Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Süße Erinnerungen
Extract
Abb. 11 Süße Erinnerungen…“
Bei welcher Brünnerin würde nicht bei Nennung folgender Namen das Wasser im Mund zusammenlaufen? Also seien sie genannt: Brendl, Luif, Stojanowisch, Toman, Sedlatschek, Chmel… Ob sich nun deren süße Stätten auf der Legionärstraße, in der Jesuitengasse, in der Rennergasse (Großer Platz - Jakobskirche), auf dem Großen Platz, in der Josefsgasse oder auf der Französischen befanden, sie alle waren allseits beliebte Treffpunkte der heranwachsenden Jugend, denn vor einer Schale heißer Schokolade und einem schönen Indianerkrapfen plauderte es sch so nett!
Auch das „Gefrorene“ (Eis) beim Stojanowitsch knüpfte so manche zarte Bande.- Die Cremeschnitten vom Brendl ← 411 | 412 → zerflossen nur so auf der Zunge, die vom Konditor Luif ebenfalls und die hohen Baisers vom Toman waren ein Zuckerbäckerjuwel. Wie viele Schmettenrollen, Frösche (Eclairs), Nuss-oder Schokoladetorten in Brünn an einem Nachmittag verspeist wurden, wer kennt sie Zahl, keine Statistik berichtet uns darüber.
Jedes größere Kaffeehaus hatte seinen eigenen Zuckerbäcker, der hervorragende Mehlspeisen, im Sommer verschiedene Sorten Eis und in der Ballsaison die feinsten Krapfen herstellte.
Der Name „Olivo“ klingt mir in den Ohren, die ersten italienischen Vokabeln habe ich in seinem Eisgeschäft auf der Pressburgerstraße gelernt, denn die italienischen Eisverkäufer waren erst im Begriff, die Landessprache zu erlernen. Das Hauptgeschäft war in der Adlergasse, auf den kleinen Marmortischchen war eine Riesenzahl von Eiswaffeln kunstvoll...
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