Gabriele Annas and Christof Paulus, . Monumenta Germaniae Historica. Studien und Texte, 67. Wiesbaden: Harrassowitz, 2020, XXXIX, 269 S.
2 Pages
Open Access
Journal:
Mediaevistik
Volume 34
Issue 1
pp. 490 - 491
Summary
Was wäre die Bedeutung von Geschichte, wenn sie nicht angefüllt wäre vor allem mit blutrünstigen Horrorgeschichten, schreckenerregenden Berichten über Folter, Mord und Totschlag? Je fürchterlicher die Ereignisse waren, die in den historischen Quellen enthalten sind, desto größeres Interesse haben sie noch in der Gegenwart erregt, ob sie sich verifizieren lassen oder nicht. Diese Einsicht in globale Sensationslust, die oftmals das Interesse an Geschichte wachgehalten hat, mag ernüchternd wirken, ja enttäuschend, denn wo bleibt denn dann die Wahrheit hinter den Quellenaussagen verborgen? Allerdings trifft zugleich zu, dass diese Berichte selbst als historische Fakten anzusehen sind, ob sie an erster Stelle fiktional waren oder nicht. Ob die Mongolen etwa tatsächlich so gewütet haben, wie wir es oftmals hören, spielt letztlich nur eine zweitrangige Bedeutung, denn an erster Stelle steht die Reaktion der mittelalterlichen Zuhörer/Leser, weil sonst ja diese Berichte nicht aufgezeichnet worden wären.
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- 2
- DOI
- 10.3726/med.2021.01.129
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