Rechtsfragen des Transferinvestments im Lizenzfußball
Zulässigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- A. Untersuchungsgegenstand
- B. Ziel und Gang der Untersuchung
- Erster Teil: Einführung in die Thematik „Transferinvestment“
- A. Grundmodelle des Transferinvestments im Überblick
- I. Vertrag mit einem Club über die Beteiligung am Transfer eines Spielers
- II. Vertrag mit einem Club über Beteiligungen an Transfers mehrerer Spieler
- III. Vertrag mit einem Spieler über die Beteiligung an dessen Transfer
- IV. Beteiligung an einem „Feeder-Club“
- B. Transferinvestoren im Überblick
- C. Globale Erscheinungsformen
- I. Südamerika
- II. Europa
- 1. Portugal
- 2. Deutschland
- 3. England
- III. Afrika
- Zweiter Teil: Lizenzverbandsfußball als Rahmen des Transferinvestments
- 1. Kapitel: Verbandsstrukturen
- A. Globale Ebene
- I. Weltfußballverband (FIFA)
- II. Internationales Sportgericht (CAS)
- B. Europäische Ebene (UEFA)
- C. Nationale Ebene (Deutschland)
- I. Verbandsautonomie
- II. Deutscher Fußball-Bund (DFB)
- III. Ligaverband
- IV. Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL)
- D. Interessenvertretungen der Clubs
- I. Clubfußballkommission
- II. Europäische Clubvereinigung (ECA)
- III. Vereinigung der europäischen Ligen (EFPL)
- E. Interessenvertretung der Spieler (FIFPro)
- 2. Kapitel: Verbandsrecht
- A. Rechtsnatur der Verbandssatzung
- B. Internationale Einheitlichkeit der Verbandsnormen
- 3. Kapitel: Bindung der Lizenzclubs und -spieler an das Verbandsrecht
- A. Normativer Charakter der nationalen Lizenzregelwerke
- B. Clublizenz
- I. Lizenzerteilung
- 1. Lizenz des Ligaverbandes
- 2. UEFA-Clublizenz
- II. Rechtliche Bewertung der Clublizenz
- 1. „Vereinsverwaltungsakt“
- 2. Verbandsmitgliedschaft
- 3. Gebrauchsüberlassung oder Rechtspacht
- 4. Sonstiges schuldrechtliches Austauschverhältnis
- 5. Gesellschaftsvertrag
- 6. Ergebnis
- C. Spielerlizenz
- I. Lizenzerteilung
- II. Rechtliche Bewertung der Spielerlizenz
- 1. Arbeitsvertrag
- 2. gesetzesvertretendes Subordinationsverhältnis
- 3. Verbandsmitgliedschaft
- 4. Gesellschaftsvertrag
- 5. Ergebnis
- D. Spielerlaubnis
- Dritter Teil: Spielervertrag und Spielertransfer als Grundlagen des Transferinvestments
- 1. Kapitel: Spielervertrag
- A. Vertragsform und zwingender -inhalt nach der Lizenzordnung Spieler
- I. Standardklauseln aus dem Musterarbeitsvertrag der DFL
- II. Vertragslaufzeit
- III. Vergütung
- B. Vertragsbeendigung
- C. Rechtliche Bewertung des Spielervertrages
- I. Spielervertrag als Grundlage für ein Arbeitsverhältnis
- II. Andere Einordnungen des Spielervertrages
- III. Abgrenzung des BFH
- IV. Ergebnis
- 2. Kapitel: Spielertransfer
- A. Entwicklung des Transferwesens
- B. Ablauf des Spielertransfers
- I. Verbandsrechtlicher Rahmen
- 1. FIFA-Status-Reglement
- 2. Lizenzordnung Spieler des Ligaverbandes
- II. Anbahnungsphase
- 1. Mögliches verbandsrechtliches Transferhindernis
- 2. Erfordernis einer Einbeziehung des abgebenden Clubs
- III. Transfervereinbarung
- 1. Rechtliche Einordnung der Transfervereinbarung
- 2. Einzelverträge im Rahmen der Transfervereinbarung
- a) Transfervertrag zwischen den Clubs
- aa) Verpflichtung zur Auflösung des Spielervertrages als Leistung
- bb) Verpflichtung zur Ablösezahlung als Gegenleistung
- cc) Weitere Regelungen im Transfervertrag
- dd) Sonderfall der „Spielerleihe“
- b) Auflösungsvertrag zwischen Spieler und abgebendem Club
- c) Spielervertrag zwischen Spieler und aufnehmendem Club
- IV. Weitere vertragliche Vereinbarungen
- V. Zahlung der Ausbildungs- und Förderentschädigung
- 1. Verbandsübergreifende Wechsel
- 2. Innerdeutsche Wechsel nach der Lizenzordnung Spieler (LOS)
- VI. Transfer Matching System
- C. Fazit
- Vierter Teil: Rechtliche Bewertung der Beteiligung Dritter an Transferrechten
- 1. Kapitel: Transferrecht
- A. Eingrenzung
- B. Zweigeteilte Rechtsposition
- I. Erklärungsansätze in der internationalen Rechtsliteratur
- II. Erklärungsansätze in der deutschen Rechtsliteratur
- 1. Freigaberecht
- 2. Entschädigungsrecht
- III. Leitentscheidungen des CAS
- C. Verkörperung des Transferrechts in der Spielerlaubnis?
- I. Bewertung der Spielerlaubnis als Wirtschaftsgut
- II. Spieler selbst als Vermögenswert
- III. Stellungnahme
- D. Zwischenergebnis: Definition des Transferrechts
- 2. Kapitel: Zivilrechtliche Bewertung einer Beteiligung Dritter am Transferrecht
- A. Freigaberecht als Gegenstand einer Vereinbarung mit dem Investor
- I. Abtretung nach § 398 BGB
- II. Abtretung nach § 413 BGB
- 1. Einordnung der Freigabe als vertragsbezogenes Gestaltungsrecht
- 2. Abtretungsverbot nach § 413 i. V. m. § 399 BGB
- III. Schuldrechtliche Beschränkung des Freigaberechts nach §§ 311, 241 BGB
- 1. Ausgestaltungsmöglichkeiten
- 2. Ausschluss wegen Verstoßes gegen ein Verbotsgesetz
- 3. Ausschluss wegen Sittenwidrigkeit nach § 138 BGB
- a) Wertung des Art. 1, 2 Abs. 1 GG
- b) Wertung des Art. 12 Abs. 1 GG
- aa) Rechtfertigung bei clubseitig veranlasster Bindung
- bb) Rechtfertigung bei investorenseitig beeinflusster Vertragsbindung
- IV. Zwischenergebnis
- B. Entschädigungsrecht als Gegenstand einer Vereinbarung mit dem Investor
- I. Abtretung der Entschädigungsforderung nach § 398 BGB
- 1. Bestimmbarkeit der Forderung
- 2. Kein Abtretungsverbot nach §§ 398, 399 BGB
- II. Schuldrechtliche Beteiligung an der Entschädigungsforderung
- C. Transferrecht insgesamt als Gegenstand einer Vereinbarung
- D. Ergebnis
- Fünfter Teil: Transferinvestmentregeln der Verbände
- A. Art. 18bis FIFA-Status-Reglement
- I. Wortlaut und Bindungswirkung
- II. Regelungsgehalt des Art. 18bis FIFA-Status-Reglement
- 1. Bestimmtheit der Norm
- 2. Auslegung nach der maßgeblichen schweizerischen Rechtspraxis
- a) Wortlaut („grammatische“ Auslegung)
- aa) „andere oder dritte Partei“
- bb) Vertraglich begründete „Möglichkeit […] zu beeinflussen“
- cc) Einzelne erfasste Entscheidungsbereiche des Clubs
- b) Entstehungsgeschichte (historische Auslegung)
- c) Beziehung zu anderen Verbandsregeln (systematische Auslegung)
- d) Interne Logik (teleologische Auslegung)
- e) In der Literatur entwickelte Beeinflussungsfälle
- III. Abschließende Bewertung
- B. Informationspflicht, Verrechnungsverbot und geplantes Verbot der UEFA
- C. Verbot des Transferinvestments durch nationale Verbände
- I. Transferinvestmentverbot in England
- II. Transferinvestmentverbot in Frankreich
- III. Transferinvestmentverbot in Polen
- D. Beschränkung des Transferinvestments durch nationale Verbände
- I. Einflussbeschränkung in Deutschland
- II. Einflussbeschränkung und Teilverbot in Brasilien und Argentinien
- Sechster Teil: Vereinbarkeit der Transferinvestmentregeln mit Unionsrecht und deutschem Recht
- 1. Kapitel: Verletzung von Unionsrecht durch Transferinvestmenthindernisse
- A. Verletzung durch ein national geltendes Transferinvestmentverbot
- I. Europäisches Wettbewerbsrecht
- 1. Keine generelle Bereichsausnahme
- 2. Sachlich und räumlich relevanter Markt
- 3. Verstoß gegen das Kartellverbot des Art. 101 AEUV
- a) Eröffnung des Anwendungsbereichs
- b) Keine Bereichsausnahme nach Art. 106 Abs. 2 AEUV
- c) Keine Modifizierung der kartellrechtlichen Wertungen
- aa) Single Entity und Konzernprivileg
- bb) Immanenztheorie
- d) Kein Fall der Ausnahmeregelung des Art. 101 Abs. 3 AEUV
- aa) Legitimes Ziel
- (1) Schutz der finanziellen Stabilität der Liga
- (2) Schutz des Fußballgeldkreislaufs
- (3) Schutz der Integrität und Transparenz des Sports
- (4) Schutz ethischer Werte des Sports
- bb) Geeignetheit
- cc) Erforderlichkeit
- dd) Angemessenheit
- (1) Bewertung des Stabilitätsarguments
- (2) Bewertung des Geldkreislaufarguments
- (3) Bewertung des Integritäts- und Transparenzarguments
- (4) Bewertung des Ethikarguments
- e) Ergebnis
- 4. Verstoß gegen das Missbrauchsverbot des Art. 102 AEUV
- a) Marktbeherrschende Stellung durch ein oder mehrere Unternehmen
- b) Missbrauch
- II. Grundfreiheiten
- 1. Abgrenzung Dienstleistungs- und Kapitalverkehrsfreiheit
- 2. Verletzung der Kapitalverkehrsfreiheit nach Art. 63 Abs. 1 AEUV
- a) Drittwirkung der Kapitalverkehrsfreiheit im Sportbereich
- b) Beschränkung des Kapitalverkehrs
- c) Rechtfertigung
- 3. Verletzung der Dienstleistungsfreiheit nach Art. 56 AEUV
- B. Verletzung durch ein europa- oder weltweit geltendes Verbot
- C. Verletzung durch das weltweit geltende Beeinflussungsverbot
- I. Europäisches Wettbewerbsrecht
- 1. Eröffnung des Anwendungsbereichs von Art. 101, 102 AEUV
- 2. Verbotsausnahme
- a) Legitimes Ziel
- b) Geeignetheit
- c) Erforderlichkeit
- d) Angemessenheit
- II. Grundfreiheiten
- 2. Kapitel: Verletzung des deutschen Rechts durch Transferinvestment-hindernisse
- A. Deutsches Kartellrecht
- B. Grundrechte
- I. Verletzung von Grundrechten der Clubs
- 1. Gesellschaftsrechtliche Treuepflicht i. V. m. Art. 9 Abs. 1 GG
- 2. Gesellschaftsrechtliche Treuepflichten i. V. m. Art. 12 GG
- II. Verletzung von Grundrechten der Investoren
- C. Ergebnis
- Siebter Teil: Bewertung einzelner Modelle nach deutschem Zivil- und Verbandsrecht
- 1. Kapitel: Investment in Spieler
- A. Direkte Beteiligung des Investors an Transferentschädigungen
- I. Abtretung der Transferentschädigungsforderung nach § 398 BGB
- II. Schuldrechtliche Beteiligungsvereinbarung nach §§ 241, 311 BGB
- 1. Beteiligung an der Entschädigungsforderung aus einem Transfer
- 2. Beteiligung an Entschädigungsforderungen auch aus weiteren Transfers
- a) Vereinbarung mit dem aktuellen Club
- b) Vereinbarung mit dem Spieler
- 3. „Kaufoption“ des Clubs
- a) Zivilrechtliche Gestaltung
- b) Bewertung der Optionsregelung vor dem Hintergrund des Verbandsrechts
- c) Abschließende Bewertung
- 4. Rückzahlungsverpflichtung des Clubs
- a) Praktischer und verbandsrechtlicher Hintergrund
- b) Steuerrechtliche Auswirkungen
- aa) Mögliche Schenkungsbesteuerung bei bloßer Gewinnchance
- bb) Mögliche Besteuerung bei Darlehenserlass
- 5. Sale-And-Lease-Back
- 6. Ersetzung des Spielers bei ausbleibendem Transfer
- III. Beteiligung eines Investors an Transfers mehrerer Spieler eines Clubs
- IV. Beteiligung eines Investors an einer Ausbildungsentschädigung
- B. Weitere Ausgestaltung der Transferinvestmentvereinbarung
- 2. Kapitel: Investment in Spielerfonds
- 3. Kapitel: Investment in eine Tochtergesellschaft des Clubs
- A. Grundsätzliche Überlegungen
- B. Varianten bei der Ausgliederung von Rechten
- C. Berücksichtigung der verbandsrechtlichen Vorgaben
- D. Mögliche (Tochter-)Gesellschaftsformen
- I. Ausgliederung in eine Aktiengesellschaft
- II. Ausgliederung in eine KGaA oder eine GmbH & Co. KGaA
- III. Ausgliederung in eine GmbH
- E. Bilanzielle Besonderheit
- 4. Kapitel: Investment in einen Feeder-Club
- 5. Kapitel: Gesamtergebnis zu den verschiedenen Modellen
- Achter Teil: Vorschläge für Regelungen zur Beschränkung des Transferinvestments
