Einführung in das Rahmenthema ‚Deutsch-türkische Literaturbeziehungen‘
6 Pages
Open Access
Journal:
Jahrbuch für Internationale Germanistik
Volume 57
Issue 1
Publication Year 2025
pp. 131 - 136
Summary
Das Interesse an der historischen Aufarbeitung der deutsch-türkischen Beziehungen sowie an der gemeinsamen Geschichte konnte in den vergangenen Jahrzehnten einen kontinuierlichen Anstieg verzeichnen. Die These, dass die ersten Türken bereits vor 300 Jahren nach Deutschland kamen bzw. zwangsverschleppt wurden, erregte dabei besonderes Aufsehen. Dies steht im Widerspruch zur gängigen Annahme, dass die Anwerbung in den 1960er Jahren den ersten Kontakt zwischen Türken und Deutschland markierte. Diese These wird durch die wenigen, jedoch wertvollen Studien bestätigt, die in den vergangenen Jahrzehnten zu diesem Thema veröffentlicht wurden.1 Dabei waren die Beziehungen zwischen dem Osmanischen Reich und Deutschland-Österreich über einen langen Zeitraum von kriegerischen Auseinandersetzungen, diplomatisch-politischen Verbindungen sowie dem Handel zwischen beiden Staaten geprägt. Diese vielfältigen Beziehungen hinterließen deutliche Spuren in Zivilisation und Kultur. In der Folge avancierten Informationen über das Leben im Osmanischen Reich zu einem Gegenstand regen Interesses und wurden von einem breiten Lesepublikum rezipiert. Die schriftlich fixierten Eindrücke von Reisenden, zu denen beispielsweise Diplomaten, Händler oder Kriegsgefangene zählten, bildete eine wesentliche Quelle für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit fremden Kulturen. In diesem Rahmen wurde insbesondere die jeweilige Lebensart und Lebensweise, d. h. die Kultur des Anderen, in den Fokus gerückt. Diese vielfältigen Beziehungen und das daraus resultierende Interesse manifestierten sich auch in der deutschsprachigen Literatur.
Details
- Pages
- 6
- DOI
- 10.3726/JIG571_131
- Publication date
- 2025 (September)
- Keywords
- einführung rahmenthema literaturbeziehungen‘
- Product Safety
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