Alternative Freiverkehrssegmente im Kapitalmarktrecht
Zugleich ein Beitrag zur rechtsökonomischen Analyse emittentenbezogener Regulierung durch einen Marktveranstalter und zum System der Segmentierung
Series:
Philipp Storm
Kapitel 6 Zusammenfassung
Extract
1 (Typus und seine Vergleichsmärkte) Alternative Freiverkehrssegmente stellen ei- nen eigenständigen rechtlichen Strukturtypus des Kapitalmarktrechts dar. Die rechtsvergleichende und rechtshistorische Betrachtung vergleichbarer Märkte untermauert dies. Wesenskern ist ihre Zielsetzung, kleinen und mittleren Unter- nehmen einen erleichterten Zugang zum Kapitalmarkt zu bieten. Hierzu nutzen sie die Handelsplattformen der Börsen und organisieren den Handel in den Finanz- instrumenten grundsätzlich nach den Regeln der regulierten Märkte. Die Notie- rung des Emittenten und seiner Finanzinstrumente machen sie von der Erfüllung unterschiedlicher Anforderungen abhängig, die in segmentspezifischen Regelwer- ken der Marktbetreiber niedergelegt sind, um so kleinen und mittleren Unter- nehmen den Marktzugang zu erleichtern. 1.1 (Historische Vorläufer) Vorläufer alternativer Freiverkehrssegmente im natio- nalen Kapitalmarktrecht sind der geregelte Freiverkehr, der geregelte Markt und der Neue Markt. Die Erfahrungen mit dem geregelten Markt haben deutlich ge- macht, dass für die Akzeptanz eines Marktsegments eine ausreichende Liquidität erforderlich ist. Der Neue Markt hat gezeigt, dass hierzu die Betreuung der Fi- nanzinstrumente einen wichtigen Beitrag leistet. Durch seine gegenüber den re- gulierten Märkten erhöhten Notierungsanforderungen ist seine Konzeption al- lerdings mit alternativen Freiverkehrssegmenten nicht vergleichbar. Ähnlichkei- ten bestehen vielmehr mit dem geregelten Freiverkehr und dem geregelten Markt. Letzterer hatte jedoch keinen dauerhaften Bestand, weil seine reduzierten Anforderungen durch seine öffentlich-rechtliche Konstruktion der europarech- tlichen Rechtsvereinheitlichung zum Opfer gefallen sind. Der geregelte Freiver- kehr beruhte hingegen ebenso wie alternative Freiverkehrssegmente auf privat- rechtlichen Regelwerken, weshalb rechtskonstruktiv mit ihm die größten Ge- meinsamkeiten bestehen. 1.2...
You are not authenticated to view the full text of this chapter or article.
This site requires a subscription or purchase to access the full text of books or journals.
Do you have any questions? Contact us.
Or login to access all content.