- A. Stärkere Verpflichtung der Clubs
- I. Registrierung von Transferinvestments
- II. Gesteigerte Anforderungen an die Sorgfaltspflichten der Clubs
- B. Konkretisierung unerwünschter Transferinvestments
- I. Begrenzung der Entschädigungsbeteiligung pro Spieler
- II. Begrenzung der Entschädigungsbeteiligung pro Club
- III. Beschränkung der Beteiligung auf einen Club
- IV. Kein Transferinvestment außerhalb der Transferperioden
- V. Nachweis der Zustimmung des Spielers
- VI. Keine Minderung des Solidaritätsbeitrags
- C. Direkte Verpflichtung der Transferinvestoren
- D. Harte und harmonisierte Sanktionen
- Schlussbetrachtung Und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Verzeichnis Der Internetquellen / Sonstige Literatur
- A. Artikel, Meldungen, Berichte, Reden etc.
- B. Regelwerke
← 14 | 15 → Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungen, die nicht im Abkürzungsverzeichnis oder im Text dieser Arbeit gesondert erläutert werden, richten sich nach Kirchner, Hildebert, Abkürzungsverzeichnis der Rechtsprache, 7. Aufl., Berlin 2013
← 20 | 21 → Einleitung
Die fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs hat ein auf dem südamerikanischen Kontinent verbreitetes Geschäftsmodell in den Fokus gerückt, das in Europa zunächst eher zurückhaltend praktiziert wurde, aber in Portugal fest etabliert ist, in England für eine der größten Kontroversen der britischen Profifußballgeschichte gesorgt hat und in den letzten Jahren bei einigen großen europäischen Transfers eine gewichtige Rolle spielte: Die Investition Dritter in Lizenzfußballspieler, international als third-party ownership1 bezeichnet.
Unter einem third-party ownership versteht man ein Beteiligungsrecht am zukünftigen Transferwert eines Spielers, das eine dritte Rechtsperson, die selbst weder ein Spieler noch der den Spieler beschäftigende Club – ein im Fußball auftretender Verein oder die von diesem in eine Kapitalgesellschaft ausgegliederte Lizenzspielerabteilung – ist, durch Einsatz finanzieller Mittel erworben hat.2 Der Dritte3 partizipiert hierbei regelmäßig infolge einer Vereinbarung mit einem Club an der gegebenenfalls zukünftig von diesem Club vereinnahmten Transferentschädigung bei „Veräußerung“ eines bestimmten Spielers vor Ablauf des Spielervertrages.4 Daneben existieren weitere Konstruktionen der Teilhabe an einer erhofften Wertsteigerung eines Spielers, etwa eine Investmentvereinbarung mit dem Spieler selbst. Für die verschiedenen Investmentformen wird im Folgenden zusammenfassend der Begriff „Transferinvestment“ gebraucht, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass der Begriff „Ownership“ im deutschen Recht aufgrund der Trennung von Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft sowie der Differenzierung zwischen Besitz und Eigentum nicht auf die Beteiligung an Transferrechten passt.5
Details
- Seiten
- 340
- Erscheinungsjahr
- 2015
- ISBN (PDF)
- 9783653056952
- ISBN (MOBI)
- 9783653966435
- ISBN (ePUB)
- 9783653966442
- ISBN (Paperback)
- 9783631661376
- DOI
- 10.3726/978-3-653-05695-2
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Mai)
- Schlagworte
- third-party ownership Zivilrecht Wettbewerbsrecht Vertragsgestaltung Verbandsrecht
- Erschienen
- Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 340 S.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG