Der Mensch und seine Narrative
Biblisches Reden von SEELE und neurowissenschaftliche Perspektiven
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Vorklärungen
- I Der Mensch als verkörperte Näphäsch-Seele
- A Das Reden von der Näphäsch-Seele in der hebräischen Bibel
- B ‚Subjektivität‘ in der Perspektive der Neurowissenschaft
- C Die Rede vom „transzendenten Trieb“
- II Wir in einer Geschichte – immer auf dem Weg!
- A Neurowissenschaftliche Einsichten zur geschichtlichen Dimension biographischer Prozesse
- B Die biblische Spur von Geschichte
- C Ein Quantenphysiker und Theologe bezieht Stellung zur Frage nach dem Wirken Gottes in der Geschichte
- III Die biblische Tradition als „große Erzählung“?
- IV Im „Weitwinkel der Christuszeit“
- V Soziale Konstruktion von Wirklichkeit
- VI Die betende und hoffende Seele
- VII Aspekte des Phänomens „narrative Identität“
- (1) Individuelle Identität/‚Persönlichkeit‘
- (2) Kollektive Identität: Christliche „Erzählgemeinschaft“
- VIII Soziale Konstruktion von Subjektivität
- IX Unter der Perspektive „auf dem Weg“
- X Wir verbleiben weiterhin auf dem Weg…
Vorklärungen
Der „Einstieg“ soll möglichst rasch „zur Sache“ führen; deshalb setzen wir auch recht unvermittelt mit unserer gleich an den Anfang gestellten Basis-Aussage ein:
Wir verstehen Seele als Schöpfer-Geschöpf-Dauer-Resonanz.
Dazu bedarf es allerdings sofort einer Anmerkung: Der Resonanz-Begriff ist zwar kein präziser, exakt „um- und eingrenzender Begriff”, aber er hat Konjunktur.
Er wird z. B. auch außerhalb des Kreises um H. Rosa prominent verwendet, etwa im Buchtitel von H.J. Scheurle: „Das Gehirn ist nicht einsam. Resonanzen zwischen Gehirn, Leib und Umwelt.“ Angemerkt sei auch hier schon, dass J. Bauer in seinem Buch „Das empathische Gen“ dem Reden von Resonanzen ein bedeutungsvolles, Biologie und Kultur verbindendes Kapitel gewidmet hat: „Die emotionale Komponente der Empathie: Neuronale Resonanz“1.
Wenn in unserem Essay der fragliche Begriff sogar in unsere Basis-Aussage übernommen wird, gehen wir davon aus, dass er seine Konturen ganz aktuell durch seinen Gebrauch im neurowissenschaftlichen Sprachraum und seinen gleichzeitigen Gebrauch im Sprachraum biblischen Redens von Schöpfer und Geschöpf erhält. Die im christlichen Sprachraum verwendete Begrifflichkeit Schöpfer-Geschöpf-Dauer-Resonanz versteht Resonanz im Sinne eines Aspektes „kontinuierlichen Schöpfungswirkens“ („creatio continua“). Das Geschöpf kann sich immer an den kontinuierlich wirkenden „Schöpfer“ ←7 | 8→wenden und auf ein „antwortendes Reagieren“ des Schöpfers hoffen. Bei der Schöpfer-Geschöpf-Resonanz wird man immer auch den „Heiligen Geist“ („Creator Spiritus“) am Werk sehen.
Im Rahmen von ‚Vorklärungen‘ sei nun vorab noch auf einige „Weichen stellende“ Aspekte hingewiesen:
a) Unser Zugang zu uns und ‚unserer Welt‘ führt allemal über „unsere Sprache“. Im Hinblick auf unseren Sach-Zusammenhang sei insbesondere erwähnt:
Maßgebliche soziale Phänomene (dazu zählen auch elementare anthropologische Begriffe) entstehen faktisch im Vollzug von Kommunikation. Begriffe formen sich und gewinnen ihre Konturen und inhaltliche Füllung durch ihren Gebrauch. Vermutlich galt dies sowohl damals, als sich der hebräische Begriff „Näphäsch“ herausbildete, als auch dann, als es üblich wurde, den Übersetzungs-Begriff ‚Seele‘ zu verwenden.
Details
- Seiten
- 84
- Erscheinungsjahr
- 2022
- ISBN (PDF)
- 9783631877159
- ISBN (ePUB)
- 9783631877166
- ISBN (MOBI)
- 9783631877173
- ISBN (Paperback)
- 9783631877142
- DOI
- 10.3726/b19656
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2022 (Mai)
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 84 S.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG