Informationelle Selbstbestimmung zwischen Wettbewerbs- und Datenschutzrecht
Eine Analyse und Beurteilung der Wechselwirkungen zwischen dem Wettbewerbs- und Datenschutzrecht
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
a.A. andere Ansicht
ABl. Amtsblatt
Abs. Absatz
AEUV Vertrag über die Arbeitsweisen der Europäischen Union
a.F. alte Fassung
AiB Arbeitsrecht im Betrieb
Art. Artikel
BB Betriebs-Berater
BDSG Bundesdatenschutzgesetz
Beschl. Beschluss
BGB Bürgerliches Gesetzbuch
BGH Bundesgerichtshof
BGHZ Entscheidungen des Bundesgerichtshofes in Zivilsachen
BKartA Bundeskartellamt
bspw. beispielsweise
BT-Drs. Bundestagsdrucksache
BVerwG Bundesverwaltungsgericht
bzgl. bezüglich
bzw. beziehungsweise
CR Computer und Recht
dass. dasselbe
ders. derselbe
dies. dieselbe
DSB Datenschutz-Berater
DS-GVO Datenschutzgrundverordnung; Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG
DSRL Datenschutzrichtlinie; Richtlinie 95/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. Oktober 1995 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Datenverkehr
DSK Datenschutzkonferenz
DuD Datenschutz und Datensicherheit
EDSB Europäischer Datenschutzbeauftragter
EMRK Europäische Menschenrechtskonvention
EU Europäische Union
EuCML Journal of European Consumer and Market Law
EuGH Europäischer Gerichtshof
EuZW Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht
EWS Europäisches Wirtschafts- und Steuerrecht
ff. folgende Seiten/Randnummern
FKVO Fusionskontrollverordnung; Verordnung (EG) Nr. 139/2004 des Rates vom 20. Januar 2004 über die Kontrolle von Unternehmenszusammenschlüssen, bekanntgemacht im ABl. Nr. L 024 vom 29/01/2004 S. 0001-0022
FS Festschrift
GG Grundgesetz
GRCh Charta der Grundrechte der Europäischen Union
grds. grundsätzlich
GRUR Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht
GRUR Int. Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht Internationaler Teil
GWB Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen
Hrsg. Herausgeber
i.E. im Ergebnis
InTeR Zeitschrift zum Innovations- und Technikrecht
lit. Buchstabe
K&R Kommunikation und Recht
MMR Multimedia und Recht
NJW Neue Juristische Wochenschrift
Nr. Nummer
NZI Neue Zeitschrift für Insolvenz- und Sanierungsrecht
NZKart Neue Zeitschrift für Kartellrecht
NZWiSt Neue Zeitschrift für Wirtschafts-, Steuer- und Unternehmensstrafrecht
PinG Privacy in Germany
RDV Recht der Datenverarbeitung
RL Richtlinie
Rn. Randnummer(n)
S. Seite/Satz
s.a. siehe auch
sog. sogenannte/r/s
←14 | 15→ u.a. unter anderem/unter anderen
UKlaG Unterlassungsklagegesetz
Urt. Urteil
UWG Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
v. von
vgl. vergleiche
VO 1/2003 Kartellverfahrensordnung; Verordnung (EG) Nr. 1/2003 des Rates vom 16. Dezember 2002 zur Durchführung der in den Artikeln 81 und 82 des Vertrags niedergelegten Wettbewerbsregeln, bekanntgemacht im ABl. Nr. L 001 vom 04/01/2003 S. 0001-0025
VuR Verbraucher und Recht
WRP Wettbewerb in Recht und Praxis
WuW Wirtschaft und Wettbewerb
z.B. zum Beispiel
ZD Zeitschrift für Datenschutz
ZEuP Zeitschrift für Europäisches Privatrecht
ZRP Zeitschrift für Rechtspolitik
ZUM Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht
ZWeR Zeitschrift für Wettbewerbsrecht
Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängt zumeist von der Fähigkeit ab, Kunden zu gewinnen und im Anschluss langfristig zu binden.1 Der Erfolg der Kundengewinnung und -bindung beruht wiederum auf einer kundenorientierten Arbeitsweise mit dem Ziel, ein gewisses Maß an Kundenzufriedenheit zu generieren.2 Die unternehmerische Kundenorientierung ist elementarer Bestandteil einer jeden erfolgreichen Unternehmensstrategie.
