Die Krise des Helden
Die Ich-Störung im Erzählwerk von Leo Perutz
©2004
Dissertation
220 Seiten
Reihe:
Hamburger Beiträge zur Germanistik, Band 41
Zusammenfassung
Bei Leo Perutz stossen wir auf zahlreiche Romanfiguren, deren Ich in Bedrängnis ist. Auf diese Weise reagiert er literarisch auf die zeitgenössische Krise des Ich. Umstritten ist, ob das Ich tatsächlich ein unteilbares, kontinuierliches Ganzes mit exakten Grenzen ist, das sich durch ein Dasein auszeichnet. Zwei Haltungen stehen sich unversöhnlich gegenüber: eine genetisch-pragmatische (Menschen bilden mittels Erfahrung aus Eindrücken ein Gewohnheits-Ich) und eine metaphysische Position (Ich ist von Gott unmittelbar und organisiert gestiftet). In Perutz’ Romanen finden wir beide Haltungen sowie Zwischenstufen schriftstellerisch verarbeitet, darüber hinaus eine auffällige Berücksichtigung des pathologischen Schrifttums. Bereits die erzählerische Konstruktion ist von der Psychologie mitbestimmt: Um die Brüchigkeit des Ich-Bewusstseins seiner Figuren zu zeigen, bedient sich Perutz auch narrativer Techniken, insbesondere unzuverlässiger Erzähler.
Details
- Seiten
- 220
- Jahr
- 2004
- ISBN (Paperback)
- 9783631529577
- Sprache
- Deutsch
- Schlagworte
- Roman Erzähltechnik Ich-Identität (Motiv) Psychische Störung (Motiv) Identität Ich-Erzähler historischer Roman Phantastik Perutz, Leo Ich-Störung Wiener Moderne
- Erschienen
- Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2004. 220 S.