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Verständlichkeit – Zugänglichkeit – Barrierefreiheit

Sprachbezogene Rezeptionsherausforderungen und Inklusionspotenziale von Bildungsmedien

von Christine Ott (Band-Herausgeber:in) Bettina M. Bock (Band-Herausgeber:in)
©2025 Sammelband 396 Seiten

Zusammenfassung

Für inklusive Lehr-Lern-Settings bedarf es Bildungsmedien, die für Lernende mit sehr unterschiedlichen Lernausgangslagen rezipierbar sind. Der Band diskutiert in stark interdisziplinärer Perspektive, wie Bildungsmedien sprachlich und visuell zu gestalten sind, damit sie für verschiedene Lernende verständlich und zugänglich sind. Er fokussiert überfachliche rezeptive Anforderungen an Bildungsmedien.
In den Beiträgen wird hierzu der aktuelle Forschungsstand zu Anforderungen an verständliche, zugängliche und barrierefreie Bildungsmedien ermittelt sowie die empirische Basis der Qualifizierung von sprachlichen und weiteren zeichenhaften Repräsentationen als ‚schwer verständlich‘ oder ‚schwer zugänglich‘ erörtert. Darüber hinaus werden bestehende Inklusionspotenziale aktueller Bildungsmedien besprochen und pädagogisch-didaktische Schlussfolgerungen für die Praxis der Bildungsmedienentwicklung und für die unterrichtliche Nutzung verhandelt.

Inhaltsverzeichnis

  • Abdeckung
  • Titelseite
  • Copyright-Seite
  • Gesellschaft für Angewandte Linguistik e.V.
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung: Sprachbezogene Rezeptionsherausforderungen und Inklusionspotenziale von Bildungsmedien (Christine Ott und Bettina M. Bock)
  • Hintergrund: Überfachliche Rezeptionsherausforderungen – Inklusionspotenziale für Lernende mit heterogenen Voraussetzungen
  • Verständlichkeit von Bildungsmedien
  • Zugänglichkeit und Barrierefreiheit
  • Zwischen Herausforderung und Potenzial
  • Aufbau des Bandes
  • Literatur
  • I. Interdisziplinäre Perspektiven auf bildungsmediale Verständlichkeit, Zugänglichkeit und Barrierefreiheit
  • Rezipientenorientierte Kommunikationsoptimierung. Versuch einer Systematisierung über den Bildungskontext hinaus (Klaus Schubert)
  • 1 Inklusion und Kommunikation
  • 2 Barrieren
  • 3 Kompliziertheit und Komplexität
  • 4 Kommunikationsoptimierung
  • 4.1 Sprachstandardisierung
  • 4.2 Sprachplanung und Sprachpolitik
  • 4.3 Einfache Sprache
  • 4.4 Bürgernahe Sprache
  • 4.5 Leichte Sprache
  • 4.6 Pädagogische Vorstufen
  • 4.7 Kolonialsprachen
  • 4.8 Terminologiestandardisierung
  • 4.9 Regulierte Sprache
  • 4.10 Plansprachen
  • 4.11 Informationsstrukturierung
  • 5 Fazit
  • Literatur
  • Sprachbezogene Rezeptionsherausforderungen und Inklusionspotenziale von Bildungsmedien aus pädagogisch-psychologischer Perspektive (Jan Lenhart und Wolfgang Lenhard)
  • 1 Einleitung
  • 2 Theoretische Modelle und Bedingungen des Textverstehens
  • 3 Inklusionsmöglichkeiten durch Förderung der Kompetenzen von Leser:innen
  • 4 Inklusionsmöglichkeiten durch verständliche Gestaltung von Bildungsmedien
  • 5 Gibt es „den perfekten Text“?
  • Literatur
  • Rezeptionshürden in Bildungsmedien aus sprachheilpädagogischer Perspektive (Markus Spreer)
  • 1 Einleitung
  • 2 Individuelle sprachheilpädagogische Unterstützung
  • 3 Schwerpunkt – Unterstützungsbedarf in den Bereichen Lexik-Semantik
  • 4 Schwerpunkt – Unterstützungsbedarf in den Bereichen Morphologie-Syntax
  • 5 Schwerpunkt – Unterstützungsbedarf im Bereich Pragmatik
  • 6 Schwerpunkt – Reduzierung von Rezeptionshürden in Bezug auf Wahrnehmungs- und Verarbeitungsleistungen
  • 7 Fazit
  • Literatur
  • Einfach ästhetisch? Literaturdidaktische Modellierungen von Komplexität im Hinblick auf Textauswahl und Passung für ästhetisches Erleben und literarisches Lernen in inklusiven Settings (Daniela A. Frickel)
  • 1 Einleitendes
  • 2 Verständlichkeit, Einfachheit/Komplexität und Ästhetik
  • 3 Absolute und relative Komplexität
  • 4 Komplexität in Konzepten literaturdidaktischer Analyse
  • 5 „kekse sind gelb“ – einfach ästhetisch? Gegenstandspotentiale für literarisches Lernen in heterogenen Gruppen
  • Kognitionspsychologisch orientierte Ansätze zur Komplexitätsanalyse
  • Literarästhetischer Ansatz für eine Zugänge eröffnende Potentialanalyse
  • 6 Erleben als Voraussetzung für Verstehen
  • Literatur
  • II. Sprachliche Rezeptionsherausforderungen
  • Sprachliche Hürden in Texten für die berufliche Bildung. Eine Korpusstudie zur Satzgliedstellung (Carolina Olszycka und Sandra Pappert)
  • 1 Leseverstehen in der beruflichen Bildung
  • 2 Wortstellungsvariation
  • 2.1 Wortstellungsvariation im sprachsensiblen Fachunterricht
  • 2.2 Wortstellungsempfehlungen für die Leichte Sprache
  • 2.3 Psycholinguistische Evidenzen zur Verarbeitung von Wortstellungsvarianten
  • 2.4 Korpuslinguistische Befunde zur Wortstellungsvariation in der geschriebenen Sprache
  • 3 Korpusstudie
  • 3.1 Fragestellung
  • 3.2 Methode
  • 3.3 Ergebnisse
  • 3.3.1 Hauptsätze
  • 3.3.2 Nebensätze
  • 3.3.3 Infinitivkonstruktionen
  • 3.4 Diskussion
  • 4 Ausblick
  • Schulbücher
  • Literatur
  • Internetquellen
  • Ist das wirklich schwer? Bildungssprachliche Phänomene auf dem Prüfstand (Anna Fiona Weiß, Ulrike Domahs, Tanja Rinker und Kathrin Siebold)
  • 1 Einleitung
  • 2 Untersuchungsgegenstand
  • 3 Untersuchungsdesign
  • 3.1 Hypothesen
  • 3.2 Versuchspersonen
  • 3.3 Stimuli
  • 3.4 Ablauf
  • 4 Analyse
  • 5 Ergebnisse
  • 5.1 Teilexperiment 1: Nominalisierung vs. Verbalisierung
  • 5.2 Teilexperiment 2: Genitivattribut vs. Präpositionalattribut
  • 5.3 Teilexperiment 3: Aktiv vs. Passiv
  • 6 Diskussion
  • Literatur
  • Potentiellen sprachbezogenen Rezeptionshürden in Bildungsmedien begegnen – am Beispiel Kohärenz (Caroline Schuttkowski)
  • 1 Textschwierigkeit aus Rezeptionsperspektive
  • 2 Potentielle Rezeptionshürden in Lehrmitteln
  • 3 Umgang mit Rezeptionshürden
  • 4 Fazit
  • Literatur
  • III. Visuelle und multimodale Rezeptionsherausforderungen
  • Multimodalität und Bildungsmedien: Konzeptionelle Überlegungen zur Evaluierung des Inklusionspotenzials zeitgenössischer Lehrwerke (Jana Pflaeging und Peter Schildhauer)
  • 1 Einleitung
  • 2 Universal Design for Learning
  • 3 Ausdifferenzierung aus Sicht der multimodalen Diskurslinguistik
  • 3.1 Zentrale Konzepte der multimodalen Diskurslinguistik am Beispiel des Printlehrwerks
  • 3.2 Bemerkungen zum ‚digitalen‘ Lehrwerk und Bewertung der Nutzung des Inklusionspotenzials
  • 4 Fazit
  • Literatur
  • Der Umgang mit typografischen Mitteln bei der Lektüre von multimodalen Sachtexten in Schulbüchern und Differenzierungsmaterialien (Pirkko Friederike Dresing)
  • 1 Einleitung
  • 2 Rezeption typografischer Mittel in multimodalen Sachtexten
  • 3 Typografische Mittel in Schulbuchtexten und Differenzierungsmaterialien: Rekonstruktion von Leseprozessen am Beispiel von Laut-Denk- und Eye-Tracking-Daten
  • 3.1 Kontext der Fallanalysen
  • 3.2 Analyse der eingesetzten Materialien
  • 3.3 Ergebnisse der Fallanalysen
  • 3.3.1 Schüler 17
  • 3.3.2 Schüler 10
  • 4 Diskussion: Differenzierung visueller Komplexität und Leseprozess
  • 5 Fazit
  • Literatur
  • Didaktische Visualisierungen – Bedeutungspotentiale und Verstehensbarrieren (Laura Rödel)
  • 1 Einleitung
  • 2 Bilder und Bildarten
  • 3 Funktionen didaktischer Visualisierungen
  • 4 Visualisierungen verstehen
  • 5 Visualisierung als Sichtbarmachung – ein Beispiel
  • 6 Implikationen für den Umgang mit didaktischen Visualisierungen in Bildungsmedien
  • Literatur
  • Quellen
  • Auditive Barrieren und Unterstützte Kommunikation in inklusiven Bildungsmedien (Christiane Hohenstein, Iris Hübscher und Larysa Zavgorodnia)
  • 1 Inklusive Bildungsmedien und die Sprachlichkeit von Bildung
  • 2 Rezeptionsbedingungen von Menschen mit einer Hör- bzw. Sprechbehinderung
  • 2.1 Rezeptionsbedingungen und Bildungssprachen mit einer Hörbehinderung
  • 2.1.1 Gebärdensprachliche Rezeption von Bildungsmedien
  • 2.1.2 Rezeption von Bildungsmedien mit Hilfe von Schriftdolmetschen
  • 2.2 Rezeptionsbedingungen in Unterstützter Kommunikation und Bildungssprache
  • 2.2.1 Rezeptionsbedingungen mit UK
  • 2.2.2 Inklusive Interaktion mit digitalen UK-Hilfsmitteln als Bildungsmedien
  • 3 Inklusive Bildungsmedien, inklusive Kommunikation und UDL: eine Diskussion
  • Literatur
  • IV. Inklusionspotenziale von Bildungsmedien und bildungsmediale Praxis
  • Herausforderung – Aufforderung – Überforderung – Unterforderung: Zur Ausgewogenheit von Differenzierungsinstrumenten in Bildungsmedien für die Grundschule (Bea Herrmann)
  • 1 Einleitung
  • 2 Differenzierung als bildungspolitische Anforderung an Bildungsmedien
  • 3 Instrumente zur Differenzierung in Bildungsmedien für die Grundschule
  • 3.1 Natürliche Differenzierung
  • 3.2 Differenzierung nach Schwierigkeitsgraden/Anforderungsbereichen
  • 3.3 Differenzierung durch unterschiedliche bildungsmediale Typen
  • 4 Wie werden Differenzierungsinstrumente entwickelt?
  • 5 Umsetzungsintention
