Loimologia. Literatur der Krise am Beispiel von Magdeburger Pestschriften von 1681/82
18 Pages
Open Access
Journal:
literatur für leser:innen
Volume 46
Issue 1
Publication Year 2023
pp. 25 - 42
Summary
Krisen, auch epidemische, generieren Texte, beschwören Textproduktion herauf. In der von der Pest geprägten Frühen Neuzeit wird zum einen das Lesen selbst epidemisch, zum anderen entsteht eine Vielfalt neuer, epidemiebezogener Texte und Textgattungen. Der vorliegende Beitrag nimmt die unter den Begriff der ‚Loimologia‘ gefassten frühneuzeitlichen Pestschriften am exemplarischen Fall Magdeburgs in den Jahren 1681/82 in den Blick. An Mahnpredigt und Trostschrift, Anordnung und Verzeichnis überprüft er textliche Ziele, Funktionen und Strategien und kann ein breites Spektrum von Mustern geistlicher und weltlicher Pestbewältigung beobachten, in denen religiöse und weltliche Argumentationsmuster diskursiv verwoben sind und quer durch die Textsorten laufen. Dabei stehen physisch-medizinische Ziele wie körperliches Überleben neben psychisch-mentalen Zielen wie seelisches Überleben und Sinnerhalt. Strategien wie mahnender Moralappell werden ebenso eingesetzt wie intellektueller und emotionaler Trost.
Details
- Pages
- 18
- DOI
- 10.3726/lfl.2023.01.03
- Open Access
- CC-BY
- Keywords
- Pest Magdeburg Frühe Neuzeit Mahnpredigt Trost
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