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Benjamin von Stuckrad-Barres «Panikherz»

Text – Poetik – Inszenierung

von Kai Bremer (Band-Herausgeber:in) Lisa Czolbe (Band-Herausgeber:in) Jasmin Plewka (Band-Herausgeber:in)
©2024 Sammelband 320 Seiten
Reihe: Literarisches Leben heute, Band 10

Zusammenfassung

Das Buch bietet einen Überblick über Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz und seine Selbst- und Werkinszenierung. Es wird die facettenreiche ,eigene Geschichte‘ erfasst, die der autobiographische Roman erzählt und die der empirische Autor durch seine Inszenierung auf verschiedenen Bühnen sowie in den sozialen Medien fortschreibt. Im Zentrum stehen sowohl die Untersuchung der textuellen und poetologischen Dimension von Panikherz als auch die Analyse des autobiographischen Romans in seiner literarischen, medialen und sozialen Komplexität. Die Aufsätze widmen sich somit Text, Poetik wie Inszenierung, um den erfolgreichen autobiographischen Roman des Popliteraten und die Medienpersona Stuckrad-Barre so umfassend als möglich zu erschließen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • Text
  • Pop-Inszenierungen von psychischer Krankheit in Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz
  • Panikherz-Selbst. Literarische Selbstkonstruktion in Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz
  • „Wenn ein verlorener Sohn zerzaust […] nach Hause kommt“ – Biblisch-christliche Tradition in Benjamin von Stuckrad- Barres Panikherz
  • „There are no second acts in American lives.“ Altern, Sterben und Überleben in Hollywood
  • Poetik
  • Diesseits der Einflussangst. Konstruktionen literarischer Genealogie in Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz
  • Semantische Offenheit und die Kategorie ‚Heteronomie‘ – Zu Udo Lindenbergs Liedtexten und ihrer Funktion in Panikherz
  • Popliteratur im Remix. Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz und die Literatur der 1990er Jahre
  • „… ins Licht!“ Schreiben unter den Bedingungen von Popularität. Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz als Beispiel
  • „Leider nur ein Vakuum“: Bekenntnisse der Lust und der Lust am Text in Stuckrad-Barres Panikherz
  • Inszenierung
  • Nach der Autorschaft ist vor der Autorschaft: Das Autorenfoto in Stuckrad-Barres Panikherz als Autorinszenierung und Paramedium mit werkpolitischen Funktionen
  • Das Ineinander von Roman und Autobiographie als Herausforderung für die Inszenierung: Panikherz auf der Bühne
  • Die performative Dimension von Literatur am Beispiel einer Lesung von Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz
  • „Dieser Junge ist doch eigentlich ein prima Typ.“ – Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz zwischen Selbstinszenierung und Selbsterkenntnis auf Instagram
  • Verzeichnis der Beiträgerinnen und Beiträger
  • Series Index

Kai Bremer, Lisa Czolbe, Jasmin Plewka

Einleitung

Als wir über die Bahnbrücke gingen,

sah ich wieder die gelben Leuchtbuchstaben:

„Die eigene GESCHICHTE“.1

2016 legte Benjamin von Stuckrad-Barre eine facettenreiche Auseinandersetzung mit seiner eigenen Biographie vor, indem er aus seinem Leben ein Stück Gegenwartsliteratur generierte: Panikherz. Der Text verzeichnete nicht nur große Verkaufserfolge, sein Erscheinen wurde als bemerkenswertes literarisches Comeback wahrgenommen, weil er eine komplexe Vorgeschichte hatte: Stuckrad-Barre war in den 1990er und frühen 2000er Jahren eine zentrale Gestalt der deutschen Popliteratur. Neben seinem Erfolgsroman Soloalbum (1998) trat er als Essayist, Kolumnist und Kritiker für Zeitschriften und Zeitungen in Erscheinung, dessen Artikel später gesammelt in verschiedenen Buchpublikationen erschienen. Zunehmend in Verruf geriet Stuckrad-Barre, der bis dahin ein populärer Talkshowgast war und selbst als Fernseh- und Radiomoderator wirkte, durch seine Drogen- und Alkoholprobleme sowie durch Essstörungen, die auf unterschiedliche Weise publik wurden. Panikherz erzählt von all dem: Der Text präsentiert einen ,Remix‘ aus Höhenflügen und tiefen Abstürzen, die der autodiegetische Erzähler aus der Retrospektive schildert, kommentiert und reflektiert. Neben den Suchterkrankungen und rauschhaften Erfahrungen im Fokus steht dabei die Popkultur: Vor allem Udo Lindenberg und seiner Musik ist Panikherz gewidmet, fungiert diese für das erzählende Ich doch als Eintrittskarte in die schillernde Popwelt, in der Lindenberg selbst zugleich zum Freund, Wegbegleiter und Retter wird. Aber auch anderen Figuren aus der Kultur- und Medienbranche, die reale Vorbilder haben, wird ein großer Stellenwert im Leben des autodiegetischen Erzählers und für Panikherz eingeräumt: Wiederholte Begegnungen mit Größen wie Bret Easton Ellis, Thomas Gottschalk oder Helmut Dietl prägen den Lebensweg des Ich und Zitate von Jörg Fauser oder Lindenberg fungieren als Intertexte, die Einfluss auf die literarische Gestalt des autobiographischen Romans nehmen. Die Verschränkung von Fakt und Fiktion kennzeichnet den Text außerdem insgesamt: Das Verhältnis von ,Dichtung und Wahrheit‘, also das klassische Spannungsverhältnis autobiographischen Schreibens schlechthin, wird beständig aufgeworfen, und dass zwischen ihnen permanent artifiziell changiert wird, reflektiert der Text seinerseits an markanten Stellen. Das geschieht beispielsweise, indem auf die Installation „die eigene GESCHICHTE“ von Barbara Schmidt Heins verwiesen wird, die auf der Rückseite der Hamburger Kunsthalle angebracht und während der Einfahrt in den Hamburger Hauptbahnhof zu sehen ist. Sie hat das Titelbild für das vorliegende Buch abgegeben.

Die Inszenierung des Selbst spielt jedoch nicht nur in Panikherz eine Rolle, der empirische Autor Stuckrad-Barre setzt sich und seinen Text auf verschiedene Weise in Szene und damit die ,eigene Geschichte‘ fort, die der autobiographische Roman erzählt. Seine peritextuelle Gestaltung sowie das mediale Spektrum, in das Panikherz eingebettet ist, zeugen von einer ausdifferenzierten Medienstrategie, die vielfältig auf Resonanz gestoßen ist und durch andere Künstler verstärkt wurde: So inszenierte Stuckrad-Barre seine Lesungen aufwendig und begleitete sie umfassend über seinen Instagram-Account; er machte sie außerdem zu Ereignissen, die die Grenze zwischen konventionellen Schriftstellerlesungen und Popkonzerten bewusst unterliefen, wenn er etwa Lindenberg oder Clueso auftreten ließ. Ebenfalls zu Events wurden die Theaterinszenierungen von Panikherz, die an verschiedenen renommierten Häusern stattfanden und die Stuckrad-Barre selbst, teilweise auch Lindenberg, durch seinen Besuch als Bühne nutzte, indem er seine Anwesenheit mittels Instagram dokumentierte. Damit stellte der Autor unter Beweis, wie er Formen medialer und popkultureller Inszenierung für die Vermarktung seines literarischen Selbstentwurfes strategisch zu nutzen weiß.

Angesichts der dadurch entstandenen Popularität von Panikherz verwundert es nicht, dass es bereits kurz nach dessen Erscheinen Gegenstand literaturwissenschaftlicher Untersuchungen wurde. Diskutiert wurde bisher die Einordnung von Panikherz als Roman und/oder Autobiographie sowie in andere (literarische) Genres.2 Es fand zudem eine Auseinandersetzung mit Panikherz im Kontext popliterarischer Verfahren sowie mit seiner Intermedialität und -textualität statt.3 Daneben thematisieren alle Untersuchungen die Sucht des autodiegetischen Erzählers und es liegen Einzelstudien zu Spuren der Romantik4, Reinheit und Unreinheit5 sowie zu sprachlichen Strategien der Beschreibung von (Krisen-)Schauplätzen6 in Panikherz vor. Die Beiträge konzentrieren sich dabei auf den literarischen Text; Studien zu Inszenierungen des autobiographischen Romans in verschiedenen Medien und in unterschiedlichen Formaten existieren kaum.7 Grundlegend und in seiner Vielschichtigkeit ist Panikherz daher bisher nicht untersucht, was durch den vorliegenden Sammelband geleistet werden soll. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl die Untersuchung der textuellen und poetologischen Dimension von Panikherz als auch die Analyse des autobiographischen Romans in seiner literarischen, medialen und sozialen Komplexität. Der Band konzentriert sich also auf drei inhaltliche Schwerpunkte: Text – Poetik – Inszenierung.

Die Kategorie ,Text‘ eröffnet ein Beitrag von Till Huber und Immanuel Nover: Sie legen dar, wie Sucht, Depression und Essstörung in Panikherz mittels pop-literarischer Verfahren realisiert werden. Ausgelotet wird außerdem das Verhältnis von empirischem Autor und autodiegetischem Erzähler, von Authentizität und Literarizität. Die psychischen Erkrankungen des Ich sind auch von Bedeutung für die (De-)Konstruktion des literarischen Selbst, wie Ricarda Julia Vodermair in ihrem Beitrag zeigt, der die Entstehung des Selbst durch Text und Stil analysiert. Aufgegriffen werden die Verfehlungen des Ich überdies von Lisa Czolbe, die die Adaption der biblisch-christlichen Tradition in Panikherz untersucht. Dabei findet im Kern eine Auseinandersetzung mit der Referenz auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn und mit der damit verbundenen Negation von Errettung statt. Ebenfalls ausgehend von der Beobachtung der Todesnähe des Erzählers beleuchtet Anke Christensen die L.A.-Episoden im Hinblick auf das Sterben, Altern und Überleben. In diesem Zusammenhang nimmt sie die Darstellung Kaliforniens und hier besonders des Chateau Marmonts in den Blick.

Auf die Erschließung der textuellen Dimension von Panikherz folgt die der poetologischen, die mit einem Beitrag von Manuel Bauer beginnt: Er untersucht den autobiographischen Roman im Hinblick auf literarische Einflüsse. Explizite Referenzen auf Schriftsteller-Vorbilder und Lektüren werden dabei ebenso berücksichtigt wie Zitate und intertextuelle Verweise, aus denen der autodiegetische Erzähler seine ,eigene Geschichte‘ konstruiert. Ergänzend stellt Jill Thielsen die Bezugnahmen auf Lieder Lindenbergs in den Mittelpunkt. Untersucht und hinsichtlich der Etablierung des Paradigmas der Heteronomie befragt werden dabei die Bedeutung der Lindenberg-Songtexte für den autodiegetischen Erzähler sowie ihre Verwendung und Wiederholung im Text. Erika Thomalla wiederum setzt Panikherz zur Popliteratur der 1990er Jahre ins Verhältnis und zeigt auf, inwiefern Darstellungs- und Schreibweisen aus Soloalbum in Stuckrad-Barres autobiographischem Roman verändert oder beibehalten werden. Sie kontextualisiert den Vergleich mit den Bedingungen (v. a. Vermarktung, Literaturbetrieb), unter denen beide Texte jeweils entstanden sind und rezipiert wurden. Auch Michael Multhammer berücksichtigt Konditionen der Textgenese: Er analysiert die Verhandlung von Popularität in Panikherz und legt am Beispiel des autobiographischen Romans dar, wie sich das Schreiben und das Werk unter den Bedingungen von Popularität verändern. Christian Dawidowski stellt Panikherz in den Kontext von Bekenntnisliteratur und untersucht die Inszenierung und Dekonstruktion der Gattung unter Berücksichtigung der Leerstellen – vor allem der Abwesenheit von (sexueller) Lust –, die Panikherz erzeugt.

Der Schwerpunkt des dritten und letzten Teils des Bandes liegt schließlich auf Selbst- und Textinszenierungsstrategien Stuckrad-Barres, die zunächst Anton Bröll untersucht: Er beschäftigt sich mit der Bedeutung des peritextuellen Autorenfotos und analysiert seine Funktionen in Panikherz sowie sein Verhältnis zur textuellen Dimension und zum empirischen Autor. Kai Bremer betrachtet Panikherz auf der Bühne, indem er sich zwei Theaterinszenierungen (Berliner Ensemble, Thalia Theater Hamburg) widmet. Dabei findet eine Beurteilung der Aufführungen und ihrer Herausforderungen vor dem Hintergrund der Destabilisation von Gattungen (Autobiographie, Roman) statt, die Stuckrad-Barres Text eigen ist. Jasmin Plewka erweitert die Untersuchung von Panikherz auf der Bühne: Sie analysiert die Autorinszenierung Stuckrad-Barres im Hinblick auf die performative Dimension seiner Lesung auf dem Kreuzfahrtschiff ,Rockliner 4‘. Befragt werden in diesem Zusammenhang auch die (Vermarktungs-)Strategien und Absichten des Autors. Diese untersucht überdies Alexandra Schütte, allerdings in Bezug auf Social Media: Sie nimmt die Interferenz zwischen Vermarktung und Inszenierung vor dem Hintergrund der Werk- und Selbstdarstellung Stuckrad-Barres auf Instagram in den Blick. Mit diesem Beitrag schließt das Vorhaben einer differenzierten und mehrdimensionalen Erschließung der ,eigenen Geschichte‘, die Panikherz und seine verschiedenartigen Inszenierungen erzählen.

Der vorliegende Sammelband baut auf einer Tagung auf, die im Juli 2022 am Institut für Germanistik an der Universität Osnabrück veranstaltet wurde. Weitere Aufsätze wurden im Anschluss eingeworben. Wir sind allen Beitragenden für die sehr zuverlässige Zusammenarbeit dankbar, die das Erscheinen dieses Buches sichergestellt hat. Außerdem danken wir der Universität Osnabrück für die finanzielle Unterstützung der vorliegenden Publikation. Schließlich und besonders danken wir Alexandra Schütte für ihre wie immer außerordentlich gute redaktionelle Unterstützung.

Osnabrück, 30.04.2023


1 Benjamin von Stuckrad-Barre: Panikherz. 2. Aufl. Köln 2019, S. 165. Zitate aus diesem Text werden künftig nach dieser Ausgabe unter Angabe des Sigels sowie der Seitenzahl in Klammern im Fließtext nachgewiesen.

2 Vgl. Kai Bremer: Einverleibung als pop-literarisches Prinzip. Zum Erzählverfahren von Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz und seiner theatralen Realisierung (Reese, Rüping), in: Yvonne Al-Taie, Marta Famula (Hg.): Unverfügbares Verinnerlichen. Figuren der Einverleibung zwischen Eucharistie und Anthropologie. Leiden, Boston 2020, S. 297-321; Immanuel Nover: Schwarzbrot mit Goudakäse. Reinheit und Unreinheit in Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz (2016), in: Iris Meinen, Nils Lehnert (Hg.): Öffnung – Schließung – Übertritte. Körperbilder in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Bielefeld 2021, S. 175-190. Zu Panikherz im Kontext protestantischer Bekenntnisliteratur vgl. Michael Multhammer: Der frühneuzeitliche Popliterat. Benjamin von Stuckrad-Barres Bekenntnis, in: Merkur 70/H. 12 (2016), S. 67-71.

3 Vgl. Sascha Seiler: Schreiben als intermediales Verfahren. Popmusik als Bedeutungsträger, in: Carsten Gansel, Burkhard Meyer-Sickendieck (Hg.): Stile der Popliteratur. München 2018, S. 63-82. Siehe dazu auch Bremer (Anm. 2); Nover (Anm. 2); Dirk von Petersdorff: „Im Zweifel für den Zweifel“. Romantische Weltdeutung in der Gegenwartsliteratur (Herrndorf, Stuckrad-Barre) und in der Popmusik (Tocotronic), in: ders., Frieder von Ammon (Hg.): Lyrik/ Lyrics. Songtexte als Gegenstand der Literaturwissenschaft. Göttingen 2019, S. 371-389.

4 Vgl. Petersdorff (Anm. 3).

5 Vgl. Nover (Anm. 2).

6 Michael Szurawitzki: Schauplätze der Krise. Linguistische Überlegungen zu Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz, in: Acta Germanica 45 (2017), S. 158-169.

7 Zu Panikherz auf der Theaterbühne vgl. Bremer (Anm. 2). Die Analyse eines Kapitels aus Panikherz auf der Live-CD Die Frankfurtnacht (2017) leistet Jano Sobottka: „Menschen waren Material“. Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz als Livelesung, in: Klaus Schenk, Ingold Zeisberger (Hg.): Literarisches Hören. Geschichte, Vermittlung, Praxis. Kiel 2019, S. 124-140.

Till Huber, Immanuel Nover

Pop-Inszenierungen von psychischer Krankheit in Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz

Abstract: In the present article, the authors examine how the representation of illness is literarily realized in Benjamin von Stuckrad-Barre’s Panikherz. The autodiegetic narrator’s affliction is an at times life-threatening bundle of illnesses consisting of alcoholism/drug abuse, anorexia, bulimia, depression, and obsessive-compulsive disorder. Panikherz is read as a narrative in which primarily media/pop personae interact with each other. The first-person narrator in particular is an autofictional persona. The pop-cultural way in which the text is constructed clearly differs from the usual ‘memoirs’ which emphasize the unity of author and character and claim to communicate ‘authentic’ and valid information about an illness. Stuckrad-Barre’s pathography exhibits numerous shifts from the realm of the ‘authentic’ to the realm of irony- and pop-affine speech. Nevertheless, the pop persona Stuckrad-Barre writes about a real – for instance, via paratexts – observable disease. The article focuses on a combination of ‘serious’ or even existential subjects on the one hand, and autofictional pop procedures on the other hand, which at first sight seem to contradict each other. It is demonstrated that the precarious processes of illness and healing in Panikherz are explicitly linked to pop-literary features (e. g. archiving, intertextuality, pop references, pastiche).

Keywords: addiction, anorexia, autofiction, bulimia, disease, pop

1. Auf dem Weg zur Neuen Ernsthaftigkeit?

Auf die Hochkonjunktur der Pop-Literatur in den 1990er Jahren folgte um 2000 eine Phase, in der im Feuilleton verstärkt über deren Ende reflektiert wurde.1 Ein gängiges Vorher-Nachher-Narrativ wird 2003 in einem taz-Artikel wiedergegeben:

Details

Seiten
320
Jahr
2024
ISBN (PDF)
9783631900185
ISBN (ePUB)
9783631900192
ISBN (Hardcover)
9783631900178
DOI
10.3726/b21212
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (März)
Schlagworte
Benjamin von Stuckrad-Barre Panikherz Selbst- und Werk-inszenierung Autobiographie Roman soziale Medien Medienpersona Udo Lindenberg Benjamin von Stuckrad-Barres Panikherz
Erschienen
Peter Lang – Berlin · Bruxelles · Chennai · Lausanne · New York · Oxford, 2024. 320 S., 3 farb. Abb., 1 S/W-Abb.

Biographische Angaben

Kai Bremer (Band-Herausgeber:in) Lisa Czolbe (Band-Herausgeber:in) Jasmin Plewka (Band-Herausgeber:in)

Kai Bremer ist Professor am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. Zuvor war er Professor an den Universitäten Kiel und Osnabrück. Lisa Czolbe ist Doktorandin der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft am Institut für Germanistik der Universität Osnabrück. Jasmin Plewka hat Germanistik und Evangelische Theologie an der Universität Osnabrück studiert und arbeitet als Studienrätin an einem Osnabrücker Gymnasium.

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Titel: Benjamin von Stuckrad-Barres «Panikherz»