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Patrick J. Geary, . Das mittelalterliche Jahrtausend, 7. Göttingen: Wallstein Verlag, 2020, 60 S.

von Albrecht Classen (Autor:in)
2 Seiten
Open Access
Journal: Mediaevistik Band 34 Ausgabe 1 pp. 389 - 390

Zusammenfassung

Wie die jüngere Forschung nur zu deutlich gemacht hat, müssen wir heute mit großer Vorsicht an die Daten herangehen, die uns möglicherweise Auskünfte über die Herkunft und Verbreitung frühmittelalterlicher Populationen vermitteln. Der traditionelle Stammes- oder Nationsbegriff ist hierbei sehr wenig nützlich, denn die umfangreichen Wanderungsbewegungen im gesamten Europa während der Spätantike und des Frühmittelalters haben offensichtlich vielfache Mischungen hervorgebracht, was angesichts der historischen, militärischen und ethnischen Bedingungen eigentlich heute kaum noch überrascht (s. z.B. die Situationen der Burgunden). Die alten Vorstellungen über ‘Rassenkunde’, wie sie noch von Gustaf Kossinna zusammen mit Leon Kozłowski in Polen und Gordon Childe (Australier) in Schottland betrieben wurde, sind mittlerweile vollständig über Bord zu werfen. Als viel erfolgsversprechender erweisen sich Genomanalysen, die mittlerweile recht weit vorangeschritten, dennoch weiterhin nicht ganz unproblematisch geblieben sind. Immerhin besteht heute die Möglichkeit, worüber Patrick J. Geary hier anlässlich seiner großen Preisverleihung des European Research Council berichtet, bei genau analysierten Proben genauer die Herkunft von Bevölkerungsgruppen zu bestimmen, auch wenn dabei weiterhin noch sehr viele Schwierigkeiten übrigbleiben.

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2
DOI
10.3726/med.2021.01.75
Open Access
CC-BY

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Albrecht Classen (Autor:in)

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Titel: Patrick J. Geary, . Das mittelalterliche Jahrtausend, 7. Göttingen: Wallstein Verlag, 2020, 60 S.
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