Die schuldangemessene Bewertung von Ehrenmorden im deutschen Strafrecht
Differenzierte Schuldmerkmale auf Tatbestandsebene bei sonstigen niedrigen Beweggründen
©2011
Dissertation
240 Seiten
Reihe:
Schriften zum Strafrecht und Strafprozeßrecht, Band 107
Zusammenfassung
Das Motiv, durch eine Tötung die Familienehre zu verteidigen, ist das bestimmende Merkmal eines Ehrenmordes. Ist dieses Motiv ein niedriger Beweggrund im Sinne des § 211 StGB – die Tat mithin ein Mord? Der Ehrenmord ist eine besondere Herausforderung für die Reaktion des Rechtstaats. Auf der einen Seite stehen die fundamentalen Werte einer an der Menschenwürde und den Menschenrechten ausgerichteten Ordnung sowie das Bedürfnis, die Geltung dieser Werte und Normen zu verteidigen. Auf der anderen Seite steht der individuelle Anspruch auf eine gerechte, schuldangemessene Strafe – ein Anspruch, der gleichfalls Ausdruck der Menschenwürde ist. Dieses Buch bestimmt die strafrechtliche Schuld als den zentralen Gesichtspunkt zur Einordnung solcher Taten. Es zeigt, dass beide Seiten des aufgezeigten Spannungsfeldes Elemente strafrechtlicher Schuld sind, und entwickelt Ansätze, im Einzelfall zu einer schuldangemessenen Tatbewertung zu gelangen.
Details
- Seiten
- 240
- Jahr
- 2011
- ISBN (Hardcover)
- 9783631630488
- Sprache
- Deutsch
- Schlagworte
- Blutrache Überzeugungstäter Naher Osten Motivationsbeherrschungspotential
- Erschienen
- Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2011. 234 S.