„Kundenorientierung“ kann beschrieben werden als die grundsätzliche Ausrichtung der Unternehmensaktivitäten an den Kundenbedürfnissen, die bei der Planung und Erstellung der unternehmerischen Leistungen Berücksichtigung finden, mit dem Ziel, langfristig stabile und ökonomisch vorteilhafte Kundenbeziehungen zu etablieren.3 In diesem Zusammenhang spielen individualisierte Werbung sowie die Entwicklung von Innovationen, die auf die Wünsche der Kunden genau abgestimmt sind, stets eine bedeutsame Rolle: Zunächst werden Kunden durch passgenaue Werbung akquiriert. Eine langfristige Bindung setzt zudem die Entwicklung von Innovationen voraus. Kunden erwarten regelmäßig neue Produkte sowie deren Verbesserung bzw. Weiterentwicklung, also bezogen auf Softwareprodukte neue Versionen oder Updates. Unternehmerisches Ziel dieser kundenorientierten Arbeitsweise ist die Erzielung von in erster Linie monetären Gewinnen bzw. ganz allgemein die Gewährleistung des wirtschaftlichen Erfolgs.
Kundenorientierte Werbung und Innovationen basieren im Wesentlichen auf kundenbezogenen Informationen. Erfolgreiche Werbung erfasst und berücksichtigt die Interessen der Kundschaft. Das konkrete Interesse lässt sich durch die Analyse kunden- bzw. personenbezogener Informationen ermitteln. Das gleiche gilt für die Entwicklung von neuen Produkten bzw. Innovationen, die den Kunden passgenau ansprechen sollen. Die Eigenschaften neuer erfolgreicher Produkte sollten sich grundsätzlich nach dem Kundeninteresse richten. Unternehmerisches Handeln, das sich am Kunden orientiert, setzt regelmäßig Prozesse der kundenbezogenen Informationsgewinnung und -verarbeitung voraus. Am Anfang einer jeden Unternehmensstrategie steht daher eine „informationelle ←17 | 18→ Analyse“ des relevanten Personenkreises. Relevante Informationen lassen sich aus der Verarbeitung von Daten gewinnen. Enthalten die verarbeiteten Daten Informationen über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer identifizierten oder identifizierbaren natürlichen Person, handelt es sich um schutzbedürftige personenbezogene Daten im Sinne von Art. 4 Nr. 1 DS-GVO.
Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten ist heute Grundlage jedes wirtschaftlichen Erfolges im digitalen Wettbewerb. Die wettbewerbliche Stellung eines Unternehmens hängt von den Möglichkeiten bzw. Fähigkeiten ab, personenbezogene Daten zu erheben, zu speichern und zu nutzen. Dabei kommt es nicht nur auf den Umfang der verfügbaren Datensammlung und die Quantität der Daten an, sondern auch auf die Qualität4 der Verarbeitungsmöglichkeiten und der konkreten Daten. Die Quantität und die Qualität der Datenverarbeitung sind zwei wichtige Faktoren, die die wettbewerbliche Stellung eines Unternehmens im Wirtschaftskreislauf bestimmen. Je mehr personenbezogene Daten über einen Kunden für ein Unternehmen verfügbar sind und je effektiver bzw. schneller die Datenverarbeitung vorgenommen werden kann, desto mehr wettbewerbliche Vorteile ergeben sich für das datenverarbeitende Unternehmen: Werbung wird weiter individualisiert, Produkte und Funktionen können exakt den Kundenwünschen entsprechend neu entwickelt werden.
Details
- Seiten
- 198
- Erscheinungsjahr
- 2021
- ISBN (PDF)
- 9783631854242
- ISBN (ePUB)
- 9783631854259
- ISBN (MOBI)
- 9783631854266
- ISBN (Paperback)
- 9783631850770
- DOI
- 10.3726/b18399
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2021 (April)
- Schlagworte
- Einwilligung Marktbeherrschung Werbung Facebook Verbraucherschutz Datenübertragbarkeit
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2021. 198 S.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG