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Zu den Arbeitsbedingungen in der polnischen Germanistik

von Karol Sauerland (Autor:in)
5 Seiten
Open Access
Journal: Jahrbuch für Internationale Germanistik Band 56 Ausgabe 1 Erscheinungsjahr 2024 pp. 71 - 75

Zusammenfassung

In der Volksrepublik Polen war die Zahl der Studenten an den einzelnen Fachrichtungen limitiert. So bewarben sich am Ende der 1980er Jahre bis zu 400 Personen zum Germanistikstudium an der Warschauer Universität, aber es durften keine hundert aufgenommen werden. Als die Wende kam, wurde der Numerus clausus (vom Ministerium war für jede Studienrichtung die Zahl der Studienberechtigten vorgegeben) nicht aufgehoben, dagegen wurden Abend- bzw. Fernstudiengänge eingerichtet, die im Gegensatz zu dem regulären Studium nicht gebührenfrei waren. Sie erfreuten sich trotzdem einer großen Nachfrage. In den 1990er und Nullerjahren machte die Zahl der Abend- und Fernstudenten etwa 50 % aller eingeschriebenen Studentinnen und Studenten aus. Mit einem Universitätsstudium hatte das Ganze wenig gemein. Es erinnerte eher an ein System von Schulungskursen. Aber für die Universitäten bedeuteten sie eine wichtige finanzielle Spritze und die Lehrenden konnten einiges zu ihren recht geringen Gehältern hinzuverdienen. Hinzu kamen die zahlreich neu gegründeten Universitäten, die über kein Personal verfügten. Für Lehrende mit Professorentitel bildete dies eine große Gelegenheit, ihre Geldbörse zu füllen. So manche, zumeist aus dem alten Parteikader, fuhren von Universität zu Universität und kamen auf das Dreifache ihres Grundgehalts. Viel Hochstapelei war dabei.

Details

Seiten
5
DOI
10.3726/JIG561_71
Open Access
CC-BY
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Peter Lang Group AG

Biographische Angaben

Karol Sauerland (Autor:in)

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Titel: Zu den Arbeitsbedingungen in der polnischen Germanistik