  • Literatur
  • Differenzierungskonzeptionen in Sprach-Lesebüchern (Roberto Hübner und Tilman von Brand)
  • 1 Hinführung
  • 2 Binnendifferenzierende Konzeptionen in Schulbüchern des Deutschunterrichts?
  • 3 Fragestellung, Untersuchungsgrundlage und methodisches Vorgehen
  • 4 Ergebnisse im Überblick
  • 4.1 Stichprobe Deutschbuch
  • 4.2 Stichprobe Doppel-Klick
  • 4.3 Stichprobe P.A.U.L. D.
  • 4.4 Stichprobe Praxis Sprache
  • 5 Fazit und Diskussion
  • Korpus
  • D Eins
  • D wie Deutsch
  • D.U.
  • Deutsch kompetent
  • deutsch.kombi plus
  • deutsch.punkt
  • Deutschbuch
  • deutschideen
  • Deutschzeit
  • Doppel-Klick
  • INTRO
  • Klartext
  • Klick!
  • Mit eigenen Worten
  • P.A.U.L. D.
  • Praxis Sprache
  • prologo
  • Standard Deutsch
  • Stark in Deutsch
  • wortstark
  • Literatur
  • Support zur Aufgabenbewältigung als Möglichkeit zur Binnendifferenzierung – Eine Schulbuchanalyse (Svenja Hermes)
  • 1 Einleitung
  • 2 Innere Differenzierung im Deutschschulbuch: Aufgaben und Support
  • 3 Studie
  • 3.1 Forschungsfragen und Hypothesen
  • 3.2 Untersuchungskorpus
  • 3.3 Methodik
  • 3.4 Ergebnisse
  • 4 Zusammenfassung
  • Schulbücher
  • Literatur
  • Sprachliche Differenzierung in digitalen Bildungsmedien als Unterstützung individueller Bildungsprozesse (Imke Rath, Carolin Bätge und Jönna Atzeroth)
  • Inklusive Bildung als Lernausgangslage
  • 1 Inklusive Bildung, Diversitätskompetenz und Partizipation
  • 2 Einfache bzw. Leichte Sprache und Unterrichtsmaterialien
  • 3 Inklusion durch Bildungsteilhabe: Ein Tool zur sprachlichen Facettierung
  • 4 Alltagspartizipation als Voraussetzung für die Entfaltung der Potenziale des Tools: Eine Diskussion
  • Literatur
  • V. Verfahren der Bewertung von Sprache in Bildungsmedien
  • Automatische Lesbarkeiterfassung für deutsche Bildungsmedien: Welche Methoden und sprachlichen Eigenschaften spielen eine Rolle? (Zarah Weiss und Detmar Meurers)
  • 1 Einleitung
  • 2 Hintergrund
  • 2.1 Wie wird Lesbarkeit in ARA erfasst?
  • 2.2 Wie funktionieren prädiktive Lesbarkeitsmodelle?
  • 3 Strukturierte Literaturrecherche
  • 4 Automatische Lesbarkeitserfassung
  • 5 Zusammenfassung und Ausblick
  • Literatur
  • Herausforderung Bildungsmedien und ihre Sprachlichkeit am Beispiel des Faches Geographie (Petra Gretsch, Gabriele Kniffka, Markus Sterk und Birgit Neuer)
  • 1 Einleitung
  • 2 Textseitige Faktoren, die sich auf die Rezeption auswirken können
  • 3 Der C-Test
  • 4 Untersuchungsdesign der Studie
  • 4.1 Methodisches Vorgehen
  • 4.2 Beschreibung der Stichprobe
  • 4.3 Materialbasis und Durchführung
  • 4.4 Ergebnisse
  • 4.4.1 Reliabilität
  • 4.4.2 Ergebnisse der Itemanalysen: Schwierigkeitsindizes
  • 5 Fazit
  • Literatur
  • Anhang
  • Text 1a
  • Menschen – Zeiten – Räume, Cornelsen (2016: 52)
  • Wie entsteht Hagel?
  • Text 1b
  • Menschen – Zeiten – Räume, Cornelsen (2016: 52)
  • Wie entsteht Hagel?
  • Text 2
  • Menschen – Zeiten – Räume, Cornelsen (2016: 57)
  • Steigungsregen
  • Text 3
  • Seydlitz, Schroedel (2016: 42)
  • Der Klimawandel ist da
  • Text 4
  • Terra 6, Klett (2016: 28)
  • Schutz vor Austrocknung
  • Text 5
  • Unsere Erde, Cornelsen (2016: 160)
  • Seeklima
  • Wie kommt Sprachsensibliltät in Lehr-Lern-Medien? Ein Ansatz der Theorie-Praxis-Verzahnung (Gabriele Biela, Christian Efing, Rebecca Höhr, Anja Theisel und Birgit Werner)
  • 1 Einleitung
  • 2 Der Heidelberger Kriterienkatalog
  • 2.1 Exemplarische Darstellung von Items des Kompetenzaufbaus
  • 2.2 Darstellung von Items im Bereich ‚Kompensatorische Maßnahmen‘
  • 3 Verortung des Heidelberger Kriterienkatalogs im Feld anderer Kriterienraster und Checklisten
  • 4 Der Kriterienkatalog im Kontext der Lehrwerkerstellung
  • 5 Fazit und Ausblick
  • Literatur
  • Primärliteratur
  • Sekundärliteratur
  • Die Autor:innen

FORUM
ANGEWANDTE LINGUISTIK
F.A.L. BAND 71

Christine Ott /
Bettina M. Bock (Hrsg.)

Verständlichkeit – Zugänglichkeit – Barrierefreiheit

Sprachbezogene Rezeptionsherausforderungen
und Inklusionspotenziale von Bildungsmedien

Berlin • Bruxelles • Chennai • Lausanne • New York • Oxford

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: © Olaf Gloeckler, Atelier Platen, Friedberg

ISSN 0937-406X
ISBN 978-3-631-90011-6 (Print)

ISBN 978-3-631-90012-3 (E-PDF)

ISBN 978-3-631-90013-0 (E-PUB)

DOI 10.3726/b22872

Verlegt durch Peter Lang GmbH, Berlin (Deutschland)

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Gesellschaft für Angewandte Linguistik e.V.

Die Reihe Forum Angewandte Linguistik (F.A.L.), herausgegeben von der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) e.V., vereint Monografien und Sammelbände zu allen aktuellen Themen der Angewandten Linguistik. Angewandte Linguistik wird hierbei verstanden als wissenschaftliches Betätigungsfeld, das sich in Forschung, Lehre und Weiterbildung mit der Analyse und Lösung von sprach- und kommunikationsbezogenen Problemen auf allen Gebieten menschlicher und gesellschaftlicher Interaktion befasst. Diese Zielsetzung erfordert oftmals eine interdisziplinäre Arbeitsweise sowie eine Vermittlung zwischen Theorie und Praxis. Die Reihe will den Dialog über die Grenzen traditioneller Sprachwissenschaft hinweg und zwischen den verschiedenen Arbeitsfeldern der Angewandten Linguistik fördern. Zu diesen Arbeitsfeldern gehören der Muttersprachen- und Fremdsprachenunterricht ebenso wie die Herausforderungen, die beispielsweise migrationsinduzierte Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kommunikation mit sich bringen, Fachkommunikations- und Verständlichkeitsforschung, Gesprächsforschung, Lexikographie, die Kommunikation in und mit neuen Medien sowie die Phonetik und Sprechwissenschaft, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die GAL als Herausgeberin der Reihe verfolgt das Ziel, die wissenschaftliche Entwicklung in allen Bereichen der Angewandten Linguistik zu fördern und zu koordinieren, den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beleben und ihren Transfer in die Praxis zu sichern sowie die Zusammenarbeit der hieran interessierten Personen und Institutionen national und international zu intensivieren. Hierzu gehört auch der Kontakt mit Wirtschaft und Industrie, Behörden, Bildungseinrichtungen sowie Institutionen des öffentlichen Lebens.

Die GAL ist Mitglied der Association Internationale de Linguistique Appliquée (AILA), des internationalen Dachverbands der Gesellschaften für Angewandte Linguistik.

Kontaktdaten der GAL: http://www.gal-ev.de/

Inhaltsverzeichnis

Christine Ott und Bettina M. Bock

Einleitung: Sprachbezogene Rezeptionsherausforderungen und Inklusionspotenziale von Bildungsmedien

I. Interdisziplinäre Perspektiven auf bildungsmediale Verständlichkeit, Zugänglichkeit und Barrierefreiheit

Klaus Schubert

Rezipientenorientierte Kommunikationsoptimierung. Versuch einer Systematisierung über den Bildungskontext hinaus

Jan Lenhart und Wolfgang Lenhard

Sprachbezogene Rezeptionsherausforderungen und Inklusionspotenziale von Bildungsmedien aus pädagogisch-psychologischer Perspektive

Markus Spreer

Rezeptionshürden in Bildungsmedien aus sprachheilpädagogischer Perspektive

Daniela A. Frickel

Einfach ästhetisch? Literaturdidaktische Modellierungen von Komplexität im Hinblick auf Textauswahl und Passung für ästhetisches Erleben und literarisches Lernen in inklusiven Settings

II. Sprachliche Rezeptionsherausforderungen

Carolina Olszycka und Sandra Pappert

Sprachliche Hürden in Texten für die berufliche Bildung. Eine Korpusstudie zur Satzgliedstellung

Anna Fiona Weiß, Ulrike Domahs, Tanja Rinker und Kathrin Siebold

Ist das wirklich schwer? Bildungssprachliche Phänomene auf dem Prüfstand

Caroline Schuttkowski

Potentiellen sprachbezogenen Rezeptionshürden in Bildungsmedien begegnen – am Beispiel Kohärenz

III. Visuelle und multimodale Rezeptionsherausforderungen

Jana Pflaeging und Peter Schildhauer

Multimodalität und Bildungsmedien: Konzeptionelle Überlegungen zur Evaluierung des Inklusionspotenzials zeitgenössischer Lehrwerke

Pirkko Friederike Dresing

Der Umgang mit typografischen Mitteln bei der Lektüre von multimodalen Sachtexten in Schulbüchern und Differenzierungsmaterialien

Laura Rödel

Didaktische Visualisierungen – Bedeutungspotentiale und Verstehensbarrieren

Christiane Hohenstein, Iris Hübscher und Larysa Zavgorodnia

Auditive Barrieren und Unterstützte Kommunikation in inklusiven Bildungsmedien

IV. Inklusionspotenziale von Bildungsmedien und bildungsmediale Praxis

Bea Herrmann

Herausforderung – Aufforderung – Überforderung – Unterforderung: Zur Ausgewogenheit von Differenzierungsinstrumenten in Bildungsmedien für die Grundschule

Roberto Hübner und Tilman von Brand

Differenzierungskonzeptionen in Sprach-Lesebüchern

Svenja Hermes

Support zur Aufgabenbewältigung als Möglichkeit zur Binnendifferenzierung – Eine Schulbuchanalyse

Imke Rath, Carolin Bätge und Jönna Atzeroth

Sprachliche Differenzierung in digitalen Bildungsmedien als Unterstützung individueller Bildungsprozesse

V. Verfahren der Bewertung von Sprache in Bildungsmedien

Zarah Weiss und Detmar Meurers

Automatische Lesbarkeiterfassung für deutsche Bildungsmedien: Welche Methoden und sprachlichen Eigenschaften spielen eine Rolle?

Petra Gretsch, Gabriele Kniffka, Markus Sterk und Birgit Neuer

Herausforderung Bildungsmedien und ihre Sprachlichkeit am Beispiel des Faches Geographie

Gabriele Biela, Christian Efing, Rebecca Höhr, Anja Theisel und Birgit Werner

Wie kommt Sprachsensibliltät in Lehr-Lern-Medien? Ein Ansatz der Theorie-Praxis-Verzahnung

Die Autor:innen

Christine Ott und Bettina M. Bock

Einleitung: Sprachbezogene Rezeptionsherausforderungen und Inklusionspotenziale von Bildungsmedien

Hintergrund: Überfachliche Rezeptionsherausforderungen – Inklusionspotenziale für Lernende mit heterogenen Voraussetzungen

Mit dem Inklusionsparadigma ist der Auftrag an Bildungsinstitutionen ausgegeben, für alle Lernenden bestmögliche Voraussetzungen für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe zu schaffen und Benachteiligungen aufgrund unterschiedlicher Ausgangslagen abzubauen. An Bildungsmedien ist daher die Anforderung gestellt, sehr unterschiedliche sprachliche, kognitive, emotional-soziale, sensorische, motorische Voraussetzungen der Lernenden zu berücksichtigen. Denn auch bei unterschiedlichen Lernvoraussetzungen müssen sie rezipierbar sein. Das Inklusionsparadigma fordert folglich ein, dass Bildungsmedien einmal mehr verständlich, zugänglich und barrierefrei sein müssen, um Lernen zu ermöglichen.

Anliegen des Bandes ist es, den aktuellen Stand des Forschungsdiskurses zu Anforderungen an verständliche und zugängliche Bildungsmedien zu ermitteln, mögliche anforderungsbezogene Normenkonflikte, wie jene zwischen Individualnorm und Bildungsstandards, zu identifizieren und nach Lösungsansätzen sowie transdisziplinären Forschungsperspektiven zu fragen. Dieser interdisziplinäre Abgleich setzt bereits bei der Frage an, welche Rezipient:innen von Bildungsmedien im Forschungsdesign Berücksichtigung finden – und welche nicht.

Denn Bildungsmedien adressieren unterschiedliche Lernenden-Gruppen und setzen hierin bestimmte Diversitätsdimensionen relevant bzw. wirken an der Konstruktion von lernfortschrittsrelevanten Unterschiedlichkeiten der Lernenden mit (vgl. grundlegend Budde 2015). Worin überhaupt für die Rezeption von Bildungsmedien in Bezug auf Verständlichkeit und Zugänglichkeit relevante Unterschiedlichkeiten der Lernenden liegen, bedarf ebenso einer Annäherung wie die Frage, welche Diversitätsdimensionen in der bildungsmedialen Forschung sowie Entwicklung gegenwärtig berücksichtigt bzw. relevant gesetzt werden (vgl. die gewährten Einblicke in Meyer-Kurmann 2017). Noch zu wenig wurde zudem herausgearbeitet, welche in Bildungsmedien eingesetzten Mittel und Formen der Individualisierung auf der einen und der Differenzierung auf der anderen Seite für welche Adressat:innenkreise, Kompetenzbereiche und Aufgaben angemessen und (in welcher Hinsicht) lernförderlich sind (vgl. aber die heterogenitätsbezogenen Analysen aus dem Projekt „LeHet“ in Aamotsbakken/Matthes/Schütze 2017).

Der vorliegende Band bündelt Impulse aus unterschiedlichen disziplinären Kontexten, sowohl theoretische als auch methodische und unterrichtspraktische. Verfolgt wird die übergeordnete Frage, wie Bildungsmedien sprachlich und visuell zu gestalten sind, damit sie für verschiedene Lernende rezipierbar sind und somit fachspezifische Lern- und Kompetenzzuwächse ermöglichen. Er fokussiert dabei überfachliche, d.h. unterrichtsfächerübergreifende, rezeptive Anforderungen an Bildungsmedien. Zugleich rückt er die Rezipierenden- bzw. Nutzer:innengruppe der Lernenden als entscheidenden Faktor für die Konzeption von Bildungsmedien in den Fokus und möchte einen Diskussionsraum eröffnen über die Notwendigkeit und Umsetzbarkeit, erweiterte Konzepte von Rezipient:innenheterogenität im Diskurs um Rezeptionshürden und Bildungsmedien zu berücksichtigen.

Details

Seiten
Erscheinungsjahr
2025
ISBN (PDF)
9783631900123
ISBN (ePUB)
9783631900130
ISBN (Hardcover)
9783631900116
DOI
10.3726/b22872
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2025 (September)
Schlagworte
inklusive Schule Inklusion Barrierefreiheit Verständlichkeitsforschung Bildungsmedienforschung
Erschienen
Berlin, Bruxelles, Chennai, Lausanne, New York, Oxford, 2025. 394 S., 11 farb. Abb., 22 s/w Abb., 8 Tab.
Produktsicherheit
Peter Lang Group AG

Biographische Angaben

Christine Ott (Band-Herausgeber:in) Bettina M. Bock (Band-Herausgeber:in)

Christine Ott ist Akademische Rätin am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der JMU Würzburg. Sie forscht zu Digitalität und Diversität, institutionenübergreifendem literarischem und sprachlichem Lernen sowie zu Bildungsmedien. Bettina M. Bock ist Professorin für Deutsche Sprache und ihre Didaktik mit Schwerpunkt Sprache und Inklusion/Exklusion an der Universität zu Köln. Sie forscht zu Text- und Diskurslinguistik, Soziolinguistik, Textverständlichkeit und barrierefreier Kommunikation (insbesondere Leichter/Einfacher Sprache).

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Titel: Verständlichkeit – Zugänglichkeit – Barrierefreiheit