypisch»-interkulturellen Bedeutsamkeit zu erläutern. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Licht- und Sonnen-Symbolik, deren Überlieferung von Platon, über den Neuplatonismus und mittelalterliche Autoren (bes. Bonaventura) bis zu Comenius hin nachgezeichnet wird. Im Schlußteil wird dargestellt, wie es Comenius in genuin ontologischer Argumentation gelingt, die Partizipation am «lichtvollen» Logos zum Motiv eines universal konzipierten Christentums zu stilisieren.

Details

Seiten
116
Jahr
2003
ISBN (Paperback)
9783631385333
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Comenius, Johann Amos Emblem Comenius Licht- und Sonnensymbolik Logoschristologie Emblematik Trinitätsmetaphysik Postmoderne Komensky
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2003. 114 S., 13 Abb.

Biographische Angaben

Erwin Schadel (Autor:in)

Der Autor: Erwin Schadel, apl. Prof. Dr. Dr.h.c., Jg. 1946, Leiter der Forschungstelle «Interkulturelle Philosophie und Comenius-Forschungen» an der Universität Bamberg; Veröffentlichung zum Themenkreis trinitarischer Metaphysik, u.a.: Musik als Trinitätssymbol. Einführung in die harmonikale Metaphysik (1995); Kants «Tantalischer Schmertz». Versuch einer konstruktiven Kritizismuskritik in ontotrinitarischer Perspektive (1998); Herausgeber von: Johann Amos Comenius, Janua rerum (dt.) (1989); ders., Antisozinianische Schriften (lat.) (1983). Werner Korthaase, Dr. phil., Diplom-Politologe, Jg. 1937; von 1969 bis 1998 Direktor der Otto-Suhr-Volkshochschule in Berlin, von 1971 bis 1975 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin (West) und Mitglied des Kuratoriums der Freien Universität Berlin; Herausgeber und Autor comeniologischer Studien; Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin und an der Humboldt-Universität zu Berlin; seit 1997 Vorsitzender der Deutschen Comenius-Gesellschaft e.V.

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Titel: «Sehendes Herz» (cor oculatum) – zu einem Emblem des späten Comenius