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Das Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung zur Krankenbehandlung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung

von Josephine Katharina Mutzek (Autor:in)
Dissertation 180 Seiten
Reihe: Recht und Medizin, Band 140

Zusammenfassung

Das Recht auf Zweitmeinung wurde im Jahr 2015 erstmals in das System der GKV eingeführt, obwohl es in Deutschland seit jeher von Patient:innen beansprucht und von Krankenkassen oftmals auch bezahlt wurde. Nachdem Deutschland durch die OECD als Europameister in der Durchführung bestimmter Krankenhausbehandlungen und Operationen (z. B. Endoskopien, Kniegelenks-Endoprothesen, Angiographien) bezeichnet wurde, hatte man dabei aus gesetzgeberischer Sicht allerdings nicht die gesetzliche Legitimation der bisherigen gelebten Praxis im Sinn, sondern die gezielte Reduzierung auffällig häufig durchgeführter Eingriffe.
Vor diesem Hintergrund untersucht die Autorin die Voraussetzungen des Anspruchs auf Zweitmeinung gemäß § 27b SGB V und die Rechtmäßigkeit der dazugehörigen Zweitmeinungsrichtlinie des G-BA (Zm-RL) und geht darüber hinaus der Frage nach, wie die Zweitmeinung als Leistungsrecht aufgrund verfassungsrechtlicher Anforderungen an die Ausgestaltung des Leistungskatalogs der GKV zu bewerten ist.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Erstes Kapitel: Der bisherige Umgang mit der Einholung einer Zweitmeinung aus den verschiedenen Perspektiven der Systembeteiligten
  • A. Einführung
  • B. Der Begriff der Zweitmeinung
  • I. In der Medizin
  • II. Aus der Sicht der Patient:innen
  • III. Aus Sicht der Krankenversicherer
  • IV. Ergebnis
  • C. Möglichkeiten der Inanspruchnahme einer ärztlichen Zweitmeinung vor Erlass des § 27b SGB V
  • I. Gesetzliche Grundlagen
  • 1. § 73d SGB V a. F.
  • 2. § 64 Abs. 4 SGB V
  • 3. § 137 Abs. 3 S. 1 Nr. 3 SGB V a. F.
  • 4. § 76 SGB V
  • a) Grundsatz und Schutzzweck der freien Arztwahl
  • b) Ableitung eines subjektiven Rechts auf Leistung
  • c) Grenzen der freien Arztwahl
  • d) Ergebnis
  • II. Einholung einer Zweitmeinung aus Sicht von Patient:innen
  • 1. Häufigkeit und Gründe der Inanspruchnahme von Zweitmeinung
  • 2. Offenlegen der ersten Diagnose
  • 3. Verschweigen der ersten Diagnose
  • III. Angebote der gesetzlichen Krankenkassen
  • 1. Umfang der Angebote
  • 2. Verfahren
  • 3. Rechtsgrundlage
  • IV. Ergebnis
  • Zweites Kapitel: Der Inhalt des § 27b SGB V
  • A. Normzweck
  • B. Der planbare Eingriff gemäß § 27b Abs. 1 SGB V
  • I. Planbarkeit
  • II. Mengenanfälligkeit
  • III. Planbare Eingriffe im zahnärztlichen Bereich
  • IV. Änderungsvorschläge im Gesetzgebungsverfahren
  • V. Auslegung des § 27b SGB V
  • 1. Wortlautauslegung
  • 2. Teleologische Auslegung
  • 3. Zwischenergebnis
  • VI. Ergebnis
  • C. Leistungserbringer:innen
  • I. Auswahl der Leistungserbringer:innen gemäß § 27b Abs. 3 SGB V
  • II. Anforderungen an die Leistungserbringer:innen gemäß § 27b Abs. 2 S. 2-5
  • III. Telemedizinische Erbringung
  • IV. Information über Leistungserbringer:innen gemäß § 27b Abs. 4 SGB V
  • V. Ausgeschlossene Leistungserbringer:innen gemäß § 27b Abs. 1 S. 2 SGB V
  • VI. Ergebnis
  • D. Aufklärungspflicht der erstbehandelnden Person
  • I. Anforderungen gemäß § 27b Abs. 5 SGB V
  • II. Umfang der Aufklärungspflicht über die Zweitmeinung gemäß § 27b Abs. 5 SGB V und ihr Verhältnis zu den ärztlichen Aufklärungspflichten nach dem BGB
  • 1. Das Behandlungsverhältnis zwischen Ärzt:innen und Patient:innen
  • 2. Das Verhältnis zu § 630c Abs. 2 und § 630e BGB
  • 3. Auswirkung auf den Umfang der ärztlichen Aufklärungspflicht im Falle der Zweitmeinung
  • 4. Zwischenergebnis
  • III. Haftungsfragen bei Unterbleiben der Aufklärung
  • IV. Ergebnis
  • E. Vergütung
  • F. Ergebnis
  • Drittes Kapitel: Die Zweitmeinungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (Zm-RL)
  • A. Einführung
  • I. Historie
  • II. Einordnung der Richtlinie
  • B. Der Allgemeine Teil der Zm-RL
  • I. Zweck und Ziele der Richtlinie
  • 1. § 1 Zm-RL
  • 2. § 2 Zm-RL
  • II. Begriff und Leistungsumfang der Zweitmeinung
  • III. Bestimmung der Eingriffe mit Anspruch auf eine Zweitmeinung
  • IV. Entstehung des Sachleistungsanspruchs und Aufgabe von indikationsstellenden Ärzt:innen
  • 1. § 5 Zm-RL
  • 2. § 6 Zm-RL
  • V. Qualifikationen und Aufgaben der Zweitmeiner:in
  • 1. § 7 Zm-RL
  • a) § 7 Abs. 1 Zm-RL
  • b) § 7 Abs. 2 und 3 Zm-RL
  • c) § 7 Abs. 5 und 6 Zm-RL
  • 2. § 8 Zm-RL
  • VI. Information über Zweitmeiner:innen
  • VII. Berichterstattung und Evaluation
  • C. Der Besondere Teil der Zm-RL
  • I. Definition der Eingriffe und eingriffsspezifische Anforderungen an die Zweitmeiner:innen
  • II. Mengenanfälligkeit der Eingriffe
  • 1. Definition
  • 2. Ausschluss der Zweitmeinung bei malignen Erkrankungen oder Notfalleingriffen
  • 3. IQWiG Beauftragung
  • 4. Tragende Gründe zu den Beschlüssen des G-BA
  • 5. Ergebnis
  • III. Teilnichtigkeit der Zm-RL
  • 1. Verfahrensfehler
  • 2. Begründung der gelisteten Eingriffe
  • D. Ergebnis
  • Viertes Kapitel: Der verfassungsrechtliche Anspruch auf Zweitmeinung
  • A. Das Recht auf Zweitmeinung aus den Grundrechten
  • I. Herleitung einer staatlichen Schutzpflicht aus den Grundrechten
  • II. Die Erstreckung der staatlichen Schutzpflicht auf die Zweitmeinung
  • 1. Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit aus Art. 2 Abs. 2 GG
  • 2. Das Selbstbestimmungsrecht der Patient:innen
  • a) Verankerung im Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG
  • aa) Sachlicher Schutzbereich
  • bb) Verankerung eines Rechts auf Zweitmeinung
  • b) Verankerung im allgemeinen Persönlichkeitsrecht in Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG
  • aa) Sachlicher Schutzbereich
  • bb) Verankerung eines Rechts auf Zweitmeinung
  • 3. Zwischenergebnis
  • III. Ergebnis
  • B. Zulässige Beschränkung des Rechts auf Zweitmeinung
  • I. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts
  • II. Rechtsprechung der Sozialgerichtsbarkeit
  • III. Normierung des § 2 Abs. 1a SGB V
  • IV. Schlussfolgerungen für das Recht auf Zweitmeinung aus der Verfassung
  • 1. Abänderung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts - Senatsbeschluss vom 10.11.2015 - 1 BvR 2056/12
  • 2. Bedeutung für das Recht auf Zweitmeinung aus der Verfassung
  • V. Ergebnis
  • C. Verhältnis zu § 27b SGB V
  • I. § 27b SGB V
  • II. Verfassungskonforme Auslegung des § 27b Abs. 6 SGB V
  • 1. Auslegung
  • 2. Gesetzliche Krankenkassen als Körperschaften des öffentlichen Rechts– Bedeutung für den Mindestumfang der Satzungsleistungen nach § 27b Abs. 6 SGB V
  • 3. Zwischenergebnis
  • III. Kostenerstattungsanspruch nach § 13 Abs. 3 SGB V
  • IV. Anwendbarkeit der Zm-RL
  • V. Ergebnis
  • Fünftes Kapitel: Zusammenfassung und abschließende Würdigung
  • A. Überblick der Thesen
  • B. Zusammenfassende Würdigung
  • Literaturverzeichnis

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Abkürzungsverzeichnis

Abs.

Absatz

a. F.

Alte Fassung

AG

Aktiengesellschaft

AMNOG

Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz, mit Wirkung zum 01.01.2011, BGBl. I S. 2262

AOK

Allgemeine Ortskrankenkasse

AöR

Archiv des öffentlichen Rechts

Art.

Artikel

AT

allgemeiner Teil

Barmer GEK

Barmer Gmünder Ersatzkasse

BÄK

Bundesärztekammer

BGB

Bürgerliches Gesetzbuch, zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 21. Februar 2017 geändert, BGBl. I S. 258

BGH

Bundesgerichtshof

BGHZ

Sammlung der Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in Zivilsachen

BSG

Bundessozialgericht

BSGE

Sammlung der Entscheidungen des BSG

BT-Drs.

Drucksache des Deutschen Bundestages

BVerfG

Bundesverfassungsgericht

BverfGE

Sammlung der Entscheidungen des BVerfG

BVerfGG

Gesetz über das Bundesverfassungsgericht

BVerwG

Bundesverwaltungsgericht

bzw.

beziehungsweise

ca.

circa

DAK-Gesundheit

Deutschen Angestellten-Krankenkasse

Deutsches Ärzteblatt

DEWI

Determinanten bei der Versorgung von Patienten mit Wirbelsäulenoperation

DKG

Deutsche Krankenhausgesellschaft

DRG

Diagnosis Related Groups

DRG-Statistik

Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik←13 | 14→

EBM

einheitlicher Bewertungsmaßstab

EG

Europäische Gemeinschaft

EL

Ergänzungslieferung

Ethik Med

Ethik in der Medizin

EUGH

Gerichtshof der Europäischen Union

f.

folgend

ff.

fortfolgend

G-BA

Gemeinsamer Bundesausschuss

GesR

GesundheitsRecht

GG

Grundgesetz

GKV

Gesetzliche Krankenversicherung

GKV-VSG

GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, mit Wirkung zum 23.07.2015, BGBl. I S. 1211

GKV-VStG

GKV-Versorgungsstrukturgesetz, mit Wirkung zum 01.01.2012, BGBl. 2011, 2983

GmbH

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GO G-BA

Geschäftsordnung des Gemeinsamen Bundesauschusses

GRG

Gesundheits-Reformgesetz, mit Wirkung zum 01.01.1989, BGBl. I S. 2477

GuP

Gesundheit und Pflege

GVWG

Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz, mit Wirkung zum 20.07.2021, BGBl. I 2021 S. 2754

i. d. F

in der Fassung

i. E.

im Ergebnis

IQWiG

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

i. S. d.

im Sinne des

i. S. e.

im Sinne eines

i. S. v.

im Sinne von

JuS

Juristische Schulung

i. V. m.

in Verbindung mit

JZ

Juristenzeitung

KBV

Kassenärztliche Bundesvereinigung

KH

Das Krankenhaus (Zeitschrift)←14 | 15→

KHG

Krankenhausfinanzierungsgesetz, mit Wirkung zum 01.01.2016, BGBl. S. 1722

KV

Kassenärztliche Vereinigung(en)

KZBV

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung

LandesKHG

Landeskrankenhausgesellschaft

MBO

(Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte (Stand 2015)

MedR

Medizinrecht

Mio.

Millionen

Mrd.

Milliarden

m. w. N.

mit weiteren Nachweisen

NJW

Neue Juristische Wochenschrift

Nr.

Nummer

NVwZ

Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht

NZS

Neue Zeitschrift für Sozialrecht

o. Ä.

oder Ähnliches

OECD

Organisation for Economic Co-operation and Development

PharmR

Pharma Recht

PKR

Pflege- und Krankenhausrecht

PKV

Private Krankenversicherung

RDG

Rechtsdepesche für das Gesundheitswesen

RGSt

Details

Seiten
180
ISBN (PDF)
9783631892206
ISBN (ePUB)
9783631892213
ISBN (MOBI)
9783631892220
ISBN (Hardcover)
9783631876954
DOI
10.3726/b20315
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Dezember)
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 180 S.

Biographische Angaben

Josephine Katharina Mutzek (Autor:in)

Josephine Katharina Mutzek, geboren 1990 in Berlin, studierte von 2009 bis 2014 Rechtswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie an der Universidade de Vigo (Spanien). Ihren Schwerpunkt legte sie auf das Recht der gesetzlichen Krankenversicherung. Von 2015 bis 2021 promovierte sie bei Prof. Dr. Reimund Schmidt-De Caluwe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von 2017 bis 2019 war sie Rechtsreferendarin am Kammergericht in Berlin. Seit 2021 ist sie beim Gemeinsamen Bundesausschuss tätig